Sicherung vor Piraten

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frank0265
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Re: Sicherung vor Piraten

Beitrag von frank0265 »

..na mal sehen, was mir der maritime Koordinator der Bundesregierung letztendlich dazu schreiben wird...
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Alexander
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Re: Sicherung vor Piraten

Beitrag von Alexander »

M Sicherheit hat geschrieben:Hallo Alexander,
Wenn man die Wortwahl genau betrachtet, dann liest man da heraus, daß es derzeit noch keine entsprechende Zertifizierung gibt und daher nach aktuellem Stand der Dinge auch kein privates Sicherheitsunternehmen auf deutschen Schiffen eingesetzt werden darf (was Deinen immer wieder getätigten Aussagen hierzu widerspricht).
Mir ist jetzt völlig neu, dass es eine Zertifizierungspflicht des Staates gibt. Mir ist auch völlig neu, dass diese plötzliche Regelungswut irgendein Verbot bislang zusammenhänglich definiert.
Bin wohl in einem anderen Land aufgewachsen.

... oder glaubst nur, daß Du weißt, wie die rechtlichen Regeln hierzu aussehen.

Es sollte Dir zu denken geben, daß verschiedene Seiten (Politik, Verbände, etc.) dies anders sehen. Ehrlich gesagt trau ich dieser geballten Aussagekraft etwas mehr Kompetenz in juristischen Fragen zu als einem "Einzelkämpfer".
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Alexander
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Re: Sicherung vor Piraten

Beitrag von Alexander »

M Sicherheit hat geschrieben:Hast Du jetzt ein Gesetz oder ausschließlich diese oberflächlichen Aussagen? Rechtliche Probleme gibt es also nicht? Ist mir echt völlig egal, was Du glaubst. Ich halt mich an das was ich weiß.
Wenn Du meinst, daß Stellungnahmen von Politiker, Beamten, Lobbyisten, etc. nur "oberflächliche" Aussagen sind...

... dann wünsch ich Dir viel Glück, denn das wirst Du brauchen.
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Alexander
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Re: Sicherung vor Piraten

Beitrag von Alexander »

M Sicherheit hat geschrieben:
Unsere Branche ist in diesem Zusammenhang weniger auf Glück oder einzeln interpretierter Meinungen angewiesen. Wier werden im Rahmen geltender Gesetze tätig.
... oder eher im Rahmen von Gesetzen, von denen Du meinst, es gäbe sie und sie würden das aussagen, was Du gerne drinstehen hättest?

Nochmal: Politiker, Beamte, Verbandsfunktionäre, sie alle sagen etwas anderes über die aktuelle Gesetzeslage. Das sollte Dir zu denken geben, denn vielleicht liegst Du mit Deiner Interpretation doch daneben. Daher wünsch ich Dir nach wie vor viel Glück für Deine Sicht der Dinge. Und denk dran, wenn sich Deine Interpretation als falsch rausstellen sollte: Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand. ;-)

Ach ja, ich verlass mich bei Infos zu einer Gesetzeslage lieber auf Menschen, die sich hauptberuflich damit befassen und bei denen man durchaus davon ausgehen kann, daß sie wissen was Sache ist, als auf einen Ex-Soldaten und heutigen Meister für Schutz und Sicherheit, der eine Ansicht vertritt, die ziemlich genau diametral zu der der Fachleute liegt.

Alexander
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Alexander
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Re: Sicherung vor Piraten

Beitrag von Alexander »

M Sicherheit hat geschrieben:Euer Anspruch auf Mitspracherecht scheint hier bis zu einem Gegenbeweis tatsächlich willkürlich und unbegründet.
So, so, jetzt will der Herr also schon das "Mitspracherecht" in einem Forum absprechen...

Sehr seltsame Sichtweise!

Aber war will man erwarten, wenn jemand meint, er alleine hätte Ahnung von juristischen Fragen zu einem speziellen Thema, und alle anderen - wie bereits erwähnt Politiker, zuständige Beamte, Verbandsvertreter, etc. - hätten keine.

