Mai 2023: Reise nach Ålesund (Westküste Norwegen)
Verfasst: So 4. Jun 2023, 21:40
Ahoi in die Runde!
Die HNL hatte bekanntlich den Kristiansand-Liniendienst vorübergehend nach Cuxhaven verlegt.
Es ergab sich also die vortreffliche und wohl vorerst einmalige Gelegenheit, mit einer großen Ropax-Fähre vom Steubenhöft abzulegen.
Wenn ich daran denke, dass ich zuletzt im Herbst 2015 für die Elblink-Fähre dort war … (träum)!
Aber warum träumen? Der Wunsch einer Fährfahrt ähnlich zu DFDS-Zeiten wurde Wirklichkeit!
Die Westküste Norwegens lockte mich mit ihrer wunderschönen Landschaft und Natur.
Auf, auf, wohlan … !
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~ ~ ~ Tag 1/11 ~ ~ ~ Anreise nach Cuxhaven und Abfahrt ab Steubenhöft ~ ~ ~
Die Reise nahm in aller Frühe ab Berlin Hauptbahnhof mit dem ICE ihren Lauf. Ich hatte mir einen Platz im Ruhebereich gesucht.
Dieser umfasste nur zwölf Sitze, befand sich hinter dem Führerstand und war mit einer Glastür vom Gang abgetrennt.
Zu meiner positiven Überraschung funktionierte das Prinzip von „Ruhebereich“ ausgezeichnet.
In Hamburg Hauptbahnhof erfolgte der Umstieg in einen RE bis Harburg, wo ein Zug nach Cuxhaven wartete, …
… der mich durch das Alte Land …
… schließlich pünktlich zu meinem Bestimmungsort brachte.
Mit Reisetasche und Rucksack erfolgte ein Fußmarsch durch den Fischereihafen. Da! Der weisse Schornstein der ROMANTIKA war nicht zu übersehen.
In einer Fischhallen holte ich mir dann noch ein Fischbrötchen.
Ein erhebendes Gefühl überkam mich: Cuxhaven, HAPAG-Hallen … die Seereise möge beginnen !
Hier endeten viele Sonderzüge mit Auswanderern. Sie alle hatten hier letztmalig deutschen Boden unter den Füßen.
Schließlich humpelte ich mit dem Gepäck entlang der HAPAG-Halle bis zum Gedeckten Gang an die Eingangstür.
Viele Reisende standen in der Schlange, die jedoch konstant weiter rückte. An einem der Schalter wurde mir die Kabinenkarte ausgehändigt.
Reederei-Prospekte und Fahrpläne ab Cuxhaven lagen leider nicht aus .
Goldstaub! Den Fahrschein von der ElbLink-Fähre habe ich auch noch .
Durch den Gedeckten Gang gelangten noch die DFDS-Passagiere zur Gangway der Harwich-Fähre.
Schließlich erfolgte der Einstieg über die Fahrzeugrampe. Es ging recht zügig. An Bord suchte ich zuerst meine Kammer auf, die sich weit vorne befand.
~ ~ ~ Linie: Cuxhaven – Kristiansand ~ ~ ~
~ ~ ~ Schiff: ROMANTIKA (2002) ~ ~ ~
Hm, nun ja, in der Seeluft der Nordsee ist nun mal etwas mehr Salz vorhanden. Pech für die Kuh Elsa. Einen Versuch war es wert.
Pünktlich legten wir ab.
Tschüss, Steubenhöft. Diesmal nicht elbaufwärts gen Brunsbüttel, nicht hinter der Kugelbake nach Westen sondern hinauf nach Norden!
An der Kugelbake standen zu Auswanderer-Zeiten wahrscheinlich unglückliche Menschen, ihren Söhnen, Töchtern, Brüdern oder Schwestern zuwinkend.
Die BBC VOLGA (IMO 9436329, Danzig PL → Sunderland GB) überholten wir erstmal.
An Bb: die Hochseeinsel Helgoland.
Ich sah mich dann im Schiff etwas um. Einpaar mehr Innenaufnahmen entstanden auf der Rückfahrt.
Alles in allem machte die ROMANTIKA einen doch “kreuzfahrtschiffigen“ Eindruck.
Jedoch nicht so überladen wie die Silja Line, mit der ich im Dezember 2014 von Helsinki nach Stockholm unterwegs war.
