Hallo an Alle,
Mitte August ging’s wieder auf längere Seereise. Konkret auf die MEIN SCHIFF 4 von TUI Cruises ab Bremerhaven bis ans Nordkap mit meiner Mutter und erweitertem Familien- und Freundeskreis. Ende Januar 2023 anlässlich dreier runder Geburtstage gebucht, sollte es vom 15.-26.08.2024 auf folgender Route soweit sein:

Copyright: Max Kroner
Ich wäre nicht ich selbst, wenn ich vorher nicht noch ein Vorprogramm auf die Beine gestellt hätte, was allerdings diesmal relativ klein ausfiel. Bereits am Abend des 09. August hatte ich Urlaub, bis zum 12. August selbst aber blieb ich in Stockholm und den Schären für Schiffsfotos und Schären-Ausflüge. Richtig los ging die Reise ab 13.08., folgender Plan entstand:
-13.08. 09:33-14:25 Snälltåget Stockholm-Malmö inklusive dortiger Übernachtung
-14.08. 10-19:30 Trelleborg-Travemünde mit TT-Line’s neuer PETER PAN, Zug bis Hamburg, dort Zwischenübernachtung
-15.08. Zug bis Bremerhaven, dort Einschiffung auf die MEIN SCHIFF 4, Route siehe oben
-26.08. Zug Bremerhaven-Hamburg, Rückflug 18:45-20:15 Hamburg-Stockholm
13.08. – auf nach Malmö, die zweite schwedische Heimat
Früh machte ich mich auf den Weg zum HBF Stockholm, um 09:33 den oben genannten Zug nach Malmö zu nahmen, meine innere zweite schwedische Heimatstadt. Ich war dort schon sehr oft und fühle mich immer wieder wohl. Der Zug selbst verspätete sich um 45 Minuten und 10:15 fuhren wir ab, Ankunft in Malmö etwa gegen 15:30. Durch das quirlige Malmö-Festival, was dort die Tage stattfand, bahnte ich mir meinen Weg zum „ProfilHotels Garden“ nahe der Innenstadt, das absolut keine Wünsche offen ließ.
Kaum lud ich mein Gepäck im großzügigen Zimmer ab, machte ich mich frisch und begab mich wieder in vertraute Gefilde der drittgrößten schwedischen Stadt: zunächst zum inneren Hafen mit dem schönen Dampf-Eisbrecher BORE…

…anschließend gleich weiter zu meinen geliebten Promenaden am Öresund mit dem markanten Wolkenkratzer Turning Torso. Egal wie oft ich hier war, hier liebe ich es einfach immer wieder:



Ich begab mich bis zum Stadtstrand, dem Ribersborg-Strand mit entsprechend schönem Blick auf den Turning Torso, die See und einfach die schöne Kulisse:



Gegen 18:30 „musste“ ich mich auf den Weg in Richtung Finnlines-Hafen machen, die FINNSWAN lief ein, die seit Ende März 2024 auf der Strecke Travemünde-Malmö im Einsatz ist und ihr Schwesterschiff EUROPALINK ersetzt:

Danach, weil es so schön war, nochmal dasselbe Programm am Öresund – ich kann davon nicht genug bekommen:





Allzu alt wurde ich wohl oder übel nicht mehr. 07:53 erwartete mich der Zug nach Trelleborg. Von dort aus stand die Weiterreise nach Travemünde mit TT-Lines‘ PETER PAN an.
14.08. – auf dem Seeweg nach Deutschland
Gegen 07:00 saß ich beim reichhaltigen Frühstücksbuffet des Hotels, bevor ich mich auf den Weg mit dem Zug nach Trelleborg machte. 08:35 etwa kam ich an, holte mir am Automaten mein Ticket für die Fährpassage nach Travemünde. Neuerdings ist der Wartebereich für TT-Line direkt in der Wartehalle des HBF Trelleborg angesiedelt.
Etwa eine halbe Stunde vor unserer Abfahrt 10:00 holte uns Fußpassagiere der Hafenbus ab und brachte uns an Bord der PETER PAN. Sie ist zusammen mit dem baugleichen Schwesterschiff NILS HOLGERSSON das Flaggschiff der Reederei TT-Line, beide Schiffe sind die sogenannten „Green Ships“, sie wurden April 2022 (NH) respektive Februar 2023 (PP) in Betrieb genommen. Die NILS HOLGERSSON begegnete uns unterwegs, so gibt es zur Veranschaulichung ein eher mittelprächtiges Bild von ihr:

An Bord angekommen, holte ich mir zunächst den Schlüssel für den Raum mit Ruhesesseln. Das hatte ich vorab gebucht, um meine Tasche dort abzustellen. Anschließend begab ich mich sofort an Deck. Die beiden Flaggschiffe von TT-Line weisen die großzügigen Decks auf, die Fähren überhaupt zu bieten haben, die beiden Superstar-Neubauten von Finnlines, die FINNCANOPUS und FINNSIRIUS sind allerdings ebenbürtig. Von Deck aus ergaben sich Blicke auf die EPSILON von Unity Line sowie die NILS DACKE von TT-Line, beide mit Ziel Swinemünde in Polen:


Überpünktlich, kurz vor 10:00, verließen wir Trelleborg, natürlich ging’s am dazu gehörigen Leuchtfeuer vorbei:


Der SKANE JET begegnete uns nach kurzer Zeit:

Der Katamaran beerbt die traditionelle Königslinie zwischen Trelleborg und Sassnitz, die zwischen 1909 und Anfang 2020 mit konventionellen Eisenbahn-Fähren befahren wurde. Der Nachtzug „Berlin Night Express“ sowie Snälltåget zwischen Berlin und Malmö wurden über diese Fährverbindung überführt. Nostalgiker mögen den Vorgänger-Fähren berechtigterweise Tränen nachweinen, Reisende, die schnell von a nach b wollen, erfreuen sich über die deutlich kürzere Reisezeit: aus 4 Stunden wurden zweieinhalb Stunden Überfahrt, so stellt die Strecke die kürzeste und schnellste Verbindung zwischen Schweden und Deutschland dar.
Nun war es Zeit für großzügige 9 Stunden und 30 Minuten Überfahrt, die ich bei zwar windigen, aber sonst besten Bedinungen zum Großteil an Deck verbrachte:



Vorbei ging’s, wie üblich auf den Fährstrecken von Südschweden nach Deutschland, an den Kreidefelsen der Insel Møn in Dänemark:



Allmählich wurde es Zeit für das Mittagessen. Ich buchte mir das Baltic Buffet mit Treuepunkten. Ich hatte die Wahl zwischen dem normalen Restaurant oder Buffet, im Preis inbegriffen waren eine Vorspeise, Hauptgang und Nachspeise nach Wahl sowie ein Getränk. In Anbetracht der recht teuer gewordenen Einzelpreise bei TT-Line ein gutes Angebot, würde ich wieder buchen:





Anschließend ging’s wieder an Deck, die Bedingungen waren einfach zu einladend und die Überfahrt einfach nur ein Genuss:


In der Lübecker Bucht begegnete uns später der Gegenläufer HUCKLEBERRY FINN von TT-Line, Ziel Trelleborg:

Allmählich waren in der Ferne die Landmassen von unserem Ziel Travemünde zu sehen, gegen 19:00 etwa liefen wir in der Trave sowie nach Travemünde ein – ein schönes Erlebnis:




So wie wir den Skandinavien-Kai erreichten, passierten wir die STENA LIVIA, de sich für die Abfahrt 20:00 nach Liepaja in Lettland bereit machte.

Auch eine der schönsten Fährüberfahrten wie diese hier geht einmal zu Ende: gegen 19:30 legten wir an, 19:50 etwa dürfte uns der Hafenbus vom Schiff zum Skandinavienkai gebracht haben. Mit Bus und Zug über Lübeck bahnte ich mir den Weg nach Hamburg, wo ich im einfach gehaltenen Residence Hotel nahe dem Hauptbahnhof unterkam. In aller Kürze: für eine Nacht ging es, mehr als ein Dach über dem Kopf die eine Nacht wollte ich nicht.
15.08. – die MEIN SCHIFF 4 wartet
Gegen 07:30 dürfte ich beim Frühstück gesessen haben, das Buffet reichte zum satt werden. Kurz darauf bahnte ich mir durch das wenig einladend und sicher anmutende Viertel, wo sich das Hotel befand, den Weg zum Hamburger Hauptbahnhof, um 08:45 etwa mit dem ICE nach Bremen und dem Regio weiter nach Bremerhaven zu fahren.
Nach einem kurzen Umsteigen in Bremen war ich gegen 10:30 etwa in Bremerhaven. Ich wählte meine Ankunft deshalb so früh, weil ich davon ausging, man könne gegen 11:00 bereits an Bord, wie ich es von Holland America oder Princess Cruises kenne. Das war hier nicht der Fall, Einschiffung auf die MEIN SCHIFF 4 war frühestens ab 13:00 möglich, diese Zeit wählte ich natürlich vorab. Der früheste Mein-Schiff-Shuttle-Bus, den ich nehmen konnte, fuhr 12:30. Solange vertrieb ich mir die Zeit am wenig einladenden HBF in Bremerhaven, aber die Zeit ging vorbei.
Kurz vor 13:00 kam ich am Columbus Cruise Center in Bremerhaven an und stieß auf eine riesige Schlange. Die Passagiere mit VIP-Tarif oder diejenigen, die gegen Zuzahlung eine frühe Einschiffung gebucht hatten, kamen schon an Bord, für uns startete das Prozedere erst gegen 13:00 im Terminal. Die lange Schlange selbst kam recht mäßig voran, im Terminal gab’s kaum Handy-Empfang, immerhin bekam ich eine SMS, meine Kabine sei bezugsfertig, wie gern hätte ich doch schon dorthin gekonnt. Schließlich war ich am Zug, ein Foto wurde von mir gemacht und ich konnte mich kurzerhand an Bord begeben. Ehrlich gesagt, wurde ich woanders schon wesentlich besser eingeschifft.
Was für ein Glück, dass ich sofort meine Innenkabine, die 8024, auf Deck 8 beziehen konnte, denn diese vermochte zu begeistern: entweder war sie größer als alle andern bisherigen Innenkabinen, die ich bereits hatte, oder sie war besonders gut geschnitten, aber so ein tolles Platzangebot hatte ich bislang nirgends in einer Standard-Kategorie. Nespresso-Maschine, Wärmedecken, Bademäntel, sogar Hausschuhe – alles da:


Ein weiteres durchdachtes Detail darf nicht unerwähnt bleiben, und zwar die Wasserkaraffe aus Glas, mit der man sich in den Wasserspendern neben den Fahrstühlen Trinkwasser abfüllen konnte. Eine der besten Ideen, auf die ich je auf einem Kreuzfahrtschiff gestoßen bin: erspart Wege zum Buffet mit den Wasserspendern und ist viel einfacher, als sich eben am Buffet Gläser abzufüllen, die man dann in seine eigenen Flaschen umschütten muss. Ob ich diese tolle Erfindung künftig missen möchte…?

