Mai 2023: Reise nach Ålesund (Westküste Norwegen)
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Mai 2023: Reise nach Ålesund (Westküste Norwegen)
Ahoi in die Runde!
Die HNL hatte bekanntlich den Kristiansand-Liniendienst vorübergehend nach Cuxhaven verlegt.
Es ergab sich also die vortreffliche und wohl vorerst einmalige Gelegenheit, mit einer großen Ropax-Fähre vom Steubenhöft abzulegen.
Wenn ich daran denke, dass ich zuletzt im Herbst 2015 für die Elblink-Fähre dort war … (träum)!
Aber warum träumen? Der Wunsch einer Fährfahrt ähnlich zu DFDS-Zeiten wurde Wirklichkeit!
Die Westküste Norwegens lockte mich mit ihrer wunderschönen Landschaft und Natur.
Auf, auf, wohlan … !
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~ ~ ~ Tag 1/11 ~ ~ ~ Anreise nach Cuxhaven und Abfahrt ab Steubenhöft ~ ~ ~
Die Reise nahm in aller Frühe ab Berlin Hauptbahnhof mit dem ICE ihren Lauf. Ich hatte mir einen Platz im Ruhebereich gesucht.
Dieser umfasste nur zwölf Sitze, befand sich hinter dem Führerstand und war mit einer Glastür vom Gang abgetrennt.
Zu meiner positiven Überraschung funktionierte das Prinzip von „Ruhebereich“ ausgezeichnet.
In Hamburg Hauptbahnhof erfolgte der Umstieg in einen RE bis Harburg, wo ein Zug nach Cuxhaven wartete, …
… der mich durch das Alte Land …
… schließlich pünktlich zu meinem Bestimmungsort brachte.
Mit Reisetasche und Rucksack erfolgte ein Fußmarsch durch den Fischereihafen. Da! Der weisse Schornstein der ROMANTIKA war nicht zu übersehen.
In einer Fischhallen holte ich mir dann noch ein Fischbrötchen.
Ein erhebendes Gefühl überkam mich: Cuxhaven, HAPAG-Hallen … die Seereise möge beginnen !
Hier endeten viele Sonderzüge mit Auswanderern. Sie alle hatten hier letztmalig deutschen Boden unter den Füßen.
Schließlich humpelte ich mit dem Gepäck entlang der HAPAG-Halle bis zum Gedeckten Gang an die Eingangstür.
Viele Reisende standen in der Schlange, die jedoch konstant weiter rückte. An einem der Schalter wurde mir die Kabinenkarte ausgehändigt.
Reederei-Prospekte und Fahrpläne ab Cuxhaven lagen leider nicht aus .
Goldstaub! Den Fahrschein von der ElbLink-Fähre habe ich auch noch .
Durch den Gedeckten Gang gelangten noch die DFDS-Passagiere zur Gangway der Harwich-Fähre.
Schließlich erfolgte der Einstieg über die Fahrzeugrampe. Es ging recht zügig. An Bord suchte ich zuerst meine Kammer auf, die sich weit vorne befand.
~ ~ ~ Linie: Cuxhaven – Kristiansand ~ ~ ~
~ ~ ~ Schiff: ROMANTIKA (2002) ~ ~ ~
Hm, nun ja, in der Seeluft der Nordsee ist nun mal etwas mehr Salz vorhanden. Pech für die Kuh Elsa. Einen Versuch war es wert.
Pünktlich legten wir ab.
Tschüss, Steubenhöft. Diesmal nicht elbaufwärts gen Brunsbüttel, nicht hinter der Kugelbake nach Westen sondern hinauf nach Norden!
An der Kugelbake standen zu Auswanderer-Zeiten wahrscheinlich unglückliche Menschen, ihren Söhnen, Töchtern, Brüdern oder Schwestern zuwinkend.
Die BBC VOLGA (IMO 9436329, Danzig PL → Sunderland GB) überholten wir erstmal.
An Bb: die Hochseeinsel Helgoland.
Ich sah mich dann im Schiff etwas um. Einpaar mehr Innenaufnahmen entstanden auf der Rückfahrt.
Alles in allem machte die ROMANTIKA einen doch “kreuzfahrtschiffigen“ Eindruck.
Jedoch nicht so überladen wie die Silja Line, mit der ich im Dezember 2014 von Helsinki nach Stockholm unterwegs war.
Dieses schmucke Werftschild befand sich an der Info.
Ihr früheres Einsatzgebiet konnte sie offenbar nicht verbergen. Macht doch nix .
Bei dieser “Glaskunst“ verbreachte ich etwas Zeit.
Weil das Abendbuffet bereits ausgebucht war und ich es auch nicht zur Reise hinzugebucht hatte, genügte mir diesmal ein Salat.
Der Abend wurde in der Kabine verbracht. Es war ein langer Tag und die Koje rief. Gute Nacht.
~ ~ ~ Tag 2/11 ~ ~ ~ Ankunft und Weiterreise nach Oslo ~ ~ ~
Es erwies sich als Vorteil die Lage der Kammer im Voraus zu buchen. Da ich meine weit vorne gewählt hatte, war die Nacht doch ziemlich ruhig.
Nach dem Frühstück wollte ich noch etwas an die frische Luft. So spektakulär war der See-Vormittag wahrlich nicht .
Über der Bar auf dem Achterdeck befand sich ein weiteres Werftschild.
Die Gastflagge Norwegens wurde auch schon gehisst.
Den 1900 gebauten Leuchtturm von Oskøy (58.07216° / 8.05285°) hatten wir Bb querab. Quelle: MT.
Die ARTANIA (IMO 8201480, Kristiansand NO → Bremerhaven D) sollte mittags ablegen.
Desweiteren lagen im Hafen: die PEYTON LYNN C (IMO 9295531, Drammen NO → Kristiansand NO), ...
… sowie die ANJA (IMO 9116187, Oslo NO → Kristiansand NO).
Bis vor etwas über zwanzig Jahren gab es nach Hirtshals Trajektverkehr von Güterwagen. Quelle: Wiki.
Für den Ausstieg reihte man sich in die hunderte Passagiere ein. Dennoch war es möglich ein Bildchen zu machen.
Es ging gleich weiter in Richtung Bahnhof, der direkt am Hafen liegt. Vom Schiff konnte man den Zug nach Stavanger sehen.
Ja, das Bahnhofsgebäude hat sein Alter!
Schließlich kam nach einer Weile der Zug aus Stavanger an, der hier “kopf“ machen musste, um nach Oslo weiter zu fahren.
Aus dem Speisewagen hatte ich einfach die beste Sicht.
Nach 4:38 Stunden erreichte ich schließlich zum Abend Oslo.
Später fand ich heraus, dass ich auch von Kristiansand nach Oslo hätte fliegen können.
Es wäre sogar etwas schneller und nur geringfügig preislich etwas teurer gewesen. Doch der Reisekomfort hätte das wieder ausgeglichen.
Na gut. Für später vielleicht … !
Das Hotel war in der Nähe des Hauptbahnhofs und ich vertrat mir am Abend noch etwas die Beine.
Die Oper von Oslo. Nee sorry, Leute, diese Architektur ist doch so abstoßend und hässlich .
~ ~ ~ Tag 3/11 ~ ~ ~ Zugfahrt nach Bergen und Umstieg auf das Postschiff ~ ~ ~
Der Morgen begann früh. Ich trottete den Berg zum Hauptbahnhof hinunter. Voraus: der alte Ostbahnhof.
Näheres zur wunderschönen Bahnhofshalle von 1854/1882 (https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%98stbanestasjonen).
Der Zug sollte 06:25 Uhr abfahren, hatte jedoch schon bei der Bereitstellung Verspätung. So fuhren wir erst zu 07:05 Uhr ab.
Ich hatte mir diesmal ein Abteil im Halbgepäckwagen gebucht. Sonst liefen nur Großraumwagen mit.
Es erwies sich wieder als Vorteil, denn so hatte man seine Ruhe und die Fenster waren eh größer.
Ich gebe zu, dass das auch irgendwo in Brandenburg sein konnte !
Die Strecke von Oslo nach Bergen ist die Bergenbahn (https://de.wikipedia.org/wiki/Bergensbanen).
Reisefreunde, die insbesondere gerne mit dem Zug fahren, kommen wir auf ihre Kosten.
Ich jedenfalls war von der Landschaft mehr als beeindruckt und lasse jetzt mal die Bilder sprechen.
Hier wäre auch ein s/w-Film (stumm) über die Strecke (https://www.youtube.com/watch?v=4qYFCWShQwM)
Am Strandafjord (445m NN) ging es entlang.
Der Ustevatn-See (985m NN) befand sich unter Eis und Schnee.
1908 wurde der Bahnhof Haugastøl (988m NN) eröffnet.
Wir hielten auch am Bahnhof Finse, der mit 1222m NN am höchsten gelegenen Station an der Bergenbahn und in Nordeuropa.
Direkt dahinter verschwand der Zug im über zehn Kilometer langen Finsetunnel, in dem der Hochpunkt der Trasse überwunden wurde.
Jener liegt bei 1237m NN. Nun ging es stetig bergab, was ab und an in den Ohren zu spüren war.
In Myrdal konnte in die Flåmbahn umgestiegen werden. Die führt hinab zum Aurlandsfjord.
Hm, zeitlich hätte ich doch tatsächlich eine Stichfahrt (hin-rück) mit eintakten können. Na! Wahrscheinlich später mal .
Ankunft in Bergen.
Ein Fußmarsch führte mich erst mal durch die Stadt …
… hinunter bis zum Hafen, wo so viele schöne Boote lagen.
Die MIDTHORDLAND (IMO 5234539, http://midthordland.no/historie/) ist ein echtes Schätzchen.
Genau wie die ...
… STORD 1 (IMO 5341564, https://www.stord1.no/). Ich glaube, dass ich dort nochmal hin muss !!!
Schließlich musste ich den Berg hinauf steigen, um ...
