Ärger mit Vale-Superbulkern
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Ärger mit Vale-Superbulkern
Hallo,
die südamerikanische Rohstoffcompany Vale hat 35 Superbulker (361 m X 65) geordert, um eigene Rohstoffe kostengünstig transportieren zu können. Sukzessive werden diese Schiffe, die in Südkorea und China gebaut werden, ausgeliefert.
Momentan spielt sich ein Krimi ab: nicht nur, dass die Vale Beijing beim Beladen Probleme bekommen hat und Risse zeigt. Vor allem lassen die Chinesen die Muskeln spielen und verweigern diesen Riesenschiffen das Anlaufen chinesischer Häfen. Die Schiffe, die sie selbst gebaut haben, seien unsicher. Ein Schelm, wer vermutet dass diese Aktion etwas mit chinesischem Rohstoffhunger und Monopolistengehabe zu tun hat. Wenn die Schiffe nicht nach China reindürfen hat Vale ein Problem. Tatsächlich überlegt man schon, einen Teil der Flotte wieder zu verkaufen. Ein anderer (chinesischer?) Betreiber hätte sicherlich nicht diese Probleme in chinesischen Häfen.
Infos dazu auch hier: http://forum.shipspotting.com/index.php ... 600.0.html
Grüße
Kai
die südamerikanische Rohstoffcompany Vale hat 35 Superbulker (361 m X 65) geordert, um eigene Rohstoffe kostengünstig transportieren zu können. Sukzessive werden diese Schiffe, die in Südkorea und China gebaut werden, ausgeliefert.
Momentan spielt sich ein Krimi ab: nicht nur, dass die Vale Beijing beim Beladen Probleme bekommen hat und Risse zeigt. Vor allem lassen die Chinesen die Muskeln spielen und verweigern diesen Riesenschiffen das Anlaufen chinesischer Häfen. Die Schiffe, die sie selbst gebaut haben, seien unsicher. Ein Schelm, wer vermutet dass diese Aktion etwas mit chinesischem Rohstoffhunger und Monopolistengehabe zu tun hat. Wenn die Schiffe nicht nach China reindürfen hat Vale ein Problem. Tatsächlich überlegt man schon, einen Teil der Flotte wieder zu verkaufen. Ein anderer (chinesischer?) Betreiber hätte sicherlich nicht diese Probleme in chinesischen Häfen.
Infos dazu auch hier: http://forum.shipspotting.com/index.php ... 600.0.html
Grüße
Kai
Zuletzt geändert von KaiR am Fr 16. Dez 2011, 15:49, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße,
Kai
Kai
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Re: Ärger mit Vale-Superbulkern
Kann es sein, daß Du ein Freund von Verschwörungstheorien bist?KaiR hat geschrieben:Momentan spielt sich ein Krimi ab: nicht nur, dass die Vale Beijing beim Beladen Probleme bekommen hat und Risse zeigt. Vor allem lassen die Chinesen die Muskeln spielen und verweigern diesen Riesenschiffen das Anlaufen chinesischer Häfen. Die Schiffe, die sie selbst gebaut haben, seien unsicher. Ein Schelm, wer vermutet dass diese Aktion etwas mit chinesischem Rohstoffhunger und Monopolistengehabe zu tun hat. Wenn die Schiffe nicht nach China reindürfen hat Vale ein Problem. Tatsächlich überlegt man schon, einen Teil der Flotte wieder zu verkaufen. Ein anderer (chinesischer?) Betreiber hätte sicherlich nicht diese Problem in chinesischen Häfen.

Im Ernst: Du schreibst ja selbst, daß es beim beladen der "Vale Beijing" Probleme gab, weil sich Risse zeigten. Das ist ja ja grundlegend schon mal ein Indiz dafür, daß zumindest mit diesem Schiff etwas nicht stimmt. Daß man hier bis zur Klärung, ob es sich um ein Problem dieses einzelnen Schiffs oder ein generelles Problem der gesamten Baureihe handelt, diese Schiffe nicht mehr in die Häfen lässt, ist durchaus nachvollziehbar. Das Risiko, daß so ein Riesen-Pott absäuft und damit einen Hafen lahmlegt, ist ja dann durchaus gegeben.
