Unglücks-Thread

Tim S.
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Tim S. »

Wesernixe
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Wesernixe »

ein Feeder ist Stabilität pur....wir haben immer gebetet, dass die angegebenen Gewichte stimmen und mehr als einmal hat mit der Ladugnsoffizier mit Sorgenfalte empfangen... die Gewichte stimmen nicht merkst Du das :-)
Die Bilder sind mein schlimmster Alptraum!!!! u ich gebe zu, auch ich habe sofort an den weißen Stern auf blauen Grund gedacht ;)
euscho
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von euscho »

Dienstag 11. juni 2011 : APM Terminals i Algeciras
*Deneb / D

(Fotos Danmark Maritime)

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euscho
alle Fotos/Bilder sind eigene oder Schriftl. Genehmigung .

euscho
frank0265
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von frank0265 »

Wesernixe hat geschrieben:ein Feeder ist Stabilität pur....wir haben immer gebetet, dass die angegebenen Gewichte stimmen und mehr als einmal hat mit der Ladugnsoffizier mit Sorgenfalte empfangen... die Gewichte stimmen nicht merkst Du das :-)
Die Bilder sind mein schlimmster Alptraum!!!! u ich gebe zu, auch ich habe sofort an den weißen Stern auf blauen Grund gedacht ;)

Kapitän und ein weiteres Besatzungsmitglied sollen leicht verletzt worden sein beim Kentern der DENEB. Dass die Gewichte der Kisten nicht immer stimmen, glaube ich auch. Oder es gab Probleme mit dem System Beladungsrechner/Ballast. Bei den Hafenstaatkontrollen ist die DENEB ja schon öfters negativ aufgefallen. Aber dass so ein Feeder so schnell kentert, habe ich nicht gedacht. Waren da keine Gegenmaßnahmen möglich ? Sofortiges Gegenfluten der Ballasttanks zum Beispiel. Denn das Kentern wird sich ja angekündigt haben (Zunahme Seitenneigung des Schiffes).

Ich wünsche den beiden verletzten Seeleute baldige Genesung.
Deutsche Gesellschaft für Schifffahrts-und Marinegeschichte e.V. ; FB Handelsschifffahrt
bythewind
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von bythewind »

Waren da keine Gegenmaßnahmen möglich ? Sofortiges Gegenfluten der Ballasttanks zum Beispiel. Denn das Kentern wird sich ja angekündigt haben (Zunahme Seitenneigung des Schiffes).
Kentern geschieht innerhalb von Sekunden. So schnell hast du nicht mal die Ballastpumpe gestartet.

B.
Aldebaran
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Aldebaran »

Mein Vater hat mehrfach Ladearbeiten abrrechen und Container sogar wieder an Land setzen lassen, weil Gewichte nicht stimmten. Aufkommende Stabilitätsprobleme kann man mit der Stoppuhr anhand der Schwankungen nach dem Absetzen der Container erkennen. Er konnte sogar öfters nachweisen, das die Gewichte in den Konossementen nicht mit den Angaben für die Stauerei übereinstimmten. Daran hat sich auch heute nichts geändert. Warum Container nicht beim Verladen an der Containerbrücke gewogen werden und bei Differenzen rigoros ausgesondert werden ist mir ein Rätsel. Technisch ist das mit problemlos möglich, ohne Zeitaufwand und mit marginalen Kosten.

Zur Frage nach Gegenmaßnahmen: Beim Löschen und Laden ist die Stabilität ohnehin verringert. Das spielt in der Regel aber keine große Rolle, weil weder Neigungen noch Drehmomente nennenswert auf das Schiff wirken. Wandelt sich die Stabilität allerdings in ein instabiles Gleichgewicht um, kann das kentern sogar durch einen Eimer Wasser ausgelöst werden, und dauert mitunter keine 10 Sekunden. Das kann ohne jegliche Vorzeichen passieren.

Allerdings kann das ebenso gut passieren, wenn niemand an Bord die Ladearbeiten beaufsichtigt, oder wenn die Ballastanks nicht ordentlich geführt werden.
Wesernixe
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Wesernixe »

@ bythewind / Aldebaran.... besser hätte ich es nicht sagen können.
Dazu kommt, dass der Druck der Charterer oft sehr hoch ist, so daß die Schiffsführung meist wirklich nur wenn es ganz gefährlich ist die weitere Be/Entladung stoppt.
Frei nach nor risk no fun
Hein Blöd
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Hein Blöd »

Wesernixe hat geschrieben:@ bythewind / Aldebaran.... besser hätte ich es nicht sagen können.
Dazu kommt, dass der Druck der Charterer oft sehr hoch ist, so daß die Schiffsführung meist wirklich nur wenn es ganz gefährlich ist die weitere Be/Entladung stoppt.
Frei nach nor risk no fun
Und wenn dann noch die Winden schön auf 40% Automatik stehen, ziehen die noch zusätzlich dran wenn das Schiff schon auf der Seite liegt.
Ich hoffe, dass der Verlader ordentlich eins auf die Rübe bekommt!
frank0265
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von frank0265 »

Aldebaran hat geschrieben:
Allerdings kann das ebenso gut passieren, wenn niemand an Bord die Ladearbeiten beaufsichtigt, oder wenn die Ballastanks nicht ordentlich geführt werden.

Das genau würde ich auch sagen. Der I.NO hat seine Arbeit wohl nicht ganz richtig gemacht. Schließlich ist er für die ordnungsgemäßen Be-und Entladearbeiten verantwortlich an Bord.

Aber vielen Dank auch für die Erklärungen.
Deutsche Gesellschaft für Schifffahrts-und Marinegeschichte e.V. ; FB Handelsschifffahrt
procol
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von procol »

frank0265 hat geschrieben:
Aldebaran hat geschrieben:
Allerdings kann das ebenso gut passieren, wenn niemand an Bord die Ladearbeiten beaufsichtigt, oder wenn die Ballastanks nicht ordentlich geführt werden.

Das genau würde ich auch sagen. Der I.NO hat seine Arbeit wohl nicht ganz richtig gemacht. Schließlich ist er für die ordnungsgemäßen Be-und Entladearbeiten verantwortlich an Bord.

Aber vielen Dank auch für die Erklärungen.
Wenn die Containergewichte nicht stimmen (und das ist sehr sehr häufig der Fall), nützt auch der beste Ladungsoffizier nichts.

Nur mal eine Frage zum besseren Einordnen Deiner Postings Frank0265: Bist du jemals in verantwortlicher Stellung auf einem Handelsschiff gefahren?
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