Kurz ging ich am Tag und Nacht Bistro etwas essen. Eine Sache müssen wir noch hinter uns bringen, und zwar die Rettungsübung: wie nach Covid-Zeiten üblich, muss auf der Kabine ein Sicherheitsfilm angesehen werden, anschließend soll man zu seiner vorgegebenen Sammel-Station gehen und dort kurz die Karte scannen lassen. Soweit, so gut. Im Gegensatz zu anderen aber sollte man sich hier noch einen Kurzvortrag in Kleingruppen anhören, was im Notfall zu tun ist, und man musste warten, bis die eigene Kleingruppe dran war, was mit Schlangen verbunden war. Ok, nach etwa 20 Minuten dürfte ich es hinter mich gebracht haben, kannte ich aber auch schon bequemer.
Nun aber können wir die Kreuzfahrt beginnen: ich suchte meine Mutter und alle anderen Mitreisenden am Gosch Sylt auf, wo wir auf eine schöne Kreuzfahrt anstießen. Wenig später machten wir es uns an der Außenalster Bar bequem, um gegen 17:00 das Auslaufen aus Bremerhaven zu erleben:

Dabei passierten wir einen Exoten: die AROYA von Aroya Cruises, ursprünglich Herbst 2017 als WORLD DREAM für Dream Cruises abgeliefert. Die Reederei ging Anfang 2022 insolvent, das Schiff wurde mittlerweile von Aroya Cruises gekauft und soll ab Ende 2024 Kreuzfahrten im roten Meer anbieten. Der persische Golf und das Mittelmeer sollen auch künftig eingeplant sein. Das Schiff liegt hier zur Endausrüstung:

Wenig später erreichten wir die offene, noch wenig bewegte See. Vorab: selten hatten wir auf Kreuzfahrt so häufig konstant starken Seegang wie auf dieser:

Gegen 19:00 versammelten wir uns im Atlantik Klassik, einem der beiden Menü-Restaurants, hier auf Deck 3. Sofort bekamen wir einen 7er-Tisch und ließen uns das erste Abendessen schmecken:





Genauere Infos zur Verpflegung, Service usw. werden im Fazit genauer beleuchtet.
Nach einem gemeinsamen Absacker an der Außenalster-Bar zog ich noch abends eine Runde über die Decks, dann ging’s zu Bett.

SCHIFFSBESCHREIBUNG
Vor dem ersten Seetag möchte ich gern wieder das Schiff genauer beschreiben:
Die MEIN SCHIFF 4 ist der zweite Neubau von TUI Cruises und wurde im Juni 2015 getauft und in Dienst gestellt.
Eckdaten:
-99526 BRZ
-293.2 m lang
-35.8 m breit
-Maschinenleistung 48.000 kW
-2506 Passagiere bei Doppelbelegung
-1000 Mann Besatzung

Beginnen wir den Rundgang von Deck zu Deck, zur Vereinfachung gern den Deckplan aufrufen: https://www.meinschiff.com/mein-schiff-4/decks
Das Brise-Deck, Nr. 15 weist im vorderen Bereich das sogenannte X-Sonnendeck für Suiten-Gäste auf, mittschiffs befinden sich Sonnendecks für alle Passagiere.

In Richtung Heck befindet gelangt man zum Ausguck, einer kleinen Aussichtsfläche, die an einem Mast hinter dem Schornstein angebracht ist und tolle Ausblicke bietet – hier steht sogar ein Fernglas zur Nutzung bereit:


Weiter geht es auf Deck 14, dem Horizont-Deck: vorn befinden sich Suiten sowie die X-Lounge für Suitengäste. Anschließend kommt eine der sehr vielen Inklusivbars, konkret die Überschaubar mit Blick auf das Pooldeck, allgemein befindet sich auf diesem Deck hauptsächlich viel großzügige Decksfläche mit allerhand Liegen.


Weiter hinten befindet sich der Kinderbereich und unmittelbar davor im Anschluss die obere Ebene des überdachten Pools:

Dahinter kommt der Sportplatz, hier Arena genannt, wenig später erreichen wir die Außenalster-Bar, einen meiner Lieblingsplätze an Bord. Dieser großzügige Komplex bietet eine Bar an frischer Luft, sowie einen Grill mit einem Angebot an kalten und warmen Speisen. Angeboten wurden hier Hühnerbrust, Minutensteak, Würste, Beilagen, sowie eine kleine Auswahl an kalten Tapas und Brotsorten. Fand ich ideal für Mahlzeiten zwischendurch:



Ebenso dort angesiedelt, auf der linken wie rechten Seite: der Blaue Balkon, eine schwebende Glasoberfläche in 37 m Höhe mit Glasboden. Von hier aus boten sich senkrechte Blicke auf das Promenadendeck auf Deck 5 sowie natürlich die See oder umliegende Landschaft:

Hier stand ich gern zum Auslaufen.
Weiter geht’s auf Deck 12, dem Aqua-Deck. Vorn, quasi über der Brücke, befindet sich eine meiner bzw. unserer Lieblings-Lounges, die Himmel und Meer Lounge. Sie bietet nach vorn tolle Panorama-Blicke. Hier trafen wir uns abends gern auf einen Absacker, auch tagsüber eignete sich dieser Ort zum Verweilen, v. A. bei schlechtem Wetter:



Ich persönlich mag Lounges mit Seeblick nach vorn sehr gern, sie gehören zu meinen Lieblingsplätzen an Bord. Schön, dass die MEIN SCHIFF 4 auch mit so etwas aufwarten konnte.
Gleich in der Nähe befinden sich der SPA-Bereich, Friseur und Fitnesscenter, was alles ungenutzt von mir blieb.
Mittschiffs befindet sich das Haupt-Pooldeck mit allerhand Liegen sowie dem charakteristischen 25m-Pool, für den die Mein-Schiff-Flotte bekannt ist:

Am Pooldeck befindet sich die Unverzicht Bar, sowie die Eisbar. Hier werden Crêpes und Waffeln angeboten sowie beeindruckende 16 Sorten Premium-Kugeleis, ebenso wie Softeis, qualitativ vermochte alles zu überzeugen. Ein solch großes Angebot an Eis hatte ich noch nie, die Beilagen wie Streusel, Smarties, Eiswaffeln und verschiedene Saucen taten ihr Übriges:

Der Innenpool folgt kurz darauf inklusive einer Ausgabe an Handtüchern und Decken, Bild siehe oben.
Daran angelehnt finden sich die Backstube und das großzügige Buffet-Restaurant, der Anckelmannsplatz.