Dieses schmucke Werftschild befand sich an der Info.
Ihr früheres Einsatzgebiet konnte sie offenbar nicht verbergen. Macht doch nix .
Bei dieser “Glaskunst“ verbreachte ich etwas Zeit.
Weil das Abendbuffet bereits ausgebucht war und ich es auch nicht zur Reise hinzugebucht hatte, genügte mir diesmal ein Salat.
Der Abend wurde in der Kabine verbracht. Es war ein langer Tag und die Koje rief. Gute Nacht.
~ ~ ~ Tag 2/11 ~ ~ ~ Ankunft und Weiterreise nach Oslo ~ ~ ~
Es erwies sich als Vorteil die Lage der Kammer im Voraus zu buchen. Da ich meine weit vorne gewählt hatte, war die Nacht doch ziemlich ruhig.
Nach dem Frühstück wollte ich noch etwas an die frische Luft. So spektakulär war der See-Vormittag wahrlich nicht .
Über der Bar auf dem Achterdeck befand sich ein weiteres Werftschild.
Die Gastflagge Norwegens wurde auch schon gehisst.
Den 1900 gebauten Leuchtturm von Oskøy (58.07216° / 8.05285°) hatten wir Bb querab. Quelle: MT.
Die ARTANIA (IMO 8201480, Kristiansand NO → Bremerhaven D) sollte mittags ablegen.
Desweiteren lagen im Hafen: die PEYTON LYNN C (IMO 9295531, Drammen NO → Kristiansand NO), ...
… sowie die ANJA (IMO 9116187, Oslo NO → Kristiansand NO).
Bis vor etwas über zwanzig Jahren gab es nach Hirtshals Trajektverkehr von Güterwagen. Quelle: Wiki.
Für den Ausstieg reihte man sich in die hunderte Passagiere ein. Dennoch war es möglich ein Bildchen zu machen.
Es ging gleich weiter in Richtung Bahnhof, der direkt am Hafen liegt. Vom Schiff konnte man den Zug nach Stavanger sehen.
Ja, das Bahnhofsgebäude hat sein Alter!
Schließlich kam nach einer Weile der Zug aus Stavanger an, der hier “kopf“ machen musste, um nach Oslo weiter zu fahren.
Aus dem Speisewagen hatte ich einfach die beste Sicht.
Nach 4:38 Stunden erreichte ich schließlich zum Abend Oslo.
Später fand ich heraus, dass ich auch von Kristiansand nach Oslo hätte fliegen können.
Es wäre sogar etwas schneller und nur geringfügig preislich etwas teurer gewesen. Doch der Reisekomfort hätte das wieder ausgeglichen.
Na gut. Für später vielleicht … !
Das Hotel war in der Nähe des Hauptbahnhofs und ich vertrat mir am Abend noch etwas die Beine.
Die Oper von Oslo. Nee sorry, Leute, diese Architektur ist doch so abstoßend und hässlich .
~ ~ ~ Tag 3/11 ~ ~ ~ Zugfahrt nach Bergen und Umstieg auf das Postschiff ~ ~ ~
Der Morgen begann früh. Ich trottete den Berg zum Hauptbahnhof hinunter. Voraus: der alte Ostbahnhof.
Näheres zur wunderschönen Bahnhofshalle von 1854/1882 (https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%98stbanestasjonen).
Der Zug sollte 06:25 Uhr abfahren, hatte jedoch schon bei der Bereitstellung Verspätung. So fuhren wir erst zu 07:05 Uhr ab.
Ich hatte mir diesmal ein Abteil im Halbgepäckwagen gebucht. Sonst liefen nur Großraumwagen mit.
Es erwies sich wieder als Vorteil, denn so hatte man seine Ruhe und die Fenster waren eh größer.
Ich gebe zu, dass das auch irgendwo in Brandenburg sein konnte !
Die Strecke von Oslo nach Bergen ist die Bergenbahn (https://de.wikipedia.org/wiki/Bergensbanen).
Reisefreunde, die insbesondere gerne mit dem Zug fahren, kommen wir auf ihre Kosten.
Ich jedenfalls war von der Landschaft mehr als beeindruckt und lasse jetzt mal die Bilder sprechen.
Hier wäre auch ein s/w-Film (stumm) über die Strecke (https://www.youtube.com/watch?v=4qYFCWShQwM)
Am Strandafjord (445m NN) ging es entlang.
