Was Neues vom Beluga-Segel?

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Michael H.
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Re: Was Neues vom Beluga-Segel?

Beitrag von Michael H. »

Sirius hat geschrieben:Akku für die Steuereinheit und Seilwinden. Die Stromversorgung wird sicher nicht über ein Kabel von
Bord geschehen.

Soweit ich informiert bin, erfolgt die Stromversorgung über in das Drachenseil integrierte Leitungen.
Ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

Warum jetzt eigentlich so technisch?
Ich dachte nach Deiner Meinung kann das ganze grundsätzlich nicht gehen (Winkel Drachenleine zur Längsachse des Schiffes und so....)
Seekater
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Re: Was Neues vom Beluga-Segel?

Beitrag von Seekater »

Sirius hat geschrieben:.....
Akku für die Steuereinheit und Seilwinden. Die Stromversorgung wird sicher nicht über ein Kabel von
Bord geschehen.
Hallo Sirius,

leider erschließen sich mir Deine Gedanken nicht. Warum sollt die Stromversorgung über einen Akku erfolgen ?
Ein Akku an einem Ort wo eine Stromversorgung da ist ? Wie kommst Du darauf ?

Gruß
Seekater
Wenn schon Irren, dann lieber durch eine Tat, als durch eine Unterlassung
Sirius

Re: Was Neues vom Beluga-Segel?

Beitrag von Sirius »

Wie ich darauf komme?

Weil ich bisher nichts von einer Stromversorgung vom Schiff gehört habe.
Die Drachenleine kann ja wohl einige (hundert) Meter ausgefahren werden.
Und das mit E-kabel?

mfgSirius
Seekater
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Re: Was Neues vom Beluga-Segel?

Beitrag von Seekater »

Sirius hat geschrieben:Wie ich darauf komme?

Weil ich bisher nichts von einer Stromversorgung vom Schiff gehört habe.
Die Drachenleine kann ja wohl einige (hundert) Meter ausgefahren werden.
Und das mit E-kabel?

mfgSirius
Wie sonst ?

Die Kräfte die dort auftreten, dürften mit Akku-gespeisten Aktoren wohl nur extrem kurzfristig bewältigbar sein. Weiterhin sind Akkus extrem schwer und fliegen nicht so gerne :D

Ich würde hier einmal den Begriff E-Kabel nicht so eng fassen. Auch ein Transatlantik-Kabel ist letztlich ein E-Kabel obwohl es von seiner mechanischen Struktur mehr einer Trosse gleicht als einem Kabel.

Daß der traditionell denkende Seemann, mit Elektrizität an Bord vielleicht nicht gerade am allerliebsten umgeht, kann ich nachvollziehen. Mir wären rein hydraulische Notruderbedienung und ein Maschinen-Notbetrieb ohne elektrische Steuerung auch lieber (wenn nicht sogar notwendig). Auch daß - in Anbetracht von Monsterwellen und der Brückenfenster-Problematik über eine Black-Out-Vermeidung neu nachgedacht werden sollte - versteht sich aus meiner Sicht von selbst. Dies bezieht sich aber auf die Ausführung von Notsystemen und nicht auf eine generelle Antipathie gegen elektrische Systeme. Auch wir Menschen funktionieren elektro-chemisch und sind trotzdem Seewetterfest. Genauso ist das mit den Sky-Sails.

Insoweit kann ich voll verstehen, daß hier einiges an "Geheimniskrämerei" bezüglich der technischen Realisation betrieben wird. Das ist natürlich und muß sein, weil wohl sonst Nachahmer allzuschnell im selben Gewässer fischen wollen.

Gruß
Seekater
Wenn schon Irren, dann lieber durch eine Tat, als durch eine Unterlassung
ArneKiel

Re: Was Neues vom Beluga-Segel?

Beitrag von ArneKiel »

Sky Sails äußert sich ziemlich eindeutig zum Thema (aus der deutschen Technologieinformation):
Zitat: " Zugseil: Die Zugkräfte werden über ein hochreißfestes Kunststoffseil auf das Schiff übertragen.
Durch ein in das Zugseil integriertes patentiertes Spezialkabel wird die Energieversorgung der Steuergondel sichergestellt."

MfG
Arne aus Kiel
Sirius

Re: Was Neues vom Beluga-Segel?

Beitrag von Sirius »

Hallo Seekater!

