Mitnahme verweigert aufgrund hoher Sicherheitsbestimmungen
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Mitnahme verweigert aufgrund hoher Sicherheitsbestimmungen
Hallo,
ich habe bei einer Reederei angefragt bezüglich einer Mitfahrt auf einem ihrer Frachter und die Dame sagte mir, dass sie in letzter Zeit Anfragen immer abgelehnt haben aufgrund der mittlerweile so hohen Sicherheitsbestimmungen. Mal rein interessehalber: warum betreiben einige Reedereien Frachtschiffreisen richtig als Tourismus, während andere die Mitnahme ablehnen? Die Sicherheitsbestimmungen dürften doch eigentlich dann für alle gleich gelten, oder?
Vielleicht weiß ja jemand was
ich habe bei einer Reederei angefragt bezüglich einer Mitfahrt auf einem ihrer Frachter und die Dame sagte mir, dass sie in letzter Zeit Anfragen immer abgelehnt haben aufgrund der mittlerweile so hohen Sicherheitsbestimmungen. Mal rein interessehalber: warum betreiben einige Reedereien Frachtschiffreisen richtig als Tourismus, während andere die Mitnahme ablehnen? Die Sicherheitsbestimmungen dürften doch eigentlich dann für alle gleich gelten, oder?
Vielleicht weiß ja jemand was
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Re: Mitnahme verweigert aufgrund hoher Sicherheitsbestimmung
Moin Moin
Die Sicherheitsbestimmungen sind in der Tat für alle die gleichen. Ich denke, dass sich aber viele Reedereien den Aufwand einfach sparen, Passagiere mitzunehmen. Ertragsmässig lohnt es sich da einfach mehr, ein paar zusätzliche Container aufzuladen als sich an Bord mit fordernden Passagieren abgeben zu müssen (inkl. vorherigem Papierkram). MSC, Maersk, ER Schifffahrt etc. nehmen grundsätzlich keine Passagiere mit, CMA, Hamburg Süd und andere jedoch schon. Am einfachsten wendest du dich an eine spezialisierte Agentur für Frachtschifffreisen, die helfen dir gerne weiter.
Gruss aus der Schweiz
Juanito
Die Sicherheitsbestimmungen sind in der Tat für alle die gleichen. Ich denke, dass sich aber viele Reedereien den Aufwand einfach sparen, Passagiere mitzunehmen. Ertragsmässig lohnt es sich da einfach mehr, ein paar zusätzliche Container aufzuladen als sich an Bord mit fordernden Passagieren abgeben zu müssen (inkl. vorherigem Papierkram). MSC, Maersk, ER Schifffahrt etc. nehmen grundsätzlich keine Passagiere mit, CMA, Hamburg Süd und andere jedoch schon. Am einfachsten wendest du dich an eine spezialisierte Agentur für Frachtschifffreisen, die helfen dir gerne weiter.
Gruss aus der Schweiz
Juanito
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Re: Mitnahme verweigert aufgrund hoher Sicherheitsbestimmung
Naja, durch ein paar Passagiere an Bord verringern sich ja nicht die Stellplatzkapazität.juanito hat geschrieben: ...Ertragsmässig lohnt es sich da einfach mehr, ein paar zusätzliche Container aufzuladen als sich an Bord mit fordernden Passagieren abgeben zu müssen...
Als Grund könnte ich mir auch nur vorstellen, dass sich der logistische Aufwand für den Reeder evtl nicht lohnt bzw. auf einigen Schiffen einfach kein ausreichender Platz ist. Der eine oder andere Captain hat da vllt auch was gegen. Aber was das mit Sicherheitsbestimmungen zu tun hat bzw. wo da ein Unterschied zwischen Passagieren und zusätzlicher Crew gemacht wird, keine Ahnung.
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Re: Mitnahme verweigert aufgrund hoher Sicherheitsbestimmung
Dass einige Reedereien das grundsätzlich verweigern, weiß ich. Diese spezielle hat es aber mal angeboten, es gibt auch einen Reisebericht auf der Homepage und eine Eignerkabine wäre dafür vorhanden. Und stimmt, Ladekapazität nehme ich nicht wirklich weg
Haben die Captains tatsächlich Mitspracherecht wenn von oben die Anweisung kommt, dass ein Gast mitfährt? Keine Ahnung.
