Liebe Schiffs- und Reisefreunde,
für Euch hat sich das ewige Warten nun gelohnt. Bitte entschuldigt diese Ewigkeit.
Es gab zeitliche Engpässe.
Ich präsentiere Euch nun den Reisebericht meiner Sommerrundreise.
Der Teil zu Beginn ist (leider) doch etwas „zuglastig“, gehört aber nun einmal dazu.
Ich finde, dass diese letzte Personenzugverbindung via Sassnitz zur Königslinie und auch zu den Eisenbahnfähren dazu gehört.
Aber der Teil nach den Zugfahrten wird den thematischen Ausreißer ganz bestimmt wieder wettmachen.
Das garantiere ich!
Auf geht´s!
*** Tag 1 *** im Berliner Hauptbahnhof ***
Die Reise begann im Juli am Gleis 5.
Wieder stand der aus 5 Wagen bestehende Scandinavia-Night-Express EN300 nach Malmö bereit.
Die Abfahrt erfolgte pünktlich auf die Minute.
... ja … reisen im Charme vergangenen Zeiten. Leider wird so etwas hierzulande immer seltener.
Während der 3 stündigen Fahrt bis nach Mukran legten wir noch einen kurzen Betriebshalt in Anklam und Stralsund Rügendamm ein.
Schließlich kamen wir gegen 22:30 Uhr am Personenbahnsteig in Sassnitz Fährhafen an. Es folgte eine Passkontrolle durch die Polizei.
Mir kam zu Ohren, dass es auch schon vorgekommen sein soll, dass Passagiere ohne Pässe und Papiere mit gefahren sind und abgeführt wurden.
Weil keine Rangierlok frei war, stand der Zug eine geschlagene halbe Stunde am Bahnsteig.
Die Loks wurden fürs Laden und Löschen der ganzen Güterwagen benötigt.
Wegen Gleisbauarbeiten in DK wird der Güterverkehr zum Teil über Esbjerg und auch bei Überkapazität über die Königslinie umgeleitet.
Doch auch diese Bauarbeiten werden bald beendet sein! Es bleibt abzuwarten, wie es mit der Königslinie weiter gehen wird.
Der Nachtzug war diesmal recht gut gebucht.
Scheinbar ist die Saison in diesem Jahr ziemlich gut verlaufen (auf der schwedischen Seite wurde ja ordentlich die Werbetrommel gerührt).
Aber ich denke, dass es auch einen anderen Grund hat, warum die Linie in diesem Jahr besser lief.
Es könnte z.B. die CNL Nachtverbindung Berlin-Kopenhagen (über Flensburg) sein, die zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 gestrichen wurde.
Aber halt. Ich fahre fort … !
Es herrschte fast Hochbetrieb auf dem Gbf.
Man hörte die die schweren Motoren der Rangierloks, das Knirschen und Quietschen der Räder in den Gleisbögen, das Knarren der Drehgestelle.
Ein Güterzug aus Schweden …
… runter …
… ein neuer für Schweden rauf! Auch diesmal war das Zugdeck voll mit Güter- und unseren Reisewagen.
Kurz vor der planmäßigen Abfahrt der „Sassnitz“ wurden wir kurz vor 23 Uhr an Bord rangiert.
Schließlich legten wir mit einer Verspätung von einigen Minuten ab.
Die Fähre war gut gebucht. Es war wie auf einem Ausflugsdampfer. Mich sollte es wenig stören, hatte ich doch meine Liege im Zugabteil.
Unsere Ankunft war für 3:15 Uhr angepeilt und laut des Schaffners sollte die Rangierfahrt gegen 6:30 Uhr los gehen.
Also wurde mit etwas Vorlauf der Wecker gestellt.
*** Tag 2 *** auf dem Eisenbahndeck der MF „Sassnitz“ in Trelleborg ***
Das Zugdeck war bis auf unseren EN300 komplett leer gefegt.
Kurz nach der besagten Uhrzeit ging es auch schon mit Gepolter und Gequietsche über die Rampe bis auf den Güterbahnhof.
