Bergung U 16 (aus Pressemeldungen)
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Re: Pressemeldungen
Es wäre die Pflicht gewesen, die Archäologen zu informieren. Es konnte ja niemand ahnen, was das WSA da vorhat. Aber in dem Moment wäre eine Begleitung, Dokumentation und Sicherung unabdingbar gewesen. Da muss das WSA proaktiv handeln und nicht nur sagen, ist Schrott. Und ein historisches Wrack dem Verfall preiszugeben, ist stümperhaft, und auf die Idee hätten die Herren kommen müssen, dass es sich um ein potentielles Objekt von historischem Wert handelt. Entsprechend wird ja jetzt im Nachgang versucht, zu retten, was zu retten ist. Aus archäologischer Sicht wäre es das Beste und eben professionell gewesen, das Wrack umzusetzen und so den Erhalt in situ zu sichern. So werden auch Bodendenkmale ja oft erhalten. Im WSA hat man einfach kein Bewusstsein für die Problematik gehabt. Das sollte in Zukunft dann besser laufen. Und von daher war der Umgang mit dem historischen Artefakt definitiv stümperhaft.
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Re: Pressemeldungen
Das Wrack der U-16 ist bereits seit 1960 verzeichnet. Zwischenzeitlich wurde es weder zum Denkmal erklärt, noch hat jemand Anspruch erhoben. Die Archäologen haben nach eigenen Aussagen auch kein Interesse daran.
Jetzt sind aber angeblich die Amtswege nicht eingehalten worden. Da die WSA das Wrack zur Gefahr für die Schifffahrt erklärt, wäre das Ergebnis vermutlich das Gleiche gewesen, U16 muss da weg.
Ob es überhaupt im ganzen hätte geborgen werden können, werden nur Experten sagen können. Wenn ein Archäologe sagt, das sähe ja noch gut aus, bedeutet es absolut nichts. Obwohl man es in einem Stück bergen wollte, ist es zerbrochen. Es war wohl eben doch nicht mehr so gut.
Da hatte die, die sich heute beklagen 65 Jahre Zeit, sich um das Wrack von U16 zu kümmern, nur getan haben sie nichts. Jetzt wiehert der Amtsschimmel und sie spielen beleidigte Leberwurst. Selbst wenn etwas falsch gelaufen ist, es ist kein Schaden entstanden. Warum nicht einfach Haken dran und notfalls intern aufarbeiten?
Das zeigt für mich gut, warum bei uns die angestrebte Deregulierung nie funktionieren wird.
Gruß, Volker
Jetzt sind aber angeblich die Amtswege nicht eingehalten worden. Da die WSA das Wrack zur Gefahr für die Schifffahrt erklärt, wäre das Ergebnis vermutlich das Gleiche gewesen, U16 muss da weg.
Ob es überhaupt im ganzen hätte geborgen werden können, werden nur Experten sagen können. Wenn ein Archäologe sagt, das sähe ja noch gut aus, bedeutet es absolut nichts. Obwohl man es in einem Stück bergen wollte, ist es zerbrochen. Es war wohl eben doch nicht mehr so gut.
Da hatte die, die sich heute beklagen 65 Jahre Zeit, sich um das Wrack von U16 zu kümmern, nur getan haben sie nichts. Jetzt wiehert der Amtsschimmel und sie spielen beleidigte Leberwurst. Selbst wenn etwas falsch gelaufen ist, es ist kein Schaden entstanden. Warum nicht einfach Haken dran und notfalls intern aufarbeiten?
Das zeigt für mich gut, warum bei uns die angestrebte Deregulierung nie funktionieren wird.
Gruß, Volker
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Re: Pressemeldungen
Da wiehert nichts. Natürlich müssen die Archäologen nicht wissen, was für Wracks wo liegen. Das ist Aufgabe des WSA. Wenn dann aber ein historisches Wrack angefasst wird, muss dieses proaktiv tätig werden. Das idt doch jedem bewusst, dass ein U- Boot aus dem 1. Weltkrieg potentiellen historischen Wert hat. Da war man im WSA einfach dösig und hat nur die Fahrwassersicherheit beachtet. Und, wie gesagt, eine Verlegung des Wracks, wie einst im Jadebusen im Fall der York, wäre das einfachste gewesen. Aber brutal rauszerren und sagen, ist Schrott, das ist einfach nur dumm und billig.
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Re: Pressemeldungen
Zitat vom NDR von 4.9., zwei Seiten vor dieser, von jedem zu lesen:
„Was passiert mit dem Wrack nach der Bergung?