Die Backstube ist im Prinzip eine extra Ausgabestation für verschiedene Backwaren sowie Sandwiches und Panini des Tages. Darüber hinaus ist hier das Artisanbrot erhältlich, für das Mein Schiff bekannt ist.
Den Hauptteil nimmt natürlich der Anckelmannsplatz ein. Hier speisten wir meist mittags oder tagsüber, vor allem nahmen wir das Wok-Angebot in Anspruch. Hier konnte man sich die Zutaten selbst zusammenstellen und einem der Köche geben, man bekam einen Pager, der vibrierte und piepte, wenn das Essen fertig war.
Das Angebot am Buffet ließ keine Wünsche offen. Früh aber mieden wir das Buffet nach den ersten beiden Tagen. Hier war uns früh einfach zu viel Betrieb und das Atlantik Mediterran war die sehr viel bessere Alternative, wie ich im Bericht noch herausstellen wird.
Allgemein bevorzuge ich auf Kreuzfahrt ganz klar Restaurants gegen Bedienung.
Im hinteren Bereich befindet sich das Fischrestaurant Gosch Sylt, was von der Restaurant-Kette in Norddeutschland bekannt ist. Hier werden von einer gleichbleibenden Karte verschiedene Fisch- und Meeresfrucht-Gerichte gegen Bedienung angeboten, ein Zusatzangebot in Buffet-Form gab es ebenso. Wir als Fischliebhaber speisten hier mehrmals. Erfreulich: es war nicht nur abends, sondern auch mittags täglich geöffnet, auch an Hafentagen. So hatte man die Möglichkeit, auch an Tagen im Hafen gegen Bedienung Mittag zu Essen, was bei vielen anderen Mitbewerbern nicht geht. Hier die Karte des Restaurants:



Am Heck befand sich eine schöne Terrasse mit allerhand Sitzmöglichkeiten an Deck, um draußen essen zu können.

Die Decks 11-6 beinhalten vorrangig Kabinen, sodass sie nicht weiter erwähnt werden sollen. Meine Kabine befand sich auf Deck 8, dem Muschel-Deck, andere unserer Gruppe hatten ihre Kabinen auf der 9 (Koralle) und 7 (Hanse).
Das Deck 5, das Pier-Deck beinhaltet wieder viele Räumlichkeiten. Am Bug befindet sich das große Theater, das sich über drei Decks erstreckt, Shows haben wir hier keine besucht.

Daran angeschlossen befinden sich Abtanz-Bar, das Casino inklusive dazugehöriger Lounge, sowie die obere Ebene der Einkaufspassagen neuer Wall, die Fotogalerie und die Bord-Reiseleitung.
Mittschiffs in Fahrtrichtung links bzw. backbord befindet sich das Tag und Nacht Bistro, das, wie der Name schon sagt, rund um die Uhr geöffnet hat. Hier werden eine kleine, aber feine Auswahl an kalten und warmen Speisen angeboten. Hausgemachte Burger sowie Pizza und Pasta sind täglich gleichbleibend verfügbar, alle weiteren kalten und warmen Speisen wechseln täglich. Ein traumhaftes Hirschragout oder Tartar sind mir hier in bester Erinnerung Sogar Plätze an der frischen Luft gab es:




Gegenüber, in Fahrtrichtung rechts/steuerbord, befindet sich das Aufpreispflichtige Hanami-Restaurant von Tim Raue, hier werden asiatische Speisen angeboten. In der Mitte der beiden Restaurants findet sich die oberste Ebene des Atriums, das sich über drei Decks erstreckt.



Im Anschluss folgt die großzügige Schau-Bar:


In Richtung Heck befindet sich der Komplex, der sich Große Freiheit nennt: hier gibt es die sogenannte Diamant-Bar, sowie die Zuzahlrestaurants La Spezia (Italiener) und das Surf and Turf Steakhouse. In beiden Restaurants haben wir während der Kreuzfahrt gespeist.
Außerdem befindet sich auf Deck 5 das Promenadendeck, das das Schiff umläuft: zwar ist es, wie bei neuen Schiffen üblich, vielfach durch Rettungsboote sichtbehindert. Allerdings gibt es, wie oben erwähnt und auf Bildern zu sehen, auch Essbereiche im Freiem vom Tag und Nacht Bistro und dem Hanami, sowie eine schöne Fläche mit hölzernen, gepolsterten Liegestühlen und Seeblick.


Darüber hinaus kommt man bis ganz ans Heck und seitlich gibt es Bereiche mit freier Sicht:


Ein großer Vorteil: der Bug ließ sich stets begehen, es sei denn, zu starke Winde ließen es nicht zu. So eine Eigenschaft findet sich auf weniger und weniger Schiffen und habe ich beim Einlaufen in manchen Häfen sehr gern besucht.


Das Deck 4, das Seestern-Deck beinhaltet am Bug die mittlere Ebene des Theaters. Kurz darauf folgt die Waterkant-Bar mit einem großen Schiffsmodell und in einem für mich sehr gefälligen Stil und Livemusik. Hier nahmen wir einen Abend einen Absacker:




In der Nähe befinden sich außerdem das Tattoo-Studio, Spielzimmer für Kinder, das Klanghaus sowie die untere Ebene des neuen Walls, den Einkaufspassagen. Darauf folgt die TUI Bar:
Schließlich erreichen wir eines der beiden Hauptrestaurants, das Atlantik Mediterran. Hier wird Frühstück gegen Bedienung angeboten, ebenso wie Mittagessen an Seetagen sowie täglich Abendessen in Menüform:

