Okt. 2020 – goldener Herbst in Süd- und Westschweden
Verfasst: So 11. Okt 2020, 10:20
Hallo zusammen,
ja, tatsächlich war ich dieses Jahr fünfmal in Schweden meiner gefühlt schon zweiten Heimat.
Da ich nach den Prüfungen noch einmal eine Runde in den Norden wollte, überlegte ich ursprünglich, nochmal eine Woche nach Malmö für einen Schwedisch-Sprachkurs zu fahren, wie ich dies im August 2020 tat. Da meine Sprachlehrerin leider verhindert war, wurde dies nichts, aber ein guter Uni-Freund äußerte Interesse, mit mir zu verreisen – so stellten wir uns eine 6-tägige Herbsttour durch Süd- und Westschweden auf die Beine:
-02.10.20: Autofahrt Greifswald-Rostock; Anreise 08:30-14:30 Rostock-Trelleborg (Huckleberry Finn, TT-Line); Aufenthalt in Malmö (STF City Hostel) bis 05.10.20
-03.10.20: Fährpassage 10:00-10:30 Landskrona-Bäckviken (Insel Ven); Tagesausflug zur Insel Ven; Rückreise 15:00-15:30; anschließend Abstecher nach Helsingborg – ursprünglicher Plan: Tagesausflug nach Bornholm ab Ystad, verworfen, da Bornholm zum Risikogebiet erklärt wurde
-04.10.20: vormittags Ausflug nach Lund; mittags bis abends Kullaberg und Mölle
-05.10.20: Autofahrt Malmö-Marstrand; Erkundung der Göteborger Schären; Aufenthalt in Göteborg (Barken Viking) bis 08.10.20
-06.10.20: ein Tag in Göteborg
-07.10.20: Tagesausflug zur Insel Vrångö in den Göteborger Schären
-08.10.20: Rückreise Göteborg-Trelleborg per Auto; 15:30-21:30 Trelleborg-Rostock (Tom Sawyer, TT-Line); anschließend Rückfahrt bis Greifswald

02.10.20 – We are sailing, stormy waters…
Pünktlich gegen 06:00 wurde ich abgeholt, sodass wir uns auf den Weg von Greifswald zum Fährhafen in Rostock machten.
Bei recht herbstlich grauem Wetter kamen wir dort an, kamen schnell an Bord der Fähre und suchten uns ein nettes Plätzchen an Deck der „Huckleberry Finn“. Glücklicherweise bietet sie in der Nähe des Schornsteins einen wind- und regengeschützten Bereich mit Dach und Sitzbänken, wo wir uns niederließen.
Seltsamerweise dümpelten wir, trotz pünktlicher Abfahrt, recht lange im Rostocker Hafenbecken herum, ohne wirklich voran zu kommen. Wahrscheinlich musste die „Seacod“ durchgelassen werden. Auch die „Copenhagen“ begegnete uns.

Egal, allmählich erreichten wir die offene, recht bewegte See mit ordentlich Wind – ich liebe es, bei herbstlich starkem Wind und rauen Wellen Schiff zu fahren, da merkt man so richtig das Erlebnis Seereise! Glücklicherweise klarte der Himmel auch zeitweise auf, sodass die Überfahrt zum Genuss wurde!

Pünktlich gegen 14:30 erreichten wir Trelleborg, wo wir uns zu einigen anderen Fähren gesellten.
Zunächst überraschte uns eine kurze, aber intensive Regenhusche, die wir aber zum Glück im Auto auf dem Weg nach Skanör auf der Halbinsel Falsterbo südwestlich von Malmö aussaßen.
Bei der dortigen Ankunft war es wieder trocken, sodass unserer Strandwanderung nichts im Wege stand. Im Herbst blieben natürlich die Strandtouristen aus, das aber tat der Kulisse keinerlei Abbruch.
Wir erwanderten das dünige Gebiet mit netten Holzhäuschen bis zum späten Nachmittag, bevor wir uns auf den Weg nach Malmö machten.



Dort am frühen Abend angekommen, musste ein Spaziergang am Scaniaparken mit Blick auf den Öresund drin sein, bevor wir im STF City Hostel später eincheckten. Die Rezeptionsdame kannte mich wohl schon, allein dieses Jahr war das hier mein 3. Aufenthalt…
Wir bezogen unser Zweibettzimmer mit eigenem Bad, und ließen den Abend ausklingen. Ich freute mich, wieder in meinem Schweden zu sein.
03.10.20 – es kommt immer anders…
Ursprünglich hatten wir für heute, 08:30 die „Express 1“ von Ystad in Südschweden nach Rønne auf Bornholm geplant, geplante Rückreise nach Ystad: 18:30. Dummerweise wurde Bornholm zum Risikogebiet erklärt, und das auch nur, weil die Insel verwaltungstechnisch zur Hauptstadtregion um Kopenhagen gehört – diese Gegend ist seit 23.09. Risikogebiet. Danke liebes RKI, danke liebe Regierung!
Genug geärgert – wohl oder übel musste der Plan verworfen werden, und eine Alternative her: Die Insel Ven im Öresund, von der Mitforist „Johannes7“ schon vorschwärmte, wurde heute besucht.
Die Insel lässt sich mit der Fähre einfach ab Landskrona erreichen, die Überfahrt dauert 30 Minuten.
Wir frühstückten gegen 08:00 im Hostel, bevor wir uns gegen 09:00 auf den Weg nach Landskrona machten – 10:00 brachte uns die Fähre „Uraniborg“ in den Hafen von Bäckviken auf der Insel Ven – wir genossen die stürmische Überfahrt bei dennoch ordentlichem Wetter.



Schließlich erwanderten wir die idyllische Insel, sie zeichnete sich durch eine Mischung aus Flachland, ein bisschen Steilküste, schwedischen Holzhäusern und schönen Blicken aufs Meer aus.
Den Herbstwind und Sonne zu spüren war ein Genuss.





Gegen 15:00 stand die Rückreise aufs Festland an – der Himmel zog sich zu, der Wind frischte auf, die See wurde etwas rauer, genau dann fuhren wir ab. Da es nicht regnete, genoss ich diese schaukelige Fahrt sehr!

Zu meiner Freude überraschte uns auch noch die „Crown Seaways“ während ihrer Überfahrt von Kopenhagen über Frederikshavn nach Oslo. Das Schiff wurde natürlich abgelichtet, unbedingt möchte ich mit dieser Schiffsklasse noch fahren!

