Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

[Volker Landwehr]

Die finnische Schleppreederei Alfons Håkans hat von Sanmar Shipyards ihren neuen eisbrechenden Schlepper AJAX übernommen. AJAX wurde nach den Robert Allen Ltd Design TundRA 2600 gebaut und ist nach der finnischen Eisklasse 1A klassifizert.

Der Schlepper ist 25,80 m über Alles lang, auf Spanten 11,8 m breit, hat eine Seitenhöhe von 5,2 m und 5,05 m Tiefgang.**

Angetrieben wird der Schlepper von zwei CAT 3512E Dieselmotoren und Ruderpropellenmit Kortdüse und erreicht damit 12 kn und 60 t Pfahlzug.
Der Schlepper erfüllt IMO Tier III Standard. Er istmit zwei Löschmonitoren nach FiFi-1 Standard ausgerüstet

Zur Decksausrüstung gehören eine Hochleistungswinde auf dem Vorschiff für Schiffsassistenz und ein zusammenlegbarer Knickarmkran.
Quelle: https://demo.sanmar.com.tr/en/news-medi ... ern-baltic
https://newsatsea.com/turkish-maritime- ... x-on-duty/
https://www.sanmar.com.tr/en/products/a ... undra-2600
Gruß, Volker

[mücke]

Der nächste blaue Schlepper ist unterwegs... FAIRPLAY 97
https://www.youtube.com/watch?v=noykjYmVzZg

[Volker Landwehr]

Der Damen ASD 2813 FAIRPLAY 97 scheint nach Polen zu gehen: https://www.schiffundhafen.de/nachricht ... damen.html
Bei Fairplay in Deutschland habe ich in Offshore keinen A. Ryz gefunden wohl aber in Polen.

Hier ist ein Link zum Damen Website des ASD 2813: https://www.damen.com/vessels/tugs/asd- ... d-tug-2813
Sie enthält einen Download-Button für das allgemeine Datenblatt. Damen fordert nach dem Anklicken Namen und e-Mailadresse.

Die Daten für FAIRPLAY 97 können im Detail abweichen. So hat F97 einen Pfahlzug von 83 t statt der im Datenblatt vermerkten 81 t erreicht.
Die ASD 2813 sind von Bureau Veritas (BV) als Tug (Bollard Pull = 81 t) und Escort Tug (maximum steering force = 75t, maximum braking force = 90t, maximum escort speed = 10 kn) klassifiziert.

Als weitere Notation wäre noch Salvage Tug möglich (S. 25): https://erules.veristar.com/dy/data/bv/ ... 025-01.pdf

BV ist die Klassifizierungsgesellschaft mit den meisten Schleppern im Portfolio. Sie haben federführend zusammen mit LLoyd's Register (LR) und American Bureau of Shipping (ABS) Ende der 2000er Jahre einen Versuch unternommen, die verschieden Vorschriften für Schlepper der verschiedenen Klassifizierungsgesellschaften mit teils sehr unterschiedlichem Sicherheitsniveaus auch im Bereich Stabilität zu harmonisieren.

2014 hat BV dann seine Safety Guidelines for Design, Construction and Operation of Tugs vorgestellt. Die Vorgaben für Stabilität wurden 2016 in den International Intact Stability Code (IISC) mit aufgenommen. Wirksam wurden sie in 2020. BV hatte die Guidelines bereits 2018 in seine Rules aufgenommen.

Da der IISC verbindlich für alle Schiffe länger als 24 m ist, unterscheidet sich das Sicherheitsniveau der KGs jetzt für Schlepper nicht mehr. Für Längen unter 24 m wird der IISC meist sinngemäß angewandt.

Bei Interesse kann ich Links zu Vorträgen zur Stabilitätsdiskussion posten.
Gruß, Volker

[Volker Landwehr]

Svitzer hat bei Sanmar einen batterie-elektrischen Schlepper des von Robert Allen Ltd designten Typs ElectRA 2500-SX bestellt.

Der Schlepper ist 25,40 m lang, 12,86 m breit und hat einen Tiefgang von 5,60 m. Der Schlepper soll 70 t Pfahlzug erreichen. Die Kapazität der Batterien beträgt 1818 kWh. Das Schiff verfügt über zwei Dieselgeneratoren für Notstromversorgung, verlängerte Ausdauer und Feuerlöscheinsätze.