Zum Frühstück wurde das Atlantik Mediterran ab dem zweiten Tag unser Wohnzimmer. Wir bekamen unseren Stammtisch, das Kellner-Team kannte uns schon und unsere Wünsche und richtete uns alles so ein, dass es 100% für uns passte. Trinkgeld war denen sicher. Abends speiste ich hier ab und an allein, mal aßen wir auch zusammen, je nach Laune und wer was zum Abendessen vorhatte.
Ganz am Heck befindet sich der untere Teil des Zuzahlbereiches Große Freiheit, die Café Lounge.
Zu guter Letzt gelangen wir zum Deck 3, dem Atlantik Deck. Vorn befindet sich die unterste Ebene des Theaters, im Anschluss folgen Kabinen. Die unterste Ebene des Atriums befindet sich mittschiffs und beinhaltet die Rezeption, die Saftwerft sowie die Leselounge. Am Heck befindet sich das zweite Atlantik-Hauptrestaurant, das Klassik. Hier speisten wir die ersten beiden Abende. Nebst dem täglichen Menü-Abendessen gibt es auch hier täglich Frühstück, allerdings in einer Mischform aus Bedienung und Buffet:

Die kühle, aber gefällige Gestaltung, die weitläufigen Außendecks sowie die für mich ideale Größe sorgten dafür, dass ich mich auf der MEIN SCHIFF 4 auf jeden Fall wohlfühlte. Sowohl dieses Schiff, als auch ihre Schwestern oder größeren Flottenmitglieder würde ich künftig buchen.
16.08. – Seetag nach Ålesund
Zum ersten vollen Tag auf See entschlossen wir uns, im Gosch Sylt zu frühstücken. Dort war, genauso wie am Buffet, viel Betrieb, aber wir bekamen recht schnell einen Platz auf der Heckterrasse an freier Luft. Am Buffet selbst wurde ein extra Lachsfrühstück angeboten:


Von Vormittag bis zum frühen Nachmittag verweilten wir alle am Heck, und nahmen im Zuge dessen ein wohlschmeckendes Mittagessen am Gosch Sylt ein und ließen uns an der freien Luft bedienen:
Im Laufe des Nachmittags trennten sich unsere Wege, ich verbrachte natürlich die meiste Zeit an Deck:



18:30 trafen wir uns alle im Surf and Turf Steakhouse und verbrachten einen schönen und schmackhaften Abend miteinander:



Nach einem Absacker in der Himmel und Meer Lounge ging’s zu Bett – Ålesund wartete:

17.08. – weite und maritime Aussichten in Ålesund
Um 08:00 legten wir an, wir fanden uns zunächst zum Frühstück im Atlantik Mediterran ein und genossen einen tollen Service von einem Kellnerteam, das unsere Wünsche auf dieser Kreuzfahrt noch kennen und verinnerlichen lernen sollte.
Die Wettervorhersage für heute war wechselhaft, Regen, Sonne und Wolken sollten den Tag prägen. Da das Wetter zunächst einladend aussah, begab ich mich zunächst an Deck für ein paar Fotos: Schnellfähren legten an und Ålesund inklusive des Hausberges Aksla waren zu sehen, der über 418 Stufen erreicht werden kann und tolle Ausblicke bietet:




Wir entschlossen uns von Bord zu gehen, ausgerechnet da sollte unangenehmer Nieselregen einsetzen. So kehrten wir nach wenigen Minuten wieder zurück an Bord und warteten, ob und wann der Regen nachließ, sodass wir uns etwa 30 Minuten später wieder von Bord begeben haben dürften. Es blieb bis mittags laut Vorhersage regnerisch, dennoch machten wir uns auf den Weg in Richtung Hausberg Aksla. In Nieselregen erklommen wir die 418 Stufen, wobei sich bereits schöne Ausblicke auf unser Schiff und die bergige Landschaft ergaben:



Noch im Regen am Gipfel angekommen, setzten wir uns zunächst in ein Café, was viele andere Mein-Schiff-Passagiere auch taten, bis der Regen aufhörte. Das war mittags zum Glück der Fall, sodass sich bei trocknem bewölktem Wetter schönen Ausblicke, und natürlich Fotos machen ließen:



Anschließend machten wir uns wieder auf den Weg bergab in Richtung Stadt, und genossen eine schöne Treppen-Wanderung mit schönen Ausblicken ins Tal:



Unten angekommen, spazierten wir durch die schöne Innenstadt, die Bauten im Jugendstil und schöne maritime Ansichten zu bieten hatte:




Gegen frühen Nachmittag waren wir wieder an Bord und genossen schöne Ausblicke auf die Umgebung von Ålesund und beobachteten den Schnellfähren-Verkehr:


Der verbleibende Nachmittag und Abend verlief ruhig und entspannt: Abendessen im Atlantik Klassik und Absacker in der Waterkant Bar, bevor wir uns zur Bettruhe begaben und 22:00 in Richtung Geiranger ablegten:

18.08. – zurück bzw. wieder im Geirangerfjord
Bereits im Mai 2024 war ich mit der ROTTERDAM von Holland America hier, nun stand zum zweiten Mal dieses Jahr der Besuch des Geirangerfjords und des gleichnamigen Dorfes an. Gegen 08:00 erreichten wir Geiranger, allerdings bei deutlich weniger einladendem Wetter als im Mai.
Erst einmal gab es wieder Frühstück im Atlantik Mediterran, bevor wir uns anschließend alle an Land versammelten.
Unsere MEIN SCHIFF 4 bekam den ausfahrbaren Seawalk, die STAR LEGEND, die ebenso mit uns lag, musste ankern und die Passagiere wurden getendert.


