Elbefähre Glückstadt-Wischhafen
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Re: FRS übernimmt Elbefähre Glückstadt-Wischhafen
Ich bin da auch etwas skeptisch. Die machen einige Vorschläge, wie man Wartezeiten verkürzen kann (kürzere Überfahrtszeit, größere Fähren), das klingt grundsätzlich plausibel. Dass es tatsächlich so funktioniert wie dort angegeben ("keine Wartezeiten mehr!"), daran habe ich zumindest Zweifel.
Letztendlich sollte klar sein, worum es denen geht: Das Projekt so lange wie möglich hinauszögern, um noch so viel Kapital herausschlagen zu können wie möglich. Kommt die feste Elbquerung in 15 Jahren, so können sie eben noch mehr Gewinn machen als wenn sie schon in 10 Jahren kommt. Und je länger über die möglichen Alternativen diskutiert wird, desto länger können die Gewinn machen.
Ohnehin habe ich mich gewundert, dass die FSR eine Fährverbindung übernommen hat, die keine Zukunft mehr hat. Da muss man denen ja ein verdamm günstiges Angebot gemacht haben.
Ach ja, die A20 bitte auf jeden Fall beiderseitig bis an die Elbe bauen.
Letztendlich sollte klar sein, worum es denen geht: Das Projekt so lange wie möglich hinauszögern, um noch so viel Kapital herausschlagen zu können wie möglich. Kommt die feste Elbquerung in 15 Jahren, so können sie eben noch mehr Gewinn machen als wenn sie schon in 10 Jahren kommt. Und je länger über die möglichen Alternativen diskutiert wird, desto länger können die Gewinn machen.
Ohnehin habe ich mich gewundert, dass die FSR eine Fährverbindung übernommen hat, die keine Zukunft mehr hat. Da muss man denen ja ein verdamm günstiges Angebot gemacht haben.
Ach ja, die A20 bitte auf jeden Fall beiderseitig bis an die Elbe bauen.
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Re: FRS übernimmt Elbefähre Glückstadt-Wischhafen
Na ja, es wurde ja gemunkelt, dass es seitens der bisherigen Betreiber keinen Nachfolger gab, um den Generationenwechsel zu vollziehen. Gut möglich, dass sich dieses Problem im Preis niedergeschlagen hat.shipspotter96 hat geschrieben: ↑Do 26. Aug 2021, 13:09
Ohnehin habe ich mich gewundert, dass die FSR eine Fährverbindung übernommen hat, die keine Zukunft mehr hat. Da muss man denen ja ein verdamm günstiges Angebot gemacht haben.
Und solange die A20 nicht realisiert ist, ist die Elbfähre ja eine Cashcow: die Flotte dürfte aufgrund des Alters komplett abgeschrieben sein, so dass dafür schon mal keine Kosten anfallen. Bleiben im Wesentlichen noch Wartung, Personal, Sprit - und im Gegenzug eine wohl arg hohe Auslastung. Und rechnen können die bei der FRS schon, denk ich.
Alexander
Meine Schiffsfotos bei Fotocommunity: http://home.fotocommunity.de/squarerigg ... 4&g=240434
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Re: FRS übernimmt Elbefähre Glückstadt-Wischhafen
Ich lese das eher so: "Wir wollen investieren, wir müssen investieren, aber dafür brauchen wir Planungssicherheit. Dafür machen wir dann auch die Fähre grün."
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Re: FRS übernimmt Elbefähre Glückstadt-Wischhafen
Das sehe ich auch so. Deren Fähren sind zwischen 33, 42, 51 und 62 Jahren alt, da muss man bei einigen über Ersatz nachdenken. Ohne die genannte Planungssicherheit werden die Schiffe aber vermutlich so lange gefahren, bis es nicht mehr geht und werden dann ersatzlos ausgemustert.
Gruß, Volker
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Re: FRS übernimmt Elbefähre Glückstadt-Wischhafen
Wie die Schiffe in Wischhafen mitten im Naturschutzgebiet größer werden dürfen, ist mir allerdings ein Rätsel. Für mich ist diese Fähre nicht im Ansatz eine Alternative. Da stehe ich doch genauso im Stau wie in Hamburg.
Für Bremerhavener wäre die A20 optimal.
Sicherlich lässt sich da wunderbar drüber in diesen Zeiten streiten, aber allein um Hamburg zu entlasten macht diese Autobahn sicherlich mehr Sinn als beispielsweise die paar KM im Alten Land.
Gebaut werden wird sie allerdings wohl nie.