Hier müsste ich aus einem der Fenster hängen
!
https://www.flickr.com/photos/120783205 ... 562056139/
Jener Lokführer hat u.a. die Rangierarbeiten in Trelleborg auch an anderen Tagen dokumentiert.
Ich finde besonders diese aus Trelleborg aber auch alle anderen Aufnahmen einfach toll!
Nach 10 Minuten standen wir auch schon am Bahnsteig, der in Zukunft zusammen mit dem alten Anleger von 1909 im Zuge des Hafenumbaus verschwinden soll.
Nach etwa 15 Minuten ging es planmäßig um 7:05 Uhr weiter nach Malmö Central.
Langsam nimmt der alte Bahnhof Trelleborg wieder Form an.
Im Dezember sollen die ersten Personenzüge wieder nach Malmö fahren!
Der Kopfbahnhof wird zum Knotenpunkt für Züge, Überland- und Stadtbusse sowie Fähren umgebaut.
Laut einiger Broschüren sollen hier z.b. auch die Fährreedereien ihre Plätze für Abfertigungsschalter/Automaten bekommen.
Vorzüglich für Fußgänger – die Abfertigung der PKW/LKW soll am anderen Ende des Hafens stattfinden.
Geplant ist eine neue Zufahrt im Osten des Areals.
Der gesamte westliche Hafenbereich in dem TT und Unity abgefertigt werden, soll geräumt und zu einem Wohngebiet (ähnlich wie der Västra Hamn in Malmö) umgebaut werden. Das gesamte Projekt finde ich echt spannend! Ich werde es weiter verfolgen.
Zunächst rollten wir über den Güterbahnhof bis zu einem Signal an dem wir kurz hielten.
Leicht verspätete Einfahrt auf Gleis 10.
Jetzt hatte ich etwas weniger als 2 Stunden Zeit für einen Spaziergang und das Schreiben von einpaar Postkarten in die Heimat.
Auf Gleis 9 stand auch schon der Zug R3940 für die Weiterfahrt nach Stockholm Central bereit.
In Trelleborg F hat sich zuvor heraus gestellt, dass der Lokführer scheinbar Deutscher ist.
Dieser fuhr die 242 531 von dort bis Malmö und dann nach dem Umsetzen weiter bis Stockholm.
Schließlich ging es rasant durch die schöne schwedische Landschaft …
… vorbei an Wäldern, ...
… vorbei an Seen.
Zu gerne wäre ich hier oder dort ausgestiegen. Das wird aber noch nach geholt!
Aber viel mehr reizt mich eine Fahrt im Winter oder Frühjahr nach Narvik! Ein Traum:
https://alpineexposure.files.wordpress. ... g_0768.jpg
Vielleicht auch wieder mit einem Nachtzug über Sassnitz-Trelleborg wie 1995
!
Kurz hinter dem Bahnhof Södertälje Syd hatte man diese schöne Aussicht.
So schön die schwedische Landschaft doch ist, die Verspätung mit der wir unterwegs waren, wirkte ernüchternd. Es waren zu Beginn 30 Minuten. Diese standen wir in Nässjö nur am Bahnsteig.
Als Grund wurde ein LKW genannt, der in eine Eisenbahndrücke gekracht sein soll.
Unser R3940 gesellte sich dem SJ Schnellzug (X2000), der nur 6 Minuten vor uns in Malmö abgefahren war, am Bahnsteig in Nässjö hinzu.
Nachdem diese Zeit vorüber war, setzten auch wir unsere Fahrt hinter dem Hochgeschwindigkeitszug fort.
Hier und dort mussten wir noch einpaar mal anhalten und auf Gegenzüge warten, oder welche vorbei lassen.
Unterm Strich war es dann eine 50 minütige Verspätung und in Stockholm musste ich noch den Anschluss zu einem Zug nach Nynäshamn erreichen. Der Schaffner informierte mich darüber, wo der Zug stünde – Gleis 13! Wir kamen auf Gleis 19 an.