Der Ustevatn-See (985m NN) befand sich unter Eis und Schnee.
1908 wurde der Bahnhof Haugastøl (988m NN) eröffnet.
Wir hielten auch am Bahnhof Finse, der mit 1222m NN am höchsten gelegenen Station an der Bergenbahn und in Nordeuropa.
Direkt dahinter verschwand der Zug im über zehn Kilometer langen Finsetunnel, in dem der Hochpunkt der Trasse überwunden wurde.
Jener liegt bei 1237m NN. Nun ging es stetig bergab, was ab und an in den Ohren zu spüren war.
In Myrdal konnte in die Flåmbahn umgestiegen werden. Die führt hinab zum Aurlandsfjord.
Hm, zeitlich hätte ich doch tatsächlich eine Stichfahrt (hin-rück) mit eintakten können. Na! Wahrscheinlich später mal .
Ankunft in Bergen.
Ein Fußmarsch führte mich erst mal durch die Stadt …
… hinunter bis zum Hafen, wo so viele schöne Boote lagen.
Die MIDTHORDLAND (IMO 5234539, http://midthordland.no/historie/) ist ein echtes Schätzchen.
Genau wie die ...
… STORD 1 (IMO 5341564, https://www.stord1.no/). Ich glaube, dass ich dort nochmal hin muss !!!
Schließlich musste ich den Berg hinauf steigen, um ...
… an der anderen Seite wieder runter …
… zum Schiffsanleger zu gelangen. Besser gesagt zum Terminal, wo die Schiffe der Hurtigrute aber auch die der Fjordline abgefertigt werden.
Am Schalter wurde die Buchungsbestätigung und Ausweis vorgezeigt.
Nach kurzer Sichtung meiner Unterlagen, folgte die restliche Abwicklung in Deutsch, was doch sehr zuvor kommend war.
Darauf erfolgte eine Sicherheitseinweisung, wie ich sie auf vielen RoPaxen schon zuhauf gehört hatte.
~ ~ ~ Linie: Bergen – Ålesund ~ ~ ~
~ ~ ~ Schiff: POLARLYS (1996) ~ ~ ~
Über die Gangway erfolgte dann der Einstieg über das Freideck.
Meine Kammer war diesmal weit vorne im Vorschiff.
Für die Rückreise ließ ich an der Info einen Kabinenwunsch an die KONG HARALD weiterleiten, was sich dann als goldrichtig erweisen sollte.
Nachdem ich meine Sammlung an Schiffspostkarten und Stempeln bereichern konnte, verbrachte ich noch etwas Zeit an Deck.
Um 20:30 Uhr wurden die Leinen losgeworfen.
Später wurde noch zu Abend gegessen. Die Koje war überaus gemütlich, sodass man schnell wegdämmerte.
Nur ab und an wurde ich wach, weil in einem der Häfen Bugstrahler und Seilwinden genutzt wurden.
~ ~ ~ Tage 4 bis 7 ~ ~ ~ Ankunft und Zeit in Ålesund ~ ~ ~
Da! Die ersten größeren Inseln kamen in Sicht.
Vor Ålesund liefen wir noch …
… den Hafen von Torvik an.
Die Liegezeiten sind meist kurz, weshalb schon beim Anlegen die Rampen runter gelassen werden.
Schließlich kam Ålesund in Sicht.
Die Expeditionsteilnehmer fuhren gleich mit der hübschen BRUVIK (IMO 5054343) weiter.
Ein kleiner Reefer, die POLFOSS (IMO 9393917) verfolgte uns zuvor.
Nach dem Anlegen wurde unser Schiff gedreht.
Man konnte sich alles aus nächster Nähe ansehen. Sogar den rotierenden Stb-Propeller konnte man sehen !
Mein Hotel war gleich am Hafen – mit Seeblick zur Seite. Später ging ich noch spazieren.
Am Folgetag war das Wetter schon etwas schöner.
Was sich jedoch an der See schnell ändern kann.
An einem anderen Tag wollte ich etwas wandern gehen.
Das Ziel war eine Aussichtsplattform, von der man einen grandiosen Blick auf die Stadt haben sollte. Auf dem Weg entstand diese Ansicht.
Man kann dort direkt über einige hundert Stufen hochsteigen. Doch ich wollte hintenrum durch die Natur wandern.
