Auflieger: Nach der Finanzmarkt- die Schifffahrtskrise!
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Re: Auflieger: Nach der Finanzmarkt- die Schifffahrtskrise!
Ein sehr umfassender Bericht der Financial Times Deutschland vom 9.3.2009
Dossier Flaute auf allen Meeren
http://www.ftd.de/unternehmen/handel_di ... 84530.html
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http://www.ftd.de/unternehmen/handel_di ... 84530.html
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Re: Auflieger: Nach der Finanzmarkt- die Schifffahrtskrise!
Ein schönes Portfolio von Schiffen, die den Frachtmarkt nun nicht mehr belasten..
http://www.greenshipbreaking.com/jqqk_e.htm
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Re: Auflieger: Nach der Finanzmarkt- die Schifffahrtskrise!
ThyssenKrupp stoppt Bau von vier Containerschiffen für NSB
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie ... 86144.html
mfg
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Re: Auflieger: Nach der Finanzmarkt- die Schifffahrtskrise!
Guten Tag!
Auch die Verkehrsrundschau berichtet über Überkapazitäten bei Containerschiffen sowie Tankern und Bulkern sowie ins "Bodenlose" fallende Charterraten.
Mehr hier: http://www.verkehrsrundschau.de/tanker- ... 15663.html
mfg Peter Hartung
Auch die Verkehrsrundschau berichtet über Überkapazitäten bei Containerschiffen sowie Tankern und Bulkern sowie ins "Bodenlose" fallende Charterraten.
Mehr hier: http://www.verkehrsrundschau.de/tanker- ... 15663.html
mfg Peter Hartung
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Re: Auflieger: Nach der Finanzmarkt- die Schifffahrtskrise!
Auf
http://www.kielmonitor.de/kameras.php?cam=geomar
kann man nun ein doppeltes Lottchen erkennen: Seit gestern liegen die "Santa Adriana" und "Santa Alina" im Päckchen aufgelegt im Ostuferhafen.
http://www.kielmonitor.de/kameras.php?cam=geomar
kann man nun ein doppeltes Lottchen erkennen: Seit gestern liegen die "Santa Adriana" und "Santa Alina" im Päckchen aufgelegt im Ostuferhafen.
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Re: Auflieger: Nach der Finanzmarkt- die Schifffahrtskrise!
Fondshäusern droht die Pleite
13.03.2009
Neubauboom bedroht Zukunft der Branche · Viele bestellte Schiffe werden nicht mehr gebraucht
Deutschen Anbietern von Schiffsbeteiligungen wie MPC und HCI droht nach Ansicht von Branchenexperten das Aus. „Schiffsfinanzierung, wie wir sie kennen, wird es nicht mehr geben“, sagt Ron Widdows, Chef der Großreederei Neptune Orient Lines (NOL) aus Singapur, die 2008 vergeblich um Hapag-Lloyd gebuhlt hatte. Widdows erwartet, dass eine Reihe von Fondshäusern, die bei Anlegern Eigenkapital für geschlossene Fonds einsammeln und so einen großen Teil der Welthandelsflotte finanzieren, untergehen wird.
„Sie haben Schiffe geordert ohne feste Charter (Mietverträge) und ohne Finanzierung“, sagte am Donnerstag auch Dagfinn Lunde, Vorstand der Transportbank DVB. Widdows zufolge sind die Aufträge der Fondshäuser für Neubauten nicht nach Marktbedarf erfolgt, sondern von Steuervorteilen und Vertriebsnotwendigkeiten motiviert gewesen.
Das Finanzierungsmodell à la MPC und HCI hat Deutschland zum führenden Schifffahrtsstandort gemacht. Deutsche Reeder kontrollieren die weltgrößte Containerflotte. Auch am Neubauboom sind sie beteiligt. Sie haben Schätzungen zufolge 1400 Schiffe für über 50 Mrd. Euro bestellt, die bis 2013 geliefert werden. Die Containerschiffskapazität erhöht sich nach Angaben von Clarkson Research allein 2009 um 13,4 Prozent auf 13,8 Millionen Standardcontainer (TEU).