Für heute hatten wir einen Hop-on-Hop-off-Bus gebucht, der uns zum Aussichtspunkt „Flydalsjuvet“ brachte. Regen hin oder her – die Aussicht auf den Fjord ist doch immer wieder schön:


Später ließ der Regen sogar etwas nach, sodass wir oben noch etwas verweilten:


Wie im Mai entschlossen wir uns, den Weg nach unten in Richtung Geiranger zu wandern, wie wir es im Mai auch gemacht haben, schließlich war es nicht mehr allzu regnerisch und der Weg bietet schöne Ausblicke und landschaftliche Kulissen – also los:



Zurück in Geiranger angekommen, wurde der Regen wieder stärker, sodass wir uns wieder zum Schiff begaben und dort den ganzen Nachmittag blieben. Ein Foto von der mit uns liegenden STAR LEGEND aber mussten sein:

Den Nachmittag war entspannen in der Himmel und Meer Lounge angesagt, weil der Regen nicht aufhören wollte. Im Gegenteil, ausgerechnet zur Ankunft der HAVILA CAPELLA musste er, wie es der Teufel will, richtig stark werden. Ich wollte Fotos dennoch nicht unversucht lassen und begab mich dafür kurz an Deck:


Havila Kystruten ist nebst Hurtigruten die zweite Reederei, die die klassische Postschiff-Route wieder anbieten darf, ein Teil dieser Fahrten wurde vom norwegischen Staat ausgeschrieben. Mittlerweile betreibt Havila vier Schiffe auf der Postschiff-Route.
Für eine kurze Zeit wurde es am Nachmittag sogar trocken, sodass ich mich nochmal an Deck begab, um Fotos zu schießen und mich an der Landschaft zu erfreuen – diese ist doch auch vom Schiff sehenswert:




Vor dem Ablegen wurde auf dem Pooldeck, konkret ab 17:30, ein skandinavischer Markt angeboten: hier gab es verschiedene süße und herzhafte Speisen, sowie Glögg, Glühwein oder Punsch. Derartige kulinarische Extra-Veranstaltungen gab es bei TUI Cruises einige, wie sich im Bericht noch herausstellen wird – damit stellen sie andere Reedereien klar in den Schatten:



Da wir gegen 18:00 das Auslaufen nicht verpassen wollten, stand heute kein Abendessen im Atlantik Restaurant an, sondern im Gosch Sylt auf Deck 12 am Heck. Schade nur, dass das Wetter zum Auslaufen, vorbei an den bekannten Wasserfällen, den sieben Schwestern, nicht mitspielen wollte – sehenswert war es trotzdem. Auf der gegenüberliegenden Seite kam der sogenannte Freier-Wasserfall zum Vorschein. Im Vergleich zum Mai hatten beide Wasserfälle allerdings weniger Wasser.



Den Regen und den Zwischenstopp in Hellesylt verbrachten wir im Gosch Restaurant beim Abendessen. Später aber wurde es wieder trocken, sodass zumindest ich mich noch an der abendlichen Ausfahrt durch den Storfjords erfreute. Genau genommen ist der Geirangerfjord lediglich ein Abschnitt des großen Storfjords:



Ein Absacker musste, wie immer noch sein, dann zu Bett. Morgen stand wieder ein ganzer Tag auf See an.
19.08. – in T-Shirt-Wetter über den Polarkreis
Wie üblich, trafen wir uns zu dritt wieder im Atlantik Mediterran für unser morgendliches Frühstück, bevor zumindest ich mich wieder an Deck begab. Dort wurde ich zunächst von einem kurzen, aber heftigen Regenschauer heimgesucht, mit der Befürchtung, dass der ganze Seetag so aussieht. Weit gefehlt. Nachdem dieser Wolkenbruch vorüber war, sollte uns zweitweise T-Shirt-Wetter heimsuchen, jedenfalls macht ich es mir eine Zeit lang kurzärmlig bequem an Deck, was durch das üppige All-inclusive-Getränkeangebt verschönert wurde. Heute aber machte ich lediglich ein paar Handybilder an Deck:


Das Abendessen wurde wieder im Atlantik Mediterran eingenommen, sowie einen Absacker in der Himmel und Meer Lounge. Kurz gesagt: ein typischer Seetag eben, der wie immer schnell verging.
20.08. – Tromsø mit schönen Aussichten
Vor unserer Ankunft um 09:30 und unserem Frühstück im Atlantik Restaurant stand ich früh auf, denn die Einfahrt durch die tolle bergige Landschaft, z. T. vorbei an den Lyngen-Alpen, musste ich mir ansehen. Zuerst ging ich dafür früh auf den Bug, später auf eines der Oberdecks. Das frühe Aufstehen lohnte sich, denn die Passage durch die tolle Landschaft war ein echtes Erlebnis:





Nach dem Frühstück hatte ich zumindest noch ein wenig Zeit, mir das Einlaufen nach Tromsø anzusehen. Die bekannte Eismeerkathedrale und die Tromsø-Brücke waren bereits vom Schiff aus zu sehen:


Allerdings lagen wir am Breivika-Terminal, das etwa 5 km von der Innenstadt entfernt ist. Wir entschlossen uns daher, den Mein-Schiff-Shuttlebus für 15€ hin und zurück pro Person zu nehmen, der bis in die Innenstadt, kurz vor der Tromsø-Brücke fuhr. Gegen späten Vormittag gingen wir von Bord. Bevor wir uns über die Brücke in Richtung Eismeerkathedrale aufmachten, stoppten wir kurz am Polarmuseum, was am Innenstadt-Hafen recht fotogen daherkam:

Gern hätte ich mir gleich noch mehr vom Hafen und den maritimen Facetten angesehen, aber wir haben ja auch nachmittags noch Zeit dazu.
Also machten wir uns zu Fuß, über die Brücke, auf die andere Seite des Ufers, zunächst zur Eismeerkathedrale. Von der Brücke aus ergaben sich bereits schöne Blicke.