Infrastrukturprojekte brauchen in Deutschland immer länger. Egal wie sinnvoll oder unsinnig sie denn nun sind.
Für Bremerhavener wäre die A20 optimal.
Sicherlich lässt sich da wunderbar drüber in diesen Zeiten streiten, aber allein um Hamburg zu entlasten macht diese Autobahn sicherlich mehr Sinn als beispielsweise die paar KM im Alten Land.
Gebaut werden wird sie allerdings wohl nie.
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Re: FRS übernimmt Elbefähre Glückstadt-Wischhafen
Grundsätzlich gebe ich die recht und vermutlich lohnt sich das Geschäft auch für die.Alexander hat geschrieben: ↑Do 26. Aug 2021, 13:28Na ja, es wurde ja gemunkelt, dass es seitens der bisherigen Betreiber keinen Nachfolger gab, um den Generationenwechsel zu vollziehen. Gut möglich, dass sich dieses Problem im Preis niedergeschlagen hat.shipspotter96 hat geschrieben: ↑Do 26. Aug 2021, 13:09
Ohnehin habe ich mich gewundert, dass die FSR eine Fährverbindung übernommen hat, die keine Zukunft mehr hat. Da muss man denen ja ein verdamm günstiges Angebot gemacht haben.
Und solange die A20 nicht realisiert ist, ist die Elbfähre ja eine Cashcow: die Flotte dürfte aufgrund des Alters komplett abgeschrieben sein, so dass dafür schon mal keine Kosten anfallen. Bleiben im Wesentlichen noch Wartung, Personal, Sprit - und im Gegenzug eine wohl arg hohe Auslastung. Und rechnen können die bei der FRS schon, denk ich.
Alexander
Aber dann jetzt auf einmal über die feste Elbquerung zu jammern, das ist auch nicht unbedingt seriös. Klar, vermutlich machen die trotzdem ordentlich Gewinn, bis die feste Elbquerung kommt. Aber letztendlich sollte denen doch klar gewesen sein, worauf sie sich einlassen: Früher oder später ist Schluss.
Hätten sie doch sagen sollen: "Ja, wir übernehme die Verbindung, wir machen dort auch ordentlich Profit, aber uns ist klar, dass in 15 Jahren alles vorbei ist." Mitleid habe ich mit der FRS jedenfalls nicht.
Was der Vortrag der FRS angeht, es gäbe keine Wartezeiten mehr, daran habe ich auch große Zweifel. Ich gehe da folgendermaßen ran: Die A20 ist erforderlich, um...
Das steht für mich außer Frage. Vermutlich dürfte dies zu deutlich mehr Verkehr auf der A20 führen, als es zur Zeit auf den dortigen Straßen gibt. Dass man es dann immer noch schafft, Wartezeiten zu verhindern, daran habe ich große Zweifel.
Bei der FRS scheint man eher davon auszugehen, dass das Verkehrsaufkommen gar nicht steigt (und die A20 nicht fertiggestellt wird). Wobei sich das Geschäft dann ja erst recht lohnen würde.
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Re: FRS übernimmt Elbefähre Glückstadt-Wischhafen
Ob die Linie eine Cashcow ist, sei mal dahingestellt. Schließlich muss die Linie neben den Betriebskosten auch den Kaufpreis wieder einspielen.
FRS hat sicher gewusst, worauf man sich einlässt, auch dass irgendwann veraltete Schiffe ersetzt werden müssen. Da gibt es dann Alternativen: nicht ersetzen, billig und dreckig ersetzen, teuer und sauber ersetzen. Dazu braucht man Planungssicherheit.
Im Zuge der erforderlichen Verkehrswende sollte es keine Denkverbote geben. Lkw bekommt man jedenfalls aus meiner Sicht nicht auf die Schiene, indem man dass Strassennetz immer weiter den Erfordernissen des Lkw-Verkehrs anpasst. Im Gegenteil, der Lkw-Verkehr muss auf der Straße so schwerfällig werden, dass die Schiene eine sinnvolle, wirtschaftliche Alternative wird. Das kann man über Kosten und Fahrzeiten steuern.
Gruß, Volker
FRS hat sicher gewusst, worauf man sich einlässt, auch dass irgendwann veraltete Schiffe ersetzt werden müssen. Da gibt es dann Alternativen: nicht ersetzen, billig und dreckig ersetzen, teuer und sauber ersetzen. Dazu braucht man Planungssicherheit.
