Vielen Dank an die Freunde vom Forum-Schiff.de, dass Ihr wieder online seid. Nachfolgend noch die letzten 2 Tagesetappen unserer Reise. Viel Spass beim Lesen!
Donnerstag, 18. August 2011 (Rotterdam – Hamburg)
Die Nacht war wunderbar ruhig, kein Schütteln, kein Vibrieren, gar nichts. Mein Wecker holt mich nach 7 Uhr aus meinen Träumen und nach der Morgentoilette mache ich mich auf zum Frühstück. Wiederum alleine im Essraum geniessen wir unsere Spiegeleier, Toastbrot, Frühstücksflocken, Kaffee und Ananas-Saft. Der Chefkoch gesellt sich noch kurz zu uns und erläutert das Menü fürs Mittag- und Abendessen. Anschliessend besuchen wir die Brücke, wo das Tempo schon wieder gedrosselt wurde und wir mit zwischen 6 und 10 Knoten Richtung Lotsenstation Elbmündung fahren. Hier noch ein Nachtrag für die Statistik: in Rotterdam wurden 2600 TEUs abgeladen. Das Schiff wird in ca. 3-4 Tage nochmals in Rotterdam Halt machen und dann wohl anständig Ladung aufnehmen. Wir verbringen den Vormittag auf unserer Sitzplatz, abwechseln mit kurzen Brückenbesuchen. Zwischendurch machen wir einen Rundgang um das gesamte Schiff, geniessen den Ausblick und das Gleiten vom Bug aus. Leider hat uns der Wettergott etwas im Stich gelassen, der blaue Himmel mit Sonnenschein wechselt langsam zu einer starken Bewölkung. Es bleibt aber trocken. Mittags gibt’s Fleischsuppe mit Pasta, Salat, gegrillte Schweinehals mit Pommes, als Abschluss einen Teller Wassermelonen. Dazu geniessen wir unseren feinen französischen Rotwein. Zur Verdauung gibt’s zuerst eine Stunde Siesta in der Kabine. Bereits sieht man von weitem die Insel Helgoland, wir machen dann eine Rechtskurve Richtung Elbmündung. Die Aufnahme der Lotsen verzögert sich um 2 Stunden, gegen 15 Uhr werden dann beide Elblotsen vom Lotsen-Katamaran abgesetzt und kommen an Bord. Gegen 17 Uhr passieren wir Cuxhaven und rein geht’s Richtung Hamburg, vorbei an grossen Windrädern. Wir unterbrechen unseren Brückenaufenthalt nur ungerne fürs Nachtessen, aber dafür lohnt es sich immer: Tagessuppe, Poulet-Schenkel gebraten, Reis und Bratkartoffeln, und zur Nachspeise noch frisch in Rotterdam zugeladenes Schoko-Eis mit Schoko-Sauce, dazu die letzten Tropfen unseres Bordeaux. Gegen 19 Uhr sind wir wieder auf der Brücke und schauen der spannenden Elbfahrt zu. Zwischendurch wechseln mal die Lotsen, drei Neue kommen an Bord, später kreuzen wir noch die ZIM SAN DIEGO und die CMA CGM BELLINI. Zwischendurch spreche ich noch ein bisschen mit dem Kapitän und spreche ihn auf die doppelte Besetzung 2.und 3. Offizier an. CMA CGM ist offenbar dazu übergegangen, auf den Schiffen mit 11‘000 TEUs und mehr jeweils zwei 2. und zwei 3. Offiziere mitzunehmen, dies vor allem aus Gründen der Sicherheit und der Ruhezeit. Schulau verpassen wir irgendwo im Dunkeln, wir ziehen uns hin und wieder in unsere Kabine zurück, und sind dann wieder auf der Brücke anzutreffen. Gegen 10 Uhr erreichen wir den Lotsenposten Hafen Hamburg, ein letzter Lotsenwechsel findet statt. Vorbei an Finkenwerder geht’s Richtung Burchardkai. Hier wird unser Schiff aus der Elbe heraus mit drei Schleppern rückwärts in den Burchardkai hinein gezogen und bis ganz nach hinten zur zweitletzten Anlegestelle geschleppt. Ein wahnisinniges Spektakel, das leider voll im Dunkeln stattfindet, erhellt von Blitzen eines anbrausenden Gewittersturms. Um 23 Uhr legen wir problemlos an und legen uns langsam schlafen.
Freitag, 19. August 2011 (Hamburg – Schweiz)
Das eigentliche Gewitter bekomme ich gar nicht mit, da schlafe ich schon tief. Wir verschieben die Tagwache auf 7.30 Uhr und das Frühstück auf 8 Uhr. Beim Aufstehen ist ein Grossteil der Container zwischen Aufbau und Kamin bereits abgeladen. Wir geniessen im Frühstücksraum unser letztes Frühstück an Bord, Eier mit Speck, Toast, Frühstücksflocken, Kaffee und Fruchtsaft. Anschliessend räumen wir unsere Kabinen und ich mache noch letzte Fotos von der Kommandobrücke. Dem Stewart und dem Koch geben wir ein kleines Trinkgeld und nach Uhr sind wir abmarschbereit. Der Kapitän schläft noch, also verabschieden wir uns vom 1. Offizier, verlassen das Schiff und warten fast 20 Min. auf den Shuttlebus zum Gate. Hier lassen wir uns von der stets sehr freundlichen Security ein Taxi bestellen, das dann prompt 15 Min. später eintrifft. Wir fahren via Elbtunnel zu den Landungsbrücken und geniessen die letzten Stunden hier in Hamburg. Abschliessend nehmen wir die S-Bahn zum Flughafen, checken ein auf unseren kurzen Flug mit Skywork Airline. Der Flug dauert gute 2 Stunden, die Landung in Bern erfolgt pünktlich um 16.30 Uhr.
Mit Flughafenbus und Eisenbahn geht’s schlussendlich zurück an die Ausgangsstation unserer Reise.

Lotsen-Boot Elb-Lotsen

Unser Esstisch im Offiziers-Essraum

Kabine D

Kommando-Brücke

Die Container-Stellplätze leeren sich langsam
Vollständiger Reisebericht unter:
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