Also nichts wie raus! Wie ein Dieb stürmte man mit dem (eigenen) Gepäck über den Bahnsteig und die Treppe hinunter – in der Hoffnung die Bahn im einem Zeitfenster von ca. einer Minute noch zu erreichen. Schließlich entgleisten mir die Gesichtszüge am Drehkreuz zum S-Bahnsteig.
Die SL (sinngemäß S-Bahn Stockholm) betreibt u.a. die Strecke nach Nynäshamn.
Ein Betreten des S-Bahnsteiges war auf dem ersten Blick nur mit einer elektronischen Fahrkarte möglich.
Doch in einem Glaskasten saß ein Kontrolleur und sichtete konventionelle Fahrscheine.
In Malmö hab ich mir deswegen gleich den Fahrschein für diese Strecke am Schalter geholt,
um Ticketstress und lange Schlangen am Schalter/Automaten zwischen den Abfahrten zu vermeiden.
Leider ging meine Idee nun nicht so auf, wie in Malmö noch gedacht.
Den Fahrschein hielt man dem Kontrolleur zitternd (von der knappen Zeit gejagt) unter die Nase.
Schnell die Treppen hoch gehastet und die Rücklichter des Zuges gegrüßt – na gut sagen wir in diesem Fall doch eher verflucht ...
Verdammt! Der Check-In der Fähre sollte zwei Stunden vor Abfahrt schließen – die Fähre in 4 Stunden auslaufen.
Der nächste Zug fuhr in einer halben Stunde. Also Zeiten abgleichen und feststellen, dass es mit der nächsten Verbindung knapp wird.
Schließlich ging die Fahrt weiter und noch rechtzeitig kam ich in Nynäshamn am Schalter an.
Soo, liebe Leser, nun habt Ihr es geschafft. Der Zugteil ist abgearbeitet. Jetzt kommen wir zur Sache! Jetzt geht es hinaus auf die weite Ostsee!
Die Bord- und Kabinenkarte wurde entgegen genommen.
Ein wenig Zeit bis zur Öffnung des Zuganges war noch.
So einen schönen Regenbogen habe ich selten so vollkommen gesehen. Bei genauerem Hinsehen erkennen wir auch einen zweiten oben drüber.
Eineinhalb Stunden vor der Abfahrt wurde der Zugang zum Liegeplatz geöffnet. Die planmäßige Abfahrt der „Stena Flavia“ war für 19:00 Uhr vorgesehen.
Die Fähre war gut gebucht! Auch das untere Fahrzeugdeck war voll gestellt mit Lastkraftwagen.
Das war ein Blick aus der Kabine. Es fuhren noch 3 Russen mit. Leider war eine Unterhaltung etwas schwierig.
Russen nix englisch, ich nix russisch … !
Watt für´n Schietwetter!
An diesem Giganten ging es zwanghaft vorbei.
Nun lag eine ca. 1120km (oder rund 605sm) lange Schiffsreise mit einer Gesamtfahrtzeit von 37 Stunden nach Travemünde vor mir.
Doch als nächstes sollte in ca. 12 Stunden in Ventspils festgemacht werden. Die Distanz stammt aus einem Stena-Artikel aus Wikipedia.
Solch ein Anblick …
… lässt alle Strapazen vergessen.
*** Tag 3 *** nordwestlich von Ventspils ***
Der nächste Morgen begann, wie der vorherige Tag endete.
Herrlich! So etwas mag ich so sehr. Besonders auf See.
Zwischenzeitlich wurde das Frühstücksbuffet eröffnen. Die Schlange an Passagieren war ziemlich lang. Doch dafür war das Buffet in Ordnung.
Währenddessen lag Ventspils schon in Sichtweite voraus.
Das nächste Ziel des Tankers „Lovely Lady“ (welch ein schöner Name
) war Borsele in den Niederlanden.
Sehr schön! Ein VW T4 wartete mit einer T2-Karrosserie auf dem Trailer am Hafen.
Nun musste man sich schnell noch anmelden. Beim Warten ist mir ein kleines Detail aufgefallen!
Es war noch etwas Zeit für einen kleinen Landgang.