Jede weitere Diskussion erübrigt sich eigentlich, wenn jemand, so wie Du, meint, er - und nur er - hätte die Weisheit mit Löffeln gesprochen. Daß ich dennoch antworte, hängt eigentlich nur damit zusammen, daß man solch krude Sichtweisen einfach nicht unkommentiert stehenlassen kann, sonst glaubt sie am Ende noch jemand. ;-)

Das wird z.B. sehr schön am von Dir ins Spiel gebrachten Beispiel der Notwehr deutlich: solltest Du wirklich einen Anti-Piraten-Einsatz fahren, bei dem ggf. Menschen zu Schaden haben, dürftest Du beim dann fälligen Gerichtsverfahren Probleme damit haben, dem Richter klarzumachen, daß Du aus reiner Notwehr (die üblicherweise eine konkrete Gefährdung voraussetzt) quasi prophylaktisch ein Arsenal, welches es mit dem der Piraten (Sturmgewehre, MP, Panzerfäuste, Granatwerfer, etc.) aufnehmen kann, mitgenommen hast. DAnn wäre die Frage der Verhältnismäeit zu klären. Und dann wäre auch noch zu bedenken, daß Notwehr ganz schnell auch in den sog. "Notwehrexzess" ausarten kann. Da lauert eine große Menge juristischer Fallstricke auf Dich. Ich hoffe auf einen gnädigen Richter und einen guten Anwalt für Dich. Falls nicht, dann hast Du ein Problem.

Wie schon mehrfach geschrieben: Viel Glück! Hoffe, Du fällst mit Deiner eigenwilligen Rechtsauslegung nicht auf die Schnauze - und Deine Kunden, die sich auf Deine Auslegung verlassen, nicht gleich mit!

Patrick, Du magst planierisch, taktisch und operativ gut geeignet rür einen solchen Job sein (zumindest hoffe ich das bzw. gehe aufgrund Deiner BW-Erfahrung davon aus), aber ob Du Dir wirklich über die juristischen Dmensionen im Klaren bist, wage ich zu bezweifeln. Deine fragwürdigen Rechtsauslegungen bergen in sich jedenrfalls die Gefahr, daß du am Ende nach einem Einsatz mit evtl. Personenschaden mit runtergelassenen Hosen dastehst.
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Alexander
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Re: Sicherung vor Piraten

Beitrag von Alexander »