Haben die Captains tatsächlich Mitspracherecht wenn von oben die Anweisung kommt, dass ein Gast mitfährt? Keine Ahnung.
Zuletzt geändert von Frau Ti am Fr 20. Feb 2015, 20:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mitnahme verweigert aufgrund hoher Sicherheitsbestimmung
Die Begründung "zu hohe Sicherheitsbestimmungen" halte ich persönlich eher für ein "vorgeschobenes Argument".
Der zu hohe Verwaltungsaufwand dürfte da wohl eher der tatsächliche Grund sein.
Zu den Finanzen (mal am Beispiel eines Feeders): Wenn man einen ganzen Monat lang durchgängig einen Passagier an Bord hätte, würde das in etwa eine halbe Tages-Charterrate für das gesamte Schiff, in die (Bord)- Kasse spülen.
Ob das den ganzen administrativen (und sonstigen) Aufwand lohnt, entscheidet dann jede Reederei selbst.
Bei der aktuellen Situation auf dem nautischen Arbeitsmarkt, wird sich jeder Cpt. das sehr gut überlegen ob er wegen solcher Dinge einen Streit mit seinem Arbeitgeber riskiert.
Der zu hohe Verwaltungsaufwand dürfte da wohl eher der tatsächliche Grund sein.
Zu den Finanzen (mal am Beispiel eines Feeders): Wenn man einen ganzen Monat lang durchgängig einen Passagier an Bord hätte, würde das in etwa eine halbe Tages-Charterrate für das gesamte Schiff, in die (Bord)- Kasse spülen.
Ob das den ganzen administrativen (und sonstigen) Aufwand lohnt, entscheidet dann jede Reederei selbst.
Rein rechtlich betrachtet, entscheidet selbstverständlich der Cpt. wer an Bord mitgenommen wird.Frau Ti hat geschrieben: Haben die Captains tatsächlich Mitspracherecht wenn von oben die Anweisung kommt, dass ein Gast mitfährt? Keine Ahnung.
Bei der aktuellen Situation auf dem nautischen Arbeitsmarkt, wird sich jeder Cpt. das sehr gut überlegen ob er wegen solcher Dinge einen Streit mit seinem Arbeitgeber riskiert.
Beste Grüße
vom Muschelschubser
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Re: Mitnahme verweigert aufgrund hoher Sicherheitsbestimmungen
Hallo, ich habe ja schon einige Frachtschiffreisen hinter mir, und hatte auch Kontakt auf der Reedereiseite.
Die Mitnahmeverweigerung aufgrund hoher Sicherheitsbestimmungen ist sicher vorgeschoben. Allerdings gibt es einige doch ganz praktische Gründe, wenn man keine Passagiere an Bord haben möchte, so wurde mir zumindest mal erzählt:
Wenn es keine lange Charter ist, oder eine Charter mit sehr wechselnden Fahrtgebieten. Eine Charter, in der 3 Jahre lang dieseslben Häfen angelaufen werden, wie es teilweise früher der Fall war, erleichtert die Passagiermitnahme, die Reisen sind planbar.
Wenn nun aber der Charterer schnell Fahrtgebiete wechselt und sowieso dauernd den Fahrplan ändert, besser keine Passagiere mitnehmen. Kein Passagier möchte gerne auf einmal für 3 Wochen nach Südspanien mitfahren, wenn er eine Woche Baltikum gebucht hat, schon allein vom Urlaub einreichen her.
Wenn die Chartern nur kurzfristig sind, weiß man nicht, was danach kommt - anderes Fahrtgebiet oder sogar Auflieger. Der Passagier, der vorher eine Reise gebucht hat, bedankt sich dann für den verplanten Urlaub und die geplatzte Reise.