Schließlich ging es zurück auf die „Stena Flavia“.
Der Schlepper „Ventspils“ schlich sich an uns vorbei ...
… um der „Nordic Olympic“ bei der Revierfahrt zu unterstützen..
Das Ziel des 2015 gebauten Frachters war zu diesem Zeitpunkt noch Wilhelmshaven.
In der Kabine waren diesmal zwei Deutsche mit drin.
Man unterhielt sich über Lettland, über lettische Geschichte im vergangenen Jahrhundert, über interessante Sehenswürdigkeiten, über Riga … und erfuhr so einiges interessantes dabei.
Ich glaube auch mal etwas länger in Lettland Urlaub zu machen.
Oder auch in Ventspils, auch wenn da wieder nicht viel los war … das kann auch angenehm sein. Aber es ging nun mal weiter.
Während unser Liegezeit …
… hatte der Wind etwas aufgefrischt.
Gegen 16:00 Uhr waren wir vor der Südspitze Gotlands.
Im Laufe des Tages wurde die Ostsee ruhiger.
Zu meiner Überraschung wurde auch eine Sicherheitsübung durchgeführt. Das Notsignal ertönte gellend aus allen Lautsprechern.
Kurz darauf sammelten sich alle Passagiere an einer Sammelstelle vor dem Restaurant.
Als alle vollzählig waren, wurde mit der Einweisung (ähnlich wie in einem Flugzeug) begonnen.
So etwas habe ich bis jetzt noch auf keinem Fährschiff erlebt.
Nach dieser Aufnahme musste erst mal die Linse geputzt werden!
Der Tag neigte sich dem Ende entgegen.
Am späten Abend waren wir südöstlich von Karlskrona (Höhe Utklippan/Utlängan).
Die Laufruhe der Maschinen ließ etwas zu wünschen übrig.
Auch tagsüber waren vorne im Restaurant Vibrationen noch deutlich zu spüren.
*** Tag 4 *** 5:00 Uhr, nördlich der Insel Hiddensee ***
Die Zeiten auf der Seekarte basierten auf einen anderen Fahrplan.
Der Leuchtturm Dornbusch kam in Sicht.
Für diese Aufnahme waren die Lichtverhältnisse leider suboptimal.
Beim Frühstück war es dann schon anders!
Das Hotel Maritim erkennt man wirklich schon vom weiten am Horizont
!
Wir hatten pünktlich fest gemacht und nach weiteren 5 Minuten wurden die Zugänge zu den Fahrzeugdecks geöffnet.
So humpelte man mit der Reisetasche die Treppen hinunter über die Fahrzeugrampe an Land zum Shuttlebus.
Es kamen noch einpaar mehr Zugreisende hinzu und der Busfahrer meinte, er könne sie bis an die Torzufahrt am Bahnhof Skandinavienkai fahren und dort unter seiner Aufsicht raus lassen. Natürlich nutzte man die Chance. Toller Service! Danke schön.
Sonst hätte ich mit dem Bus durch Lübeck fahren müssen und habe so die Busfahrkarte und Zeit gespart.
Denn die Fähre lag ja wirklich nur einen Katzensprung entfernt.
Am Hp. Skandinavienkai erfolgte ein Umstieg in den Regio nach Hamburg. Nach wenigen Minuten fuhr dieser auch schon ein.
Das ist echt schon eine feine Sache und erleichtert das Reisen ziemlich.
Das ist ein Foto wert
!!! Das Gebäude müsste neben dem Bahnhof Reinfeld stehen, wenn ich mich jetzt recht erinnere.
In Hamburg wurde der ganze Tag verbracht. Das Gepäck wurde schnell im Hauptbahnhof in einem Schließfach verstaut und schnell noch einpaar Postkarten an die Daheimgebliebenen geschrieben.
Natürlich ist das in manchen Augen ziemlich altmodisch, aber in meinen Augen ist es trotzdem etwas schöneres und persönlicheres als eine SMS o.ä.
Mein SH-Ticket, welches ich mir vor meine Fahrt ab Lübeck schon in der Heimat gekauft hatte, konnte ich in Hamburg komplett nutzen.