Nach der Ankunft in Landskrona stand Helsingborg als nächster Stopp auf dem Plan, das ich im Sommer allerdings schon besucht hatte. Meinem Kumpel zeigte ich die Stadt aber nochmal gern.
So liefen wir zunähst den Hafen ab, anschließend die kleine Parkanlage „Gröningen“ direkt am Öresund – dort verschnauften wir ein wenig, bevor wir am frühen Abend noch etwas durch die Stadt liefen.


Wir gingen über die „Terrasstrapporna“ bis zum Aussichtspunkt im Park „Slottshagen“, nahe dem Turm „Kärnan“. Von hier aus blickten wir auf die Dächer der Stadt und den abendlichen Öresund.
Nach einem kurzen Stadtbummel durch die Gassen der Altstadt machten wir uns auf den Rückweg nach Malmö. Wir ließen den Abend auf dem Zimmer ausklingen, bevor es ab ins Bett ging, und stellten fest, dass wir ein schönes Alternativprogramm zu Bornholm auf die Beine gestellt hatten.
04.10. – Universitätsstadt und Panorama-Wanderung
Wir wachten auf, im strömenden Regen – na toll!!! Regen ist wirklich das letzte, was ich im Urlaub gebrauchen kann, was tun?
Bis mittags sagte die Wettervorhersage Regen an, ab danach sollte es aufklaren.
Da wir nicht im Regen Kullaberg erwandern wollten, entschlossen wir uns, zunächst der Universitätsstadt Lund einen Besuch abzustatten, bevor wir schließlich nach Mölle und Kullaberg fuhren.
Bei Regenwetter, das aber allmählich nachließ, zogen wir durch Lund, zunächst durch das Stadtzentrum, später erschlossen wir das Universitätsgelände, das in einer großzügigen Parkanlage angelegt war, wir waren durchaus angetan!


Später musste ich mir zum Tag der Zimtschnecken einfach noch eine selbst gebackene Zimtschnecke in einem Café in Lund holen, die ich sehr genoss! Nachdem wir also abermals durch das Stadtzentrum zogen, machten wir uns später, nachdem der Regen nachließ, auf den Weg in Richtung Norden, zur felsigen Halbinsel Kullen. Ein dortiger Besuch ist mir schon mehrfach empfohlen worden.
Bei der Anfahrt dorthin merkten wir, dass der Norden von Skåne, der südlichsten Provinz Schwedens, allmählich bergiger wurde. Unterwegs hielten wir an einem einladenden Aussichtspunkt mit Blick auf das Seebad „Mölle“, der etwa Aufschluss darüber gab, was uns noch erwarten sollte.
Am Parkplatz des Naturreservats Kullaberg angekommen, begaben wir uns sofort auf den Wanderweg.
Erster Halt: „Kullens Fyr“, der Leuchtturm an der Nordspitze der Halbinsel. Von dort aus bot sich ein Ausblick über die felsigen und klippigen Landschaften der Halbinsel auf die See, was wir sehr genossen. Ein wenig erinnerte mich die Gegend an Ostkanada und Neuengland.
Ein kleiner Pfad führte fast bis hinunter an die See.

Nach diesem Zwischenstopp wanderten wir weiter in Richtung Westen der Halbinsel Kullen, zunächst aber machten wir eine kleine Rast am Leuchtturm mit Blick aufs Meer.
Anschließend erreichten wir im Western der Insel eine Schlucht, die uns anschließend zur Grotte „Lahibiagrottan“ führte. Zwar erhofften wir uns von dieser etwas mehr, aber ansonsten war die Schlucht durchaus beeindruckend – die steinigen und felsigen Landschaften erinnerten uns an einen anderen Planeten…


Von dort aus ging es für uns noch ein Stück weiter westlich bis „Åkersberget“, von dessen Klippen und Felsen sich abermals tolle Blicke auf den Öresund und sogar bis zur dänischen Küste boten. Zu meiner Freude passierte gegen 16:30 die „Pearl Seaways“ von DFDS die Halbinsel Kullen.


Nachdem wir die tollen Ausblicke genossen, machten wir uns wieder auf den Rückweg, einen Zwischenstopp im Seebad Mölle wollten wir noch einlegen.
Das kleine Seebad und Fischerdorf empfing uns mit typisch schwedischer Kulisse, sowie tollen Ausblicken auf den Öresund, was gerade im Abendlicht echt toll aussah, zumal noch die Sonne rauskam!
Wir liefen ein paar Wege an der Küste ab, sowie den Hafen von Mölle, wo sich tolle Aufnahmen ergaben.



Auf der Rückfahrt nach Malmö mit dem Auto hatten wir eine Zeit lang noch den Öresund im Blick. Bei so ziemlich jeder Etappe im Auto in diesem Urlaub merkte ich: Hier in Schweden fühle ich mich zu Hause, das ist meine Gegend.
In Malmö kamen wir schon im Dunkeln an, sodass wir abends die Sachen packten, denn ab morgen standen drei Tage Göteborg und Umgebung auf dem Programm, allein drei Stunden Autofahrt bis dorthin standen uns bevor.
Wir freuten uns schlussendlich, dass wir aus diesem anfangs verregneten Tag noch so wunderbare Erlebnisse mitnehmen konnten.
05.10.20 – Bilderbuch-Schweden und Viermastbark
Wir frühstückten gegen 08:00, für 09:00 etwa nahmen wir uns die Abreise nach Malmö und Richtung Göteborg vor.
Die Wettervorhersage meldete für den heutigen Tag das beste Wetter in Göteborg, sodass wir uns entschlossen, heute auf die Insel Marstrand im Schärengarten von Göteborg zu fahren.
Bereits bei der Anfahrt zum Göteborger Schärengarten fiel uns die schöne Schärenlandschaft auf, die mich ein bisschen an Stockholm, oder auch Bergen in Norwegen erinnerte.
Bei Marstrand parkten wir das Auto, und liefen die Insel ab. Die kleinen Wanderwege über die Felsformationen boten uns ständig Kulissen eine typischen Bilderbuch-Schwedens mit kleinen Inselchen und Holzhäusern – das hätten wir so nicht erwartet!!




Wenig später darauf setzten wir mit der Fähre zu einer kleinen vorgelagerten Insel über, auf der sich die Carlstens Festung befindet. Diese besichtigten wir aber nicht.
Nach der Ankunft glaubten wir erst, die Insel bestände nur aus einem kleinen Dorf und Häusern, dem war glücklicherweise nicht so.
Ein Wanderweg, der „Marstrand Naturstig“ führte zunächst durch einen Wald und entlang des Wassers, an einem schönen Aussichtspunkt machten wir halt. Die Herbstfärbung der Bäume war hier schon gut zu sehen, wozu muss man also zum Indian Summer nach Kanada und Neuengland reisen?


