9.-12. Fährfahrt. Von Svinö (Fasta Åland) nach Degerby (Föglö) und von Långnäs nach Nådendal
Verfasst: Fr 5. Jul 2019, 22:22
Im letzen Sommer war ich mit einem über 40 Jahre alten Oldtimer auf meiner persönlichen Revival-Tour durch den Norden und das Baltikum unterwegs. Ein Ziel der Reise war es viele in den letzten 40 Jahren besuchte Orte auf einer Tour wieder zu besuchen und einige noch fehlende Fährverbindungen zu nutzen. 5 Wochen später hatte unser Auto 9000 km mehr auf dem Tacho und es waren 13 Fährfahrten auf 11 verschiedenen Routen absolviert.
Im August endeten die tropischen Wochen im Norden langsam, endlich kam der lang erwartete Regen. Bis zum Eintreffen auf Fasta Åland, dass wir wenige Minuten vor 18 Uhr Ortszeit in Berghamn erreichten, war das Wetter aber trocken geblieben. Aber es war doch, durch die tief hängenden Wolken, sehr trübe geworden. Die Temperatur war aber immer noch sehr sommerlich mild.
Genau um 18:03 berührten die Reifen unseres treuen Gefährts den åländischen Boden erstmals, hätten wir uns angestrengt, wir hätten vielleicht sogar die Fähre um 19:40 Uhr bekommen, doch da wir in unserer Unterkunft die Ankunft für 22 Uhr gemeldet hatten, war Hetze nicht nötig. Rund 60 km auf Fasta Åland lagen nun vor uns. Wie fast überall auf der Welt wurden wir von einem Schild mit der Flagge begrüßt, hier natürlich die von Åland, doch gleich das nächste, Schild klärte die Anreisenden auf, das ist ungewöhnlich und es wäre schön es würde nach jeder Grenze auf dieser Welt stehen, dass Åland ein friedliches Land und entmilitarisiert ist.
Die für Åland so typische roten Asphaltstraßen durchziehen die Hauptinsel. Die Nr. 1 führte uns direkt an den Rand von Mariehamn, der Hauptstadt. Dort mussten wir dann auf die Nr. 3 wechseln, die uns nach Lumparland brachte. Schon nach wenigen Kilometern hinter Mariehamn ein Verkehrsstau. Gut, dass ich uns als Ziel die 21 Uhr Fähre geplant hatte. Es war nämlich kein ungewöhnlicher Stau, sonder der Querverkehr auf dem Lemlandkanal, der jede Stunde für 15 Minuten eine Brückenöffnung vorsieht.
Auf Lemland nahm dann der Autoverkehr rapide ab und bald waren wir allein auf der Straße Nr.3, durch diese fantastische Landschaft. Eine große Brücke verbindet Lemland mit Lumparland und nun wurde die Landschaft immer karger. Schon bald haben wir den Abzweig auf die Halbinsel Svinö erreicht, wir fuhren mitten durch fruchtbare Felder, dann der Kiefernwald, der die Küste ankündigt. Wir hatten den Fähranleger von Svinö erreicht.
Wir parkten unser Mobil auf dem Pendlerparkplatz oberhalb des Fähranlegers und packten aus, was wir für die nächsten Tage brauchten, denn wir wollten unser Auto auf Fasta Åland lassen. Die halbstündige Überfahrt nach Föglö kostet 22 Euro für den PKW und kann nicht reserviert werden, die Fußgänger fahren kostenlos. Doch es ist nicht unserem Geiz geschuldet, dass wir das Auto auf Fasta Åland zurücklassen, sondern der Tatsache, dass Schärenbewohner Vorrang haben und da auf Föglö mehrer Fuhrunternehmen beheimatet sind, mit den im Norden üblichen 24 m Zügen, da kann es vorkommen, dass man mal ein oder zwei Fahrten warten muss, bis man mitgenommen wird, trotz der für 500 Einwohner groß deminsionierten Fähre.
Früher konnte man sich bei der Wartezeit auf das Schiff im Cafe oberhalb erfrischen, doch nun ist es geschlossen und verfällt zusehens. Übrigens, dieser Anleger wurde ursprünglich 1959 von Viking Line gebaut um von hier den Fährverkehr nach Finnland zu starten.
Pünktlich um 21 Uhr kam die Skarven, die bis auf den letzten Platz belegt war, selbst die Hängedecks waren im Einsatz. Alles funktioniert hier automatisch, bzw. wird von der Brücke aus geregelt. Die Einweisung erfolgt mit roten und grünen Lichtern die einem signalisieren auf welche Spur man zu fahren hat. Nach fahrplanmäßigen 10 Minuten Aufenthalt ging es wieder zurück.
