Maritime Innovationen

Tim S.
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Re: Maritime Innovationen

Beitrag von Tim S. »

Die Nutzung von Landstrom macht in Kiel große Fortschritte. Am vergangenen Wochenende ging im Ostuferhafen die „MSC Euribia“ in den Regelbetrieb über. Die „Costa Diadema“ begann mit dem Probebetrieb nach Abschluss der Tests durch die Klassifikationsgesellschaften am 25.5. Die „MSC Euribia“ hat bei den ersten Anläufen 2024 alle Tests in Kiel bestanden und darf deshalb jetzt Landstrom in Kiel nehmen. Den Testbetrieb hatte das Schiff bereits bei den letzten Anläufen 2023 begonnen, als die neue Anlage im Ostuferhafen eingeweiht wurde.
https://www.kn-online.de/lokales/kiel/i ... SUGJ4.html
(paywall)
Seewind
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Re: Maritime Innovationen

Beitrag von Seewind »

Moin,

.... Robby statt Dock ..

Unerwünschte Passagiere: Unterwasserroboter lasern Muscheln vom Schiffsrumpf

https://www.deutschlandfunk.de/unerwuen ... 9-100.html

Gruss Seewind
Norbert Möller
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Re: Maritime Innovationen

Beitrag von Norbert Möller »

Kongsberg Maritime hat die Erlaubnis bekommen, die Rolle des Chief Engineer vom Schiff in ein Remote Operations Center an Land zu verlagern:

https://www.kongsberg.com/newsandmedia/ ... -to-shore/ (13.06.2024)

Eines der drei Schiffe in diesem Versuch ist laut Kongsberg die YARA BIRKELAND (IMO: 9865049).

https://de.wikipedia.org/wiki/Yara_Birkeland
https://www.vesselfinder.com/de/vessels/details/9865049
fuhri1186
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Re: Maritime Innovationen

Beitrag von fuhri1186 »

Norbert Möller hat geschrieben: So 23. Jun 2024, 16:57 Kongsberg Maritime hat die Erlaubnis bekommen, die Rolle des Chief Engineer vom Schiff in ein Remote Operations Center an Land zu verlagern:

https://www.kongsberg.com/newsandmedia/ ... -to-shore/ (13.06.2024)

Eines der drei Schiffe in diesem Versuch ist laut Kongsberg die YARA BIRKELAND (IMO: 9865049).

https://de.wikipedia.org/wiki/Yara_Birkeland
https://www.vesselfinder.com/de/vessels/details/9865049
Als ich selber noch gefahren bin, waren solche "Versuche" bereits im Gespräch.
Ich war damals schon sehr skeptisch, ob man den Leitenden Ingenieur wirklich an Land lassen kann, um von dort bei Bedarf unterstützen zu können.
Am Ende hat man selbst als erfahrener Chief bisher immer die Möglichkeit gehabt, seinen Superintendent an Land anzurufen, wenn man selber nicht mehr weiter gekommen ist. Gerade in Bezug auf Probleme mit modernen Steuerungsanlagen wie SPS usw sind Bordbesatzungen auf fähige Unterstützung an Land angewiesen, aber eben auch auf fähige Leute an Bord, die in der lage sind, Anweisungen umzusetzen. Ich weiß nicht, ob man dann gerade auf den Chief verzichten sollte. Dieser sollte die meiste Erfahrung haben, sein Schiff im besten Fall kennen und dementsprechend bei Problemen handeln können.
Auf einem kleinen Elektro-Kümo mag das ja noch möglich sein, schließlich hat die Yara Birkeland einen kleinen Operationsradius und andere, vergleichbare Kümos, fahren auch nur mit einem Motormann und keinen Ingenieuren, aber auf größeren Einheiten mit immer komplexer werdender Technik wird man wohl nicht auf einen Chief verzichten können...
ThomasU
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Re: Maritime Innovationen

Beitrag von ThomasU »