Alles weitere in Bezug auf "chinesischen Rohstoffhunger und Monopolistengehabe" gehört in diesem konkreten Fall doch zunächst mal ins Reich der Latrinenparolen. Sicher, es KANN so sein, aber weder Du noch ich wissen das. Insofern möchte ich hier, auch wenn wir im Forum nicht unbedingt nach journalistischen Maßstäben arbeiten, an einen alten journalistischen Grundsatz halten, den ich für sehr wichtig halte: die klare und eindeutige Trennung von Berichterstattung von von Meinung.
Nix für ungut!
Alexander
Meine Schiffsfotos bei Fotocommunity: http://home.fotocommunity.de/squarerigg ... 4&g=240434
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Re: Ärger mit Vale-Superbulkern
die Chronologie war aber so, dass die da auch schon vor dem Mißgeschick mit der Vale Beijing nicht reindurften.
Quelle auch hier: http://en.mercopress.com/2011/12/14/chi ... -s-largest
und hier: http://newsen.steelhome.cn/2011/07/26/n513736.html
Grüße
Kai
Quelle auch hier: http://en.mercopress.com/2011/12/14/chi ... -s-largest
und hier: http://newsen.steelhome.cn/2011/07/26/n513736.html
Grüße
Kai
Grüße,
Kai
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Re: Ärger mit Vale-Superbulkern
Nun gut, mit vollständiger Info stellt sich der Sachverhalt ein wenig anders dar...KaiR hat geschrieben:die Chronologie war aber so, dass die da auch schon vor dem Mißgeschick mit der Vale Beijing nicht reindurften.
Ich persönlich denke, daß im Falle einber Auseinandersetzung Vale am längeren Hebel sitzt. Meines Wissens ist momentan der Bedarf an Eisenerz größer als die Nachfrage, insofern würden die Brasilianer ihr Erz wohl auch anderswo losschlagen können, während China aufgrund seines rasanten Wachstums auf das Erz angewiesen ist. Könnte man auf den Ausgang des Konflikts wetten, würde ich 10 Euro auf Vale setzen.

Alexander
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Re: Ärger mit Vale-Superbulkern
Genau. Fakten, Fakten, Fakten! Und immer an die Leser denken.Alexander hat geschrieben:Insofern möchte ich hier, ..., an einen alten journalistischen Grundsatz halten, ....
Und beim Dozieren an die Tücken des Satzbaus...
Nix für Ungut.
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Re: Ärger mit Vale-Superbulkern
"Wer von Euch ohne Fehler ist, der werfe den ersten Stein", gell, aldebaran...
Aber mal zurück zum Thema: ich hab mal ein wenig gegoogelt. Bis jetzt sind es doch "nur" die chinesischen Reeder, die den Schiffen von Vale am liebsten die Einfahrt in die chinesischen Häfen verwehren würden. Nun haben die Reeder aber zunächst mal nicht darüber zu befinden, wer in die Häfen einlaufen darf, auch nicht in China. Und daß "die Chinesen die Muskeln spielen lassen und "diesen Riesenschiffen das Anlaufen chinesischer Häfen" verweigern, kann ich nicht erkennen. Mag sein, daß es dazu irgendwo einen Bericht gibt, aber nach dem, was ich dazu gefunden habe, ist es nicht so. Insofern vermag ich hier auch keinen "Krimi" zu erkennen, allenfalls ein paar Reeder, die letztlich genau das machen, was auch die deutschen Reeder gut können: jammern und nach dem Staat schreiben, wenn ihnen was nicht passt...
Alexander
Aber mal zurück zum Thema: ich hab mal ein wenig gegoogelt. Bis jetzt sind es doch "nur" die chinesischen Reeder, die den Schiffen von Vale am liebsten die Einfahrt in die chinesischen Häfen verwehren würden. Nun haben die Reeder aber zunächst mal nicht darüber zu befinden, wer in die Häfen einlaufen darf, auch nicht in China. Und daß "die Chinesen die Muskeln spielen lassen und "diesen Riesenschiffen das Anlaufen chinesischer Häfen" verweigern, kann ich nicht erkennen. Mag sein, daß es dazu irgendwo einen Bericht gibt, aber nach dem, was ich dazu gefunden habe, ist es nicht so. Insofern vermag ich hier auch keinen "Krimi" zu erkennen, allenfalls ein paar Reeder, die letztlich genau das machen, was auch die deutschen Reeder gut können: jammern und nach dem Staat schreiben, wenn ihnen was nicht passt...