Der Bestellboom könnte der Branche nun aber zum Verhängnis werden. In den vergangenen Jahren hatten Anleger Milliarden in Schiffsbeteiligungen gesteckt. Doch jetzt ist die Nachfrage nach Schiffsfonds eingebrochen. Zugleich steht die Branche vor dem Problem, dass sich mit vielen der bestellten Schiffe keine tragfähigen neuen Fonds mehr konzipieren lassen. Die Schifffahrt leidet unter massiven Überkapazitäten, ein Großteil der Neubauten wird gar nicht benötigt.
Viele Schiffe verdienen zurzeit nicht einmal die Betriebskosten, geschweige denn Zins und Tilgung. „Einige Reeder schließen lieber Verträge unterhalb der Schmerzgrenze, anstatt die Schiffe aufzulegen“, sagte ein Hamburger Schiffsmakler. Die „Pac Aries“ mit Platz für 1040 Standardcontainer, die vor einem Jahr noch tägliche Mieteinnahmen von 13 450 $ erzielte, bringt heute gerade 4200 $.
Vielen neuen Schiffen droht nun direkt nach der Werftablieferung die Stilllegung. „Schiffe aufzulegen ist derzeit die einzig mögliche Strategie, um mit der Schifffahrtskrise fertig zu werden“, sagte der Reeder Claus-Peter Offen. Er rechnet damit, dass Ende 2011 ein Viertel der weltweiten Containerflotte aufliegen wird. Ein großer deutscher Reeder soll bereits einen Fjord in Norwegen für stillgelegte Schiffe gemietet haben.
Das ist vor allem ein Problem für Eigentümer junger Schiffe, für die noch hohe Zahlungen für Zins und Tilgung fällig sind. Werden sie nicht geleistet, können die Banken das Schiff im schlimmsten Fall zwangsversteigern lassen. Anlegern droht dann der Totalverlust. Fraglich sind auch viele Bankfinanzierungen für Neubauten. Banken haben oft Sonderkündigungsrechte für den Fall, dass das Eigenkapital der Fondshäuser zu stark schrumpft oder Märkte einbrechen.
In der Vergangenheit waren Banken in Schifffahrtskrisen kompromissbereit und haben Zins und Tilgung gestundet. Jetzt sind sie selbst unter Druck. Die HSH Nordbank, die weltgrößte Schiffsbank, muss ihre Bilanzsumme halbieren und steht vor ungewisser Zukunft. Die DVB Bank verhandelt bereits Kreditverträge mit vielen Kunden nach. Sie will höhere Zinsen durchsetzen, da ihre Refinanzierungskosten stark gestiegen sind. „Zudem verlangen wir höhere Sicherheiten und vorzeitige Tilgungen“, sagt DVB-Bank-Vorstand Lunde.
13.03.2009
Neubauboom bedroht Zukunft der Branche · Viele bestellte Schiffe werden nicht mehr gebraucht
Deutschen Anbietern von Schiffsbeteiligungen wie MPC und HCI droht nach Ansicht von Branchenexperten das Aus. „Schiffsfinanzierung, wie wir sie kennen, wird es nicht mehr geben“, sagt Ron Widdows, Chef der Großreederei Neptune Orient Lines (NOL) aus Singapur, die 2008 vergeblich um Hapag-Lloyd gebuhlt hatte. Widdows erwartet, dass eine Reihe von Fondshäusern, die bei Anlegern Eigenkapital für geschlossene Fonds einsammeln und so einen großen Teil der Welthandelsflotte finanzieren, untergehen wird.
„Sie haben Schiffe geordert ohne feste Charter (Mietverträge) und ohne Finanzierung“, sagte am Donnerstag auch Dagfinn Lunde, Vorstand der Transportbank DVB. Widdows zufolge sind die Aufträge der Fondshäuser für Neubauten nicht nach Marktbedarf erfolgt, sondern von Steuervorteilen und Vertriebsnotwendigkeiten motiviert gewesen.