Der Bau wurde bereits von Sanmar auf Verdacht begonnen, so dass eine Auslieferung im zweiten Halbjahr 2025 angepeilt ist.
Quellen: https://investor.svitzer.com/news-relea ... owered-tug
https://www.rivieramm.com/news-content- ... -tug-83555

Sanmar liefert diesen Schlepper mit bis zu 5085 kWh Batteriekapazität. Da erscheinen die 1818kWh recht gering, zumal ein ASD Schlepper für 70 t Pfahlzug zwischen 3500 und 4000 kW benötigt, aber das nur über kurze Zeit. Svitzer wird sicherlich den Powerzyklus des Schleppers und Lademöglichkeiten berücksichtigt haben.
Sanmar: https://www.sanmar.com.tr/en/products/e ... ra-2500-sx#
Gruß, Volker

[Tim S.]

Die 2010 gegründete Reederei Offshoreservice Klement hat die OSK Rendsburg' (IMO: 9755567) am 25.1. ebenda stationiert. Das 2015 in der Türkei als „Poseidon“ für den finnischen Reeder Alfons Hakans gebaute, von zwei Caterpillar-Dieselmotoren mit 3300 PS angetriebene Schiff wurde in Estland gekauft und wird vorrangig im Nord-Ostsee-Kanal eingesetzt werden. Bei der Begleitung sehr großer Schiffe war es hier zuletzt immer wieder zu Wartezeiten gekommen, weil nicht genügend Schlepper zur Verfügung standen.Die Obereiderflotte besteht jetzt aus sieben Schleppern unterschiedlicher Größe.
https://www.kn-online.de/schleswig-hols ... 1738068671
(paywall)

[Volker Landwehr]

Als Ergänzung zu Tims Post:
Der OSK RENDSBURG wurde von Eregli Shipyards in der Türkei nach dem MED-2445 Entwurf gebaut. Dieser Entwurf stammt von Robert Allen Ltd in Kanada.

Es ist ein ASD Schlepper mit 49 t Pfahlzug gemäß Alfons Hakans Datenblatt: https://alfonshakans.fi/fleet/tugs/poseidon/
Weitere Informationen enthält das Datenblatt der Werft. Es ist hinsichtlich der Ausrüstung nicht 100% passend für den OSK RENDSBURG. So weist das Werftdatenblatt eine Heckschleppwinde aus, während das Hakans Datenblatt am Heck nur einen Mampey Schlepphaken ausweist. Weitere Abweichungen sind sehr wahrscheinlich. https://www.ereglishipyard.com/dosyalar ... %20(1).pdf
Gruß, Volker

[Volker Landwehr]

Nachdem Crowley mit dem Schlepper eWOLF den ersten in den USA gebauten Schlepper in San Diego in Betrieb genommen hat, erhält jetzt Suderman & Young eine Subvention aus dem Clean Ports Programm der U.S. Environmental Protection Agency (EPA).

Es soll der stärkste bisher gebaute Batterieschlepper mit mehr als 100 t Pfahlzug werden. Der Schlepper soll 30 m lang und 13,5 m breit werden. Es ist eine Batteriekapazität von 8500 kWh geplant, die für drei Jobs ohne Nachladen reichen sollen und in drei Stunden voll aufgeladen werden können.
Quelle S&Y: https://www.sandy-tugs.com/charge-in-su ... c-tug.html
eWOLF: https://www.bairdmaritime.com/tugs/harb ... sist-fleet
Gruß, Volker

PS: Es bleibt abzuwarten, wieviel dieser Subvention nach Dienstbeginn des neuen POTUS übrig bleibt bei dessen Abneigung gegen Alles, was nach Abkehr von fossilen Brennstoffen aussieht.

[Volker Landwehr]

Fairplay hat eine Ausschreibung für bis zu 6 Schlepper mit DualFuel Motoren herausgegeben:

https://www.fairplay-towage.group/de/ausschreibung/

Danke für den Link!