M Sicherheit hat geschrieben:Hallo Alexander,
So, so, jetzt will der Herr also schon das "Mitspracherecht" in einem Forum absprechen...
Wo liest Du das in dem von Dir zitierten Satz?.
Ich glaub, Du weißt selbst nicht mehr so genau, was Du geschrieben hast.
M Sicherheit hat geschrieben:
Aber war will man erwarten, wenn jemand meint, er alleine hätte Ahnung von juristischen Fragen zu einem speziellen Thema, und alle anderen - wie bereits erwähnt Politiker, zuständige Beamte, Verbandsvertreter, etc. - hätten keine.
Also hast noch immer kein Gesetz für die Behauptung hier wäre Schutz nicht erlaubt.
Also hast Du immer noch keinen Beleg, der der Sichtweise der genannten Personenkreise mit ihrer quasi amtlichen Sicht der Dinge widerspricht.
M Sicherheit hat geschrieben:
Jede weitere Diskussion erübrigt sich eigentlich, wenn jemand, so wie Du, meint, er - und nur er - hätte die Weisheit mit Löffeln gesprochen. Daß ich dennoch antworte, hängt eigentlich nur damit zusammen, daß man solch krude Sichtweisen einfach nicht unkommentiert stehenlassen kann, sonst glaubt sie am Ende noch jemand. ;-)
Hab gemerkt, dass Du schon lange nichts mehr zum Thema hast. Das hat einen einfachen Grund. Gibt nichts dagegen.
Wenn für Dich die Meinung maßgeblicher Fachleute "nichts dagegen" ist, obwohl sie genau das Gegenteil von dem sagen, was Du hier immer in die Welt setzt, dann hättest Du mit dieser Behauptung recht. Aber auch nur dann. Damit wären wir aber wieder bei der fragwürdigen Interpretation der Rechtslage Deinerseits.
M Sicherheit hat geschrieben:
Das wird z.B. sehr schön am von Dir ins Spiel gebrachten Beispiel der Notwehr deutlich: solltest Du wirklich einen Anti-Piraten-Einsatz fahren, bei dem ggf. Menschen zu Schaden haben, dürftest Du beim dann fälligen Gerichtsverfahren Probleme damit haben, dem Richter klarzumachen, daß Du aus reiner Notwehr (die üblicherweise eine konkrete Gefährdung voraussetzt) quasi prophylaktisch ein Arsenal, welches es mit dem der Piraten (Sturmgewehre, MP, Panzerfäuste, Granatwerfer, etc.) aufnehmen kann, mitgenommen hast.
Was bringt dich auf die Idee, dass wir nicht in der Lage sind Notwehr zu üben? Nei Geld- und Werttransporten kann ich schließlich auch auf überlegene Bewaffnung treffen. Ein derartiges Verfahren wird im Allgemeinen von der Staatsanwaltschaft eingestellt, weil Notwehr. Unabhängig von Körpergröße, Blutgruppe oder Bewaffnung.
Probleme bekommt man in diesem Land tatsächlich nur, wenn man gegen Gesetze verstößt ;).
... und die Wahrscheinlichkeit ist, bein vermeintlicher Notwehr, relativ schnell gegeben, da Notwehr nur innerhalb enger rechtlicher Grenzen stattfindet. Insesondere beim Einsatz von Schußwaffen können diese Grenzen sehr rasch überschritten werden, z.B. dann, wenn, anstatt den Gegner nur kampfunfähig zu machen, dessen Tod in Kauf genommen wird. Außerdem gibt es noch den bereits erwähnten "Notwehrexzess". Du wirst Dich also, wenn Du unter Berufung auf Notwehr den Anti-Piraten-Einsatz übernimmst, auf rechtlich sehr dünnes Eis begeben, insofern bleibt, wie bereits erwähnt, nur zu wünschen, daß Du einen gnädigen Richter erwischst und einen guten Anwalt hast.
M Sicherheit hat geschrieben:
Wie schon mehrfach geschrieben: Viel Glück! Hoffe, Du fällst mit Deiner eigenwilligen Rechtsauslegung nicht auf die Schnauze - und Deine Kunden, die sich auf Deine Auslegung verlassen, nicht gleich mit!
Notwehr ist keine eigenwillige Rechtsauffassung, egal wie oft Du sowas hier behauptest.

Vielleicht mal etwas Prinzipielles.
Ein Bewachungsunternehmen schützt Sach- und Geldwerte, Personen und geistiges Eigentum. Je nach Gefährdung geschieht dies mit den entsprechenden Hilfsmitteln bis hin zu Schusswaffen. Diese Waffen weden dann tatsächlich legal geführt und eingesetzt. Wie weiter vorne festgestellt wurde ist es für Sicherheitsdienste nicht besonders einfach diese Berechtigungen zu bekommen. Der Weg dorthin ist sehr steinig, mit Auflagen und vielen Prüfungen verbunden. Insgesamt gibt es in der BRD 4 Sicherheitsfirmen, welche Langwaffen führen dürfen. Wobei "dürfen" eine juristische Bezeichnung dafür ist, dass aufgrund der Auftragslage derartige Waffen benötigt werden. Auch dabei gilt es selbstverständlich alle Artikel legal einzutragen und behördernseitig genehmigen zu lassen. Diese genehmigen eine derartige Beschaffung gesetzeskonform erst dann, wenn sie auch mit deren Einsatz im Bedarfsfall einverstanden sind. Es handelt sich hier nicht um Spielzeug.
Mir ist die genaue Definition von "Langwaffen" zwar nicht geläufig, aber ich gehe davon aus, daß neben "normalen" Gewehren darunter auch Sturmgewehre und oder MPi fallen. Mag sein, daß Dein Unternehmen dafür eine Genehmigung hat, allerdings wage ich zu bezweifeln, daß diese für einen Einsatz gegen Piraten ausreichend sind, da diese waffentechnisch deutlich überlegen sind. Und schon kommt als weitere rechtliche Hürde wieder das bekannte Kriegswaffenkontrollgesetz ins Spiel.