Die Skarven ist 2009 bei Western Shipbuilding Yard, Klaipeda / Litauen gebaut, hat eine Länge von erreicht 65,40m und kann 64 PKW und 250 Passagier befördern.
Obwohl das Meer hier so aussieht, dass man geneigt wäre quer herüber zu fahren, scheint das Fahrwasser sehr schmal zu sein. Die Fähre fährt wie bei einer Achterbahn in Schlangenlinien durch die weite Wasserfläche und die Tonnen lassen kaum einen Spielraum.
Nach den Autos gehen wir von Bord, kaum stehen wir an Land, legt die Fähre ab. Nur ein leichtes Brummen weht über das Meer von der am Horizont verschwindenden Fähre, dann kehrt Ruhe ein. Es ist viertel vor 10 abends und wir stehen allein in Degerby – traumhaft.
Nach kurzem Fußmarsch erreichen wir unsere Gästgiveri Enigheten, ein Hof der seit dem 16. Jahrhundert das Recht und die Pflicht hat Gäste zu beherbergen. Ein herrlicher Ort zum Ruhe zu finden. Wir schlafen in einer originalen Stube aus 17xx, alles ist uralt – herrlich.
Trotz das es nun in Strömen regent gehen wir zum Steg und Baden im Meer, das sehr wames Wasser hat.
Der nächste Tag ist der Hauptstadt Mariehamn gewidmet, das Seefahrtsmuseum ist unser Ziel, leider wird für die Pommern gerade ein neuer Anleger gebaut und auch das Schiff selbst wird renoviert und ist unter Planen verseckt.
Nach einem gemütlichen Frühstück schlendern wir zum Fähranleger, unser Aufenthalt auf Åland
geht zu Ende. Dafür ist das Wetter wieder schön geworden ein blauer Himmel und Wärme lässt die ålandische Natur noch viel reizvoller erscheinen.
Wir packen unser Gepäck ins Auto und fahren die 6 Kilometer zum Fährhafen Långnäs. Als ich in den 80er Jahren das erstemal hier war, da stand noch das futuristische Terminalgebäude von Silja Line des Architekten Bengt Lundsten vollkommen verwaist hier im Nirgendwo, denn der Fährhafen war von Silja aufgegeben worden. Sechs Jahre nach dem Abriss des vollkommen intakten Gebäudes wurde der Hafen wieder für den Fährverkehr in Betrieb gesetzt, denn inzwischen waren Finnland und Schweden in der EU und um zollfrei an Bord verkaufen zu können, mussten alle Fähren auf Åland anlegen. Dafür reichte der Hafen in Mariehamn nicht mehr und ein einfacher Zweckbau wurde als Terminal an die Stelle der Architekturikone erbaut.
Wer von Långnäs aus mit Finnlines nach Finnland oder Schweden reisen will, muss seine Fahrkarte vorher in Mariehamn oder im Internet kaufen, vor Ort gibt es keine Möglichkeit ein Ticket zu erwerben. Ein Hafen-Mitarbeiter prüft das Vorhandensein eines Ticket und gleicht es mit seiner Liste ab, dann wird das Tor geöffnet und man darf in den Hafenbereich einfahren, danach wird das Tor wieder geschlossen. Das passiert etwa 20 Minuten vor der Abfahrt der Fähre. Wer später kommt bleibt draußen.
Während wir warten wird nebenan die MS FJÄRDVÄGEN der Rederi Ab Lillgaard beladend. Eine LKW-Fähre die die Route bedient seit ich das erste mal auf Åland war. Gebaut ist das Fährschiff 1972 bei Ankerlökken Werft, Florö, Norwegen. Sie verkehrt täglich 15 Uhr ab Långnäs und kommt jeden Morgen um 5:30 Uhr zurück.
Sie dürfte wohl die älteste immer auf der selben Strecke verkehrende RoRo-Fähre der Ostsee sein.
Hinter der Fjärdvägen liegt die Skifte, die auf der südlichen Linie über Kökar nach Galtby verkehrt. Die Fähre ist 1985 bei Oy Valmet Laivateollisuus Ab, Åbo, Finland gebaut worden und kann 200 Passagier und 42 PKW transportieren. Ihre Länge ist 48,65, die Breite 10,5 m der Tiefgang 3,90 m.