Also nichts wie los!
Als erstes ging es zur Alster, wo ich eine Weile verbrachte.
Das Licht wurde ja zum Abend hin sonniger.
Östlich der Alster konnte ich mir das Haus der Hapag-Lloyd ansehen. Ich finde solche alten Reedereien immer beeindruckend.
Für die längst vergangenen Zeiten in der die Hapag und der NDL noch mit großen Überseedampfern über´n großen Teich gefahren sind, kann ich mich begeistern! Vielleicht sollte ich auch mal die Hapag-Hallen in Cuxhaven besuchen.
Überhaupt übt der alte Schiffsbau von großen Dampfern aus Vorkriegszeiten eine Faszination aus. Dass zu den damaligen solche großen Schiffe wie etwa die „Europa“ von 1930 oder eben wie die Hapag-Dampfer von Menschenhand konstruiert und gefertigt wurden ist einfach beeindruckend.
Standortwechsel zu den Landungsbrücken.
Als erstes musste die „Tonne“ herhalten.
Wenig später wurde die 2006 gebaute „Grumant“ elbabwärts geschleppt.
So eine schöne alte Hafenfähre verfeinert maritime Motive erst recht!
Mit einem coolen Drift steuerte die „Koi“ ihren Liegeplatz am westlichen Ende der Landungsbrücken an, um Gäste aufzunehmen.
Offensichtlich versuchte sich die „Tonne“ vor mir hinter einer Dalbe zu verstecken!
Auf dem Plan stand eine Fahrt mit der HADAG zur Haltestelle Docklands.
Zwei ex. Adlerschiffe waren wieder vereint! Aber bei der „Koi“ bin ich mir nicht ganz sicher, ob die doch noch zu Adler gehört (?)
Die „AidaBella“ drehte vom Kronprinzenkai kommend in die Elbe ein.
… kiss me, Bella
!
Mit fetten Bässen kam dann auch die „Koi“ daher ...
… und wollte natürlich auch nochmal extra fotografiert werden.
Also dieser Fotostandpunkt ist wirkliche Oberklasse!
Bei jeden Hamburg-Besuch werde ich versuchen abends (jedenfalls im Sommer) hier oben zu sein!
An Kreuzfahrern dürfte es ja in Zukunft nicht mangeln, nicht wahr?
Etwas aus früheren Zeiten konnte man auf dem B&V-Werftgelände finden.
Später wurde noch etwas Zeit in der Nähe der Speicherstadt verbracht.
Hier hätten wir unsere Sonne mit zwei Nebensonnen:
http://www.meteoros.de/themen/halos/haloarten/ee020304/.
Das sieht echt verschärft aus!
Rechtzeitig fuhr ich zurück zum Hauptbahnhof, um das Gepäck zu holen.
Aha, Gleis 8! Nein, nicht nach Berlin oder Hannover
!
Hm, na so ultimativ groß ist ja die Auswahl nicht.
Der Hamburger Hauptbahnhof gefällt (mir) durch seine Stahlkonstruktionen.
Mit ehemaligen Reichsbahnwagen, die in den 90ziger Jahren modernisiert wurden, ging es weiter bis zum Skandinavienkai in Travemünde.
Das war Zug fahren im Stil der 90ziger Jahre
! Es waren aber nur zwei Wagen, die mitliefen, die restlichen waren moderne.
In Mukran stehen diese ausrangierten ex. Reichsbahnwagen zuhauf herum, weil dort offenbar noch Platz ist.
Schließlich erfolgte die Anmeldung im Hafenhaus bei Finnlines.
Rechts im Bild sehen wir schon die „Finnpartner“ liegen.
Die Formalitäten gingen schnell über den über Schaltertisch und nach kurzer Zeit saß man auch schon im Shuttlebus, der uns zum Schiff fahren sollte.
Glücklicher Weise hat es sogar bei der Außenkabine mit Frontblick geklappt
!
Neben uns hat sich die „Finnlady“ nieder gelassen.
