Rostock verliert seine "Georg Büchner"

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Eckhard
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Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von Eckhard »

Lattenheini hat geschrieben: Verein noch nicht gelöscht – Geldsegen eher unwahrscheinlich
http://warnow-kurier.de/
Wenn dem tatsächlich so ist und der Verein mit dem Überschuss des GB-Verkaufs in eine neue Zukunft startet, also den Überschuss nicht an die Stadt Rostock überweist, dann hat sich diese tatsächlich sauber über den Tisch ziehen lassen. Zwar hat sie das Schiff damals für nur 1 DM von der DSR gekauft, der Wert lag natürlich damals schon viel höher (Schrottwert). Sie hatte dem Verein die GB zur Nutzung überlassen.

Wenn eine Kommune einen Wert unentgeltlich einem Dritten überlässt, dann muss dieser damit die Aufgaben der Kommune unterstützen. Wenn diese Aufgabe nicht (mehr) erfüllt wird, muss der Dritte den Wert an die Kommune zurückgeben. Ansonsten hätte die Kommune den Wert selbst veräußern können.

In diesen Fall bedeutet das: Die Stadt Rostock hatte seinerzeit ein Interesse daran, dass das Schiff erhalten wird. Daher hat sie es dem Verein überlassen. Wenn der Verein dieses Interesse nicht mehr unterstützt, müsste er das Schiff an die Stadt Rostock zurückgeben. Er hatte jedoch Schulden angehäuft und um diese zu decken, verkauft er das Schiff. Aus meiner Sicht hätte dies vertraglich ausgeschlossen sein müssen.

Egal, ob er nun den Rest oder gar nichts der Stadt Rostock überweist, der Stadt Rostock entsteht in beiden Fällen ein Vermögensschaden. Und hier ist nun die Frage zu klären, ob dies Veruntreuung von Kommunaleigentum ist, wenn die Stadt bzw. deren Verantwortliche dies zulassen. Im Gegenzug könnt man argumentieren, dass der Stadt Rostock in der Zwischenzeit auch erhebliche Kosten entstanden wären, um die GB zu erhalten. Aber auch das war zum Zeitpunkt der Überlassung klar. Leider kennt man diesen Fall aus anderen Privatisierungen: Die öffentliche Hand verschenkt Werte, damit Privatleute damit Gewinn machen können.

Aus meiner Sicht hätte die Stadt bei der Überlassung vertraglich sicherstellen müssen, dass das Schiff vom Verein nicht selbständig verkauft werden darf. Dies wurde offensichtlich versäumt oder absichtlich toleriert. Und dies ist aus meiner Sicht Veruntreuung von Kommunaleigentum. Ein Fall für den Staatsanwalt?

Gruß Eckhard
Fischländer
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Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von Fischländer »

Moin,
die Stadt Rostock hatte im Fall GEORG BÜCHNER vertraglich Vorkaufsrecht, d.h. die Stadt hätte das Schiff wieder für einen symbolischen Euro übernehmen können. Die Rostocker Bürgerschaft hat die Übernahme im Dezember abgelehnt und somit den Verkauf an Dritte zugestimmt.

freundliche Grüße
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Eckhard
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Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von Eckhard »

Hallo Fischländer,

soweit ich weiß, hatte sie Vorkaufsrecht - aber nicht für 1 Euro, sondern für 750.000 Euro.

Gruß Eckhard
Fischländer
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Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von Fischländer »

Guten Abend Eckhard,

natürlich hatte die Stadt das Vorkaufsrecht für den symbolischen einen Euro, wenn sie das Landesdenkmal erhalten hätte können. Die Stadt Rostock hat den Erhalt der GB ja auch gefördert. Die Geschichte ist sehr undurchsichtig und die Beteiligten äußern sich einfach nicht. Wir hoffen weiterhin auf Antworten, aber selbst die Medien kommen nicht weiter.
Die Politiker der Stadt schweigen.

Freundliche Grüße.
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Tim S.
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Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von Tim S. »

Dann hoffe ich, dass die Menschen "on the spot" so wie du sowie die örtlichen Medien weiter den Druck erzeugen können, dass sich die Verantwortlichen in Stadt, Hafen und den (un)zuständigen Ämtern doch noch mal erklären müssen und nicht einfach Gras drüber wächst. Sonst - siehe Likedeeler :-(
Paapa

Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von Paapa »

Mal ganz ehrlich gesagt:
Über der "Büchner" ist doch schon langsam Gras (Seetang) gewachsen. Was gibt es zu Berichten......nix

paapa
Lattenheini

Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von Lattenheini »


Wem gehört die Georg Büchner?
aus ostsee-news
Die Ostsee Zeitung bleibt dran am Thema Georg Büchner und vor allem wem Sie gehört. Ist es eventuell sogar ein Deutscher? Und warum ist es überhaupt so schwierig raus zu bekommen wer der Eigentümer ist?

Inhaber der gesunkenen Georg Büchner ein Deutscher?
Das Rostocker Traditionsschiff ist ganz offiziell ein stillgelegtes Schiff gewesen, deshalb wurden auch nicht dieselben Dokumente benötigt wie bei einem Schiff das noch in Betrieb ist heißt es. Aber das Schiff wurde doch eigentlich an die Firma Argent Venturas mit Sitz auf den Seychellen verkauft und dennoch kommt man nicht an den wirklichen Besitzer dran? Es klingt weiterhin alles sehr sehr komisch.

Fast 3 Wochen sind bereits vergangen und man ist immer noch nicht weiter - es sei wohl nur bekannt das die Georg Büchner ein deutsches Sicherheitszertifikat habe und somit einer deutschen Firma gehören könne die bereits angeschrieben worden sei. Wie bitte???
Das ist ein Wirrwarr den wohl keiner so wirklich versteht.

Der Schiffseigner hat wohl zumindest 6 Monate Zeit sich zu dem Vorfall zu äußern und erst danach kann Polen mit der Bergung starten..

Hoffen wir dass vor allem die Medien weiterhin am Thema dran bleiben. Ganz Europa schaut gespannt weiter auf das Rostocker Tarditionsschiff, welches derzeit 35 Meter tief auf dem Grund der Ostsee vor Polen liegt...

http://www.ostsee-zeitung.de/Nachrichte ... -Deutschen

heini
Alexander
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Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von Alexander »

Lattenheini hat geschrieben:Ganz Europa schaut gespannt weiter auf das Rostocker Tarditionsschiff, welches derzeit 35 Meter tief auf dem Grund der Ostsee vor Polen liegt...
Das glaube ich nicht. Außer denen, die sich schon vor dem Absaufen dafür interersiert haben, dürfte das weitere Schicksal wohl kaum einen jucken. :-(

Alexander
Meine Schiffsfotos bei Fotocommunity: http://home.fotocommunity.de/squarerigg ... 4&g=240434
Eckhard
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Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von Eckhard »

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