Stena-Line

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Bobby1978
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Re: Stena-Line

Beitrag von Bobby1978 »

Tim S. hat geschrieben:Na, da hätte Panorama 3 aber auch gerne recherchieren dürfen, dass das Kieler FLB nach wie vor vorhanden ist, nur in Privatbetrieb, dass es einen Notfallschlepper und weitere Schlepper mit Löschkapazität sowie den SRK Berlin in Laboe gibt, ebenfalls mit Löschmonitoren, die alle binnen Minuten vor Ort sein können. Wenn sowas in einem Bericht unterschlagen wird, hat man gleich das Gefühl tendenziöser Berichterstattung, oder schlimmer, sensationsgeilheit. Und das im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und nicht in der Super-Illu, das stimmt verdrießlich.
Danke Tim S.! Bin ganz Deiner Meinung. Allein die Überschrift schreit schon nach Sensation oder besser "Skandal".
Dabei ist es eine ganz normale Sache, dass auf einer Fähre auch Trailer mit radioaktivem Material transportiert wird, wir reden hier ja NICHT von ausgebrannten Kernbrennstäben! Wie sollen die Sachen auch sonst über die See kommen???
Und weil scheinbar rechtlich alles seine Richtigkeit hat, geht man auf die moralische Schiene, dass Stena die Passagiere nicht darüber informiert...Muss dann im Umkehrschluss die Bahn jeden Anwohner einer Bahntrasse vorher informieren, dass demnächst ein Waggon mit radioaktivem Material durchfährt???
Rueganer
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Re: Stena-Line

Beitrag von Rueganer »

So ist es!
Muss die Reederei etwa ihre Passagiere über die Fracht informieren? Muss die Deutsche Bahn die Anwohner einer Bahnstrecke vorab informieren? Muss eine Spedition die Anwohner einer Autobahn informieren, dass da demnächst radioaktive Fracht vorbeirollt? Nein.
Die Amerikaner informieren nicht mal ihre NATO-Bündnispartner wie Deutschland, wenn sie Atombomben hin und hertransportieren. Und selbst nach einem Unfall, wie dem Flugzeugabsturz einer israelischen El Al Boeing 747 in Amsterdam 1992 informierte die Fluggesellschaft nicht, was so alles an Bord war. Hätten sie aber mal ruhig machen sollen, denn die Geburt zahlreicher Kinder mit Mißbildungen Jahre nach dem Absturz hätte so vermieden worden können. Aber da traut sich natürlich keiner, der israelischen(!) Fluggesellschaft Vorwürfe zu machen. Antisemitismus und so. Deshalb hackt der NDR lieber auf ein Unternehmen aus seiner eigenen Region rum (das nennt man Nestbeschmutzung), der gerade die Fährrouten von Scandlines übernommen hat. Die Alternative dieser Übernahme wäre nämlich die Schließung und der damit verbundene Verlust von Arbeitsplätzen auf der Fährrouten Rostock bzw. Sassnitz - Trelleborg gewesen.
Schubi
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Re: Stena-Line

Beitrag von Schubi »

Den Artikel hab ich auch noch irgendwo, war aus der OZ und betroffen war die Trelleborg - Rostock Verbindung von Scandlines.
Da sprach man sogar von atomarer Drehscheibe :D
Rueganer
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Re: Stena-Line

Beitrag von Rueganer »

Ja das Thema ist nicht neu. Im Zuge der Übernahme einiger Routen von Scandlines haben im vergangenen Jahr mehrere Umwelt- und Anti-Atombündnisse an Stena Line appelliert, das "atomare Erbe" von Scandlines nicht anzutreten.
Hamburch
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Re: Stena-Line

Beitrag von Hamburch »

Es wird zu meinem Missfallen immer wieder dargestellt, zuletzt in Bezug auf die Atlantic Cartier, dass es absolut normal sei, dass man ständig von radiaktiven Materialien umgeben sei.
Es geht mir nicht darum Stena Line, Scandlines oder irgendeine israelische Fluggesellschaft an den Pranger zu stellen. Auch nicht darum irgendjemandem gesetzeswiedriges Verhalten vorzuwerfen.
Vielmehr sehe ich es als mein moralisches Recht an mich frei zu entscheiden ob ich mich in die Nähe von radioaktivem Material begeben möchte oder nicht. Dazu muss der Standort aber öffentlich gemacht werden! Und wenn das unter Berufung auf angebliche Terrorgefahr nicht geschieht, stelle ich mir die Frage, ob das Zeug was eben gerade nicht in Castoren transportiert wird wirklich so harmlos ist...

So, dass war Off Topic, aber es musste mal sein.
Gruß

Christian

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Jens.G
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Re: Stena-Line

Beitrag von Jens.G »

Ist doch wenig überraschend. Irgendeiner schreit:"Atommüll" - und schon ist es ein untragbarer Zustand. Ganz ehrlich, lieber einen Trailer mit (radioaktiven) Abfällen aus Medizin und Technik an