Mein Fazit: Du machst zwar immer so, als ob das alles rechtlich gar kein Problem wäre, aber in Wahrheit weißt Du gar nicht, auf was Du Dich da einlässt.
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Alexander
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Re: Sicherung vor Piraten

Beitrag von Alexander »

M Sicherheit hat geschrieben:Mag sein, dass ich da einer Lebenslüge aufsitze. Meiner Meinung nach ist es schon so, dass derjenige, der Behauptungen in die Welt hinausposaunt, Diese auch untermauern muss um ernst genommen zu werden.

Notwehr §32 StGB und §227 BGB, Besitzwehr §858 BGB, Hausrecht §123 StGB Art 13 GG.
Hast Du auch sowas für deine permanente Behauptung?

Die pauschale Befürchtung, wir würden diesen Gesetzen zuwider handeln ist auch nett, entbehrt jedoch jeder Realität.
Alles klar, also sagen all jene mahnenden Stimmen aus Politik, Verwaltung, Verbänden, etc. die Unwahrheit? Is' schon klar...

Und zum Thema Notwehr: ich empfehle Dir dringend, nicht nur den reinen Gesetzestext zu studieren, sondern auch sowohl Kommentierungen als auch Urteile der letzen Jahre. Zwar fußt unser hiesiges Rechtssystem (wie ich persönlch finde zum Glück) nicht auf Präzedenzfällen, anders als z.B. im angelsächsichen Raum, dennoch zeigen einige Urteile der letzten Jahre in Bezug auf Notwehr, überzogene Notwehr, Notwehrexzess, Einsatz von Waffen bei vermeintlicher Notwehr, etc., daß die Sache doch nicht ganz so trivial ist, wie Du sie uns hier weismachen willst. Näheres hierzu kann Dir sicher der Rechtsanwalt Deines geringsten Mißtrauens (vom Rechtsanwalt des Vertrauens rede ich lieber nicht *g*) verraten.

Das sture Aufzählen von §§ jedenfalls ist für mich ein weiteres Indiz dafür, daß Du wirklich nicht so genau weißt, auf was Du Dich da einlässt. Das zeigt übrigens auch schon Dein Vergleich mit Mitarbeitern, die als Türsteher tätig sind, mit einem Einsatz zum Schutz von Handelssschiffen vor schwerbewaffneten Piraten. Äpfel mit Birnen zu vergleichen ist zwar lustig, passt aber nicht so ganz...
M Sicherheit hat geschrieben:"Langwaffen" sind tatsächlich lange Waffen. Da wir uns auch noch an das Waffengesetz halten, sind das in unserem Fall keine Kriegswaffen.
Und Du glaubst, daß Du damit einen Angriff von Piraten, die über das bereits erwähnte Arsenal verfügen, verhindern kannst?

