Rundreise im Chinesischem Meer

[rainerx]

32°C, ein wunderschöner Sonnentag. Der Jetlag hält sich bei mir, 6h Zeitverschiebung, passiert regelmäßig, wenn ich gegen die Sonne fliege...ich bin immer dann müde, wenn ich aufstehen muß.
hat schon jemand Stachelrochen gegessen, ich, gestern abend im Thai Restaurant......lecker.

Heute viel Zeit für die Stadt mit dem Hop on hop off Sightseeing Bus, hier in Singapur gut organisiert, alle 15-20 min auf den 2 Hauptlinien, etwas größere Interwallen auf den beiden anderen Linien. Gleich um die Ecke des Hotels ist ein Haltestelle. 40€/Person für 48 h, kann man nicht meckern. Dazu gibt es Kopfhörer und alle Erklärungen in deutsch oder andere 11 Sprachen.
Ein bischen Singapur Statistik muß sein:
Singapur hat 5Mil Einwohner, davon 40% Residents, Ausländer mit Dauerarbeitsgenehmigung. 15 Mil Besucher, die 16 Milliarden US$ hier lassen.Nur wenn ein Auto abgemeldet wird, darf ein neues zugelassen werden, man nennt es Verkehrsbeschränkung, dafür gibt es keine Staus auf den Straßen. Ich habe zu keiner Zeit Polizei gesehen, ist wohl nicht notwendig, weil harte Strafen wirken, trotz der sogenannten Sauberkeit, es gibt wirklich kein Kaugummi, keine Grafitties, aber gekennzeichnete Rauchzonen, Alkoholverbot während der Nachtsunden, aber dafür doch dann diese Mülleimer, ich bin entsetzt.


Auch hier weihnachtet es, beschränkt sich auch die Beleuchtung in den Straßen, Dominosteine und Printen habe ich keine gesehen.

wo man auch hinkommt, H+M ist schon da

Haltestelle: Botanischer Garten


Dieses Gebäude hat 72 Stockwerke, hier wird der härteste Wettbewerb im Treppensteigen veranstaltet, die Besten unter 2000 Teilnehmer schaffen es in 7 min.


Little India.........


und das Malayischen Zentrum besuche ich morgen


In Chinatown bin ich ausgestiegen,


Gleich an der Straße ist ein Hindu Tempel, völlig überfüllt, sagen die Schuhe, die draußen stehen


Interessant sind die Markthallen in allen Ländern, hier besonders frische Fische ohne Eisbasis


die getrockneten Geckos


die getrockneten Seepferdchen


Ich habe mir ein Bier verdient, die Dame von diesem Restaurant überredet mich,überreden oder Anmachen, alles steigert den Umsatz


Tiger Lager, lokal Bier, 1 Pint, 0,66Ltr


ein verbotens Foto, Andacht im Buddha Tempel


Hat denn jemand Lust, hier zu Arbeiten, in den Kneipen am Clarke Quay


Nun ist es weit nach 22:00, das Oktoberfest steigert sich dieses Wochenende, die Drums, die "ein Prosit auf die Gemütlichkeit" steigern sich, jeder später der Abend oder sagt man früh, heute morgen ab 03:30 war Ruhe.

Der Agent teilt mit, Verspätung der MV BUXMELODY, erst am Montag, 15:00 läuft sie in Singapur ein, insgesamt 2 Tage, war im Marinetraffic schon zu erkennen.
Noch eine Nacht im Hotel buchen, habe ich gerade über Booking .com gemacht, Preis ermäßigt, aber gestern habe ich persönlich am Schalter die Verlängerung gebucht, kein Nachlaß.
Ich bin ja gespannt, welche Ausreden sie morgen auf Lager haben.

[juanito]

Hallo Rainer

Zum Glück wirds einem in Singapur nie langweilig, Verspätung hin oder her. Dir weiterhin viel Spass in Singapur und dann eine wunderschöne Schiffsreise, wenn der Kahn dann mal kommt

Lieber Gruss

Juanito

[rainerx]

3x wurde die Abfahrt wegen Verspätung des Schiffes verschoben.
Die Ursache war der Taifun , der über Taiwan gezogen ist. Alle Häfen waren gesperrt und die Buxmelody auf dem Weg nach Taipee. Im Hafen selbst gab es schwere Schäden, ein losgerissenes Schiff hat nach seiner Drift, 3 Containerbrücken zerstört.