Bugstrahlruder

Ich wollte mal wieder ein Modellschiff mit Dampfmaschine bauen. Das sollte für den Betrieb auf kleinen Teichen eine gute Manövrierbarkeit haben, also: Mit Bugstrahlruder. Es sollte einfach zu bauen sein und nicht zu modern wirken. Hohe Anforderungen an die Leistung hatte ich nicht.
Ich bastelte nun probeweise eine Art quer- Schaufelrad mit 11 Grad schräger Achse. In Ruhestellung ist das Ding fast unsichtbar, nur kleine Fugen verraten die Existenz. Im Betrieb sollte es etwas Wasser zu einer Seite rühren und so ein wenig den Bug bewegen.
In der Badewanne kam dann die große Überraschung: Das Ding funktionierte tatsächlich, und zwar erstaunlich gut und kraftvoll!
Seit dem habe ich verschiedene Formen und Varianten dieses Schaufelrad- Bugstrahlruders gebaut und (neben anderen Entwicklungen) an verschiedenen Schiffsmodellen ausprobiert.
http://thomas-uhlendorf.de/Forschungsschiffe.htm

Ich denke dass diese Schaufelrad- Bugstrahlruder eine interessante Alternative zu den herkömmlichen Propeller-im-Tunnel- Bugstrahlruder sein können, denn sie haben Vorteile: Einfachheit, stören nicht die Stromlinienform und vor allem: Sie verlieren nach meinen Erfahrungen mit den Modellschiffen nicht die Wirksamkeit bei höheren Strömungsgeschwindigkeiten!
http://thomas-uhlendorf.de/Max/MaxBowrudderCruise.webm

Und was die Leistungsfähigkeit angeht: Ich würde behaupten, dass es leicht möglich ist, ein Schaufelrad- Bugstrahlruder so auszulegen, dass es einem Propeller - Bugstrahlruder weit überlegen ist.
http://thomas-uhlendorf.de/Wickie/WickieBrutal.webm
http://thomas-uhlendorf.de/Odin/OdinBowthr.webm

Meine Theorie wieso ein voll unter Wasser getauchtes Schaufelrad überhaupt Schub erzeugen kann habe ich hier einmal aufgeschrieben:
http://thomas-uhlendorf.de/Anfang/Schaufelrad.htm

Es wird behauptet (von Hafenschlepper- Kapitänen) dass die Propeller – Bugstrahlruder nur bis ca. 2 kn Strömungsgeschwindigkeit wirken, und ich habe Testberichte gelesen wo oberhalb von 4 kn keine Wirkung mehr feststellbar war. Das bedeutet in vielen Häfen und vor allem in Notfällen sind die Dinger doch recht nutzlos. Sollte das nicht Grund genug sein hier einmal etwas Neues auszuprobieren? Was meint ihr?

Gruß
Thomas Uhlendorf
Bild
Volker Landwehr
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Re: Maritime Innovationen

Beitrag von Volker Landwehr »

Eine interessante Idee.

Es stimmt, dass die Wirkung des Bugstrahlruders bei höheren Geschwindigkeiten verloren geht. Bei welcher Geschwindigkeit das passiert, hängt auch von der Kraft des Bugstrahlers ab, meist ist es zwischen 4 kn und 6 kn. Dann lenkt das am Rumpf entlang strömende Wasser den Strahl des Bugstrahlers und er legt sich an den Rumpf an.

Es gab Lösungen für höhere Geschwindigkeiten, bei denen die Tunnel als liegendes K ausgeführt sind. Hier zu sehen Am Beispiel des Hochseeschleppers Oceanic: https://trumoba.de/bilder/oceanic/Oceanic-BreDo.JPG
Das Bild rechts unten zeigt mit großem Durchmesser den Tunnel des Bugstrahlers und dahinter kleiner einen Arm des K.

Diese Lösung scheint in Vergessenheit geraten zu sein. Ich vermute, dass die weitere Entwicklung der Schiffsruder z.B. zum hoch effektiven Becker Klappenruder die K-Thruster überflüssig gemacht hat.

Ich denke, die Ruderwirkung reicht bei den heutigen Schiffen aus, so dass Bugstrahler unter 4 - 6 kn genügen.

Was moderne Hafenschlepper betrifft, so erlauben zwei Z-Antriebe oder zwei Voith-Schneider Propeller völlig aus, um in jede beliebige Richtung zu fahren. Sie brauchen aus meiner Sicht eigentlich keine Bugstrahler: Bei Z-Antrieben erlauben sie vermutlich, die Stellzeiten der Antriebe auszugleichen und den Richtungswechsel zu verkürzen. Und sie helfen Offshore beim Position halten.

Ich sehe nicht die Notwendigkeit von Bugstrahlern für höhere Geschwindigkeiten.