… an der anderen Seite wieder runter …
… zum Schiffsanleger zu gelangen. Besser gesagt zum Terminal, wo die Schiffe der Hurtigrute aber auch die der Fjordline abgefertigt werden.
Am Schalter wurde die Buchungsbestätigung und Ausweis vorgezeigt.
Nach kurzer Sichtung meiner Unterlagen, folgte die restliche Abwicklung in Deutsch, was doch sehr zuvor kommend war.
Darauf erfolgte eine Sicherheitseinweisung, wie ich sie auf vielen RoPaxen schon zuhauf gehört hatte.
~ ~ ~ Linie: Bergen – Ålesund ~ ~ ~
~ ~ ~ Schiff: POLARLYS (1996) ~ ~ ~
Über die Gangway erfolgte dann der Einstieg über das Freideck.
Meine Kammer war diesmal weit vorne im Vorschiff.
Für die Rückreise ließ ich an der Info einen Kabinenwunsch an die KONG HARALD weiterleiten, was sich dann als goldrichtig erweisen sollte.
Nachdem ich meine Sammlung an Schiffspostkarten und Stempeln bereichern konnte, verbrachte ich noch etwas Zeit an Deck.
Um 20:30 Uhr wurden die Leinen losgeworfen.
Später wurde noch zu Abend gegessen. Die Koje war überaus gemütlich, sodass man schnell wegdämmerte.
Nur ab und an wurde ich wach, weil in einem der Häfen Bugstrahler und Seilwinden genutzt wurden.
~ ~ ~ Tage 4 bis 7 ~ ~ ~ Ankunft und Zeit in Ålesund ~ ~ ~
Da! Die ersten größeren Inseln kamen in Sicht.
Vor Ålesund liefen wir noch …
… den Hafen von Torvik an.
Die Liegezeiten sind meist kurz, weshalb schon beim Anlegen die Rampen runter gelassen werden.
Schließlich kam Ålesund in Sicht.
Die Expeditionsteilnehmer fuhren gleich mit der hübschen BRUVIK (IMO 5054343) weiter.
Ein kleiner Reefer, die POLFOSS (IMO 9393917) verfolgte uns zuvor.
Nach dem Anlegen wurde unser Schiff gedreht.
Man konnte sich alles aus nächster Nähe ansehen. Sogar den rotierenden Stb-Propeller konnte man sehen !
Mein Hotel war gleich am Hafen – mit Seeblick zur Seite. Später ging ich noch spazieren.
Am Folgetag war das Wetter schon etwas schöner.
Was sich jedoch an der See schnell ändern kann.
An einem anderen Tag wollte ich etwas wandern gehen.
Das Ziel war eine Aussichtsplattform, von der man einen grandiosen Blick auf die Stadt haben sollte. Auf dem Weg entstand diese Ansicht.
Man kann dort direkt über einige hundert Stufen hochsteigen. Doch ich wollte hintenrum durch die Natur wandern.
Dort wurden die Menschen mit Rundfahrtbussen hoch gekarrt, sorry, nee, nichts für mich .
Hier tuckerte die RICHARD WITH (IMO 9040429) am Ufer entlang.
So ging es durchs schattige Jrüne …
… bis zu einem anderen Aussichtspunkt oberhalb der Aussichtsplattform. Hier sollte erst mal Pause sein.
Später stieg ich die Stufen hinab.
Am Tag zuvor entdeckte ich in einem Schaukasten ein Bild des Deutschen Kaisers Wilhelm II und es wurden geschichtliche Recherchen angestoßen.
So war es, dass Ålesund 1904 zum Großteil abbrannte (https://nordlicht.ch/stadtbrandjugendstil.html), weil nahezu jedes Gebäude aus Holz bestand.
Der Deutsche Kaiser setzte sich für den Wiederaufbau im Jugendstil ein, der das Stadtbild bis heute prägt.
Dafür wurde ihm ein Denkmal gewidmet und ein Boot trägt seinen Namen (https://www.marinetraffic.com/en/ais/de ... ER_WILHELM).
Der letzte Tag in Ålesund sollte sehr windig werden.
Noch spielten die Wellen mit dem Wulstbug der NORDNORGE.
“Ach, die spielen nur! “
Oben über Island tobte ein Sturm und die Ausläufer waren bereits zu spüren.
Die NORDNORGE (Ålesund NO → Kirkenes NO) legte auch ab. Dem Decksmann war nicht übel, er sah nach dem Anker .
Zuletzt wurde noch etwas Zeit auf dem anderen Aussichtspunkt verbracht.
Später verweilte ich noch etwas in der Hotellobby, meine Reisetasche konnte ich tagsüber dort im Gepäckraum lassen.
Gegen Mitternacht ging ich mit Sack und Pack wieder zum Hafen.
Die Seegangskarte des DWD sagte bis zu 5m hohe Wellen mit Starkwind voraus.
Ein Blick auf Windfinder (https://de.windfinder.com/#6/57.2493/13.9087/spot) sollte das bestätigen .
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Das war der erste Teil. Ich hoffe, dass es soweit gefallen hat. In wenigen Tagen folgt Teil Nummer 2.
Viele Grüße.
Johannes
Die HNL hatte bekanntlich den Kristiansand-Liniendienst vorübergehend nach Cuxhaven verlegt.
Es ergab sich also die vortreffliche und wohl vorerst einmalige Gelegenheit, mit einer großen Ropax-Fähre vom Steubenhöft abzulegen.
Wenn ich daran denke, dass ich zuletzt im Herbst 2015 für die Elblink-Fähre dort war … (träum)!
Aber warum träumen? Der Wunsch einer Fährfahrt ähnlich zu DFDS-Zeiten wurde Wirklichkeit!
Die Westküste Norwegens lockte mich mit ihrer wunderschönen Landschaft und Natur.
Auf, auf, wohlan … !
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~ ~ ~ Tag 1/11 ~ ~ ~ Anreise nach Cuxhaven und Abfahrt ab Steubenhöft ~ ~ ~
Die Reise nahm in aller Frühe ab Berlin Hauptbahnhof mit dem ICE ihren Lauf. Ich hatte mir einen Platz im Ruhebereich gesucht.
Dieser umfasste nur zwölf Sitze, befand sich hinter dem Führerstand und war mit einer Glastür vom Gang abgetrennt.
Zu meiner positiven Überraschung funktionierte das Prinzip von „Ruhebereich“ ausgezeichnet.
In Hamburg Hauptbahnhof erfolgte der Umstieg in einen RE bis Harburg, wo ein Zug nach Cuxhaven wartete, …
… der mich durch das Alte Land …
… schließlich pünktlich zu meinem Bestimmungsort brachte.
Mit Reisetasche und Rucksack erfolgte ein Fußmarsch durch den Fischereihafen. Da! Der weisse Schornstein der ROMANTIKA war nicht zu übersehen.
In einer Fischhallen holte ich mir dann noch ein Fischbrötchen.
Ein erhebendes Gefühl überkam mich: Cuxhaven, HAPAG-Hallen … die Seereise möge beginnen !
Hier endeten viele Sonderzüge mit Auswanderern. Sie alle hatten hier letztmalig deutschen Boden unter den Füßen.
Schließlich humpelte ich mit dem Gepäck entlang der HAPAG-Halle bis zum Gedeckten Gang an die Eingangstür.
Viele Reisende standen in der Schlange, die jedoch konstant weiter rückte. An einem der Schalter wurde mir die Kabinenkarte ausgehändigt.
Reederei-Prospekte und Fahrpläne ab Cuxhaven lagen leider nicht aus .
Goldstaub! Den Fahrschein von der ElbLink-Fähre habe ich auch noch .
Durch den Gedeckten Gang gelangten noch die DFDS-Passagiere zur Gangway der Harwich-Fähre.
Schließlich erfolgte der Einstieg über die Fahrzeugrampe. Es ging recht zügig. An Bord suchte ich zuerst meine Kammer auf, die sich weit vorne befand.
~ ~ ~ Linie: Cuxhaven – Kristiansand ~ ~ ~
~ ~ ~ Schiff: ROMANTIKA (2002) ~ ~ ~
Hm, nun ja, in der Seeluft der Nordsee ist nun mal etwas mehr Salz vorhanden. Pech für die Kuh Elsa. Einen Versuch war es wert.
Pünktlich legten wir ab.
Tschüss, Steubenhöft. Diesmal nicht elbaufwärts gen Brunsbüttel, nicht hinter der Kugelbake nach Westen sondern hinauf nach Norden!
An der Kugelbake standen zu Auswanderer-Zeiten wahrscheinlich unglückliche Menschen, ihren Söhnen, Töchtern, Brüdern oder Schwestern zuwinkend.
Die BBC VOLGA (IMO 9436329, Danzig PL → Sunderland GB) überholten wir erstmal.
An Bb: die Hochseeinsel Helgoland.
Ich sah mich dann im Schiff etwas um. Einpaar mehr Innenaufnahmen entstanden auf der Rückfahrt.
Alles in allem machte die ROMANTIKA einen doch “kreuzfahrtschiffigen“ Eindruck.
Jedoch nicht so überladen wie die Silja Line, mit der ich im Dezember 2014 von Helsinki nach Stockholm unterwegs war.
Dieses schmucke Werftschild befand sich an der Info.
Ihr früheres Einsatzgebiet konnte sie offenbar nicht verbergen. Macht doch nix .
Bei dieser “Glaskunst“ verbreachte ich etwas Zeit.
Weil das Abendbuffet bereits ausgebucht war und ich es auch nicht zur Reise hinzugebucht hatte, genügte mir diesmal ein Salat.
Der Abend wurde in der Kabine verbracht. Es war ein langer Tag und die Koje rief. Gute Nacht.
~ ~ ~ Tag 2/11 ~ ~ ~ Ankunft und Weiterreise nach Oslo ~ ~ ~
Es erwies sich als Vorteil die Lage der Kammer im Voraus zu buchen. Da ich meine weit vorne gewählt hatte, war die Nacht doch ziemlich ruhig.