Dort wurden die Menschen mit Rundfahrtbussen hoch gekarrt, sorry, nee, nichts für mich .
Hier tuckerte die RICHARD WITH (IMO 9040429) am Ufer entlang.
So ging es durchs schattige Jrüne …
… bis zu einem anderen Aussichtspunkt oberhalb der Aussichtsplattform. Hier sollte erst mal Pause sein.
Später stieg ich die Stufen hinab.
Am Tag zuvor entdeckte ich in einem Schaukasten ein Bild des Deutschen Kaisers Wilhelm II und es wurden geschichtliche Recherchen angestoßen.
So war es, dass Ålesund 1904 zum Großteil abbrannte (https://nordlicht.ch/stadtbrandjugendstil.html), weil nahezu jedes Gebäude aus Holz bestand.
Der Deutsche Kaiser setzte sich für den Wiederaufbau im Jugendstil ein, der das Stadtbild bis heute prägt.
Dafür wurde ihm ein Denkmal gewidmet und ein Boot trägt seinen Namen (https://www.marinetraffic.com/en/ais/de ... ER_WILHELM).
Der letzte Tag in Ålesund sollte sehr windig werden.
Noch spielten die Wellen mit dem Wulstbug der NORDNORGE.
“Ach, die spielen nur! “
Oben über Island tobte ein Sturm und die Ausläufer waren bereits zu spüren.
Die NORDNORGE (Ålesund NO → Kirkenes NO) legte auch ab. Dem Decksmann war nicht übel, er sah nach dem Anker .
Zuletzt wurde noch etwas Zeit auf dem anderen Aussichtspunkt verbracht.
Später verweilte ich noch etwas in der Hotellobby, meine Reisetasche konnte ich tagsüber dort im Gepäckraum lassen.
Gegen Mitternacht ging ich mit Sack und Pack wieder zum Hafen.
Die Seegangskarte des DWD sagte bis zu 5m hohe Wellen mit Starkwind voraus.
Ein Blick auf Windfinder (https://de.windfinder.com/#6/57.2493/13.9087/spot) sollte das bestätigen .
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Das war der erste Teil. Ich hoffe, dass es soweit gefallen hat. In wenigen Tagen folgt Teil Nummer 2.
Viele Grüße.
Johannes
Die HNL hatte bekanntlich den Kristiansand-Liniendienst vorübergehend nach Cuxhaven verlegt.
Es ergab sich also die vortreffliche und wohl vorerst einmalige Gelegenheit, mit einer großen Ropax-Fähre vom Steubenhöft abzulegen.
Wenn ich daran denke, dass ich zuletzt im Herbst 2015 für die Elblink-Fähre dort war … (träum)!
Aber warum träumen? Der Wunsch einer Fährfahrt ähnlich zu DFDS-Zeiten wurde Wirklichkeit!
Die Westküste Norwegens lockte mich mit ihrer wunderschönen Landschaft und Natur.
Auf, auf, wohlan … !
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~ ~ ~ Tag 1/11 ~ ~ ~ Anreise nach Cuxhaven und Abfahrt ab Steubenhöft ~ ~ ~
Die Reise nahm in aller Frühe ab Berlin Hauptbahnhof mit dem ICE ihren Lauf. Ich hatte mir einen Platz im Ruhebereich gesucht.
Dieser umfasste nur zwölf Sitze, befand sich hinter dem Führerstand und war mit einer Glastür vom Gang abgetrennt.
Zu meiner positiven Überraschung funktionierte das Prinzip von „Ruhebereich“ ausgezeichnet.
In Hamburg Hauptbahnhof erfolgte der Umstieg in einen RE bis Harburg, wo ein Zug nach Cuxhaven wartete, …
… der mich durch das Alte Land …
… schließlich pünktlich zu meinem Bestimmungsort brachte.
Mit Reisetasche und Rucksack erfolgte ein Fußmarsch durch den Fischereihafen. Da! Der weisse Schornstein der ROMANTIKA war nicht zu übersehen.
In einer Fischhallen holte ich mir dann noch ein Fischbrötchen.
Ein erhebendes Gefühl überkam mich: Cuxhaven, HAPAG-Hallen … die Seereise möge beginnen !
Hier endeten viele Sonderzüge mit Auswanderern. Sie alle hatten hier letztmalig deutschen Boden unter den Füßen.