----Die Kräfte die dort auftreten, dürften mit Akku-gespeisten Aktoren wohl nur extrem kurzfristig bewältigbar sein. Weiterhin sind Akkus extrem schwer und fliegen nicht so gerne ----

Die Überwachungsmanometer in Segelflugzeugen werden auch von Akkus gesteuert. Allein das Gewicht des Drachenseiles ist enorm, da spielen kleine Akkus kaum eine Rolle.

-----Daß der traditionell denkende Seemann, mit Elektrizität an Bord vielleicht nicht gerade am allerliebsten umgeht, kann ich nachvollziehen----

Also das verstehe ich nicht. Schiffe sind fahrende Kraftwerke, ohne Elektrizität geht dort nichts. Warum geht der "traditionell denkende Seemann" nicht gern mit Elektrizität um? Was sind traditionell denkende Seeleute?


.----- Mir wären rein hydraulische Notruderbedienung und ein Maschinen-Notbetrieb ohne elektrische Steuerung auch lieber (wenn nicht sogar notwendig).----

Das verstehe ich nicht! Wie soll denn die Hydraulik anders angetrieben werden, als durch Strom?.
Bei einer Anlage ohne Strom geht nichts mehr. Wenn die kleinste Pumpe (Kraftstoffzubringerppe) ausfällt, steht der gesamte Betrieb.





----- Auch daß - in Anbetracht von Monsterwellen und der Brückenfenster-Problematik über eine Black-Out-Vermeidung neu nachgedacht werden sollte - versteht sich aus meiner Sicht von selbst-----

Blackouts kommen selten durch Monsterwellen, sondern fast ausschließlich durch verdreckte Kraftstoffilter. Die wiederum durch den aufgewühlten Tagestank bei schlechtem Wetter.entstehen.

.---- Dies bezieht sich aber auf die Ausführung von Notsystemen und nicht auf eine generelle Antipathie gegen elektrische Systeme.-----

Welche Antipathie?? Davon höre ich das erstemal. Mag sein, dass der moderne Seemann so ist. Der Seemann, der in den 60er/70er und 80er-Jahren die moderne Seefahrt mit entwickelt hat, war anders. Ihm, und nicht den heutigen "Seeleuten", sind die modernen, wachfreien Schiffe zu "verdanken". Der heutige Seeman hat vielleicht, bevor er Seemann wurde, zuviel an Segelschiffsromantik gedacht. Und ist heute enttäuscht,dass er auf einer motorisierten Blechdose fährt.


-----Auch wir Menschen funktionieren elektro-chemisch und sind trotzdem Seewetterfest. Genauso ist das mit den Sky-Sails-----.

Seewetterfest????



----Insoweit kann ich voll verstehen, daß hier einiges an "Geheimniskrämerei" bezüglich der technischen Realisation betrieben wird. Das ist natürlich und muß sein, weil wohl sonst Nachahmer allzuschnell im selben Gewässer fischen wollen.-----

Nachahmer hätte es doch längst gegeben, wenn das System erfolgversprechend wäre. Aber nicht mal der Fährverkehr zwischen den Inseln der Südsee wird mit einem ähnlichen System durchgeführt.

mfgSirius
Seekater
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Re: Was Neues vom Beluga-Segel?

Beitrag von Seekater »

Sirius hat geschrieben:Die Überwachungsmanometer in Segelflugzeugen werden auch von Akkus gesteuert. Allein das Gewicht des Drachenseiles ist enorm, da spielen kleine Akkus kaum eine Rolle.
Manometer - Meßgeräte - dürften jedoch eine vergleichweise geringen Energiebedarf haben. Außerdem ist das Ganze nach dem letzten Post wohl eh' erledigt.
Sirius hat geschrieben:-----Daß der traditionell denkende Seemann, mit Elektrizität an Bord vielleicht nicht gerade am allerliebsten umgeht, kann ich nachvollziehen----

Also das verstehe ich nicht. Schiffe sind fahrende Kraftwerke, ohne Elektrizität geht dort nichts. Warum geht der "traditionell denkende Seemann" nicht gern mit Elektrizität um? Was sind traditionell denkende Seeleute?
so habe ich Dich nach den wenigen Zeilen, die ich von Dir gelesen habe empfunden.
Sirius hat geschrieben:.----- Mir wären rein hydraulische Notruderbedienung und ein Maschinen-Notbetrieb ohne elektrische Steuerung auch lieber (wenn nicht sogar notwendig).----
Das verstehe ich nicht! Wie soll denn die Hydraulik anders angetrieben werden, als durch Strom?.
Bei einer Anlage ohne Strom geht nichts mehr. Wenn die kleinste Pumpe (Kraftstoffzubringerppe) ausfällt, steht der gesamte Betrieb.
Du verwechselst den elektrischen Antreib einer Hydraulik mit der Hydraulik selbst.
Sirius hat geschrieben:----- Auch daß - in Anbetracht von Monsterwellen und der Brückenfenster-Problematik über eine Black-Out-Vermeidung neu nachgedacht werden sollte - versteht sich aus meiner Sicht von selbst-----

Blackouts kommen selten durch Monsterwellen, sondern fast ausschließlich durch verdreckte Kraftstoffilter. Die wiederum durch den aufgewühlten Tagestank bei schlechtem Wetter.entstehen.