Nach dem Frühstück wollte ich noch etwas an die frische Luft. So spektakulär war der See-Vormittag wahrlich nicht .
Über der Bar auf dem Achterdeck befand sich ein weiteres Werftschild.
Die Gastflagge Norwegens wurde auch schon gehisst.
Den 1900 gebauten Leuchtturm von Oskøy (58.07216° / 8.05285°) hatten wir Bb querab. Quelle: MT.
Die ARTANIA (IMO 8201480, Kristiansand NO → Bremerhaven D) sollte mittags ablegen.
Desweiteren lagen im Hafen: die PEYTON LYNN C (IMO 9295531, Drammen NO → Kristiansand NO), ...
… sowie die ANJA (IMO 9116187, Oslo NO → Kristiansand NO).
Bis vor etwas über zwanzig Jahren gab es nach Hirtshals Trajektverkehr von Güterwagen. Quelle: Wiki.
Für den Ausstieg reihte man sich in die hunderte Passagiere ein. Dennoch war es möglich ein Bildchen zu machen.
Es ging gleich weiter in Richtung Bahnhof, der direkt am Hafen liegt. Vom Schiff konnte man den Zug nach Stavanger sehen.
Ja, das Bahnhofsgebäude hat sein Alter!
Schließlich kam nach einer Weile der Zug aus Stavanger an, der hier “kopf“ machen musste, um nach Oslo weiter zu fahren.
Aus dem Speisewagen hatte ich einfach die beste Sicht.
Nach 4:38 Stunden erreichte ich schließlich zum Abend Oslo.
Später fand ich heraus, dass ich auch von Kristiansand nach Oslo hätte fliegen können.
Es wäre sogar etwas schneller und nur geringfügig preislich etwas teurer gewesen. Doch der Reisekomfort hätte das wieder ausgeglichen.
Na gut. Für später vielleicht … !
Das Hotel war in der Nähe des Hauptbahnhofs und ich vertrat mir am Abend noch etwas die Beine.
Die Oper von Oslo. Nee sorry, Leute, diese Architektur ist doch so abstoßend und hässlich .
~ ~ ~ Tag 3/11 ~ ~ ~ Zugfahrt nach Bergen und Umstieg auf das Postschiff ~ ~ ~
Der Morgen begann früh. Ich trottete den Berg zum Hauptbahnhof hinunter. Voraus: der alte Ostbahnhof.
Näheres zur wunderschönen Bahnhofshalle von 1854/1882 (https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%98stbanestasjonen).
Der Zug sollte 06:25 Uhr abfahren, hatte jedoch schon bei der Bereitstellung Verspätung. So fuhren wir erst zu 07:05 Uhr ab.
Ich hatte mir diesmal ein Abteil im Halbgepäckwagen gebucht. Sonst liefen nur Großraumwagen mit.
Es erwies sich wieder als Vorteil, denn so hatte man seine Ruhe und die Fenster waren eh größer.
Ich gebe zu, dass das auch irgendwo in Brandenburg sein konnte !
Die Strecke von Oslo nach Bergen ist die Bergenbahn (https://de.wikipedia.org/wiki/Bergensbanen).
Reisefreunde, die insbesondere gerne mit dem Zug fahren, kommen wir auf ihre Kosten.
Ich jedenfalls war von der Landschaft mehr als beeindruckt und lasse jetzt mal die Bilder sprechen.
Hier wäre auch ein s/w-Film (stumm) über die Strecke (https://www.youtube.com/watch?v=4qYFCWShQwM)
Am Strandafjord (445m NN) ging es entlang.
Der Ustevatn-See (985m NN) befand sich unter Eis und Schnee.
1908 wurde der Bahnhof Haugastøl (988m NN) eröffnet.
Wir hielten auch am Bahnhof Finse, der mit 1222m NN am höchsten gelegenen Station an der Bergenbahn und in Nordeuropa.
Direkt dahinter verschwand der Zug im über zehn Kilometer langen Finsetunnel, in dem der Hochpunkt der Trasse überwunden wurde.
Jener liegt bei 1237m NN. Nun ging es stetig bergab, was ab und an in den Ohren zu spüren war.
In Myrdal konnte in die Flåmbahn umgestiegen werden. Die führt hinab zum Aurlandsfjord.
Hm, zeitlich hätte ich doch tatsächlich eine Stichfahrt (hin-rück) mit eintakten können. Na! Wahrscheinlich später mal .
Ankunft in Bergen.
Ein Fußmarsch führte mich erst mal durch die Stadt …
… hinunter bis zum Hafen, wo so viele schöne Boote lagen.
Die MIDTHORDLAND (IMO 5234539, http://midthordland.no/historie/) ist ein echtes Schätzchen.
Genau wie die ...
… STORD 1 (IMO 5341564, https://www.stord1.no/). Ich glaube, dass ich dort nochmal hin muss !!!
Schließlich musste ich den Berg hinauf steigen, um ...
… an der anderen Seite wieder runter …
… zum Schiffsanleger zu gelangen. Besser gesagt zum Terminal, wo die Schiffe der Hurtigrute aber auch die der Fjordline abgefertigt werden.
Am Schalter wurde die Buchungsbestätigung und Ausweis vorgezeigt.
Nach kurzer Sichtung meiner Unterlagen, folgte die restliche Abwicklung in Deutsch, was doch sehr zuvor kommend war.
Darauf erfolgte eine Sicherheitseinweisung, wie ich sie auf vielen RoPaxen schon zuhauf gehört hatte.
~ ~ ~ Linie: Bergen – Ålesund ~ ~ ~
~ ~ ~ Schiff: POLARLYS (1996) ~ ~ ~
Über die Gangway erfolgte dann der Einstieg über das Freideck.
Meine Kammer war diesmal weit vorne im Vorschiff.
Für die Rückreise ließ ich an der Info einen Kabinenwunsch an die KONG HARALD weiterleiten, was sich dann als goldrichtig erweisen sollte.
Nachdem ich meine Sammlung an Schiffspostkarten und Stempeln bereichern konnte, verbrachte ich noch etwas Zeit an Deck.
Um 20:30 Uhr wurden die Leinen losgeworfen.
Später wurde noch zu Abend gegessen. Die Koje war überaus gemütlich, sodass man schnell wegdämmerte.
Nur ab und an wurde ich wach, weil in einem der Häfen Bugstrahler und Seilwinden genutzt wurden.
~ ~ ~ Tage 4 bis 7 ~ ~ ~ Ankunft und Zeit in Ålesund ~ ~ ~
Da! Die ersten größeren Inseln kamen in Sicht.
Vor Ålesund liefen wir noch …
… den Hafen von Torvik an.
Die Liegezeiten sind meist kurz, weshalb schon beim Anlegen die Rampen runter gelassen werden.
Schließlich kam Ålesund in Sicht.
Die Expeditionsteilnehmer fuhren gleich mit der hübschen BRUVIK (IMO 5054343) weiter.
Ein kleiner Reefer, die POLFOSS (IMO 9393917) verfolgte uns zuvor.
Nach dem Anlegen wurde unser Schiff gedreht.
Man konnte sich alles aus nächster Nähe ansehen. Sogar den rotierenden Stb-Propeller konnte man sehen !
Mein Hotel war gleich am Hafen – mit Seeblick zur Seite. Später ging ich noch spazieren.
Am Folgetag war das Wetter schon etwas schöner.
Was sich jedoch an der See schnell ändern kann.
An einem anderen Tag wollte ich etwas wandern gehen.
Das Ziel war eine Aussichtsplattform, von der man einen grandiosen Blick auf die Stadt haben sollte. Auf dem Weg entstand diese Ansicht.
Man kann dort direkt über einige hundert Stufen hochsteigen. Doch ich wollte hintenrum durch die Natur wandern.
Dort wurden die Menschen mit Rundfahrtbussen hoch gekarrt, sorry, nee, nichts für mich .
Hier tuckerte die RICHARD WITH (IMO 9040429) am Ufer entlang.
So ging es durchs schattige Jrüne …
… bis zu einem anderen Aussichtspunkt oberhalb der Aussichtsplattform. Hier sollte erst mal Pause sein.
Später stieg ich die Stufen hinab.
Am Tag zuvor entdeckte ich in einem Schaukasten ein Bild des Deutschen Kaisers Wilhelm II und es wurden geschichtliche Recherchen angestoßen.
So war es, dass Ålesund 1904 zum Großteil abbrannte (https://nordlicht.ch/stadtbrandjugendstil.html), weil nahezu jedes Gebäude aus Holz bestand.
Der Deutsche Kaiser setzte sich für den Wiederaufbau im Jugendstil ein, der das Stadtbild bis heute prägt.
Dafür wurde ihm ein Denkmal gewidmet und ein Boot trägt seinen Namen (https://www.marinetraffic.com/en/ais/de ... ER_WILHELM).
Der letzte Tag in Ålesund sollte sehr windig werden.
Noch spielten die Wellen mit dem Wulstbug der NORDNORGE.
“Ach, die spielen nur! “
Oben über Island tobte ein Sturm und die Ausläufer waren bereits zu spüren.
Die NORDNORGE (Ålesund NO → Kirkenes NO) legte auch ab. Dem Decksmann war nicht übel, er sah nach dem Anker .
Zuletzt wurde noch etwas Zeit auf dem anderen Aussichtspunkt verbracht.
Später verweilte ich noch etwas in der Hotellobby, meine Reisetasche konnte ich tagsüber dort im Gepäckraum lassen.
Gegen Mitternacht ging ich mit Sack und Pack wieder zum Hafen.
Die Seegangskarte des DWD sagte bis zu 5m hohe Wellen mit Starkwind voraus.
Ein Blick auf Windfinder (https://de.windfinder.com/#6/57.2493/13.9087/spot) sollte das bestätigen .
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Das war der erste Teil. Ich hoffe, dass es soweit gefallen hat. In wenigen Tagen folgt Teil Nummer 2.
Viele Grüße.
