Hiddensee, ja, das geht immer.
Während meines kleinen Ostsee-Urlaubs standen selbstverständlich auch einpaar Boddenfahrten auf dem Plan.
Achtung: der Bericht kann Spuren von Ähnlichkeiten enthalten! (Juli 2020: https://forum-schiff.de/phpBB3/viewtopi ... =14&t=8747)

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~ ~ ~ Tag 1/7 ~ ~ ~ Anreise und erste Schiffe in neuen Farben ~ ~ ~
Meine Anreise erfolgte wie immer über Stralsund. Ich reiste bereits am Vorabend an, um nicht mitten in der Nacht losfahren zu müssen.

Die originale GORCH FOCK wurde wieder für maritime Motive besucht.



Dann kam auch schon das Fahrgastschiff für meine Weiterreise.
~ ~ ~ Linie: Stralsund – Neuendorf – Vitte ~ ~ ~
~ ~ ~ Schiff: HANSESTADT STRALSUND (1996) ~ ~ ~

Auch wenn ich es nicht ab kann, das neue Logo ist leider dabei. Also rein dokumentatorisch.



Während der Kursänderung zur Insel Hiddensee kam noch das kleine Dorf Altefähr in Sicht.





Nachdem Neuendorf angelaufen wurde, hatten wir die INSEL HIDDENSEE mit Ziel Kloster achteraus.


Zwischendurch sauste eins der Taxiboote an uns vorbei.

Auf dem Vitter Bodden kam uns die GELLEN entgegen.


Nach Wiek (Rügen) lief die WAPPEN VON BREEGE an uns vorbei.

Viele Schiffe der Reedereien erhielten beim letzten Werft-Besuch ein neues Farbkleid und erfuhren einpaar andere Umbauten.


Trotzdem die WvB nun anders aussieht, für Aufnahmen mit alten Dalben ist sie nicht unpassend!

Es war ein windiger und von den Temperaturen fast herbstlicher Abend.
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~ ~ ~ Tage 2 bis 7 ~ ~ ~
Ich will es mal nicht so genau nehmen und werde hier nicht jeden einzelnen Tag wiedergeben. Deswegen die oben genannte Spanne.
Neben einigen Schiffsfahrten und Inselimpressionen war natürlich auch die Erholung angesagt.

Das alte WF-Logo ist bekanntlich weitgehend verschwunden, mal schauen wann der Schriftzug der Reederei Hiddensee folgt.

Hier auf der Insel gibt es sogar noch die gute alte Telefonzelle.





… nie für einen solchen Knipser zu schade … !



Der schöne Reederei-Oldtimer brachte wieder Insulaner, Fracht und Touristen auf die Insel.

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Am nächsten Tag stand eine kleine Boddenrundfahrt auf dem Plan.
Der ursprüngliche Plan sah einen Tagesausflug zum Kap Arkona vor.
Ausreichend Zeit wäre in Wiek gewesen und mit der GELLEN wäre ich zurück gefahren. Doch die Wetterlage sollte mich davon abbringen.

Aus Breege lief das nach dem Stadtwappen benannte Schiff ein.


Während des letzten Werft-Besuches wurde z.B. die Schriftart oben geändert.

Kurz vor uns legte die GELLEN nach Schaprode ab.
~ ~ ~ Linie: Vitte – Wiek – Vitte ~ ~ ~
~ ~ ~ Schiff: WAPPEN VON BREEGE (2005) ~ ~ ~



Die HANSESTADT STRALSUND fuhr nach Vitte, …

… die INSEL HIDDENSEE von Schaprode über Neuendorf nach Kloster.


Bei den flachen Boddengewässern brechen sich die Wellen schon früh.

An Backbord kam die Halbinsel Bug in Sicht. Etwas zur interessanten Geschichte: https://mkbug.de/bug.htm.





Nach ca. einer Stunde wurde Wiek auf Rügen angesteuert.
Wie bereits erwähnt wollte ich noch weiterfahren, was ich aber verwarf und nur für einpaar Knipser ausstieg.