Dann hoffe ich nur, daß Du, falls Deine Firma jemals einen solchen Auftrag erhält, selbst mit in den Einsatz gehst und dann ganz vorne stehst, denn wenn man schon glaubt, daß das realistisch wäre, dann sollte man mit gutem Beispiel vorangehen. Falls nicht, dann könnte man nämlich auch befürchten, Du würdest Deine Männer verheizen.
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Alexander
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Re: Sicherung vor Piraten

Beitrag von Alexander »

M Sicherheit hat geschrieben:Wir haben in Berlin einen Waffenträger "verloren", weil er einen Mitbürger geschlagen hat. Dieser Kneipenbesucher hatte ihm zuvor ein sehr langes Messer in den Oberschenkel gerammt. Der Mitarbeiter wurde rechtskräftig verurteilt.
Danke, ein besseres Beispiel dafür, daß Notwehr juristisch eben nicht immer so simpel ist, wie Du es uns hier weismachen willst, konntest Du kaum geben. Und jetzt stell Dir erst mal vor, was passiert wäre, wenn der Gegner dabei lebensgefährlich verletzt oder gar getötet worden wäre.

(Einwurf: Ich bin mit der hiesigen Rechtsprechung in Bezug auf Notwehr übrigens auch nicht immer glücklich, aber die Rechts- bzw. Urteilslage ist nun mal so, wie sie ist - und da kommt es eben schon mal vor, daß man, auch wenn man vermeintlich im Recht ist und glaubt, man handle in Notwehr, am Ende doch der juristisch gesehen Gelackmeierte ist.)
M Sicherheit hat geschrieben:Da Du wohl keine Ahnung von Verteidigung hast ....
Ist schon klar, das hab ich ja schön öfter festgestellt: Wer nicht Deiner Meinung ist, der hat keine Ahnung. So einen sachlichen und konstruktiven Diskussionsstil lob ich mir. ;-)

(Vermutung: Es mag Zufall sein, daß ich diesen Stil häufig bei ehemaligen und aktiven Bundeswehrlern, primär auf den Reihen des Unteroffizierskorps, aber teilweise auch aus den Reihen des Offizierskorps beobachte - ist aber insofern nicht verwunderlich, da dort ja, manchmal sogar zu Recht, weniger diskutiert als befohlen wird. So was funktioniert aber nicht in einem Forum.)
M Sicherheit hat geschrieben: Brauch ich für Warnschüsse 22cm Kaliber? Hat ein Feuerstoß was mit Notwehr zu tun?
Wir sind in der idealen Situation zu verteidigen. Ein Militärischer Grundsatz besagt, dass bei gleichen Gegebenheiten ein Angriff nur bei dreifacher Stärke Aussicht auf relativen Erfolg hat...
Stellt sich die Frage, wie viele Leute Du auf einem Schiff stationieren willst, um diese Relation zu halten. Und stellt sich weiterhin die Frage, ob die Piraten nicht schnell kontern, indem sie einfach ihre Stärke erhöhen. Menschenleben sind dort unten billig (leider). Einfach ein paar Dollar oder Euro oder was auch immer mehr investieren und die Crewstärke erhöhen dürfte kein Problem. Und dazu kommt dann ggf. noch eine überlegene Bewaffnung. Und schon sieht die Gleichung anders aus.

Bleibt irgendwie zu befürchten, daß Du mit Deiner Einstellung in einem solchen Einsatz bitter Lehrgeld bezahlen muß. Daher meine Hoffnung, daß Du dann wenigstens bereit bist, an forderster Front in diesen Einsatz zu gehen, quasi als gutes Beispiel, um nicht in den Verdacht zu geraten, Deine Leute (wegen schlechter Vorbereitung oder Taktik) zu verheizen.
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Alexander
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Re: Sicherung vor Piraten

Beitrag von Alexander »