Wenn also jemand Frachtschiffreisen anbietet, muss er sich da schon sicher sein, dass er dem Passagier auch die angebotene Reise so durchführen kann und dass der Passagier sich wohl fühlen kann. Ansonsten hatte ich wegen "Sicherheitsbestimmungen" nie Probleme an Bord. Klar gibt es auf den Fahrten nach Russland im Hafen die berühmten Gesichtskontrollen und etwas Papierkram hat die Crew auch mit den Passagieren, z.B. Sicherheitseinweisung aber ganz so schrecklich ist es nicht. Ne gute Kammer muss natürlich auch vorhanden sein, nicht jeder Reeder lässt übrigens seine Passagiere in die Eignerkammer, auf manchen Schiffen bleibt die wirklich nur für den Eigner oder für besondere Gelegenheiten offen als "Salon".
Du kannst nun natürlich über eine Agentur wie www.zylmann.de buchen oder Frachtschiffreisen Pfeiffer, bei beiden hatte ich schon gebucht. Hat einen Vorteil: Wenn das Schiff wirklich aus der Charter fliegt, in die Werft muss und DU hast schon Urlaub gebucht, kriegen die das hin und stecken Dich auf ein anderes Schiff - der Urlaub ist gerechnet.
Du kannst natürlich auch z.b. diesen Reedereien anfragen, diese bieten explizit an, Passagiere mitzunehmen:
http://www.reederei-heinrich.com/
http://www.reederei-jenswaller.de/
Viel Spaß bei der Reiseplanung
Die Mitnahmeverweigerung aufgrund hoher Sicherheitsbestimmungen ist sicher vorgeschoben. Allerdings gibt es einige doch ganz praktische Gründe, wenn man keine Passagiere an Bord haben möchte, so wurde mir zumindest mal erzählt:
Wenn es keine lange Charter ist, oder eine Charter mit sehr wechselnden Fahrtgebieten. Eine Charter, in der 3 Jahre lang dieseslben Häfen angelaufen werden, wie es teilweise früher der Fall war, erleichtert die Passagiermitnahme, die Reisen sind planbar.
Wenn nun aber der Charterer schnell Fahrtgebiete wechselt und sowieso dauernd den Fahrplan ändert, besser keine Passagiere mitnehmen. Kein Passagier möchte gerne auf einmal für 3 Wochen nach Südspanien mitfahren, wenn er eine Woche Baltikum gebucht hat, schon allein vom Urlaub einreichen her.
Wenn die Chartern nur kurzfristig sind, weiß man nicht, was danach kommt - anderes Fahrtgebiet oder sogar Auflieger. Der Passagier, der vorher eine Reise gebucht hat, bedankt sich dann für den verplanten Urlaub und die geplatzte Reise.
Wenn also jemand Frachtschiffreisen anbietet, muss er sich da schon sicher sein, dass er dem Passagier auch die angebotene Reise so durchführen kann und dass der Passagier sich wohl fühlen kann. Ansonsten hatte ich wegen "Sicherheitsbestimmungen" nie Probleme an Bord. Klar gibt es auf den Fahrten nach Russland im Hafen die berühmten Gesichtskontrollen und etwas Papierkram hat die Crew auch mit den Passagieren, z.B. Sicherheitseinweisung aber ganz so schrecklich ist es nicht. Ne gute Kammer muss natürlich auch vorhanden sein, nicht jeder Reeder lässt übrigens seine Passagiere in die Eignerkammer, auf manchen Schiffen bleibt die wirklich nur für den Eigner oder für besondere Gelegenheiten offen als "Salon".
Du kannst nun natürlich über eine Agentur wie www.zylmann.de buchen oder Frachtschiffreisen Pfeiffer, bei beiden hatte ich schon gebucht. Hat einen Vorteil: Wenn das Schiff wirklich aus der Charter fliegt, in die Werft muss und DU hast schon Urlaub gebucht, kriegen die das hin und stecken Dich auf ein anderes Schiff - der Urlaub ist gerechnet.
