Marineschiffe

Antworten
Karl H. Struve
Mitglied
Beiträge: 586
Registriert: Di 15. Jan 2008, 10:48

Re: Marineschiffe

Beitrag von Karl H. Struve »

Beitrag gelöscht (wg myimg)
Zuletzt geändert von Karl H. Struve am Fr 6. Nov 2009, 14:55, insgesamt 1-mal geändert.
Gerda S.
Mitglied
Beiträge: 752
Registriert: Fr 11. Jan 2008, 14:50
Wohnort: Seevetal
Kontaktdaten:

Re: Marineschiffe

Beitrag von Gerda S. »

Alle Achtung! Du nimmst eine Kamera mit auf die Rettungsinsel? Mir wär ne Tüte bestimmt wichtiger gewesen aber was son richtiger Fahrensmann ist,den haut nichts um,stimmts? Gruss Gerda
Karl H. Struve
Mitglied
Beiträge: 586
Registriert: Di 15. Jan 2008, 10:48

Re: Marineschiffe

Beitrag von Karl H. Struve »

Guten Abend Gerda, auf der "Gorch Fock" mußte man damals hart im Nehmen sein. Wir waren mit Kameras derjenigen, die ncht mitdurften reich behängt.
Wenn ich mich recht erinnere, ist einem Kameraden beim Kübeln eine Ladung Kameras über den Nacken gerutscht. C'est la vie.
Gruß Karl H. Struve
web-chris
Mitglied
Beiträge: 118
Registriert: Mi 16. Jan 2008, 00:54
Wohnort: Ostfriesland
Kontaktdaten:

Re: Marineschiffe

Beitrag von web-chris »

Moin,

bei den Nordseewerken in Emden ist derzeit diese Fregatte zu sehen.

Wer weiß, um welches Schiff (Neubau od. Reparatur?) es sich hierbei handelt?

Bild
navigare-necesse-est
Mitglied
Beiträge: 186
Registriert: So 13. Jan 2008, 17:02
Wohnort: Niedersachsen, Bundesrepublik Deutschland

Korvette ERFURT (Klasse 130)

Beitrag von navigare-necesse-est »

"Wer weiß, um welches Schiff (Neubau od. Reparatur?) es sich hierbei handelt?"
Gute und interessante Fotografie - es handelt sich um den Neubau Korvette ERFURT (130/03).

Die Korvette ERFURT ist eine von insgesamt fünf Korvetten der Klasse 130, die durch das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB), Koblenz, für die Teilstreitkraftt Marine beschafft werden. Auftragnehmer ist die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) K130, die aus den Werften Blohm + Voss GmbH (Hamburg), Fr. Lürssen GmbH & Co. KG (Bremen) und Nordseewerke GmbH (Emden) besteht. Das Programmmanagement K130, welches u.a. die Verbindung zwischen den Werften der ARGE K130 und dem Auftraggeber darstellt, hat seinen Sitz bei der Blohm + Voss GmbH.

Die Hauptaufgaben der Korvette Klasse 130 sind Aufklärung der Überwasserlage und Seezielbekämpfung. Die hohe Beweglichkeit und Kampfkraft sowie eine hohe Seeausdauer befähigen sie zum Einsatz auch in entfernten Seegebieten. Heimatmarinestützpunkt wird Warnemünde sein.

Die ARGE K130 hat ein Teilungsmodell entwickelt, welches den größtmöglichen Nutzen eines Serieneffektes bietet. So wurden die Korvetten in Fertigungsanteile aufgeteilt, welche jeweils von einer Werft der ARGE K130 gefertigt und vorausgerüstet wurden. Die Blohm + Voss GmbH baute fünf vorausgerüstete Aufbau- und Mastmodule, die Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG baute fünf vorausgerüstete Hinterschiffe (Unterauftragnehmer: Peene-Werft GmbH, Wolgast) und die Nordseewerke GmbH baute fünf vorausgerüstete Vorschiffe.

Die Endausrüstung und Lieferung an den Auftraggeber erfolgt für die Korvetten BRAUNSCHWEIG (130/01) und OLDENBURG (130/04) durch die Blohm + Voss GmbH, für die Korvetten MAGDEBURG (130/02) und LUDWIGSHAFEN AM RHEIN (130/05) durch die Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG und für die Korvette ERFURT (130/03) durch die Nordseewerke GmbH.