*** Tag 5 *** in der Kadetrinne zwischen Gedser und Darßer Ort (Fischland) ***
Der Wecker wurde auf 5:00 Uhr gestellt.
Jeder Morgen auf See sieht doch irgendwie anders und schön aus, dafür lohnt sich das frühe Aufstehen!
Die „Venture Goal“ war zu diesem Zeitpunkt auf dem Weg nach Baltisk-Svetly unterwegs.
Backbord voraus kam am Horizont das Steilufer der Insel Mön langsam in Sicht.
Neben der „Mecklenburg-Vorpommern“ und der „Tom Sawyer“ passierte uns von Hanko kommend die „Merchant“ der SOL Continent Line.
Das Ziel dieser Fähren war natürlich eindeutig und ohne spätere Recherche bekannt
!
Auf der linken Bildhälfte können wir die Insel Rügen und (ganz klein) den Dornbusch von Hiddensee erkennen.
Es ist die einzige Hügellandschaft auf der Insel.
Bei so einem Ausblick machte die Fahrt mit der „Finnpartner“ besonders viel Freude.
Alles wichtige lag auf dem Tisch.
Karte, Bord- und Kabinenkarte, Ticket für eine Taxifahrt nach Malmö Central, Finanzen, Stativ, Mappe mit Reiseunterlagen und Kameratasche …!
Diese kleine gedruckte Karte mit dem Streckenverlauf und den Zeiten stammte von MT. Ich habe mir dafür schon in den Reisevorbereitungen die Abfahrtszeit der Fähre bei marinetraffic ausgeguckt und den Routenverlauf am nächsten Tag gesichtet.
Darauf habe ich mir die Zeiten an den jeweiligen Punkten heraus gesucht und dementsprechend vermerkt.
Das hab ich natürlich auch für die Fahrt Nynäshamn - (Ventspils) – Travemünde so gemacht.
Zwischenzeitlich konnte man sich auch für einpaar Stunden aufs Ohr legen.
Nach einpaar Stunden kam uns die „CPO Italy“ entgegen. Wir waren jetzt kurz vor dem Öresund.
Auch Malmö tauchte langsam am Horizont auf – am neuen Wahrzeichen, dem „Turning Torso“, nur schwer zu übersehen.
Bis vor über 10 Jahren war es noch der Kockumskran der großen Schiffswerft.
Hier seht Ihr den Rückbau:
http://www.ydhag.net/kockums/bilder.htm
Inzwischen zog der Tanker „Ramona“ mit Ziel Gdansk zog an uns vorbei.
Bei Kopenhagen befindet sich das Kraftwerk Avedöre von Dong Energy:
http://www.sonnewindwaerme.de/bioenergi ... pellets-um
Wieder ein Tanker, diesmal war es die „Coral Lacera“.
Zwischenzeitlich wurde das Frühstücksbuffet besucht. Es war reichhaltig.
Der Aufenthalt war recht angenehm, weil alles etwas ruhiger von statten ging.
Kurz darauf wurde wieder der Posten am Kabinenfenster eingenommen.
Das ist immer wieder überwältigend …!
!!!
Mit einem bestellten Taxi ging es rasant weiter bis runter zum Hauptbahnhof.
Bereits in Travemünde kam ich mit einem anderen Mitreisenden ins Gespräch, den ich wieder traf, als ich mit einigen anderen Fußgängern auf ein Besatzungsmitglied wartete, welches uns hinunter
aufs Fahrzeugdeck bringen sollte. Dieser fuhr dann von Malmö noch eine ganze Ecke weiter.
Es sollte mit dem Zug weiter bis nach Abisko in Schweden (etwas östlich von Narvik) gehen.
Na dann, gute Weiterreise!
Ich entschied mich für einen Besuch des Werftmuseums in Helsingör.
Das wollte ich mir bei meinem letzten Besuch dort eigentlich auch schon mal ansehen.
Also ging es wieder im Kreis um den Öresund herum und zunächst nach Helsingborg …
… und mit der „Mercandia IV“ über den Öresund. Leider war diesmal kein Querverkehr abzulichten.