Johannes
Zuletzt geändert von Johannes7 am Di 4. Jul 2023, 15:48, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Mai 2023: Reise nach Ålesund
Hallo Johannes,
da bist Du mir mit der Romantika ja doch zuvor gekommen!!
Hast ja wirklich tolle Ideen, Schiff und Zug so zu kombinieren! Bergen werde ich in drei Wochen kennenlernen, nach Alesund führt meine KF ebenfalls. Dann geht's noch ganz hoch bis zum Nordkap.
Vielleicht schaffst Du ja dieses Mal eine Rückreise mit der Color-Line???
Danke nochmals für die Bilder - macht echt viel Freude, sich das anzusehen!
da bist Du mir mit der Romantika ja doch zuvor gekommen!!
Hast ja wirklich tolle Ideen, Schiff und Zug so zu kombinieren! Bergen werde ich in drei Wochen kennenlernen, nach Alesund führt meine KF ebenfalls. Dann geht's noch ganz hoch bis zum Nordkap.
Vielleicht schaffst Du ja dieses Mal eine Rückreise mit der Color-Line???
Danke nochmals für die Bilder - macht echt viel Freude, sich das anzusehen!
Schöne Grüße aus dem Münsterland!
Toni
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Re: Mai 2023: Reise nach Ålesund
Freut mich, wenn es so gefällt.
Na morgen Abend kommt der zweite Teil. Ist schon in der Endbearbeitung.
Die Reise hat mir im Nachhinein betrachtet richtig Spaß gemacht, auch wenn es zeitweise doch etwas anstrengend wurde.
Bei nem zweiten Mal würde ich einpaar Dinge anders machen.
Ganz vergessen zu erwähnen.
In Aalesund liegt ab und an ein sehr schönes Fahrgastschiff von 1964, die SAGASUND (https://www.marinetraffic.com/en/ais/de ... l:SAGASUND).
Leider konnte ich nicht herausfinden, ob die für öffentliche Rundfahrten zu haben war.
Nordkap, das klingt ja spannend! Da will ich schon seit drei Jahren hin . ColorLine, mal schauen. HNL ab/an CUX war mir diesmal wichtiger.
Grüße allerseits .
Na morgen Abend kommt der zweite Teil. Ist schon in der Endbearbeitung.
Die Reise hat mir im Nachhinein betrachtet richtig Spaß gemacht, auch wenn es zeitweise doch etwas anstrengend wurde.
Bei nem zweiten Mal würde ich einpaar Dinge anders machen.
Ganz vergessen zu erwähnen.
In Aalesund liegt ab und an ein sehr schönes Fahrgastschiff von 1964, die SAGASUND (https://www.marinetraffic.com/en/ais/de ... l:SAGASUND).
Leider konnte ich nicht herausfinden, ob die für öffentliche Rundfahrten zu haben war.
Nordkap, das klingt ja spannend! Da will ich schon seit drei Jahren hin . ColorLine, mal schauen. HNL ab/an CUX war mir diesmal wichtiger.
Grüße allerseits .
Die Schifffahrt im Herzen - seit über 30 Jahren.
- BV1
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Re: Mai 2023: Reise nach Ålesund
Hallo Johannes,
auch ich habe deine wunderbaren Bilder wieder sehr genossen und freue mich nun auf den zweiten Teil.
Herzlichen Dank fürs virtuelle Mit-auf-die-Reise-Nehmen!
auch ich habe deine wunderbaren Bilder wieder sehr genossen und freue mich nun auf den zweiten Teil.
Herzlichen Dank fürs virtuelle Mit-auf-die-Reise-Nehmen!
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- Registriert: Di 5. Jun 2018, 10:37
- Wohnort: Flensburg
Re: Mai 2023: Reise nach Ålesund
Moin Johannes,
danke für das Zeigen deiner (wie immer) tollen Bilder. Und natürlich für die Schilderung deiner Eindrücke.
Da kommen bei mir Erinnerungen an meine 2 Hurtigreisen von 2003 und 2016 auf.
Beide Reisen mit Anreise von Kiel mit Color Line nach Oslo und weiter mit der Bergenbahn nach Bergen.
Dann Rundreise Bergen-Kirkenes-Trondheim auf der Kong Harald.
Die Rückreise ab Trondheim ging mit der Dovrebahn nach Oslo und weiter mit Color Line nach Kiel.
So konnte ich Schiffsreisen mit Zugreisen verbinden und habe viele Eindrücke von Norwegen bekommen.
Zusätzlich gab es noch einige Color-Line-Reisen mit teils längeren Aufenthalten in Oslo.
Mein Fazit: Norwegen ist ein tolles Reiseland, egal wie man es bereist, und ich zehre noch heute davon.
Ich wünsche Dir noch viele Reisen mit tollen Eindrücken.
Viele Grüße aus Flensburg
Rainer
danke für das Zeigen deiner (wie immer) tollen Bilder. Und natürlich für die Schilderung deiner Eindrücke.
Da kommen bei mir Erinnerungen an meine 2 Hurtigreisen von 2003 und 2016 auf.
Beide Reisen mit Anreise von Kiel mit Color Line nach Oslo und weiter mit der Bergenbahn nach Bergen.
Dann Rundreise Bergen-Kirkenes-Trondheim auf der Kong Harald.
Die Rückreise ab Trondheim ging mit der Dovrebahn nach Oslo und weiter mit Color Line nach Kiel.
So konnte ich Schiffsreisen mit Zugreisen verbinden und habe viele Eindrücke von Norwegen bekommen.
Zusätzlich gab es noch einige Color-Line-Reisen mit teils längeren Aufenthalten in Oslo.
Mein Fazit: Norwegen ist ein tolles Reiseland, egal wie man es bereist, und ich zehre noch heute davon.
Ich wünsche Dir noch viele Reisen mit tollen Eindrücken.
Viele Grüße aus Flensburg
Rainer
- shipfriend
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- Beiträge: 1178
- Registriert: Sa 15. Sep 2018, 21:50
Re: Mai 2023: Reise nach Ålesund
Hej Johannes,
der erste Teil kann sich doch sehen lassen, tolle Bilder einer wirklich spannenden Reise, freu mich schon auf Teil 2.
Die Romantika kenne ich noch aus Tallink-Zeiten. In Ålesund war ich vor 6 Jahren mit dem Kreuzfahrtschiff, eine sehr schöne Stadt.
Die Decks der Hurtigruten-Schiffe sehen richtig gut aus. Die stehen noch auf der To-Do-Liste.
der erste Teil kann sich doch sehen lassen, tolle Bilder einer wirklich spannenden Reise, freu mich schon auf Teil 2.
Die Romantika kenne ich noch aus Tallink-Zeiten. In Ålesund war ich vor 6 Jahren mit dem Kreuzfahrtschiff, eine sehr schöne Stadt.
Die Decks der Hurtigruten-Schiffe sehen richtig gut aus. Die stehen noch auf der To-Do-Liste.
Gruß Max
-25 Kreuzfahrten, 11 Reedereien
-Fährfahrten mit >10 Reedereien
-Kommende Kreuzfahrtschiffe: Emerald Princess, X Silhouette
Instagram @max_shipspotting, maxf_fotografi
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Re: Mai 2023: Reise nach Ålesund
Das ist ja ein gewaltiges Echo . Entschuldigt das Warten. Es war so viel zu tun.
So ja, nun folgt der letzte Teil meines Berichts. Es ist der umgekehrte Reiseverlauf der Hinreise.
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~ ~ ~ Tag 8/11 ~ ~ ~ Beginn der Rückreise ~ ~ ~
Gegen 00:30 Uhr legte die KONG HARALD an.
An der Info erhielt ich meine Bord- und Kabinenkarte. Meinen Kabinenwunsch hatten sie erhalten .
Mitschiffs, wenn möglich Deck 3 – es wurde Deck 6 … aber immerhin nicht vorne im Vorschiff.
Da ich wusste, was mich erwarten sollte, wollte ich das im Vornherein abklopfen. Als reine Vorsichtsmaßnahme wurde eine Reisetablette eingenommen.
~ ~ ~ Linie: Ålesund – Bergen ~ ~ ~
~ ~ ~ Schiff: KONG HARALD (1993) ~ ~ ~
01:20 Uhr legten wir ab und bis Torvik (02:35 – 02:45 Uhr) war es erträglich, da wir unter Land respektive zwischen den Inseln fuhren.
Erstaunlich schnell schlief ich ein.
Ab ca. 03:15 Uhr wurde ich wach.
Alles knarrte, alles knackte, ein erster Gedanke: “Uff, Oh Mann, Licht an!“, die Jacke hing quer zur Fahrtrichtung und die Wellen kamen frontal.
Sie schwang nach hinten und zurück, gefolgt von einem harten Aufschlag des Bugs im Wellental.
Ab und an erfolgte kein Aufschlag und auf ein lautloses Eintauchen folgte ein wohlwollender Wellenberg, der den Bug erneut hinauf katapultierte.
Bb voraus hatten war in der Ferne die Halbinsel Stadlandet, um die wir herum mussten. Es führte kein Weg dran vorbei.
Ich blickte durch mein Fenster nach oben nach draussen, da, dort war im Halblicht eine Wolke am Himmel zu sehen.
Sekunden später war sie wieder hinter einem Davit verschwunden. Unentwegt knarrte und knackte alles.
Ein neuer Gedanke flackerte durchs Hirn: “Wasserflasche, wo? Ah! Hier!“ … “Handy … Marinetraffic, wo genau sind wir?“ .
So sah man ab und an nach der Position. Half nichts, weg konnte man nicht und wenn, wohin? Da musste man jetzt einfach durch.
Ich verkeilte mich so in der Koje, dass ich selbst nicht mehr wegkullern konnte.
Tja, Stabilisatoren taugen halt nichts, wenn die See frontal kommt. Schon gar nicht bei 5m wenn nicht mehr.
Gegen 05:15 Uhr: ein letzter Blick nach der Schiffsposition, die KONG HARALD lag ruhiger im Wasser.
