2019 ~~~ Abschiedsbericht Fährschiff „Sassnitz“: Ein besonderes und wohl bestes Jahr
Verfasst: Sa 23. Okt 2021, 22:19
Liebe Mitforisten und Freunde der Königslinie,
wie angekündigt folgen nun die Abschiedsreiseberichte zum Fährschiff „Sassnitz“.
Im nun Folgenden werde ich Euch eine Auswahl meiner Aufnahmen aus dem Jahr 2019 zeigen.
Wir sind diesmal in den Monaten Januar, Mai, Juli und September unterwegs.
Die Bildqualität ist der damaligen Technik, Ausrüstung und der Erfahrung geschuldet …
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Ich verbinde mit diesem Jahr wirklich die wohl beste Zeit mit der Königslinie und der „Sassnitz“.
Die Höhepunkte waren u.a. der Einsatz ab Rostock, das 110. Jubiläum und meine (aus heutiger Sicht) persönliche Abschiedsfahrt.
Gleich im ersten Monat des Jahres wurde sie mehrere Male ab Rostock eingesetzt.
Das Wetter war mir diesmal gleich. Nur an einem einzigen Wochenende war mir es möglich …
… die Hin- und Rückreise auf zwei Tage legen zu können.
Was der Reederei Leid, war mein Freud … die „Sassnitz“ war nahezu leer.
In den Jahren wurde ein Laderaum für Handys und Laptops eingerichtet.
Kurz vor der Weiterfahrt nach Malmö entstand noch diese Aufnahme.
Am nächsten Morgen ging wieder zurück.
In einem Treppenaufgänge entlockte ich ihr ein weiteres geschichtliches Geheimnis (hier TS-Line).
Ein wirklich seltener und leider einmaliger Anblick war die Revierfahrt mit Blick über ihre Reling.
An der Bordsteinkante befindet sich mittlerweile der ISPS-Zaun.
Es erschien mir selbstverständlich sie in Warnemünde abzulichten.
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Ende Mai war sie Teil meiner Rückfahrt aus Norwegen. Auch damals hätte ich mit dem Wetter wieder Glück.
Gerne erinnere ich mich an diese Zugreise zurück. Es war unbeschreiblich.
Der Polarkreis wurde überquert. Links seht Ihr ein Schild bezüglich der Lage.
Nach einem Umstieg am Vortag in Stockholm sowie einer Nacht in Malmö, wurde ab Trelleborg zum Sprung über die Ostsee angesetzt.
Nanu? War ich hier in einer Aussenkabine? Nein, dieses Fenster befand sich im Duty-Free-Shop.
Auf dem Eisenbahndeck „befindet“ sich eine Lok.
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Der Sommer sollte großartig werden. Ja, das sollte er! Schließlich stand das 110. Jubiläum ins Haus oder sagen wir lieber ins Schiff?
Am 6. Juli 1909 wurde der Eisenbahnverkehr über die Königslinie eröffnet.
Welch ein Glück war es, dass dieser Tag 110 Jahre später auf einen Samstag fallen sollte.
Das ermöglichte es mir, das 110. Jubiläum für mich persönlich zu begehen. Am Vortag erfolgte die Hinfahrt.
Auf der Hinfahrt am Freitag Abend konnte ich diese Perspektive nahe der Volkswerft einfangen.
Die Rangierfahrt …
… war immer eins der größten Momente der Reise.
Die Wagen blieben nach der Ankunft in Trelleborg noch einpaar Stunden an Deck …
… bis sie ca. 06:30 Uhr auf das Hafengebiet rangiert wurden.
Nach etwas einer halben Stunde wurde Malmö erreicht und verbrachte wieder einen schöönen Tag in der Öresundregion.
Die Rückreise war für Nachmittag geplant und etwas Vorlaufzeit nutze ich, um die Schönheit des Bahnhofs einzufangen.
Schließlich war es Zeit für die „symbolische“ Eröffnungsfahrt gen Süden. Ich kann aber nicht mit Gewissheit sagen, ob es 1909 einen Eröffnungszug gab.