Schließlich humpelte ich mit dem Gepäck entlang der HAPAG-Halle bis zum Gedeckten Gang an die Eingangstür.
Viele Reisende standen in der Schlange, die jedoch konstant weiter rückte. An einem der Schalter wurde mir die Kabinenkarte ausgehändigt.
Reederei-Prospekte und Fahrpläne ab Cuxhaven lagen leider nicht aus .
Goldstaub! Den Fahrschein von der ElbLink-Fähre habe ich auch noch .
Durch den Gedeckten Gang gelangten noch die DFDS-Passagiere zur Gangway der Harwich-Fähre.
Schließlich erfolgte der Einstieg über die Fahrzeugrampe. Es ging recht zügig. An Bord suchte ich zuerst meine Kammer auf, die sich weit vorne befand.
~ ~ ~ Linie: Cuxhaven – Kristiansand ~ ~ ~
~ ~ ~ Schiff: ROMANTIKA (2002) ~ ~ ~
Hm, nun ja, in der Seeluft der Nordsee ist nun mal etwas mehr Salz vorhanden. Pech für die Kuh Elsa. Einen Versuch war es wert.
Pünktlich legten wir ab.
Tschüss, Steubenhöft. Diesmal nicht elbaufwärts gen Brunsbüttel, nicht hinter der Kugelbake nach Westen sondern hinauf nach Norden!
An der Kugelbake standen zu Auswanderer-Zeiten wahrscheinlich unglückliche Menschen, ihren Söhnen, Töchtern, Brüdern oder Schwestern zuwinkend.
Die BBC VOLGA (IMO 9436329, Danzig PL → Sunderland GB) überholten wir erstmal.
An Bb: die Hochseeinsel Helgoland.
Ich sah mich dann im Schiff etwas um. Einpaar mehr Innenaufnahmen entstanden auf der Rückfahrt.
Alles in allem machte die ROMANTIKA einen doch “kreuzfahrtschiffigen“ Eindruck.
Jedoch nicht so überladen wie die Silja Line, mit der ich im Dezember 2014 von Helsinki nach Stockholm unterwegs war.
Dieses schmucke Werftschild befand sich an der Info.
Ihr früheres Einsatzgebiet konnte sie offenbar nicht verbergen. Macht doch nix .
Bei dieser “Glaskunst“ verbreachte ich etwas Zeit.
Weil das Abendbuffet bereits ausgebucht war und ich es auch nicht zur Reise hinzugebucht hatte, genügte mir diesmal ein Salat.
Der Abend wurde in der Kabine verbracht. Es war ein langer Tag und die Koje rief. Gute Nacht.
~ ~ ~ Tag 2/11 ~ ~ ~ Ankunft und Weiterreise nach Oslo ~ ~ ~
Es erwies sich als Vorteil die Lage der Kammer im Voraus zu buchen. Da ich meine weit vorne gewählt hatte, war die Nacht doch ziemlich ruhig.
Nach dem Frühstück wollte ich noch etwas an die frische Luft. So spektakulär war der See-Vormittag wahrlich nicht .
Über der Bar auf dem Achterdeck befand sich ein weiteres Werftschild.
Die Gastflagge Norwegens wurde auch schon gehisst.
Den 1900 gebauten Leuchtturm von Oskøy (58.07216° / 8.05285°) hatten wir Bb querab. Quelle: MT.
Die ARTANIA (IMO 8201480, Kristiansand NO → Bremerhaven D) sollte mittags ablegen.
Desweiteren lagen im Hafen: die PEYTON LYNN C (IMO 9295531, Drammen NO → Kristiansand NO), ...
… sowie die ANJA (IMO 9116187, Oslo NO → Kristiansand NO).
Bis vor etwas über zwanzig Jahren gab es nach Hirtshals Trajektverkehr von Güterwagen. Quelle: Wiki.
Für den Ausstieg reihte man sich in die hunderte Passagiere ein. Dennoch war es möglich ein Bildchen zu machen.
Es ging gleich weiter in Richtung Bahnhof, der direkt am Hafen liegt. Vom Schiff konnte man den Zug nach Stavanger sehen.
Ja, das Bahnhofsgebäude hat sein Alter!
Schließlich kam nach einer Weile der Zug aus Stavanger an, der hier “kopf“ machen musste, um nach Oslo weiter zu fahren.