Die TROLLFJORD kam unter der Brücke hindurch. Zu schade, dass auf der gegenüberliegenden Seite der Straße nur ein Radweg war, und kein Fußweg, sonst hätte ich sie perfekt von vorn beim Einlaufen bekommen. Man kann nicht alles haben.
Schließlich kamen wir an besagter Kathedrale an und statteten ihr von außen wie innen einen Besuch ab:


Als nächstes entschlossen wir uns, die Seilbahn namens Fjellheisen zum Hausberg Storsteinen mit dem dazugehörigen Aussichtspunkt zu nehmen. Der Weg dorthin sollte bereits mit schönen Eindrücken aufwarten:



Nach der Ankunft an der Talstation warteten wir kurz, bis wir in die Bahn kamen und schließlich oben ankamen. Die Entscheidung, hierher zu kommen, war definitiv richtig, wie sich an der Aussicht zeigen dürfte:





Den Weg zurück ins Tal und die Stadt bestritten wir zu Fuß über die Steintreppe mit 1203 Stufen namens Shertpatrappa. Dieser anspruchsvolle Weg wartete mit abermals schönen Aussichten auf, unter anderem auf die Eismeerkathedrale:




Nach der einen oder anderen Verschnaufpause kamen wir schließlich wieder im Tal bzw. der Stadt an, und bahnten uns über die Tromsø-Brücke den Weg in Richtung Innenstadt und Hafen. Er vermochte mit schönen maritimen Impressionen aufzuwarten:





Währenddem alle anderen sich noch in eine Eisbar begaben, nahm ich den nächsten Shuttle zurück zum Schiff. Zunächst leistete ich einen wichtigen Beitrag an Bord, Essensabfälle zu reduzieren bzw. dabei zu helfen, dass wenig Speisen weggeworfen werden müssen, wenn ihr versteht, was ich meine…
Abends, gegen 18:15 schaute ich der NORDNORGE von Hurtigruten beim Auslaufen zu:



Das Auslaufen um 19:30 war ein Genuss, was ich mir natürlich von Deck aus ansehen musste:


Um 20:00 trafen wir uns zum Abendessen im Atlantik Mediterran, anschließend auf einem Absacker, wieder in der Himmel und Meer Lounge. Ein sehr schöner Tag ging zu Ende, ob das morgen noch übertroffen werden kann?
21.08. – Honningsvåg, oder: der Höhepunkt
Den Weg nach Honningsvåg, dem Hafen für das Nordkap, legten wir mit ungewöhnlich gemächlichen 12-13 Knoten zurück, was die späte Ankunftszeit von 13:00 erklärte – normalerweise ist die Strecke bei schnellerer Fahrt in etwa 14 Stunden zu schaffen.
Sollte uns recht sein: zunächst gab es wieder das obligatorische Frühstück im Atlantik Mediterran, danach genoss zumindest ich die Passage der nordnorwegischen Küste bei zwar, mal wieder, bewegter See, aber sonst tollen Bedingungen. U. A. passierten wir die Landzunge Knivskjelodden, die ein wenig nördlicher als das Nordkap liegt:



Ein Höhepunkt wurde uns am späten Vormittag beschert: unsere MEIN SCHIFF 4 machte eine 360-Grad-Wende vor dem Nordkap-Felsen, sodass die markante Weltkugel und das Besucherzentrum von weitem bereits zu sehen war:



Viele Passagiere ließen sich dieses Spektakel nicht entgehen.
Wir setzten die Fahrt bis Honningsvåg entlang der felsigen Küste fort.



Idyllisch sah dieser kleine einsame Leuchtturm inklusive der kleinen Häuser ja aus…


…aber will man dort das ganze Jahr über wohnen?
Allmählich näherten wir uns Honningsvåg, wo wir 13:00 einlaufen sollten:


Wir setzten nach einem Drehmanöver zum Anlegen an, näherten uns langsam dem Pier, standen allmählich nahezu still und… entfernten uns von eben diesem wieder. Müssen wir nochmal neu zum Anlegen ansetzen? Offenbar nein, nachdem sich eine Zeit lang gar nichts tat und mehr und mehr Passagiere fragende Gesichter aufsetzten, kam vom Kapitän folgende Durchsage: aktuell sind Winde bis zu 40 Knoten vorhergesagt, die zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt das Anlegen nicht möglich machen. Er kündigte an, dass uns die Besatzung auf dem Laufenden hält, ob und wann wir anlegen können. Wir nahmen es gelassen mit Reaktionen wie „die Natur ist der Menschheit eben überlegen“ oder „offenbar muss man mit so etwas rechnen“ – so ist’s.
Wir sahen, dass die Winde allerdings etwas nachließen, und dass sich unser Schiff nochmals in Richtung Pier bewegte, um tatsächlich, wie auch vom Kreuzfahrtdirektor bestätigt wurde, abermals anzulegen. Durch die starken Winde wurde unser Schiff mit deutlich mehr Leinen vertäut, die Hafenarbeiter eilten sogar mit einem kleinen Boot zur Hilfe:


Gegen 14:45 etwa waren wir fest und trafen uns 15:00 an Land. Davor schaffte ich es noch, mir einen traumhaft schmeckenden Tartar im Tag und Nacht Bistro einzuverleiben.
Erste Aufnahmen vom Bug des Schiffes und dem Pier entstanden:


Bei der Mietwagen-Station, wo wir unserem Kleinbus vorgebucht haben, rief ich an und schilderte die Situation, die Mitarbeiterin nahm es gelassen.
Unsere Liegezeit wurde nach hinten hin auch etwas verlängert.
Wir holten unseren Ford-Kleintransporter schließlich ab:

Für heute planten wir eine mehrstündige Fahrt über die Insel Magerøya, die sich durch eine tolle Landschaft auszeichnet und auf der auch das Nordkap liegt. 2012 waren zumindest meine Mutter und ich hier und haben die Landschaft in toller Erinnerung. Erster Halt nach etwa 20 Minuten Fahrt: das idyllische Fischerdorf Kamøyvær, eingebettet in der charakteristischen felsigen Landschaft der Insel Magerøya:



Fischen war hier in der Tat Programm, denn eine Gruppe finnischer Angler angelte munter einen Fisch nach dem Anderen – ob das die zahlreichen Möwen angelockt hat? Oder kamen sie nur, um schöne Fotos entstehen zu lassen?