M Sicherheit hat geschrieben:der Mitarbeiter besaß nicht die geeigneten, psychischen Fähigkeiten um an derartigen Aufträgen beteiligt zu werden. Der Angriff war vorbei und er hätte Anzeige erstatten müssen. Das wusste der junge Mann als ich mit ihm darüber geredet habe. Der gehörte nie zu einem Team bei unseren maritimen Kunden.
Ob der Mitarbeiter phsychisch geeignet war oder nicht, das ist mir persönlich erst mal egal (wobei ich hoffe, daß die psychische Eignung Deiner Männer für einen Anti-Piraten-Einsatz besser geprüft wird). Allerdings ändert das genau nichts daran, daß Du hier grade ein perfektes Argument dafür geliefert hast, daß es eben nicht nur auf die reinen Gesetzestexte, auf die Du Dich gerne zurückziehst, wenn Du keine anderen Argumente mehr hast, ankommt, sondern im Zweifelsfall u.a. auch auf die Auslegung derselben durch das Gesetz. Und da hat schon mancher böse Überraschungen erlebt. Merke: "Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand!"
M Sicherheit hat geschrieben:Wo Du wann, was gehört hast gehört wohl eher nicht zur fachlichen Auseinandersetzung.
Aber Deine wiederholt gezeigte Taktik, allen anderen die Kompetenz abzusprechen, wenn sie anderer Meinung als Du sind, schon, oder wie? Sorry, aber scheinbar prägt die Zeit als Vorgesetzter bei der BW in dieser Hinsicht wirklich. ;-)
M Sicherheit hat geschrieben:Weiterhin war ich immer ganz vorne. Es war immer oberstes Anliegen, alle Buben nach Hause zu bringen. Nicht ohne Stolz ist mir das wirklich immer gelungen. Zudem haben wir immer unseren Auftrag erfüllt. Diese Reputation zählt zivil halt mal gar nichts. Dessen bin ich mir bewusst. Ich erwarte weniger Respekt oder Dankbarkeit.
Dann geh bitte auch, falls Du jemals einen Anti-Piraten-Auftrag kriegst, mit gutem Beispiel voran.
M Sicherheit hat geschrieben:Was ich an dieser Stelle einfach erwarte ist eine sachliche Diskussion. Wenn die natürlich mit 2000Mann in 33 Booten zu allem entschlossen angreifen, sind unsere Grenzen bei Weitem überschritten.
"Unsachlich" ist auch so ein beliebtes Argument von Dir, wenn Du nicht mehr weiterweist, oder? Unsachlich erscheint mir eher der Verweis auf "2000Mann in 33 Booten".

Nehmen wir mal an, Du setzt 5 Leute auf einem Frachter ein (ich weiß ja nicht, wie Deine Überlegungen hierzu aussehen, also nehm ich eine wíllkürliche Zahl), dann hätten nach Deiner Fausformel die Piraten ab 15 Mann eine reelle Chance. Bei 10 Mann an Bord ab 30 Piraten. Erscheint es Dir wirklich soooo abwegig, in einem Land wie Somalia, wo Leben nicht allzu viel wert sind, solche Personalstärken für einen Angriffstrupp zu realisieren (noch dann dann, wenn diese stärker als die Verteidiger bewaffnet sind)? Wie viele Skiffs brauchen die, um anzugreifen? 2? 3? Mehr eher nicht. Und schon stellt sich die Situation Deiner Männer nicht mehr so rosig dar. Ob Du dann noch alle heil nach Hause bringst=

Ach ja, zu der von Dir erwähnten Einsatzmedaille der Bundeswehr fällt mir eine nette Anekdote ein. Ein Bekannter ist Luftwaffenoffizier und gibt gerne mit seiner Einsatzmedaille an, die er für seine Teilnahme am Bundeswehreinsatz gegen Serbien im Rahmen des Kosovokriegs erhalten hat. Klingt zunächst mal spektakulär, da man ja an die Bombardierungen Belgrads auch durch Luftwaffen-Jets denkt. DA kommen so Bilder in den Kopf, die heldenhafte Piloten, die feindlichem Flak und FlaRak-Feuer ausweichen. Fragt man dann aber nach, was er genau gemacht hat, so stellt man fest, daß er seinen Einsatz von einem Nato-Stützunkt in Italien geführt, den er eigentlich nie verlassen hat, weil er dort als S1 tätig war.