Anschließend gingen wir etwas weiter, der Weg führte an einer schönen felsigen Passage entlang.

Da allerdings unser Parkticket verlängert werden musste und wir dies über die App nicht hinbekamen, kehrten wir zurück zur Fähre und anschließend zum Parkplatz, um noch einmal die Parkzeit zu verlängern.
Anschließend wanderten wir noch einen Teil der „Koön“-Wanderwege entlang, wo wir im Abendlicht den Aussichtspunkt „Terrassen“ erreichten.
Insgesamt erinnerte uns die fjällartige Landschaft etwas an das südliche Norwegen.


Nachdem wir zum Auto zurückkehrten, machten wir uns auf den Weg nach Göteborg, wo wir drei Nächte blieben.
Nach ein paar Orientierungsproblemen in der Stadt erwartete uns schließlich das Hotel „Barken Viking“. Hierbei handelt es sich um ein Schiffshotel auf der Viermastbark „Viking“. Sie wurde 1906 gebaut und 1907 in Dienst gestellt. Diente sie früher als Schulschiff für die dänische Handelsmarine und später als Transportschiff, liegt sie heute seit 1998 im Göteborger Hafen als Hotel- und Restaurantschiff. Klar, dass ich diese Unterkunft für unseren Aufenthalt wählte.
An Bord kam richtiges Seemannsflair auf, unsere Kabine war ausreichend geräumig und bot sogar ein Set mit Kaffee, Tee und Wasserkocher. Von den drei Bullaugen ließ sich aber nur eines öffnen.


Abends liefen wir den Hafenbereich von Göteborg ab, bevor wir den Tag beendeten. Morgen stand ein ganzer Tag für die Stadt auf dem Programm.
06.10.20 – ein Tag in Göteborg
Nach dem Aufstehen begaben wir uns gleich in den Speisesaal des Schiffes, ein Deck über unserer Kabine, um uns vom wirklich reichhaltigen Buffet zu bedienen, hier gab’s fast alles, was das Herz begehrt, und es hielt den Tag über auch lange an!
Unser erster Stopp mit dem Auto nach dem Frühstück war die Kunsthalle „Röda Sten“ unter der Brücke „Älvsborgbrön“ – schließlich lief die Stena Scandinavica aus Kiel ein, und die Stena Danica startete wenig später in Richtung Frederikshavn, das musste fotografiert werden.
Von hier aus ließen sich wunderbare Aufnahmen machen.



Anschließend parkten wir das Auto wieder an unserer Schiffs-Unterkunft, und schauten uns ein wenig den dortigen Hafenbereich von „Lilla Bommen“ an. Hier befindet sich auch die Oper, und Fahrgastschiffe legen hier ab.


Anschließend stand die Alt- und Innenstadt „Inom Vallgraven“ auf dem Programm, ähnlich wie in Malmö liegt auch die Altstadt von Göteborg auf einer Insel, die von einem Kanal umgeben ist.
Die Innenstadt empfanden wir soweit als nett, etwas Besonderes ist sie aber auch nicht. Da sagte uns Malmö mehr zu.



Später kamen wir am Fähranleger „Stenpiren“ – da die Fährfahrt nichts kostete, fuhren wir kurz auf die andere Seite des Flusses „Göta älv“ zur Station „Lindholmspiren“.
Schöne Blicke auf den Hafenbereich boten sich, die Stena Jutlandica konnte ich ebenso gut ablichten wie die aufliegende Stena Carisma, die Skyline Göteborgs war ebenso gut zu fotografieren.


Hiernach machten wir eine kurze Rast, bevor wir schließlich durch die hübsche Grünanlage „Kungsparken“ gingen.


Beim Verlassen des Parkes erreichten wir allmählich das „Ullevi Stadion“, das zweitgrößte Stadion Schwedens. Für meinen Kumpel war es wegen Fußball interessant, für mich wegen meiner Affinität zu Rock und Metal und entsprechenden Konzerten. Zahlreiche Bands spielten hier schon, etwa Metallica, AC/DC, oder Guns N‘ Roses. Möge dies bitte bald wieder möglich sein.
Schließlich kehrten wir zurück zur Unterkunft, da wir die wichtigsten Spots Göteborgs wohl gesehen hatten.
Uns kam die Idee, spontan auf die andere Seite der Göta älv zu fahren, vielleicht gibt es ja dort etwas Spektakuläres.
Dort mit dem Auto angekommen, hatten wir zumindest einen schönen Blick auf unsere Barken Viking und den Skanska-Wolkenkratzer direkt in der Nähe.
Hiernach steuerten wir wieder die Kunsthalle „Röda Sten“ an, um das Auslaufen der Stena Danica und Scandinavica im Abendlicht zu bestaunen – wirklich toll war das!

Danach spannten wir noch ein wenig in unserer Schiffskabine aus, um danach das Göteborger Nachtleben zu erkunden. Denkste… in den Bars war abends nicht wirklich viel los, was unter der Woche kein Wunder ist. So kehrten wir nach einem kurzen Snack zum Abendessen wieder zum Schiff zurück, um den Tag zu beenden.
07.10. – nochmal Schweden pur
Da wir in Göteborg alles gesehen hatten und nicht wussten, was wir am zweiten vollen Tag dort hätten machen sollen, kam uns im Laufe des Vortages die Idee, nochmal in die Umgebung zu fahren – folglich suchten wir uns die „Vrångö“ in den südlichen Schären vor Göteborg aus.
Vor der Insel ankern auch die beiden neusten Schiffe von Norwegian Cruise Line, die „Norwegian Bliss“ und „Norwegian Encore“, die wegen der aktuellen Situation nicht in Dienst sind.
So machten wir uns vormittags auf den Weg mit dem Auto auf die Halbinsel „Saltholmen“, wo 10:53 unsere Fähre zur Insel ablegen sollte.
Pustekuchen, diese schafften wir genauso wenig wie die nächste Fähre etwa 30 Minuten später, da wir ewig nach Parkplätzen herumirrten.
Die meisten in der Nähe des Piers waren nur auf Vorreservierung oder mit Parkerlaubnis zu haben, der öffentliche Parkplatz (gegen Parkgebühr) war etwas weiter weg. Ok, beim genauen Suchen hätten wir ihn problemlos gefunden…
Egal, unsere nächste Fähre startete 12:35, sodass wir zuvor noch ein wenig die Gegend bei Saltholmen erkundeten. Die schönen Schären entschädigten für die Parkplatzsuche allemal, die Wartezeit bis zur Abfahrt ließ sich hier wunderbar überbrücken.