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Re: Ärger mit Vale-Superbulkern
Zusammenfassung aus einem Bericht im Täglichen Hafenbericht vom 15.12.Alexander hat geschrieben: Aber mal zurück zum Thema: ich hab mal ein wenig gegoogelt. Bis jetzt sind es doch "nur" die chinesischen Reeder, die den Schiffen von Vale am liebsten die Einfahrt in die chinesischen Häfen verwehren würden. Nun haben die Reeder aber zunächst mal nicht darüber zu befinden, wer in die Häfen einlaufen darf, auch nicht in China.
Alexander
Chinas Reedereiverband CSA macht seit einiger Zeit seinen Einfluss geltend, um die Pläne des brasilianischen Konzerns zu verhindern. Offenbar mit Erfolg, denn bislang durfte keiner der Grossbulker einen Chinesischen Hafen anlaufen. Die Begründung der Sicherheit halten Vale und andre Marktbeobachter für vorgeschoben. Für den Notfall würden Pläne bestehen, die Grossbulker in Malay<sia zu entladen und das Erz von dort nach China zu feedern.
Siehe dazu auch: http://ports.co.za/news/news_2011_12_13_01.php : Six of the ships have so far been delivered but none have yet to call in China, where Chinese authorities have refused permission for them to call on environmental grounds.
Grüsse
Andreas
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Re: Ärger mit Vale-Superbulkern
wenn es für Dich kein Wirtschaftskrimi ist, dass
- eine Firma 3,2 Milliarden Dollar für 19 Bulker in die Hand nimmt, um einen kompletten Schifffahrtsmarkt zu dominieren (plus die Charterraten für die anderen 16)
- rätselhafterweise keins dieser Schiffe China bisher anlaufen durfte, obwohl 45% der Erzlieferungen dahin gehen
- Sicherheitsbedenken von chinesischen Behörden geäußert werden, obwohl die Chinesen selber diese Schiffe bauen und
- Vale die Schiffe jetzt wieder verkaufen oder verchartern will (und dabei vermutlich einen heftigen Verlust hinnehmen muss)
dann weiß ich auch nicht. Und das sind die Dinge die bekannt sind. Was mag hinter den Kulissen noch so alles passieren?
Auf jeden Fall finde ich es spannend, zu beobachten was hier passiert.
Grüße
Kai
- eine Firma 3,2 Milliarden Dollar für 19 Bulker in die Hand nimmt, um einen kompletten Schifffahrtsmarkt zu dominieren (plus die Charterraten für die anderen 16)
- rätselhafterweise keins dieser Schiffe China bisher anlaufen durfte, obwohl 45% der Erzlieferungen dahin gehen
- Sicherheitsbedenken von chinesischen Behörden geäußert werden, obwohl die Chinesen selber diese Schiffe bauen und
- Vale die Schiffe jetzt wieder verkaufen oder verchartern will (und dabei vermutlich einen heftigen Verlust hinnehmen muss)
dann weiß ich auch nicht. Und das sind die Dinge die bekannt sind. Was mag hinter den Kulissen noch so alles passieren?
Auf jeden Fall finde ich es spannend, zu beobachten was hier passiert.
Grüße
Kai
Grüße,
Kai
Kai
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Re: Ärger mit Vale-Superbulkern
Jeder Mensch macht Fehler. Das Kunststück liegt darin, sie dann zu machen, wenn keiner zuschaut.Alexander hat geschrieben:"Wer von Euch ohne Fehler ist, der werfe den ersten Stein", gell, aldebaran...
(Peter Ustinov)
Schönes Wochenende.