Eigentlich wollten wir von diesem malerischen Platz nicht weg, andererseits aber standen noch andere Ziele auf dem Programm: u. A. das Fischerdorf Gjesvær im Westen der Insel, was wir nach geschätzten 30 Minuten Fahrt erreichten. Ein Rastplatz in abermals toller, fjellartiger Landschaft lud zu einem Stopp und Aufenthalt ein:




Als nächstes machten wir uns auf den Weg zum Nordkap. Wir konnten die ganze Fahrt über viele Rentiere sehen, aber anzuhalten um sie zu fotografieren wäre meist zu spontan gewesen. Dachten wir, just in diesem Augenblick posierte ein Rentier wie zur Demonstration bereit für uns am Straßenrand:


Allmählich kamen wir am Nordkap bei Wind und Wetter an:



Dieser Ort war der einzig wirklich frequentierte Ort auf der Insel, dafür gabs hier gleich umso mehr Leute. Die Insel Magerøya hatten wir sonst gefühlt für uns allein. Dieser Ort aber ist einfach ein Muss. Wir genossen die schönen Panorama-Aussichten:



Unter Anderem war die Landzunge Knivskjelodden zu sehen. Genau genommen reicht sie 1400m weiter nach Norden und ist damit der eigentlich nördlichste Punkt Europas. Diese Landzunge ist aber touristisch kaum erschlossen und über einen 8km langen, nicht gut ausgeschilderten Wanderweg erreichbar:

1553 ist der Nordkap-Felsen, wie wir ihn kennen, entdeckt worden, und zwar von Forschern auf der Suche nach der Nordost-Passage, als sie auf diese Klippe trafen. In der Annahme, es handle sich um Festland, nannten sie es das Nordkap.
Auf der Nordkinn-Halbinsel, östlich der Insel Magerøya, liegt die Landzunge Kinnarodden. Zwar liegt sie etwas südlicher als das Nordkap, aber im Gegensatz zum Nordkap, auf dem Festland, sodass genau genommen dieser Landstrich als nördlichster Punkt des europäischen Festlands gesehen werden kann. Diese Landspitze ist aber touristisch kaum erschlossen und noch schwerer zu erreichen als Knivskjelodden.
Unser letzter Halt sollte das Dörfchen Skarsvåg werden, von dort aus planten wir eine Wanderung zur Felsformation namens Kirkeporten, zu Deutsch Kirchentor genannt. Von dieser schönen Felsformation hat man einen Blick auf das Nordkap und den Nordkap-Felsen.
Wir erreichten das Dörfchen nach einer kurzen Autofahrt uns sahen bereits den Wanderweg ausgeschildert. Allerdings starteten mehrere Wege vom Parkplatz unseres Autos. Zunächst machten wir uns auf dem Weg, es ging berghoch, zumindest auf Skarsvåg und die schöne Landschaft ergaben sich bereits schöne Aussichten:

Offenbar aber nahmen wir den falschen Weg, der auch für nicht alle einfach zu bewältigen war, sodass wir umkehrten und auf künftige Experimente verzichteten.
Wieder am Parkplatz angekommen, fanden wir schließlich den richtigen Weg. Dieser aber wäre nicht weniger beschwerlich gewesen, sodass wir es bleiben ließen. Was aber tun mit dem angebrochenen Abend? Ein wenig auf der schönen Insel wollten wir doch noch verweilen. So fuhren wir los, in der Erwartung, noch einen schönen Rastplatz mit Ausblick zu finden, denn wir hatten uns ein wenig Picknick eingesteckt. Schließlich stießen wir auf einen wie für uns gemachten Rastplatz mit Blick auf den Tufjord – hier verweilten wir doch gern:



Nach einer schönen Rast machten wir uns wieder auf den Weg zum Schiff, stets vorbei an schönen Landschaften:

Unseren Mietwagen gaben wir ab und schließlich begaben wir uns schätzungsweise gegen 20:15 wieder an Bord:

Honningsvåg mit diesem Ausflug war der klare Höhepunkt unter den angelaufenen Zielen, was für ein Glück, das wir anlegen konnten. Rückblickend wüsste ich jetzt, was wir verpasst hätten.
Abends trennten sich kurz unsere jeweiligen Wege, ich wollte mich im Atlantik Restaurant heute Abend bedienen lassen und erlebte ein äußerst schmackhaftes Abendessen das m. E. beste auf der ganzen Kreuzfahrt, passend zu unserem gelungenen heutigen Ausflug.
Abends stand noch ein Absacker an, bevor ich mich noch aufs Pooldeck begab. Hier wurde nämlich bereits im Laufe des Abends ein riesiges Buffet mit Schokofrüchten und anderen Süßigkeiten für die Nordkap-Party am Pool aufgebaut, die ab 21:30 begann. Dieses aufwändige Schokofrüchte-Buffet mit schön geschnittenem Obst als Dekoration erinnerte an Mitternachtsbüffets vieler Reedereien aus längst vergangenen Zeiten. Ja, sie mögen in den Augen mancher verschwenderisch gewesen sein, nur hatten sie Kreuzfahrt-Tradition und stellten einen gewissen Höhepunkt dar. Mein Kompliment an TUI: was ihr da aufgefahren habt, war eine ganz tolle Leistung, wie ich sie bei sämtlichen Mitbewerbern lange nicht mehr erlebt habe und ist auch einer der Gründe, warum ich künftig auch gern zur Mein-Schiff-Flotte wiederkomme:


Unter Anderem solche Angebote sind Eigenschaften, die für mich den Unterschied machen und herausstechen.
Die Ausfahrt gegen kurz vor Mitternacht schaute ich mir an Deck an:

Auch einer der schönsten Kreuzfahrt-Tage ging mal zu Ende, so auch dieser.
22.-23.08. – auf dem Seeweg nach Flåm
Mittlerweile waren wir auf dem Weg zum letzten Hafen: Flåm im Aurlandsfjord, einem Abschnitt des großen Sognefjord. Wie auf dieser Kreuzfahrt allgegenwärtig, sollten wir wieder auf Seegang und große Wellen stoßen, aber zum Großteil wieder schönes, einladendes warmes Deckwetter. Einstweilen sahen wir auch die norwegische Küste:



Das Programm war wieder das Übliche: Atlantik-Stammtisch zum Frühstück, Momente an Deck genießen, schmackhafte Abendessen und Absacker an den Bars. In Teil II geht's mit dem letzten Abschnitt weiter.