Das Finanzierungsmodell à la MPC und HCI hat Deutschland zum führenden Schifffahrtsstandort gemacht. Deutsche Reeder kontrollieren die weltgrößte Containerflotte. Auch am Neubauboom sind sie beteiligt. Sie haben Schätzungen zufolge 1400 Schiffe für über 50 Mrd. Euro bestellt, die bis 2013 geliefert werden. Die Containerschiffskapazität erhöht sich nach Angaben von Clarkson Research allein 2009 um 13,4 Prozent auf 13,8 Millionen Standardcontainer (TEU).
Der Bestellboom könnte der Branche nun aber zum Verhängnis werden. In den vergangenen Jahren hatten Anleger Milliarden in Schiffsbeteiligungen gesteckt. Doch jetzt ist die Nachfrage nach Schiffsfonds eingebrochen. Zugleich steht die Branche vor dem Problem, dass sich mit vielen der bestellten Schiffe keine tragfähigen neuen Fonds mehr konzipieren lassen. Die Schifffahrt leidet unter massiven Überkapazitäten, ein Großteil der Neubauten wird gar nicht benötigt.
Viele Schiffe verdienen zurzeit nicht einmal die Betriebskosten, geschweige denn Zins und Tilgung. „Einige Reeder schließen lieber Verträge unterhalb der Schmerzgrenze, anstatt die Schiffe aufzulegen“, sagte ein Hamburger Schiffsmakler. Die „Pac Aries“ mit Platz für 1040 Standardcontainer, die vor einem Jahr noch tägliche Mieteinnahmen von 13 450 $ erzielte, bringt heute gerade 4200 $.
Vielen neuen Schiffen droht nun direkt nach der Werftablieferung die Stilllegung. „Schiffe aufzulegen ist derzeit die einzig mögliche Strategie, um mit der Schifffahrtskrise fertig zu werden“, sagte der Reeder Claus-Peter Offen. Er rechnet damit, dass Ende 2011 ein Viertel der weltweiten Containerflotte aufliegen wird. Ein großer deutscher Reeder soll bereits einen Fjord in Norwegen für stillgelegte Schiffe gemietet haben.
Das ist vor allem ein Problem für Eigentümer junger Schiffe, für die noch hohe Zahlungen für Zins und Tilgung fällig sind. Werden sie nicht geleistet, können die Banken das Schiff im schlimmsten Fall zwangsversteigern lassen. Anlegern droht dann der Totalverlust. Fraglich sind auch viele Bankfinanzierungen für Neubauten. Banken haben oft Sonderkündigungsrechte für den Fall, dass das Eigenkapital der Fondshäuser zu stark schrumpft oder Märkte einbrechen.
In der Vergangenheit waren Banken in Schifffahrtskrisen kompromissbereit und haben Zins und Tilgung gestundet. Jetzt sind sie selbst unter Druck. Die HSH Nordbank, die weltgrößte Schiffsbank, muss ihre Bilanzsumme halbieren und steht vor ungewisser Zukunft. Die DVB Bank verhandelt bereits Kreditverträge mit vielen Kunden nach. Sie will höhere Zinsen durchsetzen, da ihre Refinanzierungskosten stark gestiegen sind. „Zudem verlangen wir höhere Sicherheiten und vorzeitige Tilgungen“, sagt DVB-Bank-Vorstand Lunde.
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Re: Auflieger: Nach der Finanzmarkt- die Schifffahrtskrise!
Der Johann schrieb am 13. März 2009 wie folgt:
Claus-Peter Offen spricht oben davon, dass Ende 2011 ein Viertel der weltweiten Containerflotte aufliegen wird.
Zur Erinnerung und jetzt zum Vergleich einen Auszug aus meinem Beitrag vom 18. Februar 2009
Mit der Prognose von Offen würden wir uns relativ dem Auflieger-Volumen der Weltwirtschaftskrise von 1930-1934 annähern!
mfg Peter Hartung
Guten Abend!Der Johann hat geschrieben:Fondshäusern droht die Pleite
13.03.2009
Neubauboom bedroht Zukunft der Branche · Viele bestellte Schiffe werden nicht mehr gebraucht (...)