Der Agent der Evergreen Reederei bringt mich zum Containerhafen, mit mir sind noch 2 Passagiere aus Deutschland.
Der Sicherheit wegen, werden temporäre Ausweise erstellt, mit Foto und Fingerabdrücke von Zeige- und Mittelfinger, nur um den Hafen betreten zu dürfen. Für die Agenten ist die Zufahrt zum Schiff frei. Für Passagiere aber nicht kostenfrei, Transport 50; Nachtzuschlag 10, Hafenausweis 6, macht insgesamt 65 SIN$
Es ist 02:00 am Dienstag 11. Oktober 2016. Matrosen schleppen das Gepäck an Bord. Der Captain begrüßt uns im Office, wünscht uns eine gute Nacht. Dann kümmert er sich um den laufenden Betrieb. Ein Bunkerschiff liegt längsseits, einige tausend Tonnen Schweröl werden geladen. Ich entleere den Koffer, es ist reichlich Platz vorhanden in meiner Doppelkabine auf Deck 4.
Mittlerweile ist es 04:00,eigentlich müsste ich schlafen, denn nur um 0800 gibt’s Frühstück, nicht um 10:00, wie auf Cruise Linern.
Nun sitze ich doch am Rechner und schreiben die ersten Eindrücke nieder, nicht müde, die ständigen neuen Geräusche müssen erst aufgenommen werden. Schließlich werden es 2 h Schlaf bis zum Frühstück.

Kurz nach 12:00 laufen wir aus. Im Verkehrstrennungsgebiet durch die Singapur Straße, dann grobe Richtung NE, nächster Hafen ist Manila, Hauptstadt der Philippinen, 4 Tage auf See.


Abschied von Singapur für 4 Wochen.


Anstelle eines schönen Sonnenunterganges am Abend zieht ein Gewitter von SW auf im imposanten Blitzen.

[rainerx]

am 12. Oktober stehen einige Übungen an.
Gleich dem Frühstück ertönt der Alarm 7x kurz, 1x lang.
Die Crew versammelt sich auf der Master Station am Rettungsboot.


Alle, außer Captain und Passagiere, entern das Boot, üben die Sitzposition, nicht einfach,denn das Boot ist ja geneigt(free falling rescue boat).


Dann Feuer im Kesselraum, unter Atemschutz wird es gelöscht. Wichtig ist der Report, nur in englischer Sprache, weil es die Bordsprache ist. Dabei erklärt uns der Captain, auf der Brücke werden alle Gespräche aufgezeichnet, eine Woche lang gespeichert, auch eine black box, wie im Flieger.



Mann über Bord:



Auf dem Vordeck steuerbord fällt eine Person(gelbe Box wird ins Wasser geworfen).
Mit der Geschwindigkeit des Schiffes von 15 kn wird Ruder hart Steuerbord gegeben. Mittels des 360° Bogen soll die Person aufgefischt werden. Der Durchmesser beträgt ca1 NM. In 15 min wurde die Person gerettet. Die gelbe Box schwimmt heute noch.



Am Nachmittag wird der Pool mit Seewasser gefüllt, sehr Salzhaltig, Dichte 1,025, 30°C Wassertemperatur, 29°C Lufttemperatur, trotzdem fühlt man Abkühlung.

[rainerx]

am 13. Oktober, 18:30 auf dem 2. Deck am Pool. Fest installierte Tische, Bänke, 2 Grills sind vorhanden. Und ganz wichtig, eine Überdachung, denn kurz nachdem ich diese Aufnahmen gemacht habe, hat es in Strömen geregnet.




Der Koch hat sich viel Mühe gegeben, es gibt mehrere Sorten Fleisch, Garnelenspieße, Obstsalat und zum Nachtisch Biskuits mit Pudding. Für die Getränke, Cola, Bier und Wein hat der Captain ein Budget. Harte alkoholische Getränke sind auf Schiffen der NSB Reederei nicht erlaubt.



Großen Anklang findet KOTHTHU;
eine Speise aus Gemüse, Brot, Eier und verschiedene scharfe Soßen, alles wird auf eine heißen Platte auf dem Grill gemischt und gegart, schmeckt vorzüglich

mit den letzten Hartgesottenen habe ich noch einen Absacker in der Crew messe getrunken. Karaoke, wie bei den Philippiners, ist nicht üblich bei den Sri Lankanern.

[rainerx]

nach dem Frühstück am 14. Oktober führt uns der Chief Ing in die Unterwelt .
Herzstück ist ein 7 Zylinder MAN 2-Takt Motor mit 21770KW
Die Kraft wird ohne Getriebe über eine Welle auf den Propeller übertragen, der 6,85m Durchmesser hat.


Die wichtigen Aggregate sind Kompressor mit Pressluftbehälter zum Anlassen der Maschine


Separatoren, die das Schweröl von Schmutz reinigen, Verbrennungstemperatur ist abhängig von der Konsistenz und liegt bei ca. 135°C.


Für die Stromversorgung sind 3 Hilfsaggregate installiert, Bordstrom und für 400 Reefer, Hersteller MAK in Kiel.


Wassermacher aus Seewasser mit einer Kapazität von ca. 25to/Tag. Gesamtvolumen an Bord 155to.


Ruderanlage

[rainerx]

es sind keine Kondensstreifen von Kunstfliegern, es sind fliegende Fische, die teilweise die Wasseroberfläche berühren mit den Flügeln/Flossen.