Schließlich ging’s 12:35 los, wir sicherten uns einen schönen Platz an Deck, um die tolle Passage durch die Schären bis zur Insel Vrångö zu genießen – etwa 50 Minuten dauerte sie, und gefiel mir ähnlich toll wie die Fahrten durch die Stockholmer Schären. Gerade bei herbstlichem Wetter war das ein Genuss.


Auf der Insel angekommen, begaben wir uns gleich auf den Wanderpfad, der die Südspitze der Insel umrundete. Wir wurden wieder mit schönen Ausblicken auf die See und typischen Landschaften belohnt. Auch die Herbstfärbung der Bäume war immer mal zu sehen.


Auf der Westseite der Insel angekommen, überraschte uns eine kurze Regenhusche, die sich zum Glück schnell verzog.
Die beiden NCL-Kreuzfahrtschiffe waren nicht ideal zu fotografieren, da sie sehr weit weg lagen, die „Norwegian Encore“ konnte ich aber immerhin halbwegs ablichten.

Schließlich erreichten wir eine kleine Siedlung, dessen Kulisse wieder mal typisch schwedisch war.
Hier ließen wir uns noch etwas nieder.
Später machten wir uns auf den Rückweg zum Hafen. Da wir bei der Ankunft dort noch eine Stunde Zeit bis zur Abfahrt um 17:00 hatten, gingen wir auch hier noch bisschen ans Wasser.
Die Schnellfähre „Valö“ holte uns zur veranschlagten Abfahrtszeit ab, die Rücktour durch die Schären genossen wir nochmals an Deck. 17:30 etwa erreichten wir wieder Saltholmen, von wo aus wir wieder die Rückfahrt nach Göteborg antraten.

In Göteborg tankten wir noch, anschließend hatten wir noch etwas Zeit – warum also nicht wieder bei der Ausfährt der Fähren nach Frederikshavn und Kiel zusehen?
Wie gestern lief zwar wieder die Danica nach Dänemark aus, nach Kiel aber war heute die „Stena Germanica“ anstatt Scandinavica dran, die aber verspätet auslief – 19:00 anstatt wie geplant 18:45.
Hiernach ging’s zurück zur Unterkunft. Packen stand auf dem Programm, denn morgen erwartete uns die Rückreise.
08.10. – we are sailing, stormy waters… schon wieder
Nein, ich bin nicht unkreativ, die Überschrift passt einfach wieder…
Wir frühstückten entspannt, danach begaben wir uns zum Auto, 10:00 verließen wir Göteborg und die schöne Barken Viking. Hier würden wir wieder übernachten!!
Nach einer entspannten Autofahrt erreichten wir gegen 13:00 Trelleborg. Da wir noch etwas Zeit bis zur Abfahrt der „Tom Sawyer“ zurück nach Rostock hatten, steuerten wir noch den „Utkiken“ an, den Aussichtspunkt im Hafen Trelleborgs. Ich kenne ihn schon in- und auswendig, aber ich kann doch Schweden nicht ohne einen dortigen Besuch verlassen!
In bewegter See liefen die „Mecklenburg-Vorpommern“ ein, und wenig später die „Robin Hood“ – eine meiner Lieblingsfähren, bei der mal der Rost entfernt werden sollte…

Nach vollzogenen Anlegemanövern machten wir uns auf den Weg zum Hafen. Wir checkten ein, waren gegen 14:45 an Bord, um 15:30 aus Trelleborg abzufahren.
Leider fing es in der Zwischenzeit an zu regnen, zum Glück konnten wir wieder die wind- und regengeschützten Bänke auf dem Außendeck der Tom Sawyer in Beschlag nehmen, sodass wir kaum nass wurden.
In bewegter See verließen wir Schweden in Richtung Deutschland. Tschüss Schweden, es war wieder wunderbar, ich komme wieder! Das Interesse, dort später zu leben, nimmt mit jedem Besuch mehr zu!
Es ist ein Geschenk, von unserem Wohnort Greifswald relativ schnell die Fährhäfen Swinemünde oder Rostock zu erreichen, um von dort aus nach Schweden aufzubrechen.
In stürmischen Gewässern überholte uns die verspätete Mecklenburg-Vorpommern. Sie hätte eigentlich 20 Minuten vor uns ablegen müssen. Dank „Hebel On The Table“ fuhr sie die Verspätung mit jenseits der 19 Knoten raus.
Der Regen hörte allmählich zum Glück auf, sodass wir nur noch vom Spritzwasser der Wellen nass wurden. Ich genoss die windige und stürmische Überfahrt sehr!