Da bin ich mal gespannt, wer den Auftrag bekommt. Meines Wissens kann nur BeHydro Wasserstoff-Verbrennungsmotoren in der erforderlichen Größe (bis ca. 2,6 MW) liefern. Als 100% Wasserstoff nach dem Otto-Prinzip oder mit Dieselbeimischung als Zündhilfe als Selbstzünder. https://www.behydro.com/engines

Letztere sind mit 2 x 2 MW in HYDROTUG 1 und HYDROTUG 2 der Antwerp Port Authority eingebaut. Die Schlepper wurden bei Armón Shipyards in Navia, Spanien gebaut: https://www.offshore-energy.biz/worlds- ... n-belgium/

Bisher ist Selbstzündung mit 100% Wasserstoff meines Wissens noch nicht möglich.
Gruß, Volker

Fairplay erhält für den Bau der Wasserstoff-Schlepper eine Förderung von 18 Mio. Euro vom Bund.
Es werden Dual Fuel Motoren, die mit bis zu 85% mit Wasserstoff oder mit 100% Diesel (auch grüne Varianten) betrieben werden kann, falls der Wasserstoff-Kreislauf ausfällt.
Quellen: https://www.erneuerbare-energien-hambur ... hafen.html
hinter Paywall: https://www.cnv-medien.de/mehr/schifffa ... stoff.html
Gruß, Volker

Weiß jemand, was aus dieser Ausschreibung geworden ist? Laut den Meilensteinen auf der damaligen Website müsste Fairplay diese Schlepper längst vergeben haben. Oder ist die Ausschreibung im Sande verlaufen? Die Website existiert jedenfalls nicht mehr.
Gruß, Volker

[Tom-kiel]

MSC steigt weiter bei Boluda ein

MSC übernimmt 49% der Anteile an Boluda, im Gegenzug wird die MSC Tochter MEDTug mit ihren rund 150 Schleppern in Italien , Malta , Malaysia und Singapore in die Boluda Gruppe integriert . Des Weiteren ist geplant rund 200Mio € in die Modernisierung der Flotte, so wie 300-400 mio € in den Erwerb weiterer Unternehmen zu investieren .
Quelle : https://www.portseurope.com/msc-set-to- ... da-towage/
https://elmercantil.com/2025/02/11/bolu ... l-capital/

[Volker Landwehr]

(....)
Es soll der stärkste bisher gebaute Batterieschlepper mit mehr als 100 t Pfahlzug werden. Der Schlepper soll 30 m lang und 13,5 m breit werden. Es ist eine Batteriekapazität von 8500 kWh geplant, die für drei Jobs ohne Nachladen reichen sollen und in drei Stunden voll aufgeladen werden können.
Quelle S&Y: https://www.sandy-tugs.com/charge-in-su ... c-tug.html
eWOLF: https://www.bairdmaritime.com/tugs/harb ... sist-fleet
Gruß, Volker

Der o.g. genannte Schlepper für Suderman & Young wird im Hafen von Corpus Christi, dem größten US-Ölexporthafen, eingesetzt werden. Die Subvention für den Schlepper ist eigentlich Teil einer Subvention von $105 Millionen, die der Hafen von Corpus Christi aus dem Clean Ports Programm der U.S. Environmental Protection Agency (EPA) erhalten hat.

Aus dieser Subvention werden weitere zwei elektrische Schlepper teilfinanziert, je einer für Signet Maritime und Bay Houston Towing. Aus der Subvention werden noch weitere Zero-Emission-Projekte finanziert, sodass 70% der Schlepperkosten subventioniert sind.
Quelle: https://portofcc.com/port-of-corpus-chr ... recipient/

Signet Maritime, Signet Shipbuilding & Repair, Robert Allen Ltd (Ship design) und Kongsberg Maritime (Systemintegrator) werden den batterie-elektrischen Schlepper entwickeln. Er soll eine Batteriekapazität von 10 MWh erhalten. Der Pfahlzug soll im Bereich der bisherigen Schlepper von 80 bis 95 t liegen.
Quelle: International Tug & Salvage Magazin, Ausgabe Jan/Febr 2025, Seite 20-21: https://www.rivieramm.com/international-tug-and-salvage
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Gruß, Volker