Havarie MOL COMFORT

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bonito
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Re: Havarie MOL COMFORT

Beitrag von bonito »

Da es sich hauptsächlich um Schweröl handelt, wird bei 4000 M Tiefe wohl kaum noch was austreten sondern ber der Wassertemperatur ein einziger großer Teerklumpen sein. Sicherlich nicht sonderlich schön, aber wohl eher das kleinere Problem. Zum "Glück" kam das Schiff aud Fernost, dort werden eher Fertigprodukte geladen und weniger Chemikalien. Wäre das Schiff aus Europa gekommen, sähe die Sache erheblich schlechter aus. Macht die Sache an sich zwar auch nicht unbedingt besser, aber der ökologische Schaden wird sich vermutlich/hoffentlich im Rahmen halten. Viel kritischer sehe ich die treibenden Container auf einer der wichtigsten Handelsrouten. Kollidiert ein Schiff damit könnte sich dadurch ein anderer ökologischer Schaden entwickeln.
Gruß
mücke
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Re: Havarie MOL COMFORT

Beitrag von mücke »

Richtig. Ich denke nicht dass das Schweröl die Tanks verlassen wird, bevor die sich aufgelöst haben. Und bis das soweit ist wird das bei der jetzigen Entwicklung der Verschmutzung der Meere leider nur noch ein Sandkorn in der Wüste sein...
Gruß vom Lande
Niklas

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JürgenH
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Registriert: Sa 21. Aug 2010, 15:52

Re: Havarie MOL COMFORT

Beitrag von JürgenH »

Mal ne ganz laienhafte Frage an die Spezialisten:

wäre es nicht besser gewesen, die Crew hätte das Schiff nicht verlassen
und mit den (ich denke) im Achterschiff verbauten Aggregaten versucht
das halbe Schiff am schwimmen zu halten und vielleicht sogar im
Rückwärtsgang einen Hafen zu erreichen?
Oder sehe ich das zu blauäugig?
Garsvik
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Registriert: Fr 19. Nov 2010, 14:00

Re: Havarie MOL COMFORT

Beitrag von Garsvik »

JürgenH hat geschrieben:Mal ne ganz laienhafte Frage an die Spezialisten:

wäre es nicht besser gewesen, die Crew hätte das Schiff nicht verlassen
und mit den (ich denke) im Achterschiff verbauten Aggregaten versucht
das halbe Schiff am schwimmen zu halten und vielleicht sogar im
Rückwärtsgang einen Hafen zu erreichen?
Oder sehe ich das zu blauäugig?
Erstmal ist unklar, ob das halbe Schiff noch hinreichend funktionsfähig geblieben wäre - aber man könnte ja mal annehmen, daß wäre so. Dann wird das sicherlich eine Woche dauern, rückwärts fahrend einen Hafen zu erreichen. Da würde ich mir vorstellen, daß niemand an Bord gut schlafen kann, wenn er ständig damit rechnen muß, daß das Schiff binnen Minuten umschlägt und/oder absäuft.

Nun fährt da nicht der Eigentümer sein einziges Schiffund riskiert entsprechend viel, sondern eine Ansammlung mäßig bezahlter Menschen verschiedener Nationen. Die heuern dann eben auf einem anderen Schiff an und überlassen das Schiff gern der Versicherung.

Ein Bergungsunternehmen mit entsprechender Bezahlung, ca. 2 Schleppern für den Notfall in Sichtweite könnte sowas vielleicht versuchen.

Garsvik (edit: Bin kein Spezialist - habe trotzdem geantwortet - sorry)
Tim S.
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Re: Havarie MOL COMFORT

Beitrag von Tim S. »

Also das Leben riskieren, um letztlich ersetzbares Material zu retten, hat vielleicht der Kapitän der Flying Enterprise einst gemacht, ist aber nicht wirklich sinnig. Und ein derart angeschlagenes Schiff ist in seinem Verhalten nicht voraussehbar. Da kann man nur zusehen, dass man wegkommt, zumal in dem Sturm da.
JürgenH
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Beiträge: 91
Registriert: Sa 21. Aug 2010, 15:52

Re: Havarie MOL COMFORT

Beitrag von JürgenH »

Jau, habe gerade Deinen Bericht vom Untergang des Achterschiffs auf
esys.org gelesen, da hätte ich auch nicht noch an Bord sein wollen :o
nbocean
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Re: Havarie MOL COMFORT

Beitrag von nbocean »

Schleppverbindung zum Vorderteil ist in schwerer See gerissen. Wiederherstellung wird versucht.
Lutz Müller
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Registriert: Sa 22. Jun 2013, 06:18

Re: Havarie MOL COMFORT

Beitrag von Lutz Müller »

Man hat das Wrak wohl wieder am Haken. Bis es soweit war ist es wieder 50 Seemeilen gen Osten abgedriftet.
Ich lese immer "The fore part is under tow proceeding reportedly to Oman" und "We are towing the fore part in a west-northwest direction". Warum schleppen sie das Teil nicht nach Mumbai, da ist doch ein großer Hafen ??? Ist ca. 250 Seemeilen entfernt und in Ströhmungsrichtung. Stattdessen in den Oman, ca.650 Seemeilen entfernt, gegen die Ströhmung und mit 1,5 Knoten ??? Wie sollen die da jemals heil ankommen ???

Oder liege ich da falsch ?

Gruß Lutz
KaiR
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Beiträge: 3192
Registriert: Mi 18. Feb 2009, 12:11

Re: Havarie MOL COMFORT

Beitrag von KaiR »

guter Punkt, Lutz. Man sollte meinen das Abbergen der Ladung hätte Prio vor allem.
Grüße,

Kai
SteKrueBe
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Registriert: Mo 21. Feb 2011, 22:57

Re: Havarie MOL COMFORT

Beitrag von SteKrueBe »

Moin zusammen!
Strömung und vorherrschende Wetterlage sind zwar wichtige Kriterien, aber man muß sich in dem Zusammenhang auch immer vor Augen halten, daß man ein havariertes Schiff (oder einen Teil davon) nur dahin schleppen kann, wo ein Hafenstaat die Erlaubnis für ein Befahren seiner Hoheitsgewässer und das Einschleppen in einen seiner Häfen gibt. Lehnt ein Staat die Aufnahme ab, dann stehen Reederei und Berger unter Umständen vor demselben Dillema, wie seinerzeit beim Untergang der 'Prestige'.
Gruß,
Stefan
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