(ich will Dir damit keinesfall die Berechtigung, diese Medaille zu tragen, absprechen, finde es als Zivilist halt nur kurios, wie die Verleihungsbedingungen dafür sind)
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Re: Sicherung vor Piraten

Beitrag von Alexander »

M Sicherheit hat geschrieben: Ja. Bei "nicht erlaubt" oder "erlaubt" beziehe ich mich schon gern auf Gesetze. Scheint halt der Ein oder Andere nicht ganz so genau zu sehen ;) Hat wenig mit Rückzug zu tun, ist Lebensberechtigung meiner Firma und unserer gesellschaftlichen Existenz.
Tja, wie gesagt, das Gesetz allein reicht in der Realität aber nicht immer aus. Kommentierungen und aktuelle Urteile spielen bei einer rechtliclhen Bewertung durchaus eine Rolle. Wenn Du meinst, Dich buchstrabengetreu am Gesetz orientieren zu können, dann ist das schon fahrlässig.
M Sicherheit hat geschrieben: Wohin ich gehe und was ich sonst so mache sollte nicht Teil Deiner Überlegungen zum Thema "Sicherung vor Piraten" sein. Geht Dich nämlich überhaupt nichts an.
Was Teil meiner Überlegungen ist, bestimme ich immer noch selbst. ;-) Und wer so große Töne wie Du spuckt, der muß damit rechnen, daß er daran gemessen wird.
M Sicherheit hat geschrieben: Den letzten Kommentar bin ich übrigens gewohnt und werde mich nicht weiter dazu äussern. Für deine Freiheit sowas vom Stapel zu lassen habe ich jahrelang meinen süssen Hintern hingehalten und bin weiter sehr amüsiert über deine Anekdote. Übrigens trage ich die Orden nicht offen.
Oh, fast hätt ich jetzt gesagt, daß ich unserem damaligen Bundesverteidigunsminister Peter Struck geglaubt hat, daß Deutschlands Freiheit am Hindukusch (oder wo auch immer) verteidigt wird, aber das hab ich leider nie so ganz geglaubt - genauso wenig wie ich generell glaube, daß Terrorismus egal welcher Art überhaupt mit militärischen Mitteln zu bekämpfen ist. Aber das tut nix zur Sache.
M Sicherheit hat geschrieben: aus erhöhter Position im ruhigeren Untergrund verteidigen wir dann schon gegen, bis zu 16 unterschiedlichen Angreifern. Von anderer Blauäugiger Sichtweise bitte ich abzusehen, da sie jeder Kompetenz entbehrt.
Ruhiger Untergrund also? Aha! Da haben wir schon wieder einen Denkfehler in Deiner Argumentation. Offensichtlich vergisst Du, daß Schiffe keine völlig ruhigen Untergründe sind.
M Sicherheit hat geschrieben: Hoppla es ist nicht erlaubt sich zu wehren, weil kein Polizist neben mir steht? Fröhlich weiter auf die Fresse hauen lassen, weil ich ja kein Gewaltmonopol hab. Polizei hat hier schon Potential. Paris Hilton in München? Polizeischutz?
Natürlich muss das Gewaltmonopol dahingehend gewahrt werden, dass man auf Hoheitsträger wartet. Übrigens machen das andere Wirtschaftszweige ganz genauso. Hier setzt der Geschäftsführer eines international, tätigen Unternehmens alleine gerne darauf sein Hausrecht durchzusetzen. Der hat ja auch nur 732.248 Angestellte in 9 verschiedenen Ländern auf 4 unterschiedlichen Kontinenten. Gerne wird er Überfallen und findet langsam Freude daran sich bestehlen zu lassen. Geiselnahmen sind hier eher selten, werden aber bestimmt von der Polizei begriffen.
Worauf sich diese Sätze beziehen, erschließt sich mir nicht ganz. Erscheint etwas zusammenhanglos.

Ach ja, und zur Gesetzeslage: Noch immer keine konkreten Aussagen dazu, wo die diversen Experten, die sich zum Einsatz privater Sicherheitsdienste gegen Piraten geäußert haben, irren?
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