Dann geht es auf einmal ganz schnell. Der Boden beginnt zu Zittern und wie aus dem Nichts schiebt sich die Finnfellow rückwärts an den Anleger. Die Klappe geht auf die fünf wartenden PKW fahren in den freien Platz zwischen den LKW und schon legt das Schiff wieder ab. Als wir auf dem Sonnedeck sind hat die Fähre den Hafen schon verlassen.
Wir genießen bei herrlichstem Sommerwetter die wohl grandioseste Fahrt die man mit einer Fähre im Norden machen kann. Von Åland nach Nådendal/Naantali bzw. Åbo/Turku. Leider machen die meisten diese Fahrt über Nacht und verschlafen so das Schauspiel erst durch den åländischen Schärengarten und anschließend den finnischen Schärengarten zu fahren. Das sind rund 5 Stunden von denen man nicht eine Minute verpassen sollte.
Als erstes begenete uns die Odin, die gerade am Nordanleger von Föglö in Överö anlegte. Ein Fährschiff mit langer Geschichte. Gebaut auf Svendborg Skibsværft A/S, Dänemark Baunummer 168. Sie verkehrt auf der Linie Långnäs - Överö – Snäckö und bietet Platz für 50 PKW. Einst war sie für Scandlines A/S und später auch für Langelandstrafikken und AlsFærgen unterwegs. Sie sieht ziemlich heruntergekommen aus, obwohl sie erst 1982 gebaut wurde. Dann kommt die Gegenfähre, die Finnswan, ein tolles Bild wie die große Fähre zwischen den kleinen Inseln auftaucht. Erst sieht man nur von Ferne die Aufbauten hinter den unzähligen Eilanden, bevor sie dann in voller Größe an uns vorbei kommt.
Wer allerdings mit der Finnlines fährt, der hat außer dem Naturerlebnis nicht viel Abwechslung bei der Überfahrt. Das Restaurant, das Büfett ist im Fahrpreis inbegriffen, öffnet erst 1,5 Stunden vor Ankunft, ebenso der Shop, vorher ist tote Hose an Bord, ist eben eine LKW-Fähre. Dafür ist das Büfett von der typischen Finnlines-Machart schmackhaft rustikal und reichlich. Man darf sogar von Porzellan essen.
Gut gesättigt kamen wir bei noch immer sommerlichem Wetter pünktlich in Naantali an, allerdings zu spät um an der Küste noch einen geöffneten Campingplatz vorzufinden. Am Ende des Sommers schließen fast alle Campingplätze bereits um 18 Uhr. Da wir nichts vorgebucht hatten, blieb nur eine Nacht auf einer Schäreninsel im Schlafsack am Strand. Vor einer alten Lotsenstation.
Das Grüne sind die Fährstrecken zwischen Schweden und Finnland, die wir benutzten.
Im August endeten die tropischen Wochen im Norden langsam, endlich kam der lang erwartete Regen. Bis zum Eintreffen auf Fasta Åland, dass wir wenige Minuten vor 18 Uhr Ortszeit in Berghamn erreichten, war das Wetter aber trocken geblieben. Aber es war doch, durch die tief hängenden Wolken, sehr trübe geworden. Die Temperatur war aber immer noch sehr sommerlich mild.
Genau um 18:03 berührten die Reifen unseres treuen Gefährts den åländischen Boden erstmals, hätten wir uns angestrengt, wir hätten vielleicht sogar die Fähre um 19:40 Uhr bekommen, doch da wir in unserer Unterkunft die Ankunft für 22 Uhr gemeldet hatten, war Hetze nicht nötig. Rund 60 km auf Fasta Åland lagen nun vor uns. Wie fast überall auf der Welt wurden wir von einem Schild mit der Flagge begrüßt, hier natürlich die von Åland, doch gleich das nächste, Schild klärte die Anreisenden auf, das ist ungewöhnlich und es wäre schön es würde nach jeder Grenze auf dieser Welt stehen, dass Åland ein friedliches Land und entmilitarisiert ist.
Die für Åland so typische roten Asphaltstraßen durchziehen die Hauptinsel. Die Nr. 1 führte uns direkt an den Rand von Mariehamn, der Hauptstadt. Dort mussten wir dann auf die Nr. 3 wechseln, die uns nach Lumparland brachte. Schon nach wenigen Kilometern hinter Mariehamn ein Verkehrsstau. Gut, dass ich uns als Ziel die 21 Uhr Fähre geplant hatte. Es war nämlich kein ungewöhnlicher Stau, sonder der Querverkehr auf dem Lemlandkanal, der jede Stunde für 15 Minuten eine Brückenöffnung vorsieht.