Nun fuhren wir zwischen den Inseln und das Gröbste war überstanden. Zeit die Augen zu schließen. Draussen wurde es allmählich heller.
Nach zwei Stunden hielt es mich nicht mehr in der Koje. Wollte ich denn die Landschaft verschlafen ?
Das dachte ich eher weniger. Aber seht selbst.
Ei! Na was erblickten meine Augen? Tatsächlich, ein Werftschild der Stralsunder Volkswerft.
Die KONG HARALD wurde dort 1993 gebaut.
Hafen Florø.
So in etwa sah meine Kammer aus. Hier stand eine leere offen, die meiner entsprach (bis aus den fehlenden Ausblick).
An den Untiefen brachen sich dramatisch die Wellen (siehe Bildmitte).
Die Konstrukteure hatten sich beim Süll der Fenster was gedacht. Hier konnte das Wasser ablaufen. Bei der SCOTTISH VIKING ging das nicht.
Schließlich ging es ein letztes mal längs zur anrollenden See, die Windfinder zur Folge nur noch bis 3m betrug.
Wieder brachen sich die Wellen an den Felsen.
So auch hier.
Ein stetiges auf …
… und ab.
In Bergen lag die NORMAND VISION (IMO: 9665530, Bergen NO → Mongstad NO) …
… sowie die ROTTERDAM (IMO 9837470, Reiseverlauf vergessen zu sichten).
Positiven überrascht war ich davon, dass wir mit nur 5min hinter Plan an der Kaikante lagen, 14:50 Uhr.
Zu 15:05 Uhr war ich schon von Bord, 15:41 Uhr fuhr der Zug.
Ein letzter Blick zurück. Gehe ich wieder an Bord? Ich glaube ja .
Nun aber weiter. Es lag ein 25-minütiger Fußmarsch durch die Stadt bis zum Bahnhof vor mir.
All zu viel Zeit zum Gucken hatte ich diesmal nicht.
Doch bei den Möwen machte ich eine kleine Ausnahme.
Erst zehn Minuten vor Abfahrt wurde die Absperrung zum Bahnsteig geöffnet.
Die alte Norwegische Staatsbahn NSB firmierte sich 2019 zur heutigen VY (Quelle: Wiki). Dieses Detail hier wollte ich noch bildlich festhalten.
Ich bezog wieder mein Abteil. 305km lagen nun vor mir.
Man merkte den stetigen Anstich der Trasse.
In Myrdal war diesmal kein Anschluss an die Flåmbahn vorgesehen.
Also neben der Strecke nach Narvik ist die Bergenbahn nun eine meiner Favoriten.
Für mich persönlich dann natürlich im Abteilwagen.
Bahnhof Hønefoss. Weit über die Hälfte der Strecke war geschafft und Olso war nicht mehr fern.
Die Licht wurde schwächer und die Kamera wollte auch mal ihre Pause haben.
So holte ich mir was im Speisewagen und verbrachte die Restzeit in aller Ruhe. Es ist doch immer wieder eine schöne Art des Reisens.
Oslo, das bis 1924 Kristiania (Quelle: Wiki) als Namen hatte, wurde in den späten Abendstunden gegen 22:30 Uhr erreicht.
Im Anschluss ging es gleich ins Hotel. An dem Abend wurde ich nicht mehr alt.
~ ~ ~ Tag 9/11 ~ ~ ~ Weiterreise nach Kristiansand ~ ~ ~
Ausschlafen war möglich, wenn man das mit der Nacht auf der KONG HARALD verglich. Das Frühstück und die Zeit wollte ich mir sparen.
So ging ich gleich wieder runter zum Bahnhof. Es lag wieder eine Zugfahrt vor mir. Wieder etwas über 4 Stunden runter nach Kristiansand.
Ich hatte diesmal Pech, denn in dem Großraumwaggon stieg noch eine Schulklasse zu. “Das kann ja heiter werden … ! , dachte ich mir.
Bei der Fahrscheinkontrolle stellte sich raus, dass erst, wie ich, in Kristiansand aussteigen sollten.
So fragte ich innerlich verzweifelt beim Schaffner an, ob denn in einem anderen Waggon ein Platz für mich frei würde.
Er nahm es zur Kenntnis und kam nach (schätzungsweise) einer Stunde wieder und wies mir einen anderen Platz zu. Bingo!
Auch diesmal sollten wieder einpaar Landschaftsaufnahmen rausspringen.
Ich gebe zu, zum Ende dieser Fahrt kam mir der Gedanken, dass ich für diesen Urlaub genug nordische Landschaften zu Gesicht bekam.
Ankunft in Kistiansand nach 252km.
Das Hotel lag gleich in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof und somit am Hafen. Im allgemeinen erscheint die Stadt recht klein.
Nach dem Einchecken vertrat ich mir nochmal die Füße.
Da kam ich an diesem kleinen Hafen …
… mit wirklich ganz putzigen Booten vorbei. Zuerst war doch eins schöner als das andere .
In der Nähe befand sich noch ein Hafen, wo Menschen aus der Umgebung Zeit verbrachten.
Es hatte etwas von einem Dorfplatz, nur ohne Autos sondern ausschließlich mit Booten jeglicher Größen. Hier verweilte ich zunächst etwas.
Es war doch sehr schön. Näheres könnt Ihr hier sehen (https://www.kristiansand-norway.com/att ... rygga.html).
Doch eins der wohl schönsten lag wohl einen Hafen weiter.
Schön, dass solche Schätzchen gepflegt werden.
Später ging ich noch zum Jachthafen rüber.
~ ~ ~ Tag 10/11 ~ ~ ~ Das Steubenhöft ruft! ~ ~ ~
Nach dem Frühstück wurde wieder durch das Städtchen spaziert. Einen Abstecher zur ROMANTIKA ließ ich mir nicht nehmen.
Ganz in der Nähe machten einpaar Holländer ein Gruppenfoto vor der Fähre, andere fotografierten sie nur.
Was wohl durch ihre Schiffsseele geisterte? “Ach, nirgends kann ich mal in Ruhe liegen!“ … “Ich suche mir ein anderes Plätzchen!“
“So, hehe ... hier findet mich ke... , nee oder?“
Den Rest des Tages verbrachte ich auch noch in der Natur.
Schließlich musste ich zum Hotel zurück, um das Gepäck zu holen. Zeitnahme wurde bei der HNL eingecheckt.
Weil mit einfach zu viele Menschen im Wartenraum waren, blieb ich einfach draussen. Da war die Luft eh frischer.
Zu 16:00 Uhr sollte der Einstieg erfolgen. Erst mauschelten sich die Passagiere für die Colorline durch.
Nach einigen Durchsagen wurden dann wieder die zwei Türen geöffnet und der Pulk von Menschen strömte zur Kontrolle.
Ein Andenken was man in Ehren halten muss !
Nachdem das Nadelöhr überwunden war, ging es wieder über die Brücke ganz rüber zum Schiff und der Einstieg erfolgte nicht über das Fahrzeugdeck.
Der alte Heimathafen Tallinn ließ sich noch erkennen.
~ ~ ~ Linie: Kristiansand – Cuxhaven ~ ~ ~
~ ~ ~ Schiff: ROMANTIKA (2002) ~ ~ ~
Ihr seht hier den Containerhafen. Wenn ich die Plakate dort richtig gedeutet hatte, sollen dort bald Wohnungen entstehen.
Dann werfen wir den Ofen mal an!
Vorletztes Ablegen nach Cuxhaven.
Tschüss, Norwegen, es war doch wirklich sehr schön!
Die AMERA (IMO 8700280, Helgoland D → Oslo NO) passte auch noch auf die Karte.
An Stb: wieder die Insel Oksøy, …
… an Bb: die Insel Grønningen (58.08154° / 8.088137°) mit ihrem 1878 gebauten Leuchtturm.
Nahe des Infoschalters befand sich dieser große Bildschirm. Ziel: Cuxhaven.
Anderes als den Massengutfrachter OMICRON TITNA (IMO 9304277, Skagen Reede DK → Ust-Luga RU) bekam ich nicht mehr vor die Linse.
Wegen des Starkwindes wurde das Stb-Aussendeck gesperrt, was mir wieder eine freie Schussbahn ermöglichte.
Durch die Korridore und einem hinteren Niedergang gelangte ich an eine Glastür. Hier war man allein und der Wind war zu hören.
Es blieb zu Abend wieder bei einem Salat. Später wurde die restliche Zeit in der Kammer verbracht.
Nur leicht rollte die ROMANTIKA. Gute Nacht!
~ ~ ~ Tag 11/11 ~ ~ ~ Ankunft am Steubenhöft, HAPAG-Hallen und Rückreise nach Berlin ~ ~ ~
Der Wetterbericht sagte Sonne voraus. Sodann wurde am Vortag der Wecker gestellt.
Siehe da, man wurde nicht enttäuscht!
Es ist schon recht praktisch so früh unterwegs zu sein. Also auch aus dokumentatorischer Sicht .
Das nasse Werftschild wollte dann auch noch einmal abgelichtet werden.
So, na gut, dann kommen jetzt noch einpaar Innenaufnahmen. Hatte ich ja versprochen.
Unter der Flagge der Niederlande klebt noch die von Schweden .
Wie diese Glaskunst von der Hinfahrt genau entsteht, würde ich gerne mal verstehen.
Ein herrlicher Vormittag!
Die Gastflagge wurde schon gehisst und …
… Helgoland war auch schon in Sichtweite.
Erstmal ging es runter ans Frühstücksbuffet und ich suchte mir einen Tisch nach Möglichkeit am Fenster.
Nur die Ruhe. Noch war kein Schiff zu sehen. Doch da! Von Stb näherte sich ein ConRo-Frachter der ACL. Wir befanden uns auf die Ansteuerung der Elbe.
Es war die ATLANTIC SEA (IMO 9670597, Halifax CA → Hamburg D), die gerade einen Lotsen aufnahm.
Später sausten wir noch an dem Tanker BOMAR VENUS (IMO 9374014, Rotterdam NL → Kiel D) vorbei.
