Hi Michael,MPG hat geschrieben:Kann es sein, dass die den Rumpf nicht dicht genug bekommen, so dass die Pumpen nicht gegen das neu einströmende Wasser ankämen ?
Bzw. durch ständiges abpumpen und eindringen von Wasser soviel Strömung im Rumpf wäre, so dass Struktur und Stabilität geschwächt würden ?
von beiden Dingen ist keinesfalls auszugehen, auch wenn man immer sagen muss: "Sag niemals NIE!".

Es spricht nichts für erhebliche Schäden im stb-seitigen Rumpfbereich.
Die CC strandete äusserst sanft zuerst mit ca. 0,2m/s(eff) (ein Fussgänger bewegt sich mit ~1,4m/s) mit ca. 75° quer zum Kurs treibend im hinteren Rumpfbereich auf dem ersten Felsrücken, der später die Schäden an den hinteren Aufbauten bewirkte, wobei ein grosser Teil der Energie in eine Drehbewegung Richtung Kurs und eine Beschleunigung in diese Richtung umgelenkt wurde.
Der Rest der (Fahrt) Energie wurde auf dem Grund "schleifend" abgebaut.
Die Drehbewegung wurde natürlich weitgehend vom Wasser/Strömungswiderstand abgebaut, so das die CC mit kaum noch messbarer Geschwindigkeit seitlich gegen das vordere Unterwasserhindernis trieb.
Zumindest sagen mir das die AIS-Daten, soweit diese richtig sind.
Umgesetzt in ein Fahrt-Kurs-Lage-Diagram, das Laien aber schwer verständlich sein kann, sehen diese so aus:
http://flari2013.fl.funpic.de/CC/Strandung-2.JPG
Daher auch eine bildhafte Darstellung, bei der man besonders die Uhrzeiten, bzw. Zeitdifferenzen der eingetragenen Schiffspositionen beachten sollte, um diese "Slowmotion" zu begreifen:
Ich sehe nicht den geringsten Grund, weswegen der "glatte" Rumpfbereich steuerbords mehr als "tiefe Kratzer" beim Abrutschen während des Kenterns abbekommen haben sollte.
Selbstverständlich werden einige Kabinenfenster geborsten sein.
Aber diese liessen sich tatsächlich mit "Leichtbauplatten" von aussen überkleben.
Druck müssen sie quasi nicht aushalten und wenn er doch kommt, wären sie selbstdichtend..
Und mehr als 1bar müssten sie nie aushalten.
Noch ein Satz zu den Strömungsgeschwindigkeiten im Rumpf beim beständigen Lenzen:
Es gibt keine Bereiche im Bauch eines modernen Schiffes, wo das eine Rolle spielen könnte.
Moin Garsvik,Garsvik hat geschrieben:Es ist ja erstaunlich genug, daß die Kreuzfahrtschiffe normalerweise aufrecht schwimmen. Wenn da Schimmhilfen montiert werden müssen und Auftrieb erzeugen, läuft das meiste Wasser von allein aus den Löchern des Rumpfes wieder raus. Insgesamt ergibt das einen hervorragend niedrigen Schwerpunkt zwecks abschleppen.
Garsvik
vor vielen Monaten hatte ich mal Berechnungen zur Kentersicherheit von hochkantstehenden "Pontons" bei unterschiedlichen Schwerpunkten angestellt.
Ohne, aber besonders mit freien Oberflächen IM Schiff.
Hatte ich hier dazu etwas ein-/onlinegestellt? Müsste mal suchen.
Kann auch zur Waldhof (Wiki) und/oder im Binnenschifffahrtsforum gewesen sein.
Mit dem Schwerpunkt bei weitgehend der "Pontonklasse" zugehörigen Schiffen ist das so eine Sache..
Ein zu tiefer Schwerpunkt sorgt für eine hohe Eigenfrequenz und belastet viele Bestandteile durch hohe Beschleunigungskräfte.
Gerade aussserbords liegende Auftriebkräfte durch Sponsons, bzw. deren Halterungen..
Wenn sich Schiffseigenfrequenz und "Freie Oberflächen" überlagern?
Tja, dann gibt es ne Untersuchung...
Mich haben schon viele in meinem Leben ausgeschimpft, dass ich am Anfang zuviel rechne, statt sofort loszulegen.
Ich kenne die für dieses Unternehmen geforderten Sicherheiten nicht.
Wenn, von wem auch immer, völlig überhöhte Kentersicherheit bei fast Null Seegang und Wind gefordert wird, rechnen sich derzeit bekannte Dinge für viele. ggf. ohne Notwendigkeit.
Sollte Wind und See während der Überführung aufkommen, sollte man anders denken.
Man sollte allerdings auch daran denken, dass die Überlegungen noch nicht am Ende sind, wie es Seekater anspricht.
@Seekarter,
Für Dich brauch ich noch etwas Zeit!