Du kannst natürlich auch z.b. diesen Reedereien anfragen, diese bieten explizit an, Passagiere mitzunehmen:
http://www.reederei-heinrich.com/
http://www.reederei-jenswaller.de/
Viel Spaß bei der Reiseplanung
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Re: Mitnahme verweigert aufgrund hoher Sicherheitsbestimmungen
Danke Cornelia
Die Schiffe fahren nicht im Liniendienst, laufen aber mehr oder weniger immer wieder die gleichen Häfen in Nordeuropa an ("nach Hause" -> neuer Hafen -> nach Hause -> neuer Hafen). Ist sicher auch nicht langfristig planbar, aber da wäre ich eigentlich ziemlich flexibel - vielleicht muss ich das nochmal deutlich machen, ist ja keine Selbstverständlichkeit... Ich werd's nochmal versuchen
Die Schiffe fahren nicht im Liniendienst, laufen aber mehr oder weniger immer wieder die gleichen Häfen in Nordeuropa an ("nach Hause" -> neuer Hafen -> nach Hause -> neuer Hafen). Ist sicher auch nicht langfristig planbar, aber da wäre ich eigentlich ziemlich flexibel - vielleicht muss ich das nochmal deutlich machen, ist ja keine Selbstverständlichkeit... Ich werd's nochmal versuchen
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Re: Mitnahme verweigert aufgrund hoher Sicherheitsbestimmungen
hallo Cornelia,
Zitat:" und hatte auch Kontakt auf der Reedereiseite"
das hort sich sehr professionell an, so wie die Tochter eines Reeders.
Deine Aussagen kann ich voll bestätigen, denn ich habe an mehrere Reisen teigenommen, teils über Zylmann, teils und sehr oft direkt über eine reederei in Deiner Nachbarschft.
Zitat:" und hatte auch Kontakt auf der Reedereiseite"
das hort sich sehr professionell an, so wie die Tochter eines Reeders.
Deine Aussagen kann ich voll bestätigen, denn ich habe an mehrere Reisen teigenommen, teils über Zylmann, teils und sehr oft direkt über eine reederei in Deiner Nachbarschft.
Reise 2018: https://forum-schiff.de/phpBB3/viewtopic.php?f=14&t=8040
Gruß Rainer
Gruß Rainer
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Re: Mitnahme verweigert aufgrund hoher Sicherheitsbestimmungen
Kleiner Hinweis meinerseits:
Es kann auch eine Frage des Fahrgebietes sein. Ich war eben auf der CMA CGM Maupassant, auf diesem Schiff das von Nordeuropa nach den Emiraten, Pakistan, Indien und Saudi Arabien geht, werden nur auf dem Europäischen Teil Passagiere mitgenommen, dies vor allem auch wegen der ausufernden Bürokratie in den anderen Ländern, in China oder Indien haben so viele Ministerien ein ok zu einem Landgang zu geben, dass der Tag vorher zu Ende ist.
Grüsse
Andreas
Es kann auch eine Frage des Fahrgebietes sein. Ich war eben auf der CMA CGM Maupassant, auf diesem Schiff das von Nordeuropa nach den Emiraten, Pakistan, Indien und Saudi Arabien geht, werden nur auf dem Europäischen Teil Passagiere mitgenommen, dies vor allem auch wegen der ausufernden Bürokratie in den anderen Ländern, in China oder Indien haben so viele Ministerien ein ok zu einem Landgang zu geben, dass der Tag vorher zu Ende ist.
Grüsse
Andreas
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Re: Mitnahme verweigert aufgrund hoher Sicherheitsbestimmungen
Hallo Rainer,rainerx hat geschrieben:hallo Cornelia,
Zitat:" und hatte auch Kontakt auf der Reedereiseite"
das hort sich sehr professionell an, so wie die Tochter eines Reeders.
Deine Aussagen kann ich voll bestätigen, denn ich habe an mehrere Reisen teigenommen, teils über Zylmann, teils und sehr oft direkt über eine reederei in Deiner Nachbarschft.
Es ist nicht unüblich, dass der Reeder bzw. Reederin selber mal an Bord ihrer Schiffe mitfahren. Wenn man dann zufällig als Passagier auch an Bord ist, ergibt sich das eine oder andere Gespräch. So geschehen an Bord der "Samskip Express" durch Herrn Kahrs oder an Bord der "Lappland" wo Frau Heinrich einige Tage mit an Bord ihres Schiffes fuhr. Im Gespräch bekommt man dann eben auch die Reederei-Seite mit, was sehr aufschlussreich und interessant ist.