Aus dem Speisewagen hatte ich einfach die beste Sicht.
Nach 4:38 Stunden erreichte ich schließlich zum Abend Oslo.
Später fand ich heraus, dass ich auch von Kristiansand nach Oslo hätte fliegen können.
Es wäre sogar etwas schneller und nur geringfügig preislich etwas teurer gewesen. Doch der Reisekomfort hätte das wieder ausgeglichen.
Na gut. Für später vielleicht … !
Das Hotel war in der Nähe des Hauptbahnhofs und ich vertrat mir am Abend noch etwas die Beine.
Die Oper von Oslo. Nee sorry, Leute, diese Architektur ist doch so abstoßend und hässlich .
~ ~ ~ Tag 3/11 ~ ~ ~ Zugfahrt nach Bergen und Umstieg auf das Postschiff ~ ~ ~
Der Morgen begann früh. Ich trottete den Berg zum Hauptbahnhof hinunter. Voraus: der alte Ostbahnhof.
Näheres zur wunderschönen Bahnhofshalle von 1854/1882 (https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%98stbanestasjonen).
Der Zug sollte 06:25 Uhr abfahren, hatte jedoch schon bei der Bereitstellung Verspätung. So fuhren wir erst zu 07:05 Uhr ab.
Ich hatte mir diesmal ein Abteil im Halbgepäckwagen gebucht. Sonst liefen nur Großraumwagen mit.
Es erwies sich wieder als Vorteil, denn so hatte man seine Ruhe und die Fenster waren eh größer.
Ich gebe zu, dass das auch irgendwo in Brandenburg sein konnte !
Die Strecke von Oslo nach Bergen ist die Bergenbahn (https://de.wikipedia.org/wiki/Bergensbanen).
Reisefreunde, die insbesondere gerne mit dem Zug fahren, kommen wir auf ihre Kosten.
Ich jedenfalls war von der Landschaft mehr als beeindruckt und lasse jetzt mal die Bilder sprechen.
Hier wäre auch ein s/w-Film (stumm) über die Strecke (https://www.youtube.com/watch?v=4qYFCWShQwM)
Am Strandafjord (445m NN) ging es entlang.
Der Ustevatn-See (985m NN) befand sich unter Eis und Schnee.
1908 wurde der Bahnhof Haugastøl (988m NN) eröffnet.
Wir hielten auch am Bahnhof Finse, der mit 1222m NN am höchsten gelegenen Station an der Bergenbahn und in Nordeuropa.
Direkt dahinter verschwand der Zug im über zehn Kilometer langen Finsetunnel, in dem der Hochpunkt der Trasse überwunden wurde.
Jener liegt bei 1237m NN. Nun ging es stetig bergab, was ab und an in den Ohren zu spüren war.
In Myrdal konnte in die Flåmbahn umgestiegen werden. Die führt hinab zum Aurlandsfjord.
Hm, zeitlich hätte ich doch tatsächlich eine Stichfahrt (hin-rück) mit eintakten können. Na! Wahrscheinlich später mal .
Ankunft in Bergen.
Ein Fußmarsch führte mich erst mal durch die Stadt …
… hinunter bis zum Hafen, wo so viele schöne Boote lagen.
Die MIDTHORDLAND (IMO 5234539, http://midthordland.no/historie/) ist ein echtes Schätzchen.
Genau wie die ...
… STORD 1 (IMO 5341564, https://www.stord1.no/). Ich glaube, dass ich dort nochmal hin muss !!!
Schließlich musste ich den Berg hinauf steigen, um ...
… an der anderen Seite wieder runter …
… zum Schiffsanleger zu gelangen. Besser gesagt zum Terminal, wo die Schiffe der Hurtigrute aber auch die der Fjordline abgefertigt werden.
Am Schalter wurde die Buchungsbestätigung und Ausweis vorgezeigt.
Nach kurzer Sichtung meiner Unterlagen, folgte die restliche Abwicklung in Deutsch, was doch sehr zuvor kommend war.
Darauf erfolgte eine Sicherheitseinweisung, wie ich sie auf vielen RoPaxen schon zuhauf gehört hatte.
~ ~ ~ Linie: Bergen – Ålesund ~ ~ ~
~ ~ ~ Schiff: POLARLYS (1996) ~ ~ ~
Über die Gangway erfolgte dann der Einstieg über das Freideck.
