Pressemeldungen

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Tim S.
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Tim S. »

Pathfinder hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 02:46
PeterPan hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 23:05
mücke hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 21:12 Also wenn ein Schiff mit einem anderen Schiff kollidiert weil das AIS aus war dann ist da schon so viel schief gelaufen, dass AIS auch nicht mehr geholfen hätte... Das AIS ist ja im Prinzip nur dafür gedacht Informationen über ein Schiff zu erhalten um es zum Beispiel über Funk leichter rufen zu können. Zur Navigation reicht das Radar, zumindest wenn man weiß was man tut.
Ich sehe das eher so, dass sich beide Systeme ergänzen und dementsprechend sollte das AIS bei so einem Transport an sein.

Ich erinnere nur an die norwegische Fregatte...
Ich finde es manchmal ein ganz bisschen schade, dass es hier tatsächlich nicht so viel Diskussionen um wirklich fachlich nautische Themen gibt wie zum Beispiel AIS und ARPA/RADAR, was aber vermutlich auch der Tatsache geschuldet ist, das die Anzahl nautischer Kollegen hier im Forum überschaubar sein dürfte.

Wie auch immer - ich und die Mehrheit meiner Kollegen sehen AIS lediglich als das was auch der Name schon sagt "Automatic Information..." Es gibt leider aber auch immer wieder Kollegen die AIS-Ziele tatsächlich im ARPA und der ECDIS zur Kollisionsverhütung akquirieren. Dafür ist es definitiv nicht gedacht und ich bin sowohl in Vorstellungsgesprächen dahingehend von Arbeitgebern getestet worden als auch an Bord von Kapitänen welches Signal vorrangig zur Zielverfolgung bzgl. Kollisionsverhütung angewählt werden darf.
Es gab zudem auch immer wieder ähnliche Fälle in denen so verfahren wurde und wird wie es jetzt in dem genannten Fall offenbar erfolgt. Im Golf von Aden schalten immer wieder Schiffe ihr AIS aus, um den Piraten die Identifikation von potentiellen Zielen zu erschweren. Auch iranische Öltanker die Öl von Venezuela aus verschiffen schalten immer wieder ihr AIS aus. Das Prozedere würde ich daher nicht als ungewöhnlich bezeichnen. Verkehrszentralen überwachen die Schifffahrt auch über die Erfassung von AIS-Daten. Da allerdings jedes Schiff in der Deutschen Bucht Meldepunkte von German Bight Traffic passiert, an denen alle für Behörden relevanten Daten noch einmal über Funk abgefragt werden, benötigt man auch hier seitens der Verkehrsüberwachung das AIS Signal auch nur zum Ansprechen des Schiffes an sich. Wirklich verheimlichen kann man somit auch ohne AIS-Signal nichts, da die Funkkanäle von German Bight Traffic mit jedem handelsüblichen Funkgerät oder Scanner abhörbar sind und z.B. Greenpeace-Aktivisten auch hier die vom Schiff durchgegebenen Daten einfach mithören könnten.

Besten Gruß
Pathfinder
Ich ziehe diesen schon bejahrten Beitrag mal wieder hoch. Am 10.12. kaperten die USA den Tanker SKIPPER (IMO: 9304667), der in der Vergangenheit immer wieder mit Spoofing und AIS-Blackouts auffiel, vor Venezuela:
https://www.flows.be/scheepvaart/2025/1 ... venezuela/
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