Totalverluste der Deutschen Seereederei Rostock
MS Käthe Niederkirchner
> Zeitpunkt des Ereigniseintritts am 23.08.65 um 05:05 Uhr
> Zeitpunkt des Totalverlustes am 23.08.65 um 13:05 Uhr
Schiffsdaten
Flagge: DDR (Handelsflagge)
Schiffstyp: Typ X A
Rufzeichen DEVE
Heimathafen Rostock
Reederei VEB Deutsche Seereederei
Bauwerft VEB Warnow-Werft Rostock-Warnemünde
Baunummer: 515
Stapellauf 22.Februar 1964
Verbleib: gesunken am 23. August 1965 auf 58° 41′ N, 2° 56′ W
Hauptdaten
Lüa: 142,20 m
Breite: 18,59 m
Tiefgang max.: 7,25 / 8,55 m
Vermessung: 4993 / 7.723 BRT
Besatzung: 40 Personen
Maschine: 1 Zweitakt-Siebenzylinder vom VEB Dieselmotorenwerk Rostock (Lizenz MAN)
Maschinenleistung; 5.850 PS (4.303 kW)
Geschwindigkeit max.: 15 kn
Propeller: 1
Tragfähigkeit 7.569 tdw / 10.288 tdw
Das Frachtschiff "Käthe Niederkirchner" war ein Handelsschiff der Deutschen Seereederei Rostock, der Staatsreederei der DDR,
das Fünfte einer Serie von sechzehn Schiffen vom Typ X.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Frachtschiff wurde am 22.02.64 mit dem Namen "Käthe Niederkirchner" vom Stapel gelassen.
Am 31.07.64 lieferte die Warnow-Werft das Schiff mit der Baunr. 515 an die DSR aus.
Die zweite Reise des Schiffes endete tragisch mit dem Totalverlust.
Der Untergang
Am 11.03.65 verließ das Schiff den kubanischen Hafen Matanzas mit dem Direktziel Rostock. Geladen hatte es eine Komplettladung Weißzucker für die DDR und den Weiterverkauf in sozialistische Nachbarländer. Der Heimatkurs führte, wie damals häufig gewählt, nördlich an den Britischen Inseln vorbei in die Nordsee, durch das Skagerrak in die Ostsee. Am 23.08.65 befand sich das Schiff eine halbe Meile vor dem Leuchtturm der Pentland Skerries vor der schottischen Küste im Pentland Firth. Aufkommender Nebel behinderte die Sicht. An der Westseite der Muckle Skerry lief es wegen starker Versetzung durch Strom auf Grund und kenterte. Es versank auf der Position 58° 41′ N, 2° 56′ W. Die Besatzung, bestehend aus 40 Personen, die neun Frauen und ein Kind an Bord, konnten sich mit dem Motorrettungsboot des Schiffes auf die Pentland Skerries retten.
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Tragik des Verlustes
Um Reisetage einzusparen,schlug der Politoffizier dem Kapitän vor, nicht um die Pentland Inseln herumzufahren, sondern mittendurch. Entsprechendes Kartenmaterial befand sich nicht auf dem Schiff. Von der dort herrschenden Strömung wusste man nichts. Festgestellt wurde lediglich ein Geschwindigkeitsverlust auf gerade 5 Knoten über Grund. Die Maschine lief jedoch mit voller Drehzahl. Bei schlechter Sicht und starker Stromversetzung lief das tiefbeladene Schiff auf und strandete. Nach schottischen Auskünften hatte noch nie vorher ein so großes Schiff diesen Kurs gewählt. Die erhoffte Zeiteinsparung wurde zu einem Totalverlust.
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heini