Ein wahrlich geschichtlicher Anblick, oder?
Leider war die „Sassnitz“ äusserlich nicht geschmückt.
Ein solcher Blumenstraus war doch was schönes.
An der Info kam ich mit einer freundlichen Dame über das Jubiläum und über Königslinie ins Gespräch. Ich dankte, dass ich stempeln durfte.
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Das Jubiläum wurde eine Woche vor dem 6. Juli an Bord begangen.
Da wurde entschlossen, dass der Nachtzug für einpaar Wochen täglich fahren sollte. Grund für mich ein Wochenende in Malmö zu verbringen.
Am Freitag Abend ging es über Nacht hin und erst Sonntag wieder zurück.
In Fährhafen Sassnitz war dadurch „echter Hochbetrieb“. Erst wurde der Zug nach Berlin an den Bahnsteig und dann wir aufs Schiff rangiert.
Der Turning Torso kam schon in Sicht.
Zu meiner Überraschung liefen in diesen Sonderzügen wieder die dänischen Liegewagen mit.
Ich zog es vor mit in diesen Wagen die Reise zu erleben. Meinen Liegeplatz hatte ich jedoch in einem der schwedischen Waggons.
Für ca. 10 Minuten musste der Zug vor der Gleisrampe warten, was mir diese Perspektive ermöglichte.
Die Züge bestanden aus 6 Waggons und waren für den Schiffsbahnsteig etwas zu lang.
Ach ja, die gute alte DFO war immer noch zu erkennen.
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Im September wurden nochmals Sonderfahrten angeboten. Diese hatten ihre Abfahrt in den frühen Morgenstunden.
Zum Glück fanden diese an einem Wochenende statt.
Am Vorabend flog ich von Berlin-Schönefeld nach Kopenhagen, um dann in Malmö zu übernachten.
An diesem Tage wurden auch erstmalig Sitzwagen auf der Linie eingesetzt.
Erst- und letztmalig musste ich eine neue Perspektive ausprobieren. Notgedrungen, weil die Sitzwagen keine Übersetzfenster hatten.
Das war der wirklich letzter Blick vom Schiffsbahnsteig.
Wir mussten eine Weile auf die Lok warten. So wurden für die Fahrgäste die Türen geöffnet.
Das war für mich DIE Möglichkeit Aufnahmen zu machen, die ich schon länger aufnahmen wollte.
Für diese Aufnahme steckte ich rasch dieses Schild hin. Leider stimmt in diesem Fall das Liegewagen-Symbol nicht.
Sechsachsige Loks der Baureihe 155 waren im Personenverkehr sehr selten bis nie anzutreffen.
Das war der wirklich letzte Blick zurück. Man hoffte, nein man rechnete mit einem Wiedersehen.
Im Jahr 2019 fiel die Entscheidung, den Personenzugverkehr über die Königslinie stark auszubauen.
Dafür kaufte die schwedische Privatbahn Snälltaget (Transdev) einige ehemalige CNL-Liegewagen, die zuvor in Mukran abgestellt waren.
Ein täglicher Fahrplan war für die Hauptsaison 2020 vorgesehen.
Auch sollten Winterzüge die Schweden zu Skigebieten südlich von Deutschland bringen. Viele, viele Pläne wurden gemacht.
Ich freute ich wirklich auf das Jahr 2020 und plante die „Sassnitz“ und den Nachtzug für eine Narvik-Reise ein.
Endlich schien es sich mit der Königslinie zu bessern. An der „Sassnitz“ wurde immer viel gemacht. Die Nachtzüge waren immer gut besucht.
Um so mehr traf uns, die wir uns mit der Linie beschäftigten und persönliche Erinnerungen mit ihr verbinden, die Nachricht der Einstellung.
Liebe „Sassnitz“, in unseren Herzen und Erinnerungen wirst Du weiter leben. Über den Wertstoffkreislauf wirst Du uns erhalten bleiben.
Sei es als Blech für Autos, als Besteck oder für andere Schiffe, die auch ihre Passagiere in ihren Bann ziehen werden.