Ursprünglich sollte das U-Boot nach der Bergung an ein Museum übergeben werden. Allerdings konnte keines der angefragten Museen die Finanzierung, etwa für Restaurierung und Sanierung, zusichern, sagte Schröder dem NDR Niedersachsen. Es gebe aber Interesse an Exponaten des U-Boots, so Fräßdorf am Dienstag. Infrage komme beispielsweise ein Lukendeckel der U16. Ansonsten soll das U-Boot verschrottet werden. Ein Unternehmen aus Cuxhaven habe sich bereits ein Bild von dem Wrack gemacht.“ Ende Zitat
Schönen Gruß
Haasenpeter
„Was passiert mit dem Wrack nach der Bergung?
Ursprünglich sollte das U-Boot nach der Bergung an ein Museum übergeben werden. Allerdings konnte keines der angefragten Museen die Finanzierung, etwa für Restaurierung und Sanierung, zusichern, sagte Schröder dem NDR Niedersachsen. Es gebe aber Interesse an Exponaten des U-Boots, so Fräßdorf am Dienstag. Infrage komme beispielsweise ein Lukendeckel der U16. Ansonsten soll das U-Boot verschrottet werden. Ein Unternehmen aus Cuxhaven habe sich bereits ein Bild von dem Wrack gemacht.“ Ende Zitat
Schönen Gruß
Haasenpeter
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Re: Pressemeldungen
Ursprünglich sagte die WSV, dass Ding wird verschrottet. Soviel zu deren Einstellung. Die hatten ja nicht das geringste Gespür dafür, was sie da anrichten.
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Re: Pressemeldungen
Wenn ein U-Bootwrack aus dem 1. Weltkrieg historischen Wert hat, warum hat sich dann eigentlich 65 Jahre lang niemand darum gekümmert?Tim S. hat geschrieben: ↑Sa 6. Sep 2025, 18:24 Das idt doch jedem bewusst, dass ein U- Boot aus dem 1. Weltkrieg potentiellen historischen Wert hat. Da war man im WSA einfach dösig und hat nur die Fahrwassersicherheit beachtet. Und, wie gesagt, eine Verlegung des Wracks, wie einst im Jadebusen im Fall der York, wäre das einfachste gewesen. Aber brutal rauszerren und sagen, ist Schrott, das ist einfach nur dumm und billig.
Warst Du eigentlich dabei, als das Wrack brutal rausgezerrt wurde? Vielleicht war es ja nach 106 Jahren im Salzwasser so marode, dass es nicht in einem Stück zu bergen war?
Lies einmal: https://www.ingenieur.de/technik/fachbe ... ter-wasser
und https://www.ingenieur.de/technik/fachbe ... rer-gegner
Quelle: https://www.ingenieur.de/technik/fachbe ... eschichte/
Gruß, Volker
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Re: Pressemeldungen
Nochmal: es gab keinen Grund. Es lag dort gut. Archäologische Bodenbefunde werden ja oft in situ gelassen, wo sie am besten geschützt sind. Das wurde jetzt ja such so postuliert in dem Sinne, dass eine Verlegung des Wracks am Meeresgrund sinniger gewesen wäre und dessen weiteren Erhalt gesichert jätte. Es geht bei derlei Objekten ja nicht um eine Präsentation, sondern schlicht um den erhalt. Dieses Wissen gab es im WSA offenbar nicht. Aber man sollte es schon erwarten, wenn jemand ein U- Boot aus dem 1. Weltkrieg anfasst.
Die Bundesrepublik Deutschland verzichtet Berichten zufolge seit jeher darauf, ihre Kriegsschiffe und U-Bootwracks zu heben.“Eine Bergung durch Dritte sei grundsätzlich untersagt, Bergungsgenehmigungen werden durch die BImA nach Prüfung des jeweiligen Einzelfalls nur in begründeten Ausnahmefällen erteilt“, so die BImA, Die Bergung von U16 erfolgte ohne eine solche Genehmigung. Die „erforderliche Beteiligung der BImA“ sei unterblieben. Der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) wari nicht bekannt gewesen, dass „ein vor über 100 Jahren gesunkenes U-Boot möglicherweise im Eigentum der BImA stehen könnte und sei von „einem herrenlosen Gut“ ausgegangen."
Die Bundesrepublik Deutschland verzichtet Berichten zufolge seit jeher darauf, ihre Kriegsschiffe und U-Bootwracks zu heben.“Eine Bergung durch Dritte sei grundsätzlich untersagt, Bergungsgenehmigungen werden durch die BImA nach Prüfung des jeweiligen Einzelfalls nur in begründeten Ausnahmefällen erteilt“, so die BImA, Die Bergung von U16 erfolgte ohne eine solche Genehmigung. Die „erforderliche Beteiligung der BImA“ sei unterblieben. Der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) wari nicht bekannt gewesen, dass „ein vor über 100 Jahren gesunkenes U-Boot möglicherweise im Eigentum der BImA stehen könnte und sei von „einem herrenlosen Gut“ ausgegangen."