Gegen 18:30 war der Sonnenuntergang, und 19:00 war es dunkel, sodass wir rein gingen – nun konnte es gern wieder anfangen zu regnen, was dann auch passierte…
Wir suchten uns einen Platz in der Cafeteria im Bug des Schiffes, und aßen gegen 20:00 zu Abend.
Ein kleiner Kritikpunkt, den TT-Line noch nachbessern sollte: Warme Speisen gibt’s erst so 1 h 30‘ vor Ankunft, sprich bei Ankunft um 21:30 eben 20:00. Das ist etwas spät, zumal es sicher Leute gibt, die ab 18/19:00 schon zu Abend essen möchten. Außerdem lassen sich dadurch längere Warteschlangen vermeiden. Das Essen aber war wieder gut und preislich angebracht.
Die Einfahrt nach Warnemünde und Rostock bestaunten wir im Dunkeln an Deck, diese Passage ist immer wieder schön.
Pünktlich 21:30 legten wir an, gegen 22:00 waren wir von Bord, um uns anschließend auf den Rückweg nach Hause zu machen.
Damit endete unsere gelungene Herbstreise nach Schweden. Auch im Oktober kann man bei passendem Wetter eine tolle Zeit in Schweden haben.
Ich bin sehr dankbar, dass ich dieses Jahr 5x in dieses Land konnte, und meine erlernten Schwedisch-Kenntnisse dort anwenden konnte.
Ich bleibe dabei, Schweden ist spitzenmäßig!
Vielen Dank fürs Lesen und virtuelle Mitreisen. Demnächst kann ich gerne noch einen Bericht über meine beiden Wochenendtrips nach Malmö im Juli und September reinstellen.
Hiermit endet mein Bericht.
ja, tatsächlich war ich dieses Jahr fünfmal in Schweden meiner gefühlt schon zweiten Heimat.
Da ich nach den Prüfungen noch einmal eine Runde in den Norden wollte, überlegte ich ursprünglich, nochmal eine Woche nach Malmö für einen Schwedisch-Sprachkurs zu fahren, wie ich dies im August 2020 tat. Da meine Sprachlehrerin leider verhindert war, wurde dies nichts, aber ein guter Uni-Freund äußerte Interesse, mit mir zu verreisen – so stellten wir uns eine 6-tägige Herbsttour durch Süd- und Westschweden auf die Beine:
-02.10.20: Autofahrt Greifswald-Rostock; Anreise 08:30-14:30 Rostock-Trelleborg (Huckleberry Finn, TT-Line); Aufenthalt in Malmö (STF City Hostel) bis 05.10.20
-03.10.20: Fährpassage 10:00-10:30 Landskrona-Bäckviken (Insel Ven); Tagesausflug zur Insel Ven; Rückreise 15:00-15:30; anschließend Abstecher nach Helsingborg – ursprünglicher Plan: Tagesausflug nach Bornholm ab Ystad, verworfen, da Bornholm zum Risikogebiet erklärt wurde
-04.10.20: vormittags Ausflug nach Lund; mittags bis abends Kullaberg und Mölle
-05.10.20: Autofahrt Malmö-Marstrand; Erkundung der Göteborger Schären; Aufenthalt in Göteborg (Barken Viking) bis 08.10.20
-06.10.20: ein Tag in Göteborg
-07.10.20: Tagesausflug zur Insel Vrångö in den Göteborger Schären
-08.10.20: Rückreise Göteborg-Trelleborg per Auto; 15:30-21:30 Trelleborg-Rostock (Tom Sawyer, TT-Line); anschließend Rückfahrt bis Greifswald

02.10.20 – We are sailing, stormy waters…
Pünktlich gegen 06:00 wurde ich abgeholt, sodass wir uns auf den Weg von Greifswald zum Fährhafen in Rostock machten.
Bei recht herbstlich grauem Wetter kamen wir dort an, kamen schnell an Bord der Fähre und suchten uns ein nettes Plätzchen an Deck der „Huckleberry Finn“. Glücklicherweise bietet sie in der Nähe des Schornsteins einen wind- und regengeschützten Bereich mit Dach und Sitzbänken, wo wir uns niederließen.
Seltsamerweise dümpelten wir, trotz pünktlicher Abfahrt, recht lange im Rostocker Hafenbecken herum, ohne wirklich voran zu kommen. Wahrscheinlich musste die „Seacod“ durchgelassen werden. Auch die „Copenhagen“ begegnete uns.


Egal, allmählich erreichten wir die offene, recht bewegte See mit ordentlich Wind – ich liebe es, bei herbstlich starkem Wind und rauen Wellen Schiff zu fahren, da merkt man so richtig das Erlebnis Seereise! Glücklicherweise klarte der Himmel auch zeitweise auf, sodass die Überfahrt zum Genuss wurde!


Pünktlich gegen 14:30 erreichten wir Trelleborg, wo wir uns zu einigen anderen Fähren gesellten.

Zunächst überraschte uns eine kurze, aber intensive Regenhusche, die wir aber zum Glück im Auto auf dem Weg nach Skanör auf der Halbinsel Falsterbo südwestlich von Malmö aussaßen.
Bei der dortigen Ankunft war es wieder trocken, sodass unserer Strandwanderung nichts im Wege stand. Im Herbst blieben natürlich die Strandtouristen aus, das aber tat der Kulisse keinerlei Abbruch.
Wir erwanderten das dünige Gebiet mit netten Holzhäuschen bis zum späten Nachmittag, bevor wir uns auf den Weg nach Malmö machten.




Dort am frühen Abend angekommen, musste ein Spaziergang am Scaniaparken mit Blick auf den Öresund drin sein, bevor wir im STF City Hostel später eincheckten. Die Rezeptionsdame kannte mich wohl schon, allein dieses Jahr war das hier mein 3. Aufenthalt…

Wir bezogen unser Zweibettzimmer mit eigenem Bad, und ließen den Abend ausklingen. Ich freute mich, wieder in meinem Schweden zu sein.

03.10.20 – es kommt immer anders…
Ursprünglich hatten wir für heute, 08:30 die „Express 1“ von Ystad in Südschweden nach Rønne auf Bornholm geplant, geplante Rückreise nach Ystad: 18:30. Dummerweise wurde Bornholm zum Risikogebiet erklärt, und das auch nur, weil die Insel verwaltungstechnisch zur Hauptstadtregion um Kopenhagen gehört – diese Gegend ist seit 23.09. Risikogebiet. Danke liebes RKI, danke liebe Regierung!
Genug geärgert – wohl oder übel musste der Plan verworfen werden, und eine Alternative her: Die Insel Ven im Öresund, von der Mitforist „Johannes7“ schon vorschwärmte, wurde heute besucht.
Die Insel lässt sich mit der Fähre einfach ab Landskrona erreichen, die Überfahrt dauert 30 Minuten.
Wir frühstückten gegen 08:00 im Hostel, bevor wir uns gegen 09:00 auf den Weg nach Landskrona machten – 10:00 brachte uns die Fähre „Uraniborg“ in den Hafen von Bäckviken auf der Insel Ven – wir genossen die stürmische Überfahrt bei dennoch ordentlichem Wetter.




Schließlich erwanderten wir die idyllische Insel, sie zeichnete sich durch eine Mischung aus Flachland, ein bisschen Steilküste, schwedischen Holzhäusern und schönen Blicken aufs Meer aus.
Den Herbstwind und Sonne zu spüren war ein Genuss.






Gegen 15:00 stand die Rückreise aufs Festland an – der Himmel zog sich zu, der Wind frischte auf, die See wurde etwas rauer, genau dann fuhren wir ab. Da es nicht regnete, genoss ich diese schaukelige Fahrt sehr!


Zu meiner Freude überraschte uns auch noch die „Crown Seaways“ während ihrer Überfahrt von Kopenhagen über Frederikshavn nach Oslo. Das Schiff wurde natürlich abgelichtet, unbedingt möchte ich mit dieser Schiffsklasse noch fahren!