Cuxhaven war nicht mehr weit. Hier kam die Insel Neuwerk in Sicht.
Als letzten wurde noch am Tanker STEN MOSTER (IMO 9341184, Antwerpen BE → Szczecin PL) vorbei gebraust.
Kugelbake und Cuxhaven, Ahoi!
Die JAN CUX II (IMO 8136099) war der erste Entgegenkommer des Tages.
Ein letztes Mal wollte ich es so versuchen! Besser war es mir leider nicht möglich.
Toll, das nach fast 20 Jahren noch der alte Schriftzug zu erkennen ist .
Es standen Busse bereit, die aber bei weitem nicht reichten, die Menschenmassen abzutransportieren.
Während sich das Deck lichtete und viele Passagiere drinnen waren und ausstiegen, ergriff ich letzte Möglichkeit für diese Ansicht.
Erst wurden die Fahrzeuge entladen, dann folgten die Fußgänger. Dann stieg auch ich hinab bis Deck 3, dem Fahrzeugdeck, um mich einzureihen.
Viele Ankömmlinge warteten auf die Busse, die sie in die Stadt bringen sollten.
Ich ging sogleich weiter zum Kuppelsaal der HAPAG-Halle. Denn dort sollte zeitnahe eine Führung stattfinden.
Das Gepäck durfte ich an einem geeigneten Platz abstellen.
Tja, mein ursprünglicher Plan sah vor, erst die Führung mitzumachen und dann aufs Schiff zu steigen.
Doch leider war ich dafür bei meiner Anreise zu spät in Cuxhaven angekommen.
Von unserem Ausstellungsführer wurden wir im großen Kuppelsaal begrüßt.
Zunächst wurden wir Teilnehmer begrüßt, das Eintrittsgeld kassiert, worauf der Beginn der Führung durch die ansehnlichen Räumlichkeiten folgte .
Auch auf den Herrn Albert Ballin, dem Vater der Kreuzfahrt, wurde eingegangen. Der Herr hatte damals wirklich Großes geschaffen.
Hier könnt Ihr Euch das Gebiet auf einem alten Stadtplan von 1925 genauer ansehen.
→ https://www.pharus-plan.de/karten/248b- ... -Hafen.jpg
Diese schöne Halle, die wie durch ein Wunder den Zweiten Weltkrieg überlebt hatte, wurde in den 1950er-Jahren noch modernisiert.
So kam man damals wohl auf die weniger geistreiche, ja sogar behämmerte Idee, den ganzen guten Stuck von der Decke zu kloppen! Grrr .
Als nächstes sahen wir uns den Amerika-Bahnhof an. Die Gleise, die dort heute noch liegen, sind allem Anschein nach original.
Was dort damals für ein Getummel gewesen sein muss. Etwas weiter auf Höhe der Zollhalle wurden die Gepäckwagen rangiert und dort entleert.
Uns wurde auch erklärt, dass z.B. zwei Züge dort ankamen – nach Klassen geordnet.
Durch zwei Türen gelangten wir schließlich in die alte (eben genannte) Zollhalle. Das Schild der Gepäckannahme verwirrt. Wohlmöglich ist es neuer.
Weiter hinten erfolgte die Gepäckausgabe. Manche Auswanderer hatten wahrscheinlich nichts weiter, ausser einen Beutel mit Geld und dem Nötigsten.
Entweder nach New York oder (noch) in eins der Länder, die an der Plane des Lasters aufgezählt waren .
Im Gedeckten Gang, wo bereits die Abfertigung der HNL im vollen Gange war, konnte ich diesen Plan erspähen. Die ElbLink da auch drauf.
Bei genauem Hinsehen ist in einer der Fensterscheiben der Schiffsname zu sehen. Das war natürlich so gewollt .
Zum Ende des Rundgangs gelangten wir noch hoch in die Ausstellung aufs Steubenhöft.
Vergangenheit und jüngst Vergangenes … !
Die Führung hat mir wieder sehr gefallen. Ich kann sie jedem Geschichtsbegeisterten auch mit Hang zur historischen Schifffahrt nur ans Herz legen.
Erstmalig war ich (wie bereits erwähnt) im Herbst 2015 hier. Da nahm ich aber nach der Führung die ElbLink-Fähre nach Brunsbüttel.
Hier wäre ein Link zum Geschichte (https://hapaghalle-cuxhaven.de/de/geschichte/).
Ein letzter unverstellter Blick zum HNL mit HAPAG-Halle … !
Mit meinen Gepäck in der einen Hand und einem Fischbrötchen* in der anderen, humpelte ich wieder zum Bahnhof.
Dort wurde erstmal die Reisetasche ganz gewissenlos ins Schließfach gesperrt, denn ich wollte noch einpaar Stunden bleiben.
*wie sehr hatte ich das in Norwegen vermisst. Nirgends konnte ich einen Fischbrötchen-Stand finden .
Zunächst besuchte ich den Hafen.
Also auf der Alten Liebe kann man ja wirklich gut im Schatten Schiffe gucken. Hier kam der Tanker MAERSK KIERA.
Die WAPPEN VON BORKUM sah für ihr alter ganz gut aus. Das blau und das Eils-Logo erinnert mich stark die ehemalige Reederei Kipp auf Rügen .
Leider hat es hier in der Schnelle mit den Einstellungen nicht ganz geklappt. Bin nicht zufrieden.
Für die Tagesplanerfüllung fuhr ich noch hoch zur Kugelbake. Von der gleichnamigen Bushaltestelle lief man nur wenige Minuten.
Die Luft war frisch, die Vögel zwitscherten – wirkliche Urlaubsstimung.
Auf dem Deich angekommen legte auch schon die ROMANTIKA ab.
So! Jawoll, genau so wollte ich sie haben. Das war von Anfang an die Idee. Vorletztmalig lief sie an Niedersachsens Wahrzeichen vorbei.
Da zog sie dahin.
Ich hatte noch etwas Zeit, blieb auf der Bank sitzen und genoss den Wind und den Weitblick.
Oh, na los zum Bus. Sicherheitshalber wollte ich einen früher nehmen. So wartete man gewohnt. 2 Minuten … hm, noch nicht da?
Naja, kommt vor. 10 … 15 Minuten … also nun aber … so langsam wurde ich ungeduldig und immer mehr Menschen kamen.
Mit 20 Minuten Verspätung kam der Bus dann angeeiert. “Halt, bitte nicht mehr einsteigen!“, rief der Busfahrer durch.
Bitte was?! Also fuhr der wieder ab. Angesäuert musste man sehen, dass hinten noch genug Stehplätze frei gewesen wären.
Und die innerliche Uhr tickte unerbittlich immer lauter! Da, gleich dahinter kam der Nächste – sogar pünktlich, hey! Dazu so gut wie leer .
So brauste man durch Döse nach Cuxhaven rein, am Hafen überholten wir noch den “vollen“ Bus vor uns und kamen mit Mühe und Not am Bahnhof an.
Nur noch 8 Minuten trennten mich. Gepäck befreit, Reiseproviant gekauft und den Zug gestürmt.
Aber für ein Bildchen war noch Zeit .
Uff, geschafft! Jetzt konnte nichts mehr passieren.
Es ging wieder durch das schöne Alte Land mit Umstieg in Harburg, …
… bis nach Hamburg Hauptbahnhof. Aber mal wirklich im Ernst! Hamburg hat doch wirklich einen sehr schönen Hauptbahnhof.
Da könnte man glatt neidisch werden.
Nach einer kurzen Zeit fuhr ich mit dem ICE bis Berlin weiter.
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Unterm Strich wollte ich noch ein paar Zahlen sprechen lassen. So legte ich folgende Distanzen zurück.
→ Zug: 2.105,0km
→ See: 0.876,0sm (1.620,0km)
Damit gewinne ich zwar keinen Blumentopf aber das ist ja eh nicht mein Ansinnen.
So, na gut ja, also das war es dann mit der Reise.
Viele Grüße und allzeit gute Reisen gewünscht,
Johannes
So ja, nun folgt der letzte Teil meines Berichts. Es ist der umgekehrte Reiseverlauf der Hinreise.
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~ ~ ~ Tag 8/11 ~ ~ ~ Beginn der Rückreise ~ ~ ~
Gegen 00:30 Uhr legte die KONG HARALD an.
An der Info erhielt ich meine Bord- und Kabinenkarte. Meinen Kabinenwunsch hatten sie erhalten .
Mitschiffs, wenn möglich Deck 3 – es wurde Deck 6 … aber immerhin nicht vorne im Vorschiff.
Da ich wusste, was mich erwarten sollte, wollte ich das im Vornherein abklopfen. Als reine Vorsichtsmaßnahme wurde eine Reisetablette eingenommen.
~ ~ ~ Linie: Ålesund – Bergen ~ ~ ~
~ ~ ~ Schiff: KONG HARALD (1993) ~ ~ ~
01:20 Uhr legten wir ab und bis Torvik (02:35 – 02:45 Uhr) war es erträglich, da wir unter Land respektive zwischen den Inseln fuhren.
Erstaunlich schnell schlief ich ein.
Ab ca. 03:15 Uhr wurde ich wach.
Alles knarrte, alles knackte, ein erster Gedanke: “Uff, Oh Mann, Licht an!“, die Jacke hing quer zur Fahrtrichtung und die Wellen kamen frontal.
Sie schwang nach hinten und zurück, gefolgt von einem harten Aufschlag des Bugs im Wellental.
Ab und an erfolgte kein Aufschlag und auf ein lautloses Eintauchen folgte ein wohlwollender Wellenberg, der den Bug erneut hinauf katapultierte.
Bb voraus hatten war in der Ferne die Halbinsel Stadlandet, um die wir herum mussten. Es führte kein Weg dran vorbei.
Ich blickte durch mein Fenster nach oben nach draussen, da, dort war im Halblicht eine Wolke am Himmel zu sehen.
Sekunden später war sie wieder hinter einem Davit verschwunden. Unentwegt knarrte und knackte alles.