Adieu, Lebewohl, adjö und hej då … !
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wie angekündigt folgen nun die Abschiedsreiseberichte zum Fährschiff „Sassnitz“.
Im nun Folgenden werde ich Euch eine Auswahl meiner Aufnahmen aus dem Jahr 2019 zeigen.
Wir sind diesmal in den Monaten Januar, Mai, Juli und September unterwegs.
Die Bildqualität ist der damaligen Technik, Ausrüstung und der Erfahrung geschuldet …
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Ich verbinde mit diesem Jahr wirklich die wohl beste Zeit mit der Königslinie und der „Sassnitz“.
Die Höhepunkte waren u.a. der Einsatz ab Rostock, das 110. Jubiläum und meine (aus heutiger Sicht) persönliche Abschiedsfahrt.
Gleich im ersten Monat des Jahres wurde sie mehrere Male ab Rostock eingesetzt.
Das Wetter war mir diesmal gleich. Nur an einem einzigen Wochenende war mir es möglich …
… die Hin- und Rückreise auf zwei Tage legen zu können.
Was der Reederei Leid, war mein Freud … die „Sassnitz“ war nahezu leer.
In den Jahren wurde ein Laderaum für Handys und Laptops eingerichtet.
Kurz vor der Weiterfahrt nach Malmö entstand noch diese Aufnahme.
Am nächsten Morgen ging wieder zurück.
In einem Treppenaufgänge entlockte ich ihr ein weiteres geschichtliches Geheimnis (hier TS-Line).
Ein wirklich seltener und leider einmaliger Anblick war die Revierfahrt mit Blick über ihre Reling.
An der Bordsteinkante befindet sich mittlerweile der ISPS-Zaun.
Es erschien mir selbstverständlich sie in Warnemünde abzulichten.
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Ende Mai war sie Teil meiner Rückfahrt aus Norwegen. Auch damals hätte ich mit dem Wetter wieder Glück.
Gerne erinnere ich mich an diese Zugreise zurück. Es war unbeschreiblich.
Der Polarkreis wurde überquert. Links seht Ihr ein Schild bezüglich der Lage.
Nach einem Umstieg am Vortag in Stockholm sowie einer Nacht in Malmö, wurde ab Trelleborg zum Sprung über die Ostsee angesetzt.
Nanu? War ich hier in einer Aussenkabine? Nein, dieses Fenster befand sich im Duty-Free-Shop.
Auf dem Eisenbahndeck „befindet“ sich eine Lok.
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Der Sommer sollte großartig werden. Ja, das sollte er! Schließlich stand das 110. Jubiläum ins Haus oder sagen wir lieber ins Schiff?
Am 6. Juli 1909 wurde der Eisenbahnverkehr über die Königslinie eröffnet.
Welch ein Glück war es, dass dieser Tag 110 Jahre später auf einen Samstag fallen sollte.
Das ermöglichte es mir, das 110. Jubiläum für mich persönlich zu begehen. Am Vortag erfolgte die Hinfahrt.
Auf der Hinfahrt am Freitag Abend konnte ich diese Perspektive nahe der Volkswerft einfangen.
Die Rangierfahrt …
… war immer eins der größten Momente der Reise.
Die Wagen blieben nach der Ankunft in Trelleborg noch einpaar Stunden an Deck …
… bis sie ca. 06:30 Uhr auf das Hafengebiet rangiert wurden.
Nach etwas einer halben Stunde wurde Malmö erreicht und verbrachte wieder einen schöönen Tag in der Öresundregion.
Die Rückreise war für Nachmittag geplant und etwas Vorlaufzeit nutze ich, um die Schönheit des Bahnhofs einzufangen.
Schließlich war es Zeit für die „symbolische“ Eröffnungsfahrt gen Süden. Ich kann aber nicht mit Gewissheit sagen, ob es 1909 einen Eröffnungszug gab.
Ein wahrlich geschichtlicher Anblick, oder?