Nach der Ankunft in Landskrona stand Helsingborg als nächster Stopp auf dem Plan, das ich im Sommer allerdings schon besucht hatte. Meinem Kumpel zeigte ich die Stadt aber nochmal gern.
So liefen wir zunähst den Hafen ab, anschließend die kleine Parkanlage „Gröningen“ direkt am Öresund – dort verschnauften wir ein wenig, bevor wir am frühen Abend noch etwas durch die Stadt liefen.



Wir gingen über die „Terrasstrapporna“ bis zum Aussichtspunkt im Park „Slottshagen“, nahe dem Turm „Kärnan“. Von hier aus blickten wir auf die Dächer der Stadt und den abendlichen Öresund.

Nach einem kurzen Stadtbummel durch die Gassen der Altstadt machten wir uns auf den Rückweg nach Malmö. Wir ließen den Abend auf dem Zimmer ausklingen, bevor es ab ins Bett ging, und stellten fest, dass wir ein schönes Alternativprogramm zu Bornholm auf die Beine gestellt hatten.
04.10. – Universitätsstadt und Panorama-Wanderung
Wir wachten auf, im strömenden Regen – na toll!!! Regen ist wirklich das letzte, was ich im Urlaub gebrauchen kann, was tun?
Bis mittags sagte die Wettervorhersage Regen an, ab danach sollte es aufklaren.
Da wir nicht im Regen Kullaberg erwandern wollten, entschlossen wir uns, zunächst der Universitätsstadt Lund einen Besuch abzustatten, bevor wir schließlich nach Mölle und Kullaberg fuhren.
Bei Regenwetter, das aber allmählich nachließ, zogen wir durch Lund, zunächst durch das Stadtzentrum, später erschlossen wir das Universitätsgelände, das in einer großzügigen Parkanlage angelegt war, wir waren durchaus angetan!



Später musste ich mir zum Tag der Zimtschnecken einfach noch eine selbst gebackene Zimtschnecke in einem Café in Lund holen, die ich sehr genoss! Nachdem wir also abermals durch das Stadtzentrum zogen, machten wir uns später, nachdem der Regen nachließ, auf den Weg in Richtung Norden, zur felsigen Halbinsel Kullen. Ein dortiger Besuch ist mir schon mehrfach empfohlen worden.
Bei der Anfahrt dorthin merkten wir, dass der Norden von Skåne, der südlichsten Provinz Schwedens, allmählich bergiger wurde. Unterwegs hielten wir an einem einladenden Aussichtspunkt mit Blick auf das Seebad „Mölle“, der etwa Aufschluss darüber gab, was uns noch erwarten sollte.

Am Parkplatz des Naturreservats Kullaberg angekommen, begaben wir uns sofort auf den Wanderweg.
Erster Halt: „Kullens Fyr“, der Leuchtturm an der Nordspitze der Halbinsel. Von dort aus bot sich ein Ausblick über die felsigen und klippigen Landschaften der Halbinsel auf die See, was wir sehr genossen. Ein wenig erinnerte mich die Gegend an Ostkanada und Neuengland.
Ein kleiner Pfad führte fast bis hinunter an die See.



Nach diesem Zwischenstopp wanderten wir weiter in Richtung Westen der Halbinsel Kullen, zunächst aber machten wir eine kleine Rast am Leuchtturm mit Blick aufs Meer.
Anschließend erreichten wir im Western der Insel eine Schlucht, die uns anschließend zur Grotte „Lahibiagrottan“ führte. Zwar erhofften wir uns von dieser etwas mehr, aber ansonsten war die Schlucht durchaus beeindruckend – die steinigen und felsigen Landschaften erinnerten uns an einen anderen Planeten…


Von dort aus ging es für uns noch ein Stück weiter westlich bis „Åkersberget“, von dessen Klippen und Felsen sich abermals tolle Blicke auf den Öresund und sogar bis zur dänischen Küste boten. Zu meiner Freude passierte gegen 16:30 die „Pearl Seaways“ von DFDS die Halbinsel Kullen.



Nachdem wir die tollen Ausblicke genossen, machten wir uns wieder auf den Rückweg, einen Zwischenstopp im Seebad Mölle wollten wir noch einlegen.
Das kleine Seebad und Fischerdorf empfing uns mit typisch schwedischer Kulisse, sowie tollen Ausblicken auf den Öresund, was gerade im Abendlicht echt toll aussah, zumal noch die Sonne rauskam!
Wir liefen ein paar Wege an der Küste ab, sowie den Hafen von Mölle, wo sich tolle Aufnahmen ergaben.





Auf der Rückfahrt nach Malmö mit dem Auto hatten wir eine Zeit lang noch den Öresund im Blick. Bei so ziemlich jeder Etappe im Auto in diesem Urlaub merkte ich: Hier in Schweden fühle ich mich zu Hause, das ist meine Gegend.

In Malmö kamen wir schon im Dunkeln an, sodass wir abends die Sachen packten, denn ab morgen standen drei Tage Göteborg und Umgebung auf dem Programm, allein drei Stunden Autofahrt bis dorthin standen uns bevor.
Wir freuten uns schlussendlich, dass wir aus diesem anfangs verregneten Tag noch so wunderbare Erlebnisse mitnehmen konnten.
05.10.20 – Bilderbuch-Schweden und Viermastbark
Wir frühstückten gegen 08:00, für 09:00 etwa nahmen wir uns die Abreise nach Malmö und Richtung Göteborg vor.
Die Wettervorhersage meldete für den heutigen Tag das beste Wetter in Göteborg, sodass wir uns entschlossen, heute auf die Insel Marstrand im Schärengarten von Göteborg zu fahren.
Bereits bei der Anfahrt zum Göteborger Schärengarten fiel uns die schöne Schärenlandschaft auf, die mich ein bisschen an Stockholm, oder auch Bergen in Norwegen erinnerte.
Bei Marstrand parkten wir das Auto, und liefen die Insel ab. Die kleinen Wanderwege über die Felsformationen boten uns ständig Kulissen eine typischen Bilderbuch-Schwedens mit kleinen Inselchen und Holzhäusern – das hätten wir so nicht erwartet!!




Wenig später darauf setzten wir mit der Fähre zu einer kleinen vorgelagerten Insel über, auf der sich die Carlstens Festung befindet. Diese besichtigten wir aber nicht.
Nach der Ankunft glaubten wir erst, die Insel bestände nur aus einem kleinen Dorf und Häusern, dem war glücklicherweise nicht so.
Ein Wanderweg, der „Marstrand Naturstig“ führte zunächst durch einen Wald und entlang des Wassers, an einem schönen Aussichtspunkt machten wir halt. Die Herbstfärbung der Bäume war hier schon gut zu sehen, wozu muss man also zum Indian Summer nach Kanada und Neuengland reisen?


