Thomas14 hat geschrieben: ↑Do 24. Okt 2024, 18:43 Ich selber weiß es nicht, ist das wirklich so? Sollen die Verkehrszentralen jederzeit jeden da draußen daraufhin überprüfen, ob er noch auf Kurs ist oder gerade auf ein Fiasko zusteuert? Ist das überhaupt zu leisten? Dann könnte man sich die Verantwortung tragenden Dienstgrade auf den Schiffen ja sparen und gleich den Azubi ans Ruder lassen. Und wenn der es nicht hinkriegt, dann gibt die Verkehrszentrale nen Hinweis. Wenn das wirklich so wäre, dann bräuchte man sich auch nicht mehr über den Käptn zu wundern.
https://www.wsa-elbe-nordsee.wsv.de/Web ... _node.html
Hier mal eine Zusammenfassung.
Ja, die Verkehrszentralen überwachen tatsächlich den für sie zuständigen Bereich. Es gibt auch automatische Alarme, wenn die Geschwindigkeit eines Schiffes plötzlich stark abfällt oder ein Liegeplatz ohne Abmeldung verlassen wird. In der deutschen Bucht und auch der Kadetrinne werden Verkehrsteilnehmer auch regelmäßig und dringlich darauf hingewiesen, bspw. den Tiefwasserweg zu nutzen, Tonne XY an Steuerbord / Backbordseite zu lassen.
Und ich könnte mir gut vorstellen, dass mittlerweile es auch möglich sein sollte, den Tiefgang automatisch aus dem AIS zu entnehmen und beim Einfahren in einen Bereich mit einer Wassertiefe von X Metern Alarm zu geben.
Dein Kommentar, dass man dann den Azubi fahren lassen könnte ist somit... unpassend. Natürlich wird davon ausgegangen, dass sich die Fahrzeugführer (egal ob Kapitän oder Wachoffizier) richtig verhalten, aber für den Fall dass (mangels Revierkenntniss - in diesem Fall eher nicht) nicht, hier einzugreifen. Verantwortlich bleibt der Fahrzeugführer immer, aber dennoch hätte man das mit einem Hinweis verhindern können.
Ich habe die ganze Geschichte nicht mehr im Kopf, aber meine dass die Marco Polo keine korrekte GPS Position hatte und dadurch auch auf der ECDIS im falschen Bereich unterwegs war, daher auch die Fehleinschätzung vom Kapitän 30 Meter Wassertiefe zu haben. Die Dame am Telefon scheint die Marco Polo nicht (nur) Anhand ihrer ausgesandten (falschen?) GPS Position per AIS getrackt zu haben, sondern per Radarplot, da sie scheinbar die richtige Position zu Hand hatte. Warum hier nicht eingegriffen wurde, verstehe ich nicht.
Mai schauen, was der Untersuchungsbericht dazu sagt.