Bei Schiffsmodellen sieht das anders aus. Da wollen wir oft kleinere Drehkreise, als das Vorbild hat. Unddazu müsste das Ruderblatt unmaßstäblich groß, werden.
Gruß, Volker
ThomasU
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Re: Maritime Innovationen

Beitrag von ThomasU »

Hallo Volker!
Interessant, den K- Thruster kannte ich noch nicht. Aber der bringt ja auch noch mehr bremsende Löcher ins Schiff...
Natürlich brauchen die modernen Hafenschlepper kein Bugstrahlruder. Ich denke da eher an große Schiffe:
Bild
Hier sieht man einen Teil eines Schiffs, und ich bezeichne solche Schiffe als "Schiffe ohne Bremse".
Eine Schraube, Ruder dahinter: Das funktioniert gut bei Vorwärts, bei Rückwärts leider nicht. "Bremsen" geht aber nur mit dem "Rückwärtsgang", aber dann wirkt das Ruder nicht, das Schiff läuft "aus dem Ruder". Leider werden die meisten Schiffe so gebaut.
Ich wohne in der Nähe des Nord-Ostsee Kanals bei der Ausweiche Fischerhütte, und dort kann man schön beobachten wie die Kapitäne und Lotsen den "Rückwärtsgang" vermeiden wie der Teufel das Weihwasser. Die Schiffe treiben meistens im Schritt-Tempo durch die Ausweiche ohne anzuhalten und lassen dabei den Gegenverkehr durch. Das klappt auch meistens gut, aber leider nicht immer, und so gibt es häufig Havarien.
Ich finde das nicht mehr zeitgemäß, es müsste gerade für ein großes Schiff möglich sein anzuhalten ohne dabei vom Kurs abzukommen, und ein gutes Bugstrahlruder könnte da helfen, wenn es auch bei höheren Geschwindigkeiten wirkt.
Es ist mit diesen Schiffen ein wenig so als würden 40t LKWs mit Bremsen nur auf einer Seite und einer Lenkung die bei Rückwärts aushakt die Straßen befahren.
Das mit dem Ruder hinter dem Propeller ist aber noch ein extra Thema für sich, später mehr dazu.

Viele Grüße
Thomas
Volker Landwehr
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Re: Maritime Innovationen

Beitrag von Volker Landwehr »

Das dänische Schiffsdesignbüro Knud E. Hansen hat ein neues Konzept für eine Wartungsplattform für Windkraftanlagen vorgestellt, das “Jack-up on Jack-up” Konzept.

Dabei wird auf einem vierbeinigen Hubschiff eine 15 m breite Arbeitsplattform eingebaut, die bis auf die Höhe der Gondel angehoben werden kann und so eine sichere Plattform für Wartungsarbeiten an den Rotorblättern bietet, ohne dass ein gefährlicher Seilzugang erforderlich ist.
Press Release: https://www.knudehansen.com/news/the-ja ... p-concept/
oder als pdf: https://www.knudehansen.com/wp-content/ ... t-2024.pdf
Website: https://www.knudehansen.com/
Gruß, Volker
Volker Landwehr
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Re: Maritime Innovationen

Beitrag von Volker Landwehr »

HD Hyundai Heavy Industries (HD HHI) hat erfolgreich einen Ammoniak-Dual-Fuel-Motor (DF) entwickelt, eine kohlenstofffreie Kraftstofftechnologie, und die Typenzulassung von sieben großen Klassifikationsgesellschaften erhalten.

Beim HiMSEN-Ammoniak-Zweistoffmotor Typ H22CDF-LA soll es sich um den ersten Ammoniakmotor der Welt handeln, der mit einer Hochdruck-Ammoniak-Direkteinspritzung betrieben wird. Der Motor leistet 1,4 bis 2,2 MW. Der Motor ist mit mit einem Selektiven katalytischen Reduktionssystem (SCR) ausgerüstet, um Stickstoffoxide (NOx) und unverbranntes Ammoniak im Abgas zu reduzieren.
Quelle: https://www.hyundai-engine.com/en/media/newsdetail/435

Bisher basierten Ammoniakmotoren auf einem Niederdruck-Vormischverbrennungsverfahren, bei dem eine Mischung aus Luft und Ammoniak eingespritzt wird. Der neue Motor komprimiert die Luft im Brennraum des Motors und verbrennt sie anschließend durch Einspritzen von Ammoniak mit hohem Druck.
Quelle: https://maritime-executive.com/article/ ... -injection
Gruß, Volker
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