Es waren nur fünfzehn Minuten Zeit.

In dem engen Hafenbecken dauerte das Wendemanöver etwas. Ganz vorsichtig!

Insel Hiddensee voraus!



Im Innenraum trumpfte die WAPPEN VON BREEGE mit einer Retro-Einrichtung auf.




Unter dem Schornstein befindet sich ein Räucherofen, der aber wegen der Rußbelastung nicht mehr genutzt wird und nun weiße Türen hat.




Mit abnehmender Distanz zum Vitter Bodden hatten wir Seehof an Backbord querab …

… und nach einer späteren Kursänderung das Hiddenseer Hochland, den Dornbusch, voraus.




Es war eine entspannte Überfahrt. So etwas tut gut - gerade im Urlaub.



Eine Unwetterfront zog von Süd-Westen kommend über die Insel.
Der Nachmittag wurde im Zimmer verbracht, Vitte war wie ausgestorben. Es regnete … nachts war das Rauschen der Bäume und der Brandung zu hören …
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Diesmal wollte ich mal nicht auf dem Wasser sein. Viel mehr zog es mich in die Natur und an den Strand.
Eine Tageswanderung führte mich bis hinunter nach Neuendorf.


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Alle zwei Tage auf dem Wasser sein, das sah ich als ein vernünftiges Maß an. Doch diesmal stand eine „Groß-Rundfahrt“ an.
Doch seht gerne selbst



~ ~ ~ Linie: Vitte – Schaprode ~ ~ ~
~ ~ ~ Schiff: VITTE (1968) ~ ~ ~

Der schöne hölzerne Handlauf muss natürlich mit ins Bild!

Ebenso gefallen (uns) die vielen Nieten


Also hier kam schon gewisses „Oldie-Feeling“ auf. Da durfte auch bei einer bestimmten Drehzahl gerne der Deckel des Mülleimers klappern



Seehof kam wieder in Sicht. Ab hier gab es ganz früher mal eine kleine Fährverbindung zur Hiddenseer Fährinsel.



Schließlich kam Schaprode kam in Sicht!
Hier stieg ich in den Bus nach Bergen um. Von dort fuhr ich weiter bis Sassnitz.
Im Stadthafen sah ich mir wieder den alten Fährbahnhof an und stattete dem Fischerei- und Hafenmuseum einen Besuch ab. Also wie 2020 …


Am alten Museum wurde wieder der alten Königslinie gedacht und in Erinnerungen verharrt. Die Prospekte verblassen, nicht aber die Erlebnisse.


Rechts neben dem Glasbahnhof befindet sich immer noch das kleine Häuschen für die Rampe. An der Tür verwittern die alten Aufkleber.

Man kann es als eine Art „Freiluft-Museum“ ansehen.

Auch der verblasste Aufkleber der alten TS-Line ist noch vorhanden.



Ein alter und ausgedienter Fender fand sich hier auch noch an.

Schließlich sollte es weiter gehen. Reise, Reise … !

Dann kam das Schiff für die Weiterfahrt. Diese Formen sprechen für wahre Hochseefahrten

~ ~ ~ Linie: Sassnitz – Binz ~ ~ ~
~ ~ ~ Schiff: CAP ARKONA (1978) ~ ~ ~




Im Niedergang können Bilder gemacht werden, von denen man glauben könnte, man hätte sie in einer Schiffskabine geschossen.



Dieser 70-Jahre-Charme hat doch was.

Vor 10 Jahren gehörte sie sowie die BINZ zur Reederei Ostsee-Tour. Schön, dass das überdauert hat




Von der Seebrücke stand ein Fußmarsch durch Binz bis zum Kleinbahnhof an. Ich wollte wieder mit dem Rasenden Roland fahren.
Eine passende Abfahrt war gefunden. Voll war der Zug noch nicht.