Ein neuer Gedanke flackerte durchs Hirn: “Wasserflasche, wo? Ah! Hier!“ … “Handy … Marinetraffic, wo genau sind wir?“ .
So sah man ab und an nach der Position. Half nichts, weg konnte man nicht und wenn, wohin? Da musste man jetzt einfach durch.
Ich verkeilte mich so in der Koje, dass ich selbst nicht mehr wegkullern konnte.
Tja, Stabilisatoren taugen halt nichts, wenn die See frontal kommt. Schon gar nicht bei 5m wenn nicht mehr.
Gegen 05:15 Uhr: ein letzter Blick nach der Schiffsposition, die KONG HARALD lag ruhiger im Wasser.
Nun fuhren wir zwischen den Inseln und das Gröbste war überstanden. Zeit die Augen zu schließen. Draussen wurde es allmählich heller.
Nach zwei Stunden hielt es mich nicht mehr in der Koje. Wollte ich denn die Landschaft verschlafen ?
Das dachte ich eher weniger. Aber seht selbst.
Ei! Na was erblickten meine Augen? Tatsächlich, ein Werftschild der Stralsunder Volkswerft.
Die KONG HARALD wurde dort 1993 gebaut.
Hafen Florø.
So in etwa sah meine Kammer aus. Hier stand eine leere offen, die meiner entsprach (bis aus den fehlenden Ausblick).
An den Untiefen brachen sich dramatisch die Wellen (siehe Bildmitte).
Die Konstrukteure hatten sich beim Süll der Fenster was gedacht. Hier konnte das Wasser ablaufen. Bei der SCOTTISH VIKING ging das nicht.
Schließlich ging es ein letztes mal längs zur anrollenden See, die Windfinder zur Folge nur noch bis 3m betrug.
Wieder brachen sich die Wellen an den Felsen.
So auch hier.
Ein stetiges auf …
… und ab.
In Bergen lag die NORMAND VISION (IMO: 9665530, Bergen NO → Mongstad NO) …
… sowie die ROTTERDAM (IMO 9837470, Reiseverlauf vergessen zu sichten).
Positiven überrascht war ich davon, dass wir mit nur 5min hinter Plan an der Kaikante lagen, 14:50 Uhr.
Zu 15:05 Uhr war ich schon von Bord, 15:41 Uhr fuhr der Zug.
Ein letzter Blick zurück. Gehe ich wieder an Bord? Ich glaube ja .
Nun aber weiter. Es lag ein 25-minütiger Fußmarsch durch die Stadt bis zum Bahnhof vor mir.
All zu viel Zeit zum Gucken hatte ich diesmal nicht.
Doch bei den Möwen machte ich eine kleine Ausnahme.
Erst zehn Minuten vor Abfahrt wurde die Absperrung zum Bahnsteig geöffnet.
Die alte Norwegische Staatsbahn NSB firmierte sich 2019 zur heutigen VY (Quelle: Wiki). Dieses Detail hier wollte ich noch bildlich festhalten.
Ich bezog wieder mein Abteil. 305km lagen nun vor mir.
Man merkte den stetigen Anstich der Trasse.
In Myrdal war diesmal kein Anschluss an die Flåmbahn vorgesehen.
Also neben der Strecke nach Narvik ist die Bergenbahn nun eine meiner Favoriten.
Für mich persönlich dann natürlich im Abteilwagen.
Bahnhof Hønefoss. Weit über die Hälfte der Strecke war geschafft und Olso war nicht mehr fern.
Die Licht wurde schwächer und die Kamera wollte auch mal ihre Pause haben.
So holte ich mir was im Speisewagen und verbrachte die Restzeit in aller Ruhe. Es ist doch immer wieder eine schöne Art des Reisens.
Oslo, das bis 1924 Kristiania (Quelle: Wiki) als Namen hatte, wurde in den späten Abendstunden gegen 22:30 Uhr erreicht.
Im Anschluss ging es gleich ins Hotel. An dem Abend wurde ich nicht mehr alt.
~ ~ ~ Tag 9/11 ~ ~ ~ Weiterreise nach Kristiansand ~ ~ ~
Ausschlafen war möglich, wenn man das mit der Nacht auf der KONG HARALD verglich. Das Frühstück und die Zeit wollte ich mir sparen.
So ging ich gleich wieder runter zum Bahnhof. Es lag wieder eine Zugfahrt vor mir. Wieder etwas über 4 Stunden runter nach Kristiansand.
Ich hatte diesmal Pech, denn in dem Großraumwaggon stieg noch eine Schulklasse zu. “Das kann ja heiter werden … ! , dachte ich mir.
Bei der Fahrscheinkontrolle stellte sich raus, dass erst, wie ich, in Kristiansand aussteigen sollten.
So fragte ich innerlich verzweifelt beim Schaffner an, ob denn in einem anderen Waggon ein Platz für mich frei würde.
Er nahm es zur Kenntnis und kam nach (schätzungsweise) einer Stunde wieder und wies mir einen anderen Platz zu. Bingo!
Auch diesmal sollten wieder einpaar Landschaftsaufnahmen rausspringen.
Ich gebe zu, zum Ende dieser Fahrt kam mir der Gedanken, dass ich für diesen Urlaub genug nordische Landschaften zu Gesicht bekam.
Ankunft in Kistiansand nach 252km.
Das Hotel lag gleich in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof und somit am Hafen. Im allgemeinen erscheint die Stadt recht klein.
Nach dem Einchecken vertrat ich mir nochmal die Füße.
Da kam ich an diesem kleinen Hafen …
… mit wirklich ganz putzigen Booten vorbei. Zuerst war doch eins schöner als das andere .
In der Nähe befand sich noch ein Hafen, wo Menschen aus der Umgebung Zeit verbrachten.
Es hatte etwas von einem Dorfplatz, nur ohne Autos sondern ausschließlich mit Booten jeglicher Größen. Hier verweilte ich zunächst etwas.
Es war doch sehr schön. Näheres könnt Ihr hier sehen (https://www.kristiansand-norway.com/att ... rygga.html).
Doch eins der wohl schönsten lag wohl einen Hafen weiter.
Schön, dass solche Schätzchen gepflegt werden.
Später ging ich noch zum Jachthafen rüber.
~ ~ ~ Tag 10/11 ~ ~ ~ Das Steubenhöft ruft! ~ ~ ~
Nach dem Frühstück wurde wieder durch das Städtchen spaziert. Einen Abstecher zur ROMANTIKA ließ ich mir nicht nehmen.
Ganz in der Nähe machten einpaar Holländer ein Gruppenfoto vor der Fähre, andere fotografierten sie nur.
Was wohl durch ihre Schiffsseele geisterte? “Ach, nirgends kann ich mal in Ruhe liegen!“ … “Ich suche mir ein anderes Plätzchen!“
“So, hehe ... hier findet mich ke... , nee oder?“
Den Rest des Tages verbrachte ich auch noch in der Natur.
Schließlich musste ich zum Hotel zurück, um das Gepäck zu holen. Zeitnahme wurde bei der HNL eingecheckt.
Weil mit einfach zu viele Menschen im Wartenraum waren, blieb ich einfach draussen. Da war die Luft eh frischer.
Zu 16:00 Uhr sollte der Einstieg erfolgen. Erst mauschelten sich die Passagiere für die Colorline durch.
Nach einigen Durchsagen wurden dann wieder die zwei Türen geöffnet und der Pulk von Menschen strömte zur Kontrolle.
Ein Andenken was man in Ehren halten muss !
Nachdem das Nadelöhr überwunden war, ging es wieder über die Brücke ganz rüber zum Schiff und der Einstieg erfolgte nicht über das Fahrzeugdeck.
Der alte Heimathafen Tallinn ließ sich noch erkennen.
~ ~ ~ Linie: Kristiansand – Cuxhaven ~ ~ ~
~ ~ ~ Schiff: ROMANTIKA (2002) ~ ~ ~
Ihr seht hier den Containerhafen. Wenn ich die Plakate dort richtig gedeutet hatte, sollen dort bald Wohnungen entstehen.
Dann werfen wir den Ofen mal an!
Vorletztes Ablegen nach Cuxhaven.
Tschüss, Norwegen, es war doch wirklich sehr schön!
Die AMERA (IMO 8700280, Helgoland D → Oslo NO) passte auch noch auf die Karte.
An Stb: wieder die Insel Oksøy, …
… an Bb: die Insel Grønningen (58.08154° / 8.088137°) mit ihrem 1878 gebauten Leuchtturm.
Nahe des Infoschalters befand sich dieser große Bildschirm. Ziel: Cuxhaven.
Anderes als den Massengutfrachter OMICRON TITNA (IMO 9304277, Skagen Reede DK → Ust-Luga RU) bekam ich nicht mehr vor die Linse.
Wegen des Starkwindes wurde das Stb-Aussendeck gesperrt, was mir wieder eine freie Schussbahn ermöglichte.
Durch die Korridore und einem hinteren Niedergang gelangte ich an eine Glastür. Hier war man allein und der Wind war zu hören.
Es blieb zu Abend wieder bei einem Salat. Später wurde die restliche Zeit in der Kammer verbracht.
Nur leicht rollte die ROMANTIKA. Gute Nacht!
~ ~ ~ Tag 11/11 ~ ~ ~ Ankunft am Steubenhöft, HAPAG-Hallen und Rückreise nach Berlin ~ ~ ~
Der Wetterbericht sagte Sonne voraus. Sodann wurde am Vortag der Wecker gestellt.
Siehe da, man wurde nicht enttäuscht!
Es ist schon recht praktisch so früh unterwegs zu sein. Also auch aus dokumentatorischer Sicht .
Das nasse Werftschild wollte dann auch noch einmal abgelichtet werden.
So, na gut, dann kommen jetzt noch einpaar Innenaufnahmen. Hatte ich ja versprochen.
Unter der Flagge der Niederlande klebt noch die von Schweden .
Wie diese Glaskunst von der Hinfahrt genau entsteht, würde ich gerne mal verstehen.
