Guten Abend,
ich habe mit großen Interesse diesen Thread verfolgt.
Woher kommt eigentlich die Aussage, dass die Königslinie eingestellt wird? Hat sich hier nicht die negative Meinung einzelner Teilnehmer verselbstständigt? Lt. Pressemitteligung kauft Stena Line die Linie! Ich verstehe schlicht und ergreifend nicht, wie man daraus die Einstellung der Linie entnehmen kann. Stena Line ist ein solides, expandierendes Unternehmen, welches nicht dafür bekannt ist "wahllos" zu investieren um dann anschliessend diese Investitionen in den Wind zu schiessen, will sagen die Route zu schliessen. Es könnte also für die "Königslinie" deutlich schlecher kommen! Beispielweise hätte Scandlines die Linie Rostock-Trelleborg an Stena Line verkaufen können und Sassnitz-Trelleborg einfach dichtmachen können - haben sie aber nicht! Warum also dieses negative Gerede????
Auch die wiederholte Forderung nach einer paritätischen deutsch / schwedischen Beteiligung an dieser Linie kann ich nicht nachvollziehen. Was ist das Problem, wenn ein schwedischer Anbieter (welcher die deutschen Besatzungen ja wohl sogar übernehmen will) die Route betreibt? Sind solche Forderungen nicht vollkommen unzeitgemäße Nationalismen, die man sich in Zeiten des gesamt europäischen Gedankens nicht im Ansatz mehr erlauben kann? Es gibt schlicht keinen Grund mehr eine Fährlinie paritätisch zu besetzen! Dieses Konstrukt ist einzig und allein historische bedingt, wenn staatliche Organisationen (hier die nationalen Bahnverwaltungen) die Linie betrieben.
Mein Eindruck wird deutlich verstärkt durch solche "Ost-Nostalgischen" Ansichten:
Sassnitzer hat geschrieben:
Wir sprechen hier ja gezielt über die Königslinie. Diese hat sich getragen (in der Literatur nachlesbar). Es gab auch andere starke Unternehmen in der DDR. Das Problem war "nur", dass der Staat, ohne Rücksicht, alles an vielen Stellen abgezogen und für diverse Zwecke eingesetzt hat, nur nicht in die Neuinvestitionen und die Infrastruktur. Waren halt politische Gründe. Aber die Linie an sich lief, war auch ein immens wichtiger Devisenbringer, nicht umsonst hat man soviel in die teure, teilweise sogar aus dem NSW Gebiet importierte, Schiffstechnik gesteckt.
Was für eine Wunder? Korrigiert mich, aber meines Wissens nach war die Route zwischen Trelleborg und Sassnitz die einzige Verbindung von der DDR nach Schweden. Es gab keine Konkurrenz in Rostock und auch auf der Strecke von Swinjoucie nach Ystad gab es bei weitem keinen Fahrplan der mit heutigen Gegebenheiten vergleichbar ist! Sicherlich war Swinjoucie für die DDR aber auch keine echte Alternative ...
Der Hinweis auf die aus dem Westen importierten Schiffstechnik ist interessant: War es nicht ganz einfach so, dass man erkannt hatte, dass ein verlässlicher Fährverkehr (der ja auch von schwedischer Seite eingefordert sein durfte) mit Technik aus einheimischer Produktion nicht zu gewährleisten war?
Es scheint mir eindeutig geraten, erstmal abzuwarten wie Stena Line die Route entwickeln wird.
Sollte Stena Line sich denn allerdings irgendwann tatsächlich entscheiden die Route zu schliessen, dann ist es wohl wirklich so, dass die Route nicht mehr gewinnbringend zu betreiben ist. Das wäre zwar schade, aber eine Folge der großen Konkurrenz, welche zum Teil auch von denen verursacht wurde, nach denen von Einigen hier geschrien wird: dem Staat! Es sei daran erinnert, dass die "böse" Konkurrenzstrecke Rostock-Trelleborg von der damaligen DFO initiert wurde, dem Zusammenschluss der Trajektverkehre von Deutscher Reichsbahn und Deutscher Bundesbahn!
In diesem Sinne noch einen schönen Sonntag
Hans