Die Meyer Werft existiert seit 1795 in Papenburg. Für die damals gebräuchlichen Holzschiffe sicher kein Problem. Mit Einführung des Stahlschiffbaus begannen die Schiffe zu wachsen. Das war alles kein Problem, bis Meyer die Nische Kreuzfahrtschiffbau entdeckte.shipspotter96 hat geschrieben: ↑Sa 24. Jul 2021, 14:21
Irgendwie kommen wir gerade vom Thema ab, aber es war doch so, dass man mehr oder weniger dazu gedrängt wurde, den Werftstandort in Papenburg zu bauen. Auf Rügen war man unerwünscht, der MP von Niedersachsen hat das Sperrwerk spendiert (leider nicht aus eigener Tasche ) Also ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass man die große Halle in Papenburg völlig freiwillig errichtet hat. Warum? Weil die Idee, derart große Schiffe im Binnenland zu bauen, völlig bescheuert ist.
Tatsache ist aber, dass man am Meer unerwünscht war.
https://www.nd-aktuell.de/artikel/36035 ... werft.html
https://taz.de/!1675129/
Schon aus diesem Hintergrund finde ich es reichlich verlogen, wenn die Umweltverbände heute wegen der Emsvertiefung auf die Meyer Werft schimpfen. Sie haben es doch gebilligt.
1984 wurde das erste, die HOMERIK, gebaut. Sie war mit 200 m Länge und 30m Breite das größte je quer zu Wasser gelassene Schiff. Dafür war schon eine Vertiefung der Ems auf 5,70 m erforderlich.
Da man mit dem Querablauf an Grenzen stieß, wurde die erste Bauhalle mit 65 m Höhe und einem Trockendock 260 x 40 x 10 m Tiefe im Jahr 1987 fertiggestellt. Diese Halle wurde im Jahr 1990 um 100 m verlängert.
Man kann also sicher nicht sagen, dass die Werft gezwungen wurde, die Halle in Papenburg zu bauen. Aber diese Halle ermöglichte Schiffsgrößen, die sich auf der damaligen bereits einmal vertieften Ems nicht sicher überführen ließen. Es folgten weitere Vertiefungen 1991(6,30 m), 1993 (6,80 m), 1994/95 (7,30 m) und das Sperrwerk in 2001. Damit sind Überführungstiefgänge von ca. 8,50 m möglich.
Dazwischen der gescheiterte Versuch, die Werft nach Rügen zu verlegen. Wenn man wirklich gewollt hätte, hätte man mit Sicherheit Standorte an der Nordseeküste finden können. Aber man wusste, dass man der größte Arbeitgeber im strukturschwachen Ostfriesland war und die Politik die Arbeitsplätze unbedingt erhalten wollte. Für mich war die angedrohte Verlegung die letzte Aufforderung an die Politik die nächste Emsvertiefung und das Sperrwerk in Angriff zu nehmen.
Nachdem dies geschehen war, warum sollte Meyer Papenburg noch verlassen.
Die derzeitige Durchfahrtsbreite der Friesenbrücke ist übrigens 2 m breiter als die der Dockschleuse in Papenburg. Es ist wieder ein Kniefall vor Meyer.
Niemand hat Meyer gezwungen, in Papenburg ca. 2002 auch noch die größere zweite Halle zu bauen.
Ich kann mich nicht erinnern, dass die Umweltverbände zugestimmt hätten, ihre Einsprüche gegen die Plabfeststellungsverfahren sind nicht erfolgreich gewesen.
Gruß, Volker