Naja so ein Frachter ohne AIS ist ja nun auch kein Geisterschiff... auf dem Radar ist er ja trotzdem rechtzeitig zu sehen. Außerdem wird die Brückenbesatzung sicherlich besonders aufmerksam sein und ggf. Schiffe informieren die zu nahe kommen. Ich denke, das Risiko welches von den Aktivisten oder ähnlichen Personen ausgeht ist in diesem Fall größer als das einer Kollision, und rechtfertigt durchaus das ausschalten des AIS.PeterPan hat geschrieben: ↑Sa 7. Nov 2020, 14:08 Ich halte es auch für falsch, dass das AIS ausgeschaltet war.
Die Nordsee ist sehr stark befahren und nicht jeder ordnet begleitenden Behördenschiffen automatisch einen Atomtransporter zu.
Eine Kollision oder Schlimmeres wäre der Super-Gau und mit Sicherheit schlimmer, als mögliche Störmanöver kleiner Boote der Atomkraftgegner.
Die Verhältnismäßig stimmt hier einfach nicht.
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Re: Pressemeldungen
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Re: Pressemeldungen
Es hat nichts mit Verhältnismäßigkeit zu tun. Ais darf unter bestimmten Gegebenheiten völlig legal abgeschaltet werden und das ist hier geschehen.
Weil das AIS ausgeschaltet ist, verschwindet das Schiff ja nicht vom Radar. Es lässt sich nur nicht gezielt ansprechen und man kann Typ und Ladung nicht erkennen. Die meisten zu Gefahreneinschätzung nötigen Angaben wie Kurs und Geschwindigkeit liefert auch Radar.
Ein Gau ist der größte anzunehmende Unfall, für den die Sicherheitstechnik eines Kernkraftwerkes ausgelegt sein muss. Beim Supergau wird Ketenreaktion im Reaktor unbeherrschbar wird, siehe Tschernobyl. Hier war es hochradioaktiver Atommüll in Castorbehältern und da kann nicht einmal eine Kettenreaktion entstehen.
Gruß, Volker
Weil das AIS ausgeschaltet ist, verschwindet das Schiff ja nicht vom Radar. Es lässt sich nur nicht gezielt ansprechen und man kann Typ und Ladung nicht erkennen. Die meisten zu Gefahreneinschätzung nötigen Angaben wie Kurs und Geschwindigkeit liefert auch Radar.
Ein Gau ist der größte anzunehmende Unfall, für den die Sicherheitstechnik eines Kernkraftwerkes ausgelegt sein muss. Beim Supergau wird Ketenreaktion im Reaktor unbeherrschbar wird, siehe Tschernobyl. Hier war es hochradioaktiver Atommüll in Castorbehältern und da kann nicht einmal eine Kettenreaktion entstehen.
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Re: Pressemeldungen
Im Hamburger Hafen wird am Sonntag das größte mit Flüssiggas betriebene Containerschiff der Welt erwartet. Die "CMA CGM Jacques Saadé" ist rund 400 Meter lang und bietet Platz für 23.000 Container.
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/ ... f1330.html
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Re: Pressemeldungen
Da guck ich nie rein. Und der Bericht geht ja auch etwas darüber hinaus. Manches passt halt in mehrere Schubladen.
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Re: Pressemeldungen
Volker Landwehr hat geschrieben: ↑Sa 7. Nov 2020, 14:58 Es hat nichts mit Verhältnismäßigkeit zu tun. Ais darf unter bestimmten Gegebenheiten völlig legal abgeschaltet werden und das ist hier geschehen.
Weil das AIS ausgeschaltet ist, verschwindet das Schiff ja nicht vom Radar. Es lässt sich nur nicht gezielt ansprechen und man kann Typ und Ladung nicht erkennen. Die meisten zu Gefahreneinschätzung nötigen Angaben wie Kurs und Geschwindigkeit liefert auch Radar.
Ein Gau ist der größte anzunehmende Unfall, für den die Sicherheitstechnik eines Kernkraftwerkes ausgelegt sein muss. Beim Supergau wird Ketenreaktion im Reaktor unbeherrschbar wird, siehe Tschernobyl. Hier war es hochradioaktiver Atommüll in Castorbehältern und da kann nicht einmal eine Kettenreaktion entstehen.
Gruß, Volker
Mir ist schon klar, wofür Super-Gau steht und Ihnen ist klar, dass dieser Begriff gerne auch für andere schwere Umweltkatastrophen genutzt wird.
Eine Kollision mit einem Untergang des Schiffes wäre eine solche Katastrophe geworden.
Von der anschließenden Bergung ganz zu schweigen.
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Re: Pressemeldungen
Also wenn ein Schiff mit einem anderen Schiff kollidiert weil das AIS aus war dann ist da schon so viel schief gelaufen, dass AIS auch nicht mehr geholfen hätte... Das AIS ist ja im Prinzip nur dafür gedacht Informationen über ein Schiff zu erhalten um es zum Beispiel über Funk leichter rufen zu können. Zur Navigation reicht das Radar, zumindest wenn man weiß was man tut.