Vielen neuen Schiffen droht nun direkt nach der Werftablieferung die Stilllegung. „Schiffe aufzulegen ist derzeit die einzig mögliche Strategie, um mit der Schifffahrtskrise fertig zu werden“, sagte der Reeder Claus-Peter Offen. Er rechnet damit, dass Ende 2011 ein Viertel der weltweiten Containerflotte aufliegen wird. Ein großer deutscher Reeder soll bereits einen Fjord in Norwegen für stillgelegte Schiffe gemietet haben.
Claus-Peter Offen spricht oben davon, dass Ende 2011 ein Viertel der weltweiten Containerflotte aufliegen wird.
Zur Erinnerung und jetzt zum Vergleich einen Auszug aus meinem Beitrag vom 18. Februar 2009
Peter Hartung hat geschrieben:Guten Abend!
Ich zeige hier mal eine Tabelle. Sie dokumentiert die weltweiten Auflieger in den Jahren 1930 bis 1934 und dokumentieren damit den Zusammenbruch des damaligen Welthandels.
Beispiel daraus: 1932 lag weltweit Schiffsraum mit einem Volumen von 14,233 Millionen Bruttoregistertonnen auf. Das waren damals 20,4 Prozent der Welthandelsflotte!
Mit der Prognose von Offen würden wir uns relativ dem Auflieger-Volumen der Weltwirtschaftskrise von 1930-1934 annähern!
mfg Peter Hartung
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Re: Auflieger: Nach der Finanzmarkt- die Schifffahrtskrise!
Es sind da jedoch einige Dinge die sich von der Vergangenheit unterscheiden:Peter Hartung hat geschrieben:Zur Erinnerung und jetzt zum Vergleich einen Auszug aus meinem Beitrag vom 18. Februar 2009
Boom bedingt haben wir es mit einer sehr junge Tonnage zu tun. Damit wird der Abbau, sprich Verschrottung der Alttonnage nur sehr langsam von statten gehen. Man hatte seinerzeit auch nicht diesen Order Überhang.
Lloyds List Orderbook Madness
http://www.lloydslist.com/ll/home/blogV ... 0001011802
Die Betriebskosten liegen inzwischen viel höher. Der ganze Wasserkopf an ISM, ISO etc Verwaltung. Die Personalpolitik immer billiger straft inzwischen auch ab mit steigenden Versicherungsprämien.
http://www.lloydslist.com/ll/news/viewA ... 0017627922
Selbst ein Auflieger ohne Personal kostet heute sehr viel Geld. Man erwartete den Geldregen und wird jetzt feststellen dass ein Schiff auch wie ein Fass ohne Boden sein kann.
Was machen Werften, wo schon einmal 30% anbezahlt wurde? Die werden das Schiff doch fertig stellen um es dann eben 30% billiger zu verkaufen. Mit weniger Kapitaleinsatz fahren die dann billiger was das Leben für die anderen Schiffe sicherlich nicht erleichtert. Und was macht China? Während andere Werften geschlossen werden, nicht ganz ausgeschlossen die bauen lustig weiter. Wer sagt denn das wir als Export Weltmeister das Recht haben alle Ladung zu fahren? Die würden dann ihre Ladung selber fahren. http://www.lloydslist.com/ll/home/blogV ... 0001011822
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Re: Auflieger: Nach der Finanzmarkt- die Schifffahrtskrise!
Hallo,
eine Ausgabe der "welt online". Hier geht es mal nicht um Zahlen, sondern um Seeleute , die von der Kriese betroffen sind.
http://www.welt.de/welt_print/article33 ... rueck.html
Gruß,
Jürgen
eine Ausgabe der "welt online". Hier geht es mal nicht um Zahlen, sondern um Seeleute , die von der Kriese betroffen sind.
http://www.welt.de/welt_print/article33 ... rueck.html
Gruß,
Jürgen
Lieber den Anker verlieren als das ganze Schiff
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Re: Auflieger: Nach der Finanzmarkt- die Schifffahrtskrise!
Aufliegeplatz Geltinger Bucht soll reanimiert werden:
http://www.shz.de/schleswig-holstein/ar ... arten.html
Ob dann wie einst wieder Butterkreuzer drumrumschippern..?
http://www.shz.de/schleswig-holstein/ar ... arten.html
Ob dann wie einst wieder Butterkreuzer drumrumschippern..?