Blinde Passagiere


Ein schöner Tag auf See neigt sich dem Ende

[rainerx]

erreichen wir um 20:00, behutsam dirigiert der Lotse das Schiff an die Pier. Landgang ist möglich, einige von der Crew gehen an Land auf ein Bier, ich hätte mich lieber in der Stadt umgesehen, Sehenswürdigkeiten sind geschlossen. Nun freue ich auf eine freie Internetverbindung, Der Adapter ist günstig zur Stadt ausgerichtet. Ca. 15 Verbindungen werden angezeigt, aber alle geschützt.

Ich hoffe auf den nächsten Morgen, in die Stadt zu gehen, aber Captain meint, um 06:00 können wir auslaufen, zum Frühstück sind wir noch an der Pier, die LKWs mit den zu ladenden Containern stehen Schlange vor den Gantries. Es soll um 10:30 losgehen. Um 12:00 rollen immer noch Container in Richtung Beladestelle. Aber das ist in der Container Schifffahrt üblich, damit muß und kann man leben.
Kurz vor Abreise wurde bekannt, Passagiere von Frachtschiffen dürfen in Manila nicht an Land, neue Regel der Immigration. Das hatte ich aber mit dem Captain geregelt und hat mich auf die Crew liste gesetzt, es liegt einfach daran, wir sind zu einer falschen Zeit eingelaufen.


Was bleibt, der Blick auf Manila

[rainerx]

14:30 laufen wir aus, Captain und Lotse auf der Brücke


ein Schlepper zieht uns vom Kai

3x lang aus dem Horn zum Gruß, normalerweise nicht üblich auf einem Frachter, es sei denn, der Captain hat ne Freundin hier.


der Lotse geht von Bord

So geht es hinaus aus Meer, ruhiges Wetter, warm, 28°C, leichter Regen, genauso warm.

Nach dem Abendessen noch ein Komödie angeschaut aus dem reichhaltigen DVD Fundus, eine Dose San Miguel genossen, 23:00 ins Bett, alles ruhig, spiegelglatte See.

Dann, ab 01:00 rumpelt das Schiff, die ersten Brecher knallen gegen das Schiff, kommend aus 20° steuerbord. Trotzdem ist Schlaf möglich. Um 08:00 gehe ich auf die Brücke.


die Entwicklung, der Verlauf und unser Kurs


wahrer Wind 60 kn entspricht 12Bf, aber der scheinbare Wind trifft auf das Schiff, 72,9kn sind
auch 12 Bf, weil die Skala bei 12 endet. Später habe ich herausgefunden, die Windanzeiger erhöhte Werte anzeigen.
Bei voller Kraft voraus, bremsen Wind und Wellen die Geschwindigkeit von 20 auf 15kn ab.


Die Gischt fliegt über die Container, seit wir aus dem Windschatten des Landes sind, verstärken sich die Wellen. Am Abend, 23:00 laufen wir in Koahsiung ein, bei Windstille.
Das war ein harter Ritt.

[rainerx]

1,5 Millionen Einwohner an der SW Küste von Taiwan.

Um 23:00 am 16.10. fest am Pier, geplantes Auslaufen am 17.10. 22:00


Genügend Zeit für den Landgang am 17.10., der 2. Offizier und einige Crewmitglieder gehen auch. Da sie sich auskennen, gehe ich mit. Vom Schiff zum Gate bringt uns ein Shuttlebus. Vom Schiff vorbereitet und Stempel der Hafenbehörde versehen bekommt jeder einen Shorepass, der wird am Gate noch mit dem Passport abgeglichen.


genauso wichtig ist die Adresse in chinesischen Schriftzeichen, nur die können Taxifahrer lesen.

Um an Taiwan $ zu kommen hat sich die Adresse eines Juweliergeschäftes bei den Crews verbreitet, weil es keine Wechselstuben gibt, genauso wenig, wie es Touristen gibt. Um an einer Bank wechseln zu können, bedarf es einer Adresse.
Zu einem vernünftigen Kurs haben wir gewechselt.


Hauptverkehrsmittel ist der Motorroller


nicht nur auf der Straße, auch auf dem Bürgersteig, Passanten benutzen die Straße


auch die Werkstätten sind auf dem Bürgersteig


Mittagspause einer Prozession


Foodmarket in einer Seitenstraße



die sehr köstliche Drachenfrucht kostet umgerechnet knapp einen €/kg


er verkauft frischen Ingwer, funktioniert auch ohne Marktstand


Der Taifun, der Anfang Oktober über Taiwan fegte, hat allerhand Schäden verursacht.
Zur Zeit des Taifuns mußten alle Schiffe den Hafen verlassen und auf Reede vor Anker gehen.
Nur dieses Containerschiff lag in der Werft, ohne Besatzung und nicht fahrtauglich.
Zusätzliche Festmacher konnten das Schiff mit der riesigen Angriffsfläche nicht halten. Alle Leinen brachen und ….....


….....trieb auf die Andere Seite des Hafenbeckens und zerstörte 4 Containerbrücken. 3 wurden schon weggeräumt.