Bei frischem Fahrtwind ging es gemütlich durch die schattige Granitz bis Sellin Ost.
Der Selliner Hafen liegt mittig zwischen dem Haltepunkt Sellin West und dem Bahnhof Ost. So mit es fast* egal, wo man aus oder einsteigt.
*Haltepunkt West ist allerdings ein Bedarfshalt.
So ging es zu Fuß zum Hafen, wo es erstmal ein leckeres Fischbrötchen gab. Pünktlich legte dann der kleine Solarkatamaran am Landungssteg an.

Mir kam diese Bauform nicht unbekannt vor, verkehren die Schwesterschiffe doch auf heimischen Gewässern wie Dahme und Spree.
~ ~ ~ Linie: Sellin – Baabe – Lauterbach ~ ~ ~
~ ~ ~ Schiff: SÜNJE (2015) und SUNDEVIT (1992) ~ ~ ~

Zunächst ging es über den Selliner See …


… durch die Baaber Bek …

… bis Baabe, wo ein Umstieg auf das nächste Schiff erfolgte.

Zu meiner Freude war noch das alte Logo zu sehen!

Die Baaber Bek wurde in Richtung Rügischer Bodden zur Having, …

… die dann in ihrer vollen Schönheit glitzernd vor uns lag.

Auch die SELLIN (mit der ich eigentlich fahren wollte) hatte noch ihr altes Logo an der Seite.

Da sollte ich nochmal die Kamera ran halten! Natürlich aus nächster Nähe




An Backbord verschwand das Steilufer der Halbinsel Reddevitz achteraus.


Schließlich kam der Lauterbacher Hafen in Sicht.


Die KLEINE FREIHEIT (ex. SEEBAD JULIUSRUH) scheint im Winter einen neuen Anstrich erhalten haben, denn das blau wirkt nun heller.

Mein nächster Anschluss war zeitnahe. Vom Haltepunkt auf der Mole ging es mit der Pressnitztalbahn über Putbus bis Bergen.
Dort musste ich in den Bus nach Schaprode umsteigen. Zum Glück kamen wir etwas früher an. So konnte ich wieder mit meinem schönen Oldtimer fahren.

~ ~ ~ Linie: Schaprode – Vitte ~ ~ ~
~ ~ ~ Schiff: VITTE (1968) ~ ~ ~


Auf der Hälfte der Strecke kam wieder die Fährinsel in Sicht. Wir waren nun im Trog, einer sehr schmalen Stelle der Fahrrinne.






Das achtere Sonnendeck.


Soweit mir bekannt ist, wurde die VITTE (ex. AMRUM) 1998 auf der Wolgaster Peenewerft umgebaut.
Damals wurde der alte Treppenaufgang in der Mitte entfernt und durch einen Neuen auf der Steuerbordseite ersetzt. Seitdem ist das Sonnendeck schmaler.
Hier erkennen wir die alte Form der Aufbauten. Solche Details sind immer interessant




Natürlich wurde der Abend noch am Strand verbracht.


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Die letzten Tage wurden dann in Ruhe verbracht. Erholsame Wanderungen, Zeit in der Natur und nur selten die Kamera an der Hand.
So sind nur noch einpaar Aufnahmen entstanden.



Auch mit dieser alten Dalbe sah der Oldtimer noch besser aus.

Es ging noch besser.


Ganz süß! In den Spanten der VITTE brüten Schwalben



Mein letzter Abend auf der Insel soll auch das Ende des Berichtes hier einläuten.



Zurück ging es am Folgetag wieder mit der HANSESTADT STRALSUND. Man kam mit einpaar Leuten ins Gespräch und hatte interessante Gespräche. Auch unseren Mitforisten Rueganer91 traf ich. Ich danke nochmal. Bis bald.
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Zugegeben, diesmal waren leider keine RoPaxe dabei. Vielleicht hat es dem Einen oder Anderen gefallen.
Bei der Hiddensee-Schifffahrt liegt einfach der Ursprung der Freude an der Seefahrt.
Grüße.
Johannes