Im Zuge der erforderlichen Verkehrswende sollte es keine Denkverbote geben. Lkw bekommt man jedenfalls aus meiner Sicht nicht auf die Schiene, indem man dass Strassennetz immer weiter den Erfordernissen des Lkw-Verkehrs anpasst. Im Gegenteil, der Lkw-Verkehr muss auf der Straße so schwerfällig werden, dass die Schiene eine sinnvolle, wirtschaftliche Alternative wird. Das kann man über Kosten und Fahrzeiten steuern.
Gruß, Volker
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Re: FRS übernimmt Elbefähre Glückstadt-Wischhafen
Man bekommt den Güterverkehr aber halt auch nicht auf die Schiene, indem man das Schienennetz immer weiter ausdünnt und massiv Anschlussgleise der verladenden Wirtschaft stilllegt. Um Güterverkehr auf die Schiene zu bringen, müsste man eine Entwicklung, die sich über die letzten Jahrzehnte hingezogen hat, komplett umkehren. Dazu fehlt m.E. den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung der Wille, folglich auch das Geld. Und es erfordert ein massives Umdenken in der Wirtschaft. Just-in-Time-Produktion wäre dann nicht mehr möglich, man müsste zurück zu einer sinnvollen Lagerhaltung, sowohl bei produzierenden Unternehmen als auch, um ein weiteres Beispiel zu nennen, im LEH.Volker Landwehr hat geschrieben: ↑Fr 27. Aug 2021, 10:05
Im Zuge der erforderlichen Verkehrswende sollte es keine Denkverbote geben. Lkw bekommt man jedenfalls aus meiner Sicht nicht auf die Schiene, indem man dass Strassennetz immer weiter den Erfordernissen des Lkw-Verkehrs anpasst. Im Gegenteil, der Lkw-Verkehr muss auf der Straße so schwerfällig werden, dass die Schiene eine sinnvolle, wirtschaftliche Alternative wird. Das kann man über Kosten und Fahrzeiten steuern.
Gruß, Volker
Es wäre aus meiner Sicht begrüßenswert, wenn sich da was tun würde, aber ich persönlich glaube da nicht wirklich dran.
Alexander
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Re: FRS übernimmt Elbefähre Glückstadt-Wischhafen
Mal angenommen, der (aus Sicht der Reederei) Worst Case tritt ein, d.h. die A20 wird wie geplant gebaut, dann stellt sich wohl die Frage nach Neubauten nicht mehr. Man betreibt die alten Schiffe (die ja, so mein Eindruck, trotz des hohen Alters gut in Schuss sind) bis zum bitteren Ende (ggf. spart man zum Ende der geplanten Laufzeit auch an der Wartung und fährt auf Verschleiß).Volker Landwehr hat geschrieben: ↑Fr 27. Aug 2021, 10:05 Ob die Linie eine Cashcow ist, sei mal dahingestellt. Schließlich muss die Linie neben den Betriebskosten auch den Kaufpreis wieder einspielen.
FRS hat sicher gewusst, worauf man sich einlässt, auch dass irgendwann veraltete Schiffe ersetzt werden müssen. Da gibt es dann Alternativen: nicht ersetzen, billig und dreckig ersetzen, teuer und sauber ersetzen. Dazu braucht man Planungssicherheit.
Die Frage nach Neubauten stellt sich ja erst, wenn klar ist, dass sich die A20 massiv verzögert oder gar nicht gebaut wird.
Und wenn die nicht gebaut wird, kann sogar davon ausgegangen werden, dass es massive Subentionen für die Linie geben wird.
Das wirtschaftliche Risiko für FRS halte ich hier für sehr überschaubar.
Alexander
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Re: FRS übernimmt Elbefähre Glückstadt-Wischhafen
Subventionen halte ich für extrem unwahrscheinlich. Schließlich war ein wesentliches Argument, die Verbindung Brunsbüttel - Cuxhaven nicht öffentlich finanziell zu unterstützen, der eigenwirtschaftliche Betrieb der Fähren Glückstadt - Wischhafen.
Nun gibt es Brunsbüttel - Cuxhaven trotzdem wieder, sicher nicht zuletzt Dank der Verzögerungen beim Bau der A20. Die Elbferry GmbH wäre bei einem A20 Bau unter der Elbe auch nicht mehr konkurrenzfähig.
Die FRS fordert für die vorgeschlagenen Verbesserungen auch keine direkten Subventionen. Ein paar Jahrzente Planungssicherheit würden genügen. Ein grundsätzlicher Ausstieg aus den Planungen einer elbquerenden A20 wäre natürlich optimal.