Vom Abfertigungsgebäude des alten DFDS-Anlegers ist nun nicht mehr viel übrig.
Helsingborg wird seit Mitte Oktober 2006 von DFDS auf der Kopenhagen-Olso Linie nicht mehr angelaufen:
http://www.hd.se/nyheter/inrikes/2006/0 ... lsingborg/
Das Werft- und Seefahrtsmuseum war einen Besuch wert!
Dort findet man massenhaft Schiffsmodelle (auch riesengroße) , historische und maritime Gegenstände, Zeitdokumente in Bild und Ton vom Leben an Bord und Arbeiten in Häfen, ein großes Funktionsmodell einer großen Hauptmaschine im Schnitt … totaler Wahnsinn!
Ich war sprachlos, nachdem ich dort wieder raus war.
http://www.visitnordseeland.de/de/danma ... -gdk620757.
Etwas später fuhr ich über Kopenhagen (wo noch die restlichen dänischen Kronen wieder umgetauscht wurden) zurück nach Malmö.
Die letzten Stunden wurden noch am Öresund im Västra Hamn verbracht.
Ziemlich herbstlich kam das Wetter daher und der sonst so belebte Teil am Öresund war wie ausgestorben.
Mit dem 146ziger fuhr ich schließlich runter bis Trelleborg.
Wie schon im ersten Teil des Reiseberichts erwähnt, werden bald schnellerer Züge auf der Strecke zusätzlich zum Bus fahren!
Dann ist (für mich) diese Busfahrt endlich passé.
In Trelleborg stand der Beginn die nächste Etappenreise auf dem Plan.
Abfahrt war pünktlich um 22:45 Uhr!
*** Tag 6 *** im Überseehafen Rostock während der Revierfahrt ***
Eigentlich wollte ich noch vor den Molenköpfen an Deck sein!
So hatte ich etwas zu spät geschnallt, dass die „Prins Joachim“ die ganze Zeit hinter uns war.
Dabei wären sicher einpaar schöne Videoclips und Aufnahmen bei raus gesprungen.
Zunächst fuhr ich zum Hauptbahnhof, um dort die Reisetasche einzuschließen und um dann die Straßenbahn Richtung Stadthafen zu nehmen.
Ich war etwas früher dort.
Schließlich wartete man.
Gegen 9:00 Uhr schien sich etwas zu tun. Also fuhr ich wieder hoch zum Überseehafen, um mich dort auf die Lauer zu legen.
Zwischenzeitlich nutzte ich noch die Chance und nahm die „Mercandia VIII“ aus Gedser auf.
Wer weiß, es könnte doch sein, dass sie im nächsten Jahr aus Kapazitätsgründen auf der Linie nicht mehr gebraucht wird.
Schließlich wurde die Fähre ja ab 2012 immer für die Sommersaison wegen der fehlenden Neubauten für die Fracht gechartert.
Die Beladung ging ziemlich schnell von statten.
Man wartete weiter auf den Schleppverband. Laut marinetraffic rührte sich nix am Stadthafen.
Nun, den ganzen Tag wollte ich auch nicht unbedingt im Überseehafen verbringen!
Also fuhr ich weiter ins schöne Warnemünde. Seit langem stand wieder eine Hafenrundfahrt auf dem Plan.
In der Werft-Halle lagen drei Rumpfteile für die Meyer Werft in Papenburg. Für welche Schiffe die wohl sein mögen?
Schließlich ging es wieder runter zum Stadthafen und siehe da … ! Der Schlepp wurde doch noch durchgeführt.
Mensch, Leute!
Das war wirklich die totale Erfüllung und ein schöner Reiseausklang.
Bis zur Rückfahrt war etwas Zeit. Hetzen musste ich gar nicht.
Ganz gemütlich ging es zum Hauptbahnhof und zurück in die Heimat, ins Binnenland.
Zugegeben, es war vielleicht ein etwas merkwürdiger Reiseverlauf, aber er hat durchaus Spaß bereitet!
Viele Grüße in die Runde,
Johannes