Auf Lemland nahm dann der Autoverkehr rapide ab und bald waren wir allein auf der Straße Nr.3, durch diese fantastische Landschaft. Eine große Brücke verbindet Lemland mit Lumparland und nun wurde die Landschaft immer karger. Schon bald haben wir den Abzweig auf die Halbinsel Svinö erreicht, wir fuhren mitten durch fruchtbare Felder, dann der Kiefernwald, der die Küste ankündigt. Wir hatten den Fähranleger von Svinö erreicht.
Wir parkten unser Mobil auf dem Pendlerparkplatz oberhalb des Fähranlegers und packten aus, was wir für die nächsten Tage brauchten, denn wir wollten unser Auto auf Fasta Åland lassen. Die halbstündige Überfahrt nach Föglö kostet 22 Euro für den PKW und kann nicht reserviert werden, die Fußgänger fahren kostenlos. Doch es ist nicht unserem Geiz geschuldet, dass wir das Auto auf Fasta Åland zurücklassen, sondern der Tatsache, dass Schärenbewohner Vorrang haben und da auf Föglö mehrer Fuhrunternehmen beheimatet sind, mit den im Norden üblichen 24 m Zügen, da kann es vorkommen, dass man mal ein oder zwei Fahrten warten muss, bis man mitgenommen wird, trotz der für 500 Einwohner groß deminsionierten Fähre.
Früher konnte man sich bei der Wartezeit auf das Schiff im Cafe oberhalb erfrischen, doch nun ist es geschlossen und verfällt zusehens. Übrigens, dieser Anleger wurde ursprünglich 1959 von Viking Line gebaut um von hier den Fährverkehr nach Finnland zu starten.
Pünktlich um 21 Uhr kam die Skarven, die bis auf den letzten Platz belegt war, selbst die Hängedecks waren im Einsatz. Alles funktioniert hier automatisch, bzw. wird von der Brücke aus geregelt. Die Einweisung erfolgt mit roten und grünen Lichtern die einem signalisieren auf welche Spur man zu fahren hat. Nach fahrplanmäßigen 10 Minuten Aufenthalt ging es wieder zurück.
Die Skarven ist 2009 bei Western Shipbuilding Yard, Klaipeda / Litauen gebaut, hat eine Länge von erreicht 65,40m und kann 64 PKW und 250 Passagier befördern.
Obwohl das Meer hier so aussieht, dass man geneigt wäre quer herüber zu fahren, scheint das Fahrwasser sehr schmal zu sein. Die Fähre fährt wie bei einer Achterbahn in Schlangenlinien durch die weite Wasserfläche und die Tonnen lassen kaum einen Spielraum.
Nach den Autos gehen wir von Bord, kaum stehen wir an Land, legt die Fähre ab. Nur ein leichtes Brummen weht über das Meer von der am Horizont verschwindenden Fähre, dann kehrt Ruhe ein. Es ist viertel vor 10 abends und wir stehen allein in Degerby – traumhaft.
Nach kurzem Fußmarsch erreichen wir unsere Gästgiveri Enigheten, ein Hof der seit dem 16. Jahrhundert das Recht und die Pflicht hat Gäste zu beherbergen. Ein herrlicher Ort zum Ruhe zu finden. Wir schlafen in einer originalen Stube aus 17xx, alles ist uralt – herrlich.
Trotz das es nun in Strömen regent gehen wir zum Steg und Baden im Meer, das sehr wames Wasser hat.
Der nächste Tag ist der Hauptstadt Mariehamn gewidmet, das Seefahrtsmuseum ist unser Ziel, leider wird für die Pommern gerade ein neuer Anleger gebaut und auch das Schiff selbst wird renoviert und ist unter Planen verseckt.
Nach einem gemütlichen Frühstück schlendern wir zum Fähranleger, unser Aufenthalt auf Åland
geht zu Ende. Dafür ist das Wetter wieder schön geworden ein blauer Himmel und Wärme lässt die ålandische Natur noch viel reizvoller erscheinen.
Wir packen unser Gepäck ins Auto und fahren die 6 Kilometer zum Fährhafen Långnäs. Als ich in den 80er Jahren das erstemal hier war, da stand noch das futuristische Terminalgebäude von Silja Line des Architekten Bengt Lundsten vollkommen verwaist hier im Nirgendwo, denn der Fährhafen war von Silja aufgegeben worden. Sechs Jahre nach dem Abriss des vollkommen intakten Gebäudes wurde der Hafen wieder für den Fährverkehr in Betrieb gesetzt, denn inzwischen waren Finnland und Schweden in der EU und um zollfrei an Bord verkaufen zu können, mussten alle Fähren auf Åland anlegen. Dafür reichte der Hafen in Mariehamn nicht mehr und ein einfacher Zweckbau wurde als Terminal an die Stelle der Architekturikone erbaut.
Wer von Långnäs aus mit Finnlines nach Finnland oder Schweden reisen will, muss seine Fahrkarte vorher in Mariehamn oder im Internet kaufen, vor Ort gibt es keine Möglichkeit ein Ticket zu erwerben. Ein Hafen-Mitarbeiter prüft das Vorhandensein eines Ticket und gleicht es mit seiner Liste ab, dann wird das Tor geöffnet und man darf in den Hafenbereich einfahren, danach wird das Tor wieder geschlossen. Das passiert etwa 20 Minuten vor der Abfahrt der Fähre. Wer später kommt bleibt draußen.
Während wir warten wird nebenan die MS FJÄRDVÄGEN der Rederi Ab Lillgaard beladend. Eine LKW-Fähre die die Route bedient seit ich das erste mal auf Åland war. Gebaut ist das Fährschiff 1972 bei Ankerlökken Werft, Florö, Norwegen. Sie verkehrt täglich 15 Uhr ab Långnäs und kommt jeden Morgen um 5:30 Uhr zurück.
Sie dürfte wohl die älteste immer auf der selben Strecke verkehrende RoRo-Fähre der Ostsee sein.
Hinter der Fjärdvägen liegt die Skifte, die auf der südlichen Linie über Kökar nach Galtby verkehrt. Die Fähre ist 1985 bei Oy Valmet Laivateollisuus Ab, Åbo, Finland gebaut worden und kann 200 Passagier und 42 PKW transportieren. Ihre Länge ist 48,65, die Breite 10,5 m der Tiefgang 3,90 m.
Dann geht es auf einmal ganz schnell. Der Boden beginnt zu Zittern und wie aus dem Nichts schiebt sich die Finnfellow rückwärts an den Anleger. Die Klappe geht auf die fünf wartenden PKW fahren in den freien Platz zwischen den LKW und schon legt das Schiff wieder ab. Als wir auf dem Sonnedeck sind hat die Fähre den Hafen schon verlassen.
Wir genießen bei herrlichstem Sommerwetter die wohl grandioseste Fahrt die man mit einer Fähre im Norden machen kann. Von Åland nach Nådendal/Naantali bzw. Åbo/Turku. Leider machen die meisten diese Fahrt über Nacht und verschlafen so das Schauspiel erst durch den åländischen Schärengarten und anschließend den finnischen Schärengarten zu fahren. Das sind rund 5 Stunden von denen man nicht eine Minute verpassen sollte.
Als erstes begenete uns die Odin, die gerade am Nordanleger von Föglö in Överö anlegte. Ein Fährschiff mit langer Geschichte. Gebaut auf Svendborg Skibsværft A/S, Dänemark Baunummer 168. Sie verkehrt auf der Linie Långnäs - Överö – Snäckö und bietet Platz für 50 PKW. Einst war sie für Scandlines A/S und später auch für Langelandstrafikken und AlsFærgen unterwegs. Sie sieht ziemlich heruntergekommen aus, obwohl sie erst 1982 gebaut wurde. Dann kommt die Gegenfähre, die Finnswan, ein tolles Bild wie die große Fähre zwischen den kleinen Inseln auftaucht. Erst sieht man nur von Ferne die Aufbauten hinter den unzähligen Eilanden, bevor sie dann in voller Größe an uns vorbei kommt.
Wer allerdings mit der Finnlines fährt, der hat außer dem Naturerlebnis nicht viel Abwechslung bei der Überfahrt. Das Restaurant, das Büfett ist im Fahrpreis inbegriffen, öffnet erst 1,5 Stunden vor Ankunft, ebenso der Shop, vorher ist tote Hose an Bord, ist eben eine LKW-Fähre. Dafür ist das Büfett von der typischen Finnlines-Machart schmackhaft rustikal und reichlich. Man darf sogar von Porzellan essen.
Gut gesättigt kamen wir bei noch immer sommerlichem Wetter pünktlich in Naantali an, allerdings zu spät um an der Küste noch einen geöffneten Campingplatz vorzufinden. Am Ende des Sommers schließen fast alle Campingplätze bereits um 18 Uhr. Da wir nichts vorgebucht hatten, blieb nur eine Nacht auf einer Schäreninsel im Schlafsack am Strand. Vor einer alten Lotsenstation.
Das Grüne sind die Fährstrecken zwischen Schweden und Finnland, die wir benutzten.