.---- Dies bezieht sich aber auf die Ausführung von Notsystemen und nicht auf eine generelle Antipathie gegen elektrische Systeme.-----

Welche Antipathie?? Davon höre ich das erstemal. Mag sein, dass der moderne Seemann so ist. Der Seemann, der in den 60er/70er und 80er-Jahren die moderne Seefahrt mit entwickelt hat, war anders. Ihm, und nicht den heutigen "Seeleuten", sind die modernen, wachfreien Schiffe zu "verdanken". Der heutige Seeman hat vielleicht, bevor er Seemann wurde, zuviel an Segelschiffsromantik gedacht. Und ist heute enttäuscht,dass er auf einer motorisierten Blechdose fährt.


-----Auch wir Menschen funktionieren elektro-chemisch und sind trotzdem Seewetterfest. Genauso ist das mit den Sky-Sails-----.

Seewetterfest????
Die Art und die Inhalte Deiner Reaktionen entfernen sich nur doch sehr weit vom Thema des Thread's. Du erlaubst, daß ich - auch wenn hier erhebliche Mißverständnisse bestehen - darauf nicht weiter eingehe.
Sirius hat geschrieben:----Insoweit kann ich voll verstehen, daß hier einiges an "Geheimniskrämerei" bezüglich der technischen Realisation betrieben wird. Das ist natürlich und muß sein, weil wohl sonst Nachahmer allzuschnell im selben Gewässer fischen wollen.-----

Nachahmer hätte es doch längst gegeben, wenn das System erfolgversprechend wäre. Aber nicht mal der Fährverkehr zwischen den Inseln der Südsee wird mit einem ähnlichen System durchgeführt.
"NIcht einmal der Fährverkehr" ??
Da habe ich die Einsatzbedingungen der Skysails anders verstanden. Wie schnell ist denn der Drachen oben ? Der Aufstieg in volle Höhe dürfte doch einiges dauern. Weiterhin kann der Drache doch nur - je nach Windrichtung - begrenzt eingesetzt werden. Dies alles dürfte einen Einsatz im Fährverkehr doch zumindest nicht ideal sein lassen.
Oder wie sehen denn die Fähren in der Südsee aus ? Wie sind dort die Windverhältnisse ?

Gespannte Grüße
Seekater
Wenn schon Irren, dann lieber durch eine Tat, als durch eine Unterlassung
Sirius

Re: Was Neues vom Beluga-Segel?

Beitrag von Sirius »

So richtig begriffen habe ich nicht, was Du eigentlich damit sagen willst.

Gibt es denn heute überhaupt andere, als Hydraulikrudermaschinen?
Jan F.
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Re: Was Neues vom Beluga-Segel?

Beitrag von Jan F. »

Folgendes mal zum Nachdenken für die Chief Ings:

Aus unbestätigten Quellen wurde berichtet, dass der C/E an Bord eines Schiffes mit SkySail erhebliche Probleme mit sein Hauptmaschine hat wenn das Ding denn mal oben steht und zieht. Teillast mögen die Maschinen nämlich nicht. Außerdem mußte man wohl ab und zu das Segel aus dem Wasser fischen.

Der Aspekt mit der Hauptmaschine sollte hier mal fundiert diskutiert werden.

Gruss aus Hamburg
Seekater
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Re: Was Neues vom Beluga-Segel?

Beitrag von Seekater »

Sirius hat geschrieben:So richtig begriffen habe ich nicht, was Du eigentlich damit sagen willst.