Leider war die „Sassnitz“ äusserlich nicht geschmückt.
Ein solcher Blumenstraus war doch was schönes.
An der Info kam ich mit einer freundlichen Dame über das Jubiläum und über Königslinie ins Gespräch. Ich dankte, dass ich stempeln durfte.
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Das Jubiläum wurde eine Woche vor dem 6. Juli an Bord begangen.
Da wurde entschlossen, dass der Nachtzug für einpaar Wochen täglich fahren sollte. Grund für mich ein Wochenende in Malmö zu verbringen.
Am Freitag Abend ging es über Nacht hin und erst Sonntag wieder zurück.
In Fährhafen Sassnitz war dadurch „echter Hochbetrieb“. Erst wurde der Zug nach Berlin an den Bahnsteig und dann wir aufs Schiff rangiert.
Der Turning Torso kam schon in Sicht.
Zu meiner Überraschung liefen in diesen Sonderzügen wieder die dänischen Liegewagen mit.
Ich zog es vor mit in diesen Wagen die Reise zu erleben. Meinen Liegeplatz hatte ich jedoch in einem der schwedischen Waggons.
Für ca. 10 Minuten musste der Zug vor der Gleisrampe warten, was mir diese Perspektive ermöglichte.
Die Züge bestanden aus 6 Waggons und waren für den Schiffsbahnsteig etwas zu lang.
Ach ja, die gute alte DFO war immer noch zu erkennen.
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Im September wurden nochmals Sonderfahrten angeboten. Diese hatten ihre Abfahrt in den frühen Morgenstunden.
Zum Glück fanden diese an einem Wochenende statt.
Am Vorabend flog ich von Berlin-Schönefeld nach Kopenhagen, um dann in Malmö zu übernachten.
An diesem Tage wurden auch erstmalig Sitzwagen auf der Linie eingesetzt.
Erst- und letztmalig musste ich eine neue Perspektive ausprobieren. Notgedrungen, weil die Sitzwagen keine Übersetzfenster hatten.
Das war der wirklich letzter Blick vom Schiffsbahnsteig.
Wir mussten eine Weile auf die Lok warten. So wurden für die Fahrgäste die Türen geöffnet.
Das war für mich DIE Möglichkeit Aufnahmen zu machen, die ich schon länger aufnahmen wollte.
Für diese Aufnahme steckte ich rasch dieses Schild hin. Leider stimmt in diesem Fall das Liegewagen-Symbol nicht.
Sechsachsige Loks der Baureihe 155 waren im Personenverkehr sehr selten bis nie anzutreffen.
Das war der wirklich letzte Blick zurück. Man hoffte, nein man rechnete mit einem Wiedersehen.
Im Jahr 2019 fiel die Entscheidung, den Personenzugverkehr über die Königslinie stark auszubauen.
Dafür kaufte die schwedische Privatbahn Snälltaget (Transdev) einige ehemalige CNL-Liegewagen, die zuvor in Mukran abgestellt waren.
Ein täglicher Fahrplan war für die Hauptsaison 2020 vorgesehen.
Auch sollten Winterzüge die Schweden zu Skigebieten südlich von Deutschland bringen. Viele, viele Pläne wurden gemacht.
Ich freute ich wirklich auf das Jahr 2020 und plante die „Sassnitz“ und den Nachtzug für eine Narvik-Reise ein.
Endlich schien es sich mit der Königslinie zu bessern. An der „Sassnitz“ wurde immer viel gemacht. Die Nachtzüge waren immer gut besucht.
Um so mehr traf uns, die wir uns mit der Linie beschäftigten und persönliche Erinnerungen mit ihr verbinden, die Nachricht der Einstellung.
Liebe „Sassnitz“, in unseren Herzen und Erinnerungen wirst Du weiter leben. Über den Wertstoffkreislauf wirst Du uns erhalten bleiben.
Sei es als Blech für Autos, als Besteck oder für andere Schiffe, die auch ihre Passagiere in ihren Bann ziehen werden.
Adieu, Lebewohl, adjö und hej då … !
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