Zuletzt geändert von Tim S. am Mo 8. Sep 2025, 10:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Pressemeldungen
Der U-Boot-Jäger verlässt das Schlachtfeld ...
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Re: Pressemeldungen
Sagt wer? Das WSA war da anderer Meinung und da es für die Bundeswasserstraße Elbe verantwortlich ist zählt ihre Entscheidung, denke ich
Ich weiß, wir werden in dieser Sache nicht zusammenkommen. Ich wusste nichts von diesem Boot und ob es erhalten er verschrottet wird, ist mir völlig egal. Irgendwann hätte es die See sowieso zerstört. Ich habe von einem Erhalt nichts, ich bin kein Taucher. Das Wrack lag zwischen 16 m und 20 m Wassertiefe, wenn ich recht erinnere. Wohin hätte man es denn aus dem Wasserweg verlegen sollen, auf 10 m Wassertiefe? Glaubst Du, dass das dem Wrack gut getan hätte?Tim S. hat geschrieben: ↑So 7. Sep 2025, 21:00 Archäologische Bodenbefunde werden ja oft in situ gelassen, wo sie am besten geschützt sind. Das wurde jetzt ja such so postuliert in dem Sinne, dass eine Verlegung des Wracks am Meeresgrund sinniger gewesen wäre und dessen weiteren Erhalt gesichert jätte. Es geht bei derlei Objekten ja nicht um eine Präsentation, sondern schlicht um den erhalt. Dieses Wissen gab es im WSA offenbar nicht. Aber man sollte es schon erwarten, wenn jemand ein U- Boot aus dem 1. Weltkrieg anfasst.
Mich stört, dass bei dieser Bergung manche davon ausgehen, dass Wrack hätte in einem Stück gehoben werden können. Wir sind alle nicht dabei gewesen. Ob es möglich gewesen wäre oder nicht können nur Bergungsexperten klären, die das Wrack kennen. Aber die Antwort werden wir wohl nie bekommen.Der Aufwand lohnt nicht.
Die Aussage des WSA war eine andere. Danach lag das Wrack in der Bundeswasserstraße und war damit Eigentum des WSA. Deshalb hat man dort die Beteiligung des BImA nicht für erforderlich gehalten. Es wäre eigentlich eine sinnvolle Regelung, denn nur das WSA kann darüber entscheiden, ob ein Wrack so gefährlich ist, dass es aus der Bundeswasserstraße entfernt werden muss. Hier hatte sich ja wohl durch die Elbvertiefung eine neue Lage ergeben.Tim S. hat geschrieben: ↑So 7. Sep 2025, 21:00 Die Bundesrepublik Deutschland verzichtet Berichten zufolge seit jeher darauf, ihre Kriegsschiffe und U-Bootwracks zu heben.“Eine Bergung durch Dritte sei grundsätzlich untersagt, Bergungsgenehmigungen werden durch die BImA nach Prüfung des jeweiligen Einzelfalls nur in begründeten Ausnahmefällen erteilt“, so die BImA, Die Bergung von U16 erfolgte ohne eine solche Genehmigung. Die „erforderliche Beteiligung der BImA“ sei unterblieben. Der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) wari nicht bekannt gewesen, dass „ein vor über 100 Jahren gesunkenes U-Boot möglicherweise im Eigentum der BImA stehen könnte und sei von „einem herrenlosen Gut“ ausgegangen."
Es gibt immer Idealvorstellungen, wie etwas bestensfalls ablaufen sollte. Nur gelegentlich macht die mangelnde Qualität/Festigkeit eines Wrack dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung.
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Re: Pressemeldungen
Man sollte aus diesem unerquicklichen Vorfall vor allem für die Zukunft lernen. Im WSA wäre eine größere Sensibilität wünschenswert, dass ein Wrack nicht nur Schrott sein kann, sondern eben womöglich historischen Wert, und dass dann entsprechende Stellen zu informieren und hinzuzuziehen sind im Vorfeld. Hier wussten verschiedene Parteien eben nicht, was passiert, die BIMA nicht, die zuständigen Archäologen nicht, und da WSA nicht. Das wird dann hoffentlich besser laufen, wenn es nochmal vergleichbares geben sollte. Wobei es für mich wirklich eine sehr eingeschränkte Sichtweise ist, dass man ein über 100 Jahre altes U-Boot nur als Schrott ansieht. Es ist eine historische Zeitkapsel.
Zuletzt geändert von Tim S. am Mo 8. Sep 2025, 18:38, insgesamt 1-mal geändert.