Wenn ich die diversen Webcams am NOK betrachte, so stelle ich fest, dass das Eis in Richtung Kiel fliesst.
Ist dies Strömung bautechnisch bedingt oder der heute herrschende Windrichtung zuzuschreiben?
Grüsse
Andreas
Strömung im NOK?
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Re: Strömung im NOK?
Da wir heute vorwiegend Wind aus westlichen Richtungen mit ungefähr 30 km/h haben, ist letzteres zutreffend.
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Re: Strömung im NOK?
Moin,
Richtig, eine Strömung im Kanal ist nicht erwünscht. Daher wurde der ursprüngliche Plan beim Bau des Kanals - auf die Holtenauer Schleusen zu verzichten - auch schnell wieder aufgegeben, da selbst hier ein geringer Tidenhub herrscht.
Eine leichte Strömung kann jedoch dadurch entstehen, wenn gerade jeweils über eine Schleuse in Kiel oder Brunsbüttel der Kanal entwässert wird. Der Kanal dient ja insgesamt als großer Vorfluter für viele Flüsse und Auen in Schleswig-Holstein, die in den Kanal münden.
Gruß, Reiner
Richtig, eine Strömung im Kanal ist nicht erwünscht. Daher wurde der ursprüngliche Plan beim Bau des Kanals - auf die Holtenauer Schleusen zu verzichten - auch schnell wieder aufgegeben, da selbst hier ein geringer Tidenhub herrscht.
Eine leichte Strömung kann jedoch dadurch entstehen, wenn gerade jeweils über eine Schleuse in Kiel oder Brunsbüttel der Kanal entwässert wird. Der Kanal dient ja insgesamt als großer Vorfluter für viele Flüsse und Auen in Schleswig-Holstein, die in den Kanal münden.
Gruß, Reiner
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Re: Strömung im NOK?
Guten Abend,
hinzu kommen beim Schiffsverkehr im Kanal die so genannten schiffserzeugten Strömungen, genauer die schiffserzeugten Rückströmungen. Das durch das Schiff verdrängte Wasservolumen wird durch das Schraubenwasser nach achtern gedrückt und erzeugt damit eine Bewegung des Kanalwassers entgegen der Fahrzeugbewegung. Nun vermute ich mal theoretisch, dass sich das Wasser bei einer größeren Anzahl von West-Ost-Passagen mehr in Richtung Brunsbüttel bewegt und bei einer höheren Anzahl von Ost-West-Passagen mehr in Richtung Holtenau bewegt. Diese so genannten schiffserzeugten Rückströmungen haben in der Praxis Auswirkungen auf das Kanalufer und das Sediment am Kanalboden. Hinzu kommt der Zufluß über die Schöpfwerke, wobei dabei wohl mehr Wasser aus den tief liegenden Marschen zwischen Rendsburg und Brunsbüttel in den Kanal kommt, wie von Reiner angesprochen. Zu erinnern ist auch daran, dass, als von 1888 bis 1895 der Nord-Ostsee-Kanal gebaut wurde, die Eider bei Rendsburg abgeschnitten wurde und das gesamte Eidergebiet oberhalb von Rendsburg, das von Kiel bis Neumünster reichte, sowie alle südlichen vom Kanal abgeschnittenen
Zuflüsse fortan in den Kanal entwässerten.
Und natürlich ist die Windrichtung- und Windstärke von Bedeutung, wie von Langer und Kielerzwo erwähnt. In jedem Fall wirken aber die Rückströmungen durch den Schiffsverkehr, auch wenn sie, wie Uwe feststellt, nicht erwünscht sind. Aber sie haben nun mal Auswirkungen durch Waschbewegungen an den Böschungen, wodurch Sedimente auf den Kanalgrund gelangen, die dort zu Ablagerungen und Verschlammungen führen.
mfg Peter Hartung
hinzu kommen beim Schiffsverkehr im Kanal die so genannten schiffserzeugten Strömungen, genauer die schiffserzeugten Rückströmungen. Das durch das Schiff verdrängte Wasservolumen wird durch das Schraubenwasser nach achtern gedrückt und erzeugt damit eine Bewegung des Kanalwassers entgegen der Fahrzeugbewegung. Nun vermute ich mal theoretisch, dass sich das Wasser bei einer größeren Anzahl von West-Ost-Passagen mehr in Richtung Brunsbüttel bewegt und bei einer höheren Anzahl von Ost-West-Passagen mehr in Richtung Holtenau bewegt. Diese so genannten schiffserzeugten Rückströmungen haben in der Praxis Auswirkungen auf das Kanalufer und das Sediment am Kanalboden. Hinzu kommt der Zufluß über die Schöpfwerke, wobei dabei wohl mehr Wasser aus den tief liegenden Marschen zwischen Rendsburg und Brunsbüttel in den Kanal kommt, wie von Reiner angesprochen. Zu erinnern ist auch daran, dass, als von 1888 bis 1895 der Nord-Ostsee-Kanal gebaut wurde, die Eider bei Rendsburg abgeschnitten wurde und das gesamte Eidergebiet oberhalb von Rendsburg, das von Kiel bis Neumünster reichte, sowie alle südlichen vom Kanal abgeschnittenen
Zuflüsse fortan in den Kanal entwässerten.
Und natürlich ist die Windrichtung- und Windstärke von Bedeutung, wie von Langer und Kielerzwo erwähnt. In jedem Fall wirken aber die Rückströmungen durch den Schiffsverkehr, auch wenn sie, wie Uwe feststellt, nicht erwünscht sind. Aber sie haben nun mal Auswirkungen durch Waschbewegungen an den Böschungen, wodurch Sedimente auf den Kanalgrund gelangen, die dort zu Ablagerungen und Verschlammungen führen.
mfg Peter Hartung
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