Gibt es denn heute überhaupt andere, als Hydraulikrudermaschinen?
ich denke ab einer gewissen Rudergröße wird's nur noch Hydraulikrudermaschinen geben, die - allerdings - elektrohydraulische Maschinen sind. Hydraulik ist dabei die Kraftübertragung oder besser -Übersetzung mit Flüssigkeitsdruck. Erst wenn eine elektrische Pumpe die Hyraulikflüssigkeit pumpt, wird daraus eine elektrohydraulische Rudermaschine, zu der jeder heute Hydraulikmaschine sagt. Das soll jetzt nicht besserwissersich sein, sondern nur den Blick öffnen: Die Pumpe könnte im Notfall auch durch Handantrieb ersetzt werden. Ich weiß nicht wie lange man dann den Pumpenschwengel oder das Rad drehen muß, um wenige Grad Ruderanlenkung zu bewirken, doch es geht. Nur baut das keine Werft ein, sondern lieber einen Notdiesel zur Stromerzeugung...... Doch das ist off Topic :oops: - hier geht's um Sky-Sails......
Jan F. hat geschrieben:Folgendes mal zum Nachdenken für die Chief Ings:

Aus unbestätigten Quellen wurde berichtet, dass der C/E an Bord eines Schiffes mit SkySail erhebliche Probleme mit sein Hauptmaschine hat wenn das Ding denn mal oben steht und zieht. Teillast mögen die Maschinen nämlich nicht. Außerdem mußte man wohl ab und zu das Segel aus dem Wasser fischen.

Der Aspekt mit der Hauptmaschine sollte hier mal fundiert diskutiert werden.

Gruss aus Hamburg
Obwohl ich mich hier gar nicht angesprochen fühlen dürfte, erdreiste ich mich mal damit anzufangen:

Eine Verbrennungsmaschine läßt sich prinzipiell auf jeden Lastpunkt oder einen beschränkten Lastbereich optimieren. Daß heute in der Schiffahrt nur ein Fall, die Vollast 'ne Rolle spielt ist irgendwie klar. Unklar ist mir, inwie weit bei welchen Maschinentypen mit Bordmitteln auch Teillast längerfristig mit billigem Sprit gefahren kann. Fehlt's nur am KnowHow der Maschinenleute, die einen derartigen Fall noch nie hatten, oder geht's mit der Maschine gar nicht.
Klar ist auf jeden Fall: Jede Maschine läßt sich so bauen, daß das geht. Konsequenz daraus wäre dann, daß der Verbrauch bei Vollast etwas höher ist, als er sein müßte. Sprich ein Teil der Ersparnisse mit Sky-Sail dürfte dann bei Vollastbetrieb ohne Sky-Sail wieder drauf gehen. Wie groß die Verhältnisse sind - da kann ich nur raten: Ich würde mal auf 1-stellige %-Satz der Verschlechterung des Vollast-Betriebes bei einer Teillast-Optimierten Maschine tippen.
Dies führt dann auch zu möglichen Inhalten der jetzigen Erprobung: Herausfinden wie lange die Maschine mit Sky-Sail in welchen Revieren mit welcher Last läuft. Erst wenn man hier genügend Zahlenwerte hat, ist dann klar auf welchen Lastwert die Maschine eines Sky-Sail-Schiffs zu optimieren ist.
Also mein persönliches Fazit: Eine Schiff mit Sky-Sail muß andere Maschinen-Einstell-Möglichkeiten bieten (und evtl. eine anders optimierte Maschine) als ein Schiff ohne Sky-Sail. Erst dann sind optimale Ersparnisse ohne sonstige Nebenwirkungen möglich.

Zum Sky-Sail selbst (jetzt wird's etwas amateurhafter):
Daß der Drachen ab und an im Wasser landet wundert mich gar nicht - er hängt nämlich an einer Leine und ist damit nicht steuerbar. Steuerbar durch die hier schon andiskutierte Box ist ja nur der Öffnungswinkel und damit eine Anpassung an die Windstärke. Der Drachen selbst dreht sich wohl öfter um seine Trosse, mal rechts mal links, mal Auf- mal Abwind. Also ist auch mal ein Absturz möglich, mit Einholen der Trosse und Neustart.
Hier stellt sich wieder die Frage, wie hoch die Aufwandsteigerung mit zwei Trossen und Lenkdrachen ist, ob das Ganze dann noch technisch beherrschbar ist (Reaktionszeiten, Geschwindigkeiten des Drachens) und ob überhaupt nennenswerte Vorteile im Vergleich zum Ein-Leinen-Drachen entstehen.


So jetzt bin ich auf andere/Euere Meinungen gespannt. Wo ist der Chief, der mich über heutige Maschinen aufklärt.

Teillast-optimierte-Grüße
Seekater
Wenn schon Irren, dann lieber durch eine Tat, als durch eine Unterlassung
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