Die Korvette BRAUNSCHWEIG wurde am 29. Januar 2008 im Marinestützpunkt Warnemünde dem BWB übergeben, die Indienststellung durch die Deutsche Marine ist für Mittwoch, den 16. April 2008, terminiert.

Die Korvette ERFURT wurde im September 2006 auf Kiel gelegt, am 29. März 2007 durch Frau Sysann Bausewein, die Ehefrau des Oberbürgermeisters der Stadt Erfurt, getauft und zukünftiger Kommandant wird Korvettenkapitän Stefan Gröller sein.


Übersicht allgemeine und technische Daten
  • Länge über alles: 89,12 m
    Länge in der Konstruktionswasserlinie (KWL): 82,80 m
    Breite auf Spanten: 13,28 m
    Breite in der KWL: 12,44 m
    Tiefgang in der KWL: 3,40 m
    Einsatzverdrängung: 1.840 t

    Antriebsanlage: zwei Antriebsdieselmotoren (AnDiMot) mit jeweils 7.400 kW
    Dauerhöchstgeschwindigkeit: > 26 kn
    Elektrische Anlage: vier Elektrodieselmotoren (EDiMot) mit jeweils 550 kW

    Besatzung: 57 Personen
    Unterbingungskapazität: 65 Personen

    Fahrtstrecke bei 15 kn: > 4.000 sm
    Seeausdauer ohne Unterstützung durch Tender/Systemunterstützungsgruppe (SUG): sieben Tage
    Seeausdauer mit Unterstützung durch Tender/SUG: 21 Tage

    Geplante Indiensthaltungszeit: 30 Jahre

    Entwicklungskosten gesamt: zirka 95.000.000 EUR
    Beschaffungskosten je Einheit: zirka 187.900.000 EUR
    Betriebskosten Kalenderjahr je Einheit: zirka 5.000.000 EUR

    Optisches Rufzeichen: F 262
    Internationales Rufzeichen: DRBC
Antriebsanlage
  • zwei AnDiMot mit jeweils 7.400 kW
    zwei Wellen
    zwei Verstellpropeller
    zwei Planetengetriebe
Ruderanlage
  • Doppelruderanlage
    Ruder-Roll-Sabilisierungsanlage
Elektrische Anlage
  • vier Elektrodieselmotoren (EDiMot) mit jeweils 550 kW
    Interated Monitoring and Control System (IMCS)
Unterbringungskapazität
  • ein Stabsoffizier
    sieben Offiziere
    14 Portepeeunteroffiziere
    31 Unteroffiziere
    fünf Mannschaften
    58 Personen Besatzung

    65 Personen Gesamtunterbringungkapazität
Sensoren
  • eine Multifunktionsradaranlage TRS-3D/16
    Freund-Feinderkennung IFF MSSR 2000 i
    zwei elektrooptische Sensoren MIRADOR
    elektronische Unterstützungsmaßnahmen (EloUM) UL 5000 K
    Link 11
    Link 16

    Link 22 - space and weight
Combat Direction System (CDS)
  • sieben Multifunktionskonsolen
    vier Auxiliary Workstations
    vier dezentrale Rechnereinheiten
    Combat System Data Network
    CATV Video Bus
    Intranet
    neun Bus Interface Units
    ein Gun Interface Cabinet
    ein Großbildschirm (Large Screen Display, LSD)
    MCCIS
Effektoren
  • ein 76-mm-Hauptkaliber OTO MELARA
    zwei 27-mm-Nebenkaliber Marineleichtgeschütz (MLG) 27 Rheinmetall
    zwei Nächstbereichsabwehranlagen RAM-HAS (Rolling Airframe Missile) mit jeweils 21 Zellen
    zwei Seezielflugkörperstarter mit jeweils zwei schweren Seezielflügkörpern RBS 15 MK3
    zwei Täuschkörperwurfanlagen (TKWA)/Multi Ammunition Softkill System (MASS)
    elektronische Gegenmaßnahmen (EloGM) UL 5000K
    Minenwurfeinrichtung (MWE)