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Re: Ärger mit Vale-Superbulkern
Anzumerken sei, dass es solche politische Massnahmen zum Schutze der eignen Industrie auch andernorts gibt, was vielen nicht bekannt ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jones_Act
"Der Jones Act ist ein US-Bundesgesetz, das den Seehandel in den Gewässern der USA und zwischen US-Häfen betrifft. Durch Kabotageregelungen wird der Schiffsverkehr zwischen amerikanischen Häfen grundsätzlich auf Schiffe beschränkt, die in den USA hergestellt wurden, US-Staatsangehörigen gehören und von US-Bürgern betrieben werden. Ausländischen Unternehmern ist es auf Grund des „Jones Act“ prinzipiell untersagt, den direkten Transport von Gütern und Passagieren zwischen US-Häfen anzubieten sowie im Ausland gebaute oder erneuerte Schiffe für diesen Zweck zum Verkauf anzubieten oder zu vermieten.
Die Kabotageregelungen des Jones Act haben im Wesentlichen zwei Ziele. Zum einen soll der Handel und Transport von Gütern bzw. Passagieren innerhalb des „Coastwise Trade“ für amerikanische Schiffbauer und Handelsschiffseigner begünstigt werden. Zum anderen soll damit der Erhalt von US-Werftkapazitäten sichergestellt werden, die in Krisen- oder Kriegszeiten, einen erhöhten Schiffsbedarf der USA decken können sollen. Im Zusammenhang mit der Beschaffung von Tankflugzeugen durch die Air Force gab es Überlegungen, den Jones Act auf den Luftfahrzeugbereich auszudehnen. Das Thema wurde vom Kongress nicht weiter verfolgt."
Vor etwa zwei, drei jahren hat das Emissionshaus König sich mit amerikanischen Partnern zusammengetan, um einen Feedeverkehr mit in den USA zu bauenden Schiffen aufzubauen. Wie weit dieser Plan inzwischen gediehen ist, oder ob er wieder auf Eis gelegt wurde, ist mir nicht bekannt.
http://www.emissionshaus.com/en/content ... ne-highway
Zumindest gem http://www.american-feeder-lines.com tut sich nach wie vor etwas in diesem Vorhaben.
Grüsse
Andreas
http://de.wikipedia.org/wiki/Jones_Act
"Der Jones Act ist ein US-Bundesgesetz, das den Seehandel in den Gewässern der USA und zwischen US-Häfen betrifft. Durch Kabotageregelungen wird der Schiffsverkehr zwischen amerikanischen Häfen grundsätzlich auf Schiffe beschränkt, die in den USA hergestellt wurden, US-Staatsangehörigen gehören und von US-Bürgern betrieben werden. Ausländischen Unternehmern ist es auf Grund des „Jones Act“ prinzipiell untersagt, den direkten Transport von Gütern und Passagieren zwischen US-Häfen anzubieten sowie im Ausland gebaute oder erneuerte Schiffe für diesen Zweck zum Verkauf anzubieten oder zu vermieten.
Die Kabotageregelungen des Jones Act haben im Wesentlichen zwei Ziele. Zum einen soll der Handel und Transport von Gütern bzw. Passagieren innerhalb des „Coastwise Trade“ für amerikanische Schiffbauer und Handelsschiffseigner begünstigt werden. Zum anderen soll damit der Erhalt von US-Werftkapazitäten sichergestellt werden, die in Krisen- oder Kriegszeiten, einen erhöhten Schiffsbedarf der USA decken können sollen. Im Zusammenhang mit der Beschaffung von Tankflugzeugen durch die Air Force gab es Überlegungen, den Jones Act auf den Luftfahrzeugbereich auszudehnen. Das Thema wurde vom Kongress nicht weiter verfolgt."
Vor etwa zwei, drei jahren hat das Emissionshaus König sich mit amerikanischen Partnern zusammengetan, um einen Feedeverkehr mit in den USA zu bauenden Schiffen aufzubauen. Wie weit dieser Plan inzwischen gediehen ist, oder ob er wieder auf Eis gelegt wurde, ist mir nicht bekannt.
http://www.emissionshaus.com/en/content ... ne-highway
Zumindest gem http://www.american-feeder-lines.com tut sich nach wie vor etwas in diesem Vorhaben.
Grüsse
Andreas