Ein herrlicher Vormittag!
Die Gastflagge wurde schon gehisst und …
… Helgoland war auch schon in Sichtweite.
Erstmal ging es runter ans Frühstücksbuffet und ich suchte mir einen Tisch nach Möglichkeit am Fenster.
Nur die Ruhe. Noch war kein Schiff zu sehen. Doch da! Von Stb näherte sich ein ConRo-Frachter der ACL. Wir befanden uns auf die Ansteuerung der Elbe.
Es war die ATLANTIC SEA (IMO 9670597, Halifax CA → Hamburg D), die gerade einen Lotsen aufnahm.
Später sausten wir noch an dem Tanker BOMAR VENUS (IMO 9374014, Rotterdam NL → Kiel D) vorbei.
Cuxhaven war nicht mehr weit. Hier kam die Insel Neuwerk in Sicht.
Als letzten wurde noch am Tanker STEN MOSTER (IMO 9341184, Antwerpen BE → Szczecin PL) vorbei gebraust.
Kugelbake und Cuxhaven, Ahoi!
Die JAN CUX II (IMO 8136099) war der erste Entgegenkommer des Tages.
Ein letztes Mal wollte ich es so versuchen! Besser war es mir leider nicht möglich.
Toll, das nach fast 20 Jahren noch der alte Schriftzug zu erkennen ist .
Es standen Busse bereit, die aber bei weitem nicht reichten, die Menschenmassen abzutransportieren.
Während sich das Deck lichtete und viele Passagiere drinnen waren und ausstiegen, ergriff ich letzte Möglichkeit für diese Ansicht.
Erst wurden die Fahrzeuge entladen, dann folgten die Fußgänger. Dann stieg auch ich hinab bis Deck 3, dem Fahrzeugdeck, um mich einzureihen.
Viele Ankömmlinge warteten auf die Busse, die sie in die Stadt bringen sollten.
Ich ging sogleich weiter zum Kuppelsaal der HAPAG-Halle. Denn dort sollte zeitnahe eine Führung stattfinden.
Das Gepäck durfte ich an einem geeigneten Platz abstellen.
Tja, mein ursprünglicher Plan sah vor, erst die Führung mitzumachen und dann aufs Schiff zu steigen.
Doch leider war ich dafür bei meiner Anreise zu spät in Cuxhaven angekommen.
Von unserem Ausstellungsführer wurden wir im großen Kuppelsaal begrüßt.
Zunächst wurden wir Teilnehmer begrüßt, das Eintrittsgeld kassiert, worauf der Beginn der Führung durch die ansehnlichen Räumlichkeiten folgte .
Auch auf den Herrn Albert Ballin, dem Vater der Kreuzfahrt, wurde eingegangen. Der Herr hatte damals wirklich Großes geschaffen.
Hier könnt Ihr Euch das Gebiet auf einem alten Stadtplan von 1925 genauer ansehen.
→ https://www.pharus-plan.de/karten/248b- ... -Hafen.jpg
Diese schöne Halle, die wie durch ein Wunder den Zweiten Weltkrieg überlebt hatte, wurde in den 1950er-Jahren noch modernisiert.
So kam man damals wohl auf die weniger geistreiche, ja sogar behämmerte Idee, den ganzen guten Stuck von der Decke zu kloppen! Grrr .
Als nächstes sahen wir uns den Amerika-Bahnhof an. Die Gleise, die dort heute noch liegen, sind allem Anschein nach original.
Was dort damals für ein Getummel gewesen sein muss. Etwas weiter auf Höhe der Zollhalle wurden die Gepäckwagen rangiert und dort entleert.
Uns wurde auch erklärt, dass z.B. zwei Züge dort ankamen – nach Klassen geordnet.
Durch zwei Türen gelangten wir schließlich in die alte (eben genannte) Zollhalle. Das Schild der Gepäckannahme verwirrt. Wohlmöglich ist es neuer.
Weiter hinten erfolgte die Gepäckausgabe. Manche Auswanderer hatten wahrscheinlich nichts weiter, ausser einen Beutel mit Geld und dem Nötigsten.
Entweder nach New York oder (noch) in eins der Länder, die an der Plane des Lasters aufgezählt waren .
Im Gedeckten Gang, wo bereits die Abfertigung der HNL im vollen Gange war, konnte ich diesen Plan erspähen. Die ElbLink da auch drauf.
Bei genauem Hinsehen ist in einer der Fensterscheiben der Schiffsname zu sehen. Das war natürlich so gewollt .
Zum Ende des Rundgangs gelangten wir noch hoch in die Ausstellung aufs Steubenhöft.
Vergangenheit und jüngst Vergangenes … !
Die Führung hat mir wieder sehr gefallen. Ich kann sie jedem Geschichtsbegeisterten auch mit Hang zur historischen Schifffahrt nur ans Herz legen.
Erstmalig war ich (wie bereits erwähnt) im Herbst 2015 hier. Da nahm ich aber nach der Führung die ElbLink-Fähre nach Brunsbüttel.
Hier wäre ein Link zum Geschichte (https://hapaghalle-cuxhaven.de/de/geschichte/).
Ein letzter unverstellter Blick zum HNL mit HAPAG-Halle … !
Mit meinen Gepäck in der einen Hand und einem Fischbrötchen* in der anderen, humpelte ich wieder zum Bahnhof.
Dort wurde erstmal die Reisetasche ganz gewissenlos ins Schließfach gesperrt, denn ich wollte noch einpaar Stunden bleiben.
*wie sehr hatte ich das in Norwegen vermisst. Nirgends konnte ich einen Fischbrötchen-Stand finden .
Zunächst besuchte ich den Hafen.
Also auf der Alten Liebe kann man ja wirklich gut im Schatten Schiffe gucken. Hier kam der Tanker MAERSK KIERA.
Die WAPPEN VON BORKUM sah für ihr alter ganz gut aus. Das blau und das Eils-Logo erinnert mich stark die ehemalige Reederei Kipp auf Rügen .
Leider hat es hier in der Schnelle mit den Einstellungen nicht ganz geklappt. Bin nicht zufrieden.
Für die Tagesplanerfüllung fuhr ich noch hoch zur Kugelbake. Von der gleichnamigen Bushaltestelle lief man nur wenige Minuten.
Die Luft war frisch, die Vögel zwitscherten – wirkliche Urlaubsstimung.
Auf dem Deich angekommen legte auch schon die ROMANTIKA ab.
So! Jawoll, genau so wollte ich sie haben. Das war von Anfang an die Idee. Vorletztmalig lief sie an Niedersachsens Wahrzeichen vorbei.
Da zog sie dahin.
Ich hatte noch etwas Zeit, blieb auf der Bank sitzen und genoss den Wind und den Weitblick.
Oh, na los zum Bus. Sicherheitshalber wollte ich einen früher nehmen. So wartete man gewohnt. 2 Minuten … hm, noch nicht da?
Naja, kommt vor. 10 … 15 Minuten … also nun aber … so langsam wurde ich ungeduldig und immer mehr Menschen kamen.
Mit 20 Minuten Verspätung kam der Bus dann angeeiert. “Halt, bitte nicht mehr einsteigen!“, rief der Busfahrer durch.
Bitte was?! Also fuhr der wieder ab. Angesäuert musste man sehen, dass hinten noch genug Stehplätze frei gewesen wären.
Und die innerliche Uhr tickte unerbittlich immer lauter! Da, gleich dahinter kam der Nächste – sogar pünktlich, hey! Dazu so gut wie leer .
So brauste man durch Döse nach Cuxhaven rein, am Hafen überholten wir noch den “vollen“ Bus vor uns und kamen mit Mühe und Not am Bahnhof an.
Nur noch 8 Minuten trennten mich. Gepäck befreit, Reiseproviant gekauft und den Zug gestürmt.
Aber für ein Bildchen war noch Zeit .
Uff, geschafft! Jetzt konnte nichts mehr passieren.
Es ging wieder durch das schöne Alte Land mit Umstieg in Harburg, …
… bis nach Hamburg Hauptbahnhof. Aber mal wirklich im Ernst! Hamburg hat doch wirklich einen sehr schönen Hauptbahnhof.
Da könnte man glatt neidisch werden.
Nach einer kurzen Zeit fuhr ich mit dem ICE bis Berlin weiter.
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Unterm Strich wollte ich noch ein paar Zahlen sprechen lassen. So legte ich folgende Distanzen zurück.
→ Zug: 2.105,0km
→ See: 0.876,0sm (1.620,0km)
Damit gewinne ich zwar keinen Blumentopf aber das ist ja eh nicht mein Ansinnen.
So, na gut ja, also das war es dann mit der Reise.
Viele Grüße und allzeit gute Reisen gewünscht,
Johannes
Zuletzt geändert von Johannes7 am Do 8. Jun 2023, 12:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Mai 2023: Reise nach Ålesund
Vielen Dank für den tollen Bericht, die ROMANTIKA scheint ein wirklich schönes Schiff zu sein. Hoffentlich bleibt und die Verbindung nach Kristiansand - egal von welchem Starthafen - noch lange erhalten.
- shipfriend
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Re: Mai 2023: Reise nach Ålesund
Hej Johannes,
nun habe ich den zweiten Teil des Berichtes lesen können: wirklich tolle Aufnahmen von einer sehr schönen Tour, die mir so auch gefallen hätte. Grad den Teil mit en Hurtigruten fand ich das Highlight, reizen mich diese Schiffe doch auch noch.
nun habe ich den zweiten Teil des Berichtes lesen können: wirklich tolle Aufnahmen von einer sehr schönen Tour, die mir so auch gefallen hätte. Grad den Teil mit en Hurtigruten fand ich das Highlight, reizen mich diese Schiffe doch auch noch.
Gruß Max
-25 Kreuzfahrten, 11 Reedereien
-Fährfahrten mit >10 Reedereien
-Kommende Kreuzfahrtschiffe: Emerald Princess, X Silhouette
Instagram @max_shipspotting, maxf_fotografi
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