    Leichter Seezielflugkörper - space und weight
    Torpedoabwehrsystem für Überwassereinheiten (TAÜ) - space and weight
    Marinedrohne - space and weight
Kommunikation
  • Digitales Kommunikationsnetzwerk (DKN)

    externes Kommunikationssystem
    internes Kommunikationssystem
    UHF-SATCOM
    Integrierte Messagehandling- und Steuerungssystem (IMUS)
    FOCON
    CCTV (Closed Circuit Television)-Anlage
    INMARSAT B
    INMARSAT C
    INMARSAT M
    Heeresfunk (VHF)

    SHF-SATCOM - fitted for but not with
    EHF-SATCOM - space and weight
Navigation
  • Integrierte Brücke
    zwei ARPA (Automatic Radar Plotting Aid)-Navigationsradaralagen, L-Band
    zwei MINS
    Electronic Chart Display and Information System (ECDIS)
    Wartime Electronic Chart Display and Information System (WECDIS)
    Automatic Identification System (AIS)
    Echolot
    GPS (Global Positioning System) zivil
    GPS (Global Positioning System) militärisch
    DGPS (Differential Global Positioning System)
    LORAN-C (Long Range Navigation)
    Fahrtmessanlage
    Schiffsuhrenanlage
    Magnetkompass
    Autopilot
    adaptive Kurs- und Bahnregelung
    Wettersatellitenanlage
Zuletzt geändert von navigare-necesse-est am Do 6. Mär 2008, 21:28, insgesamt 3-mal geändert.
»NAVIGARE NECESSE EST, QUIA VIVERE NECESSE EST.«
web-chris
Mitglied
Beiträge: 118
Registriert: Mi 16. Jan 2008, 00:54
Wohnort: Ostfriesland
Kontaktdaten:

Re: Marineschiffe

Beitrag von web-chris »

Ich danke Dir für diese ausführlichen Informationen zu diesem Schiff.

Kannst Du mir eventuell auch erklären, weshalb die Korvette an der Seite knapp oberhalb der Wasseroberfläche diese (verrußte???) schwarze Stelle hat? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die ihre Abgase seitlich ausströmen, oder?
VG
Christian

Ein Schiff wird kommen

Alle Bilder: Copyright 2010
navigare-necesse-est
Mitglied
Beiträge: 186
Registriert: So 13. Jan 2008, 17:02
Wohnort: Niedersachsen, Bundesrepublik Deutschland

Korvette ERFURT (Klasse 130) - Abgasaustritte

Beitrag von navigare-necesse-est »

web-chris hat geschrieben:"Kannst Du mir eventuell auch erklären, weshalb die Korvette an der Seite knapp oberhalb der Wasseroberfläche diese (verrußte???) schwarze Stelle hat? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die ihre Abgase seitlich ausströmen, oder?"
An Steuerbord und Backbord befinden sich kurz oberhalb der Wasserlinie die Abgasaustritte der AnDiMot- und EDiMot-Abgasschächte. Durch diese Anordnung konnten Schornsteine mit den über der Bootssilhouette liegenden heißen Abgasfahnen entfallen, des Weiteren ermöglicht dies die optimale Anordnung der Räume innerhalb des Bootes sowie der Sensoren und Effektoren.

Zur Reduzierung der Infrarotsignatur erfolgt vor dem Austritt der Abgase eine Kühlung durch die Einspritzung von Seewasser. So beträgt die Abgastemperatur vor dem Vorschalldämpfer rund 500 °C, zwischen Vorschalldämpfer und Hauptschalldämpfer erfolgt die Einspritzung von Seewasser zur Kühlung, am Abgasaustritt beträgt die Abgastemperatur dadurch nur noch rund 120 °C - durch Lufkühlung ist ein solcher Wert nicht erreichbar.
»NAVIGARE NECESSE EST, QUIA VIVERE NECESSE EST.«
web-chris
Mitglied
Beiträge: 118
Registriert: Mi 16. Jan 2008, 00:54
Wohnort: Ostfriesland
Kontaktdaten:

Re: Korvette ERFURT (Klasse 130) - Abgasaustritte

Beitrag von web-chris »

navigare-necesse-est hat geschrieben:
web-chris hat geschrieben:"Kannst Du mir eventuell auch erklären, weshalb die Korvette an der Seite knapp oberhalb der Wasseroberfläche diese (verrußte???) schwarze Stelle hat? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die ihre Abgase seitlich ausströmen, oder?"
An Steuerbord und Backbord befinden sich kurz oberhalb der Wasserlinie die Abgasaustritte der AnDiMot- und EDiMot-Abgasschächte. Durch diese Anordnung konnten Schornsteine mit den über der Bootssilhouette liegenden heißen Abgasfahnen entfallen, des Weiteren ermöglicht dies die optimale Anordnung der Räume innerhalb des Bootes sowie der Sensoren und Effektoren.

Zur Reduzierung der Infrarotsignatur erfolgt vor dem Austritt der Abgase eine Kühlung durch die Einspritzung von Seewasser. So beträgt die Abgastemperatur vor dem Vorschalldämpfer rund 500 °C, zwischen Vorschalldämpfer und Hauptschalldämpfer erfolgt die Einspritzung von Seewasser zur Kühlung, am Abgasaustritt beträgt die Abgastemperatur dadurch nur noch rund 120 °C - durch Lufkühlung ist ein solcher Wert nicht erreichbar.
Man lernt nie aus, besten Dank!
VG
Christian

Ein Schiff wird kommen

Alle Bilder: Copyright 2010
Alexander
Mitglied
Beiträge: 1073
Registriert: Fr 11. Jan 2008, 13:59

Re: Korvette ERFURT (Klasse 130)

Beitrag von Alexander »

navigare-necesse-est hat geschrieben:Unterbringungskapazität
  • ein Stabsoffizier
    sieben Offiziere
    14 Portepeeunteroffiziere
    31 Unteroffiziere
    fünf Mannschaften
    58 Personen Besatzung

58 Personen Besatzung gesamt, davon 5 Mannschaftsdienstgrade???

Klingt nach vielen Häuptlingen, aber wenig Indianern. ;)

Alexander
Meine Schiffsfotos bei Fotocommunity: http://home.fotocommunity.de/squarerigg ... 4&g=240434
navigare-necesse-est
Mitglied
Beiträge: 186
Registriert: So 13. Jan 2008, 17:02
Wohnort: Niedersachsen, Bundesrepublik Deutschland

Re: Korvette ERFURT (Klasse 130)

Beitrag von navigare-necesse-est »

Alexander hat geschrieben:
navigare-necesse-est hat geschrieben:Unterbringungskapazität
  • ein Stabsoffizier
    sieben Offiziere
    14 Portepeeunteroffiziere
    31 Unteroffiziere
    fünf Mannschaften
    58 Personen Besatzung

58 Personen Besatzung gesamt, davon 5 Mannschaftsdienstgrade???

Klingt nach vielen Häuptlingen, aber wenig Indianern. ;)

Alexander
Auf den Korvetten der Klasse 130 wird der Hauptabschnitt Bootseinsatz/Nautik aus einem Hauptabschnittsleiter (HAL) und 36 Soldaten, der Hauptabschnitt Schiffstechnik aus einem HAL und 19 Soldaten bestehen.

Aufgrund der hohen Automation im Bereich der Schiffstechnik konnte auf entsprechende Dienstposten verzichtet werden, des Weiteren ist herauszustellen, dass mehr Soldaten im Operationsdienst als in der Schiffstechnik tätig sein werden.

Für Soldaten der Mannschaftsdienstgrade sind fünf Dienstposten vorgesehen, die sich wie folgt dislozieren:
  • TE 100, Bootseinsatz/Nautik
    - zwei Dienstposten Decksgast (TE 120, Decksdienst)

    TE 200, Schiffstechnik
    - zwei Dienstposten Schiffsbetriebsgast (TE 210, Schiffsbetriebstechnik)
    - ein Dienstposten Verpflegungsgast (TE 410, Versorgung)
»NAVIGARE NECESSE EST, QUIA VIVERE NECESSE EST.«
Antworten