Gruß vom Lande
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Re: Pressemeldungen
Ich sehe das eher so, dass sich beide Systeme ergänzen und dementsprechend sollte das AIS bei so einem Transport an sein.mücke hat geschrieben: ↑Mo 9. Nov 2020, 21:12 Also wenn ein Schiff mit einem anderen Schiff kollidiert weil das AIS aus war dann ist da schon so viel schief gelaufen, dass AIS auch nicht mehr geholfen hätte... Das AIS ist ja im Prinzip nur dafür gedacht Informationen über ein Schiff zu erhalten um es zum Beispiel über Funk leichter rufen zu können. Zur Navigation reicht das Radar, zumindest wenn man weiß was man tut.
Ich erinnere nur an die norwegische Fregatte...
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Re: Pressemeldungen
Ich finde es manchmal ein ganz bisschen schade, dass es hier tatsächlich nicht so viel Diskussionen um wirklich fachlich nautische Themen gibt wie zum Beispiel AIS und ARPA/RADAR, was aber vermutlich auch der Tatsache geschuldet ist, das die Anzahl nautischer Kollegen hier im Forum überschaubar sein dürfte.PeterPan hat geschrieben: ↑Mo 9. Nov 2020, 23:05Ich sehe das eher so, dass sich beide Systeme ergänzen und dementsprechend sollte das AIS bei so einem Transport an sein.mücke hat geschrieben: ↑Mo 9. Nov 2020, 21:12 Also wenn ein Schiff mit einem anderen Schiff kollidiert weil das AIS aus war dann ist da schon so viel schief gelaufen, dass AIS auch nicht mehr geholfen hätte... Das AIS ist ja im Prinzip nur dafür gedacht Informationen über ein Schiff zu erhalten um es zum Beispiel über Funk leichter rufen zu können. Zur Navigation reicht das Radar, zumindest wenn man weiß was man tut.
Ich erinnere nur an die norwegische Fregatte...
Wie auch immer - ich und die Mehrheit meiner Kollegen sehen AIS lediglich als das was auch der Name schon sagt "Automatic Information..." Es gibt leider aber auch immer wieder Kollegen die AIS-Ziele tatsächlich im ARPA und der ECDIS zur Kollisionsverhütung akquirieren. Dafür ist es definitiv nicht gedacht und ich bin sowohl in Vorstellungsgesprächen dahingehend von Arbeitgebern getestet worden als auch an Bord von Kapitänen welches Signal vorrangig zur Zielverfolgung bzgl. Kollisionsverhütung angewählt werden darf.
Es gab zudem auch immer wieder ähnliche Fälle in denen so verfahren wurde und wird wie es jetzt in dem genannten Fall offenbar erfolgt. Im Golf von Aden schalten immer wieder Schiffe ihr AIS aus, um den Piraten die Identifikation von potentiellen Zielen zu erschweren. Auch iranische Öltanker die Öl von Venezuela aus verschiffen schalten immer wieder ihr AIS aus. Das Prozedere würde ich daher nicht als ungewöhnlich bezeichnen. Verkehrszentralen überwachen die Schifffahrt auch über die Erfassung von AIS-Daten. Da allerdings jedes Schiff in der Deutschen Bucht Meldepunkte von German Bight Traffic passiert, an denen alle für Behörden relevanten Daten noch einmal über Funk abgefragt werden, benötigt man auch hier seitens der Verkehrsüberwachung das AIS Signal auch nur zum Ansprechen des Schiffes an sich. Wirklich verheimlichen kann man somit auch ohne AIS-Signal nichts, da die Funkkanäle von German Bight Traffic mit jedem handelsüblichen Funkgerät oder Scanner abhörbar sind und z.B. Greenpeace-Aktivisten auch hier die vom Schiff durchgegebenen Daten einfach mithören könnten.
Besten Gruß
Pathfinder
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Re: Pressemeldungen
Ich denke die HELGE INGSTAD (HI)gibt kein gutes Beispiel ab. Sie hat als ausweichpflichtiges Schiff mit dem AIS führenden 113000 dwt Tanker SOLA TS kollidiert, der gerade beladen vom Sture Terminal auslief.PeterPan hat geschrieben: ↑Mo 9. Nov 2020, 23:05Ich sehe das eher so, dass sich beide Systeme ergänzen und dementsprechend sollte das AIS bei so einem Transport an sein.mücke hat geschrieben: ↑Mo 9. Nov 2020, 21:12 Also wenn ein Schiff mit einem anderen Schiff kollidiert weil das AIS aus war dann ist da schon so viel schief gelaufen, dass AIS auch nicht mehr geholfen hätte... Das AIS ist ja im Prinzip nur dafür gedacht Informationen über ein Schiff zu erhalten um es zum Beispiel über Funk leichter rufen zu können. Zur Navigation reicht das Radar, zumindest wenn man weiß was man tut.
Ich erinnere nur an die norwegische Fregatte...
Die HI hat den Tanker lange Zeit für Teil des Terminals gehalten. Die Ansprache durch die SOLA TS war wegen des nicht sendenden AIS der HI schwierig. Es hat aber noch rechtzeitig geklappt, nachdem man den Namen der HI von der Leitstelle erfahren hatte. Die HI hat die Ansprache aber einem anderen Schiff zugeordnet, da sie die SOLA ST immer noch nicht erkannt hatten. Als sie sie erkannten, war es zum Ausweichen zu spät.
Ich sehe das Problem nicht im abgeschalteten AIS der HI, sondern darin dass deren Brückencrew die Radar- und AIS-Situation der anderen Schiffe nicht richtig erkannt hat.
Gruß, Volker
PS: Der vorläufige Unfallbericht: https://www.aibn.no/Marine/Investigatio ... e&attach=1