Anschließend gingen wir etwas weiter, der Weg führte an einer schönen felsigen Passage entlang.

Da allerdings unser Parkticket verlängert werden musste und wir dies über die App nicht hinbekamen, kehrten wir zurück zur Fähre und anschließend zum Parkplatz, um noch einmal die Parkzeit zu verlängern.
Anschließend wanderten wir noch einen Teil der „Koön“-Wanderwege entlang, wo wir im Abendlicht den Aussichtspunkt „Terrassen“ erreichten.
Insgesamt erinnerte uns die fjällartige Landschaft etwas an das südliche Norwegen.



Nachdem wir zum Auto zurückkehrten, machten wir uns auf den Weg nach Göteborg, wo wir drei Nächte blieben.
Nach ein paar Orientierungsproblemen in der Stadt erwartete uns schließlich das Hotel „Barken Viking“. Hierbei handelt es sich um ein Schiffshotel auf der Viermastbark „Viking“. Sie wurde 1906 gebaut und 1907 in Dienst gestellt. Diente sie früher als Schulschiff für die dänische Handelsmarine und später als Transportschiff, liegt sie heute seit 1998 im Göteborger Hafen als Hotel- und Restaurantschiff. Klar, dass ich diese Unterkunft für unseren Aufenthalt wählte.
An Bord kam richtiges Seemannsflair auf, unsere Kabine war ausreichend geräumig und bot sogar ein Set mit Kaffee, Tee und Wasserkocher. Von den drei Bullaugen ließ sich aber nur eines öffnen.



Abends liefen wir den Hafenbereich von Göteborg ab, bevor wir den Tag beendeten. Morgen stand ein ganzer Tag für die Stadt auf dem Programm.
06.10.20 – ein Tag in Göteborg
Nach dem Aufstehen begaben wir uns gleich in den Speisesaal des Schiffes, ein Deck über unserer Kabine, um uns vom wirklich reichhaltigen Buffet zu bedienen, hier gab’s fast alles, was das Herz begehrt, und es hielt den Tag über auch lange an!
Unser erster Stopp mit dem Auto nach dem Frühstück war die Kunsthalle „Röda Sten“ unter der Brücke „Älvsborgbrön“ – schließlich lief die Stena Scandinavica aus Kiel ein, und die Stena Danica startete wenig später in Richtung Frederikshavn, das musste fotografiert werden.
Von hier aus ließen sich wunderbare Aufnahmen machen.



Anschließend parkten wir das Auto wieder an unserer Schiffs-Unterkunft, und schauten uns ein wenig den dortigen Hafenbereich von „Lilla Bommen“ an. Hier befindet sich auch die Oper, und Fahrgastschiffe legen hier ab.


Anschließend stand die Alt- und Innenstadt „Inom Vallgraven“ auf dem Programm, ähnlich wie in Malmö liegt auch die Altstadt von Göteborg auf einer Insel, die von einem Kanal umgeben ist.
Die Innenstadt empfanden wir soweit als nett, etwas Besonderes ist sie aber auch nicht. Da sagte uns Malmö mehr zu.




Später kamen wir am Fähranleger „Stenpiren“ – da die Fährfahrt nichts kostete, fuhren wir kurz auf die andere Seite des Flusses „Göta älv“ zur Station „Lindholmspiren“.
Schöne Blicke auf den Hafenbereich boten sich, die Stena Jutlandica konnte ich ebenso gut ablichten wie die aufliegende Stena Carisma, die Skyline Göteborgs war ebenso gut zu fotografieren.



Hiernach machten wir eine kurze Rast, bevor wir schließlich durch die hübsche Grünanlage „Kungsparken“ gingen.



Beim Verlassen des Parkes erreichten wir allmählich das „Ullevi Stadion“, das zweitgrößte Stadion Schwedens. Für meinen Kumpel war es wegen Fußball interessant, für mich wegen meiner Affinität zu Rock und Metal und entsprechenden Konzerten. Zahlreiche Bands spielten hier schon, etwa Metallica, AC/DC, oder Guns N‘ Roses. Möge dies bitte bald wieder möglich sein.

Schließlich kehrten wir zurück zur Unterkunft, da wir die wichtigsten Spots Göteborgs wohl gesehen hatten.
Uns kam die Idee, spontan auf die andere Seite der Göta älv zu fahren, vielleicht gibt es ja dort etwas Spektakuläres.
Dort mit dem Auto angekommen, hatten wir zumindest einen schönen Blick auf unsere Barken Viking und den Skanska-Wolkenkratzer direkt in der Nähe.

Hiernach steuerten wir wieder die Kunsthalle „Röda Sten“ an, um das Auslaufen der Stena Danica und Scandinavica im Abendlicht zu bestaunen – wirklich toll war das!


Danach spannten wir noch ein wenig in unserer Schiffskabine aus, um danach das Göteborger Nachtleben zu erkunden. Denkste… in den Bars war abends nicht wirklich viel los, was unter der Woche kein Wunder ist. So kehrten wir nach einem kurzen Snack zum Abendessen wieder zum Schiff zurück, um den Tag zu beenden.
07.10. – nochmal Schweden pur
Da wir in Göteborg alles gesehen hatten und nicht wussten, was wir am zweiten vollen Tag dort hätten machen sollen, kam uns im Laufe des Vortages die Idee, nochmal in die Umgebung zu fahren – folglich suchten wir uns die „Vrångö“ in den südlichen Schären vor Göteborg aus.
Vor der Insel ankern auch die beiden neusten Schiffe von Norwegian Cruise Line, die „Norwegian Bliss“ und „Norwegian Encore“, die wegen der aktuellen Situation nicht in Dienst sind.
So machten wir uns vormittags auf den Weg mit dem Auto auf die Halbinsel „Saltholmen“, wo 10:53 unsere Fähre zur Insel ablegen sollte.
Pustekuchen, diese schafften wir genauso wenig wie die nächste Fähre etwa 30 Minuten später, da wir ewig nach Parkplätzen herumirrten.
Die meisten in der Nähe des Piers waren nur auf Vorreservierung oder mit Parkerlaubnis zu haben, der öffentliche Parkplatz (gegen Parkgebühr) war etwas weiter weg. Ok, beim genauen Suchen hätten wir ihn problemlos gefunden…
Egal, unsere nächste Fähre startete 12:35, sodass wir zuvor noch ein wenig die Gegend bei Saltholmen erkundeten. Die schönen Schären entschädigten für die Parkplatzsuche allemal, die Wartezeit bis zur Abfahrt ließ sich hier wunderbar überbrücken.