Meine Kammer war diesmal weit vorne im Vorschiff.
Für die Rückreise ließ ich an der Info einen Kabinenwunsch an die KONG HARALD weiterleiten, was sich dann als goldrichtig erweisen sollte.
Nachdem ich meine Sammlung an Schiffspostkarten und Stempeln bereichern konnte, verbrachte ich noch etwas Zeit an Deck.
Um 20:30 Uhr wurden die Leinen losgeworfen.
Später wurde noch zu Abend gegessen. Die Koje war überaus gemütlich, sodass man schnell wegdämmerte.
Nur ab und an wurde ich wach, weil in einem der Häfen Bugstrahler und Seilwinden genutzt wurden.
~ ~ ~ Tage 4 bis 7 ~ ~ ~ Ankunft und Zeit in Ålesund ~ ~ ~
Da! Die ersten größeren Inseln kamen in Sicht.
Vor Ålesund liefen wir noch …
… den Hafen von Torvik an.
Die Liegezeiten sind meist kurz, weshalb schon beim Anlegen die Rampen runter gelassen werden.
Schließlich kam Ålesund in Sicht.
Die Expeditionsteilnehmer fuhren gleich mit der hübschen BRUVIK (IMO 5054343) weiter.
Ein kleiner Reefer, die POLFOSS (IMO 9393917) verfolgte uns zuvor.
Nach dem Anlegen wurde unser Schiff gedreht.
Man konnte sich alles aus nächster Nähe ansehen. Sogar den rotierenden Stb-Propeller konnte man sehen !
Mein Hotel war gleich am Hafen – mit Seeblick zur Seite. Später ging ich noch spazieren.
Am Folgetag war das Wetter schon etwas schöner.
Was sich jedoch an der See schnell ändern kann.
An einem anderen Tag wollte ich etwas wandern gehen.
Das Ziel war eine Aussichtsplattform, von der man einen grandiosen Blick auf die Stadt haben sollte. Auf dem Weg entstand diese Ansicht.
Man kann dort direkt über einige hundert Stufen hochsteigen. Doch ich wollte hintenrum durch die Natur wandern.
Dort wurden die Menschen mit Rundfahrtbussen hoch gekarrt, sorry, nee, nichts für mich .
Hier tuckerte die RICHARD WITH (IMO 9040429) am Ufer entlang.
So ging es durchs schattige Jrüne …
… bis zu einem anderen Aussichtspunkt oberhalb der Aussichtsplattform. Hier sollte erst mal Pause sein.
Später stieg ich die Stufen hinab.
Am Tag zuvor entdeckte ich in einem Schaukasten ein Bild des Deutschen Kaisers Wilhelm II und es wurden geschichtliche Recherchen angestoßen.
So war es, dass Ålesund 1904 zum Großteil abbrannte (https://nordlicht.ch/stadtbrandjugendstil.html), weil nahezu jedes Gebäude aus Holz bestand.
Der Deutsche Kaiser setzte sich für den Wiederaufbau im Jugendstil ein, der das Stadtbild bis heute prägt.
Dafür wurde ihm ein Denkmal gewidmet und ein Boot trägt seinen Namen (https://www.marinetraffic.com/en/ais/de ... ER_WILHELM).
Der letzte Tag in Ålesund sollte sehr windig werden.
Noch spielten die Wellen mit dem Wulstbug der NORDNORGE.
“Ach, die spielen nur! “
Oben über Island tobte ein Sturm und die Ausläufer waren bereits zu spüren.
Die NORDNORGE (Ålesund NO → Kirkenes NO) legte auch ab. Dem Decksmann war nicht übel, er sah nach dem Anker .
Zuletzt wurde noch etwas Zeit auf dem anderen Aussichtspunkt verbracht.
Später verweilte ich noch etwas in der Hotellobby, meine Reisetasche konnte ich tagsüber dort im Gepäckraum lassen.
Gegen Mitternacht ging ich mit Sack und Pack wieder zum Hafen.
Die Seegangskarte des DWD sagte bis zu 5m hohe Wellen mit Starkwind voraus.
Ein Blick auf Windfinder (https://de.windfinder.com/#6/57.2493/13.9087/spot) sollte das bestätigen .
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Das war der erste Teil. Ich hoffe, dass es soweit gefallen hat. In wenigen Tagen folgt Teil Nummer 2.
Viele Grüße.
Johannes