Guten Abend!
Bleibt noch nachzutragen, dass zwei Matrosen aus Cuxhaven und der Hamburger Seelotse Engbruch beim Versuch, zur „ONDO“ zu gelangen, mit ihrem Versetzboot des Lotsenschiffes "KAPITÄN HILGENDORF" in schwerer See abtrieben. Ihr Boot kenterte. Für sie gab es keine Rettung, sie wurden in die See gerissen und ertranken. Die Besatzung der "ONDO" konnte später unversehrt von Bord geholt werden. Nach den erfolglos gebliebenen Freischleppversuchen rettete der Seenotkreuzer "RUHR-STAHL" (Vormann Rolf Hoffmann) von der Station Cuxhaven der DGzRS die Besatzung der „Ondo“: 51 Engländer und 14 deutsche Schauerleute. Insgesamt sechs Tage dauerten die zum Teil äußerst riskanten und gefährlichen Bemühungen, um die englischen Seeleute in immer wieder neuen Anläufen von Bord der „Ondo“ zu holen. Mit der "RUHR-STAHL" barg Vormann Rolf Hoffmann und seine Mannschaft 32 Seeleute samt Gepäck von der am 20. Januar 2962 auf dem Großen Vogelsand gestrandeten "FIDES".
Und zu den Diskussionen um Forderung: "Die Wracks müssen da weg!" schrieb der Präsident der Hamburger Wasser- und Schifffahrtsdirektion am 6. Juli 1962 einen Leserbrief an das "Hamburger Abendblatt" wie folgt:
"Ondo" und "Fides"
Sehr geehrte Redaktion!
Auf Ihren interessanten Artikel vom 26. Juni "Die Wracks der ,Ondo* und der .Fides' müssen verschwinden" darf ich folgendes mitteilen: Die Wasser- und Schiffahrtsdirektion Hamburg als die mit der Verwaltung des Eibschiffahrtsweges beauftragte Behörde hat nicht die Möglichkeit, die Wracks der "Ondo" und der "Fides" zu beseitigen.
Die genannten Wracks sind nicht herrenlos; sie stehen nach wie vor im Eigentum der Reedereien. Eine Beseitigung von "Ondo" und "Fides" setzt aus diesem Grunde das bislang noch nicht erklärte und auch nicht zu erwartende Einverständnis der Eigentümer voraus. Ohne dieses Einverständnis konnten die Wracks nur dann entfernt werden, wenn sie eine Gefahr für die Schiffahrt bedeuten würden. Dies ist indes nicht der Fall, weil beide Wracks außerhalb der Fahrrinne liegen. Ästhetische und hafenpolitische Gesichtspunkte rechtfertigen nicht ein behördliches Eingreifen auf Kosten der Steuerzahler.
Wenn in diesem Zusammenhang auf die Wrackbeseitigung in der Wesermündung hingewiesen wird, so darf ich bemerken, daß auch dort nur Wracks entfernt werden, die eine Gefahr für die Schiffahrt darstellen. Auch in der Wesermündung werden gesunkene Fahrzeuge, die außerhalb des Fahrwassers liegen, nicht beseitigt.
Mit besten Grüßen
M. Krause,
Präsident der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Hamburg"
mfg Peter Hartung
Vor 50 Jahren - die ONDO strandet auf Vogelsand
-
- Mitglied
- Beiträge: 2384
- Registriert: So 13. Jan 2008, 17:19
Re: Vor 50 Jahren - die ONDO strandet auf Vogelsand
Alle Fotos von Peter Hartung sind (falls nicht anders angegeben) unter einer
Creative Commons-Genehmigung lizenziert. Siehe hier: Foto-Lizenz: CC-BY-NC-ND
Creative Commons-Genehmigung lizenziert. Siehe hier: Foto-Lizenz: CC-BY-NC-ND