Schließlich ging’s 12:35 los, wir sicherten uns einen schönen Platz an Deck, um die tolle Passage durch die Schären bis zur Insel Vrångö zu genießen – etwa 50 Minuten dauerte sie, und gefiel mir ähnlich toll wie die Fahrten durch die Stockholmer Schären. Gerade bei herbstlichem Wetter war das ein Genuss.




Auf der Insel angekommen, begaben wir uns gleich auf den Wanderpfad, der die Südspitze der Insel umrundete. Wir wurden wieder mit schönen Ausblicken auf die See und typischen Landschaften belohnt. Auch die Herbstfärbung der Bäume war immer mal zu sehen.



Auf der Westseite der Insel angekommen, überraschte uns eine kurze Regenhusche, die sich zum Glück schnell verzog.
Die beiden NCL-Kreuzfahrtschiffe waren nicht ideal zu fotografieren, da sie sehr weit weg lagen, die „Norwegian Encore“ konnte ich aber immerhin halbwegs ablichten.


Schließlich erreichten wir eine kleine Siedlung, dessen Kulisse wieder mal typisch schwedisch war.
Hier ließen wir uns noch etwas nieder.


Später machten wir uns auf den Rückweg zum Hafen. Da wir bei der Ankunft dort noch eine Stunde Zeit bis zur Abfahrt um 17:00 hatten, gingen wir auch hier noch bisschen ans Wasser.


Die Schnellfähre „Valö“ holte uns zur veranschlagten Abfahrtszeit ab, die Rücktour durch die Schären genossen wir nochmals an Deck. 17:30 etwa erreichten wir wieder Saltholmen, von wo aus wir wieder die Rückfahrt nach Göteborg antraten.



In Göteborg tankten wir noch, anschließend hatten wir noch etwas Zeit – warum also nicht wieder bei der Ausfährt der Fähren nach Frederikshavn und Kiel zusehen?
Wie gestern lief zwar wieder die Danica nach Dänemark aus, nach Kiel aber war heute die „Stena Germanica“ anstatt Scandinavica dran, die aber verspätet auslief – 19:00 anstatt wie geplant 18:45.

Hiernach ging’s zurück zur Unterkunft. Packen stand auf dem Programm, denn morgen erwartete uns die Rückreise.
08.10. – we are sailing, stormy waters… schon wieder
Nein, ich bin nicht unkreativ, die Überschrift passt einfach wieder…

Wir frühstückten entspannt, danach begaben wir uns zum Auto, 10:00 verließen wir Göteborg und die schöne Barken Viking. Hier würden wir wieder übernachten!!
Nach einer entspannten Autofahrt erreichten wir gegen 13:00 Trelleborg. Da wir noch etwas Zeit bis zur Abfahrt der „Tom Sawyer“ zurück nach Rostock hatten, steuerten wir noch den „Utkiken“ an, den Aussichtspunkt im Hafen Trelleborgs. Ich kenne ihn schon in- und auswendig, aber ich kann doch Schweden nicht ohne einen dortigen Besuch verlassen!
In bewegter See liefen die „Mecklenburg-Vorpommern“ ein, und wenig später die „Robin Hood“ – eine meiner Lieblingsfähren, bei der mal der Rost entfernt werden sollte…


Nach vollzogenen Anlegemanövern machten wir uns auf den Weg zum Hafen. Wir checkten ein, waren gegen 14:45 an Bord, um 15:30 aus Trelleborg abzufahren.
Leider fing es in der Zwischenzeit an zu regnen, zum Glück konnten wir wieder die wind- und regengeschützten Bänke auf dem Außendeck der Tom Sawyer in Beschlag nehmen, sodass wir kaum nass wurden.
In bewegter See verließen wir Schweden in Richtung Deutschland. Tschüss Schweden, es war wieder wunderbar, ich komme wieder! Das Interesse, dort später zu leben, nimmt mit jedem Besuch mehr zu!
Es ist ein Geschenk, von unserem Wohnort Greifswald relativ schnell die Fährhäfen Swinemünde oder Rostock zu erreichen, um von dort aus nach Schweden aufzubrechen.
In stürmischen Gewässern überholte uns die verspätete Mecklenburg-Vorpommern. Sie hätte eigentlich 20 Minuten vor uns ablegen müssen. Dank „Hebel On The Table“ fuhr sie die Verspätung mit jenseits der 19 Knoten raus.

Der Regen hörte allmählich zum Glück auf, sodass wir nur noch vom Spritzwasser der Wellen nass wurden. Ich genoss die windige und stürmische Überfahrt sehr!


Gegen 18:30 war der Sonnenuntergang, und 19:00 war es dunkel, sodass wir rein gingen – nun konnte es gern wieder anfangen zu regnen, was dann auch passierte…
Wir suchten uns einen Platz in der Cafeteria im Bug des Schiffes, und aßen gegen 20:00 zu Abend.
Ein kleiner Kritikpunkt, den TT-Line noch nachbessern sollte: Warme Speisen gibt’s erst so 1 h 30‘ vor Ankunft, sprich bei Ankunft um 21:30 eben 20:00. Das ist etwas spät, zumal es sicher Leute gibt, die ab 18/19:00 schon zu Abend essen möchten. Außerdem lassen sich dadurch längere Warteschlangen vermeiden. Das Essen aber war wieder gut und preislich angebracht.
Die Einfahrt nach Warnemünde und Rostock bestaunten wir im Dunkeln an Deck, diese Passage ist immer wieder schön.
Pünktlich 21:30 legten wir an, gegen 22:00 waren wir von Bord, um uns anschließend auf den Rückweg nach Hause zu machen.
Damit endete unsere gelungene Herbstreise nach Schweden. Auch im Oktober kann man bei passendem Wetter eine tolle Zeit in Schweden haben.
Ich bin sehr dankbar, dass ich dieses Jahr 5x in dieses Land konnte, und meine erlernten Schwedisch-Kenntnisse dort anwenden konnte.
Ich bleibe dabei, Schweden ist spitzenmäßig!
Vielen Dank fürs Lesen und virtuelle Mitreisen. Demnächst kann ich gerne noch einen Bericht über meine beiden Wochenendtrips nach Malmö im Juli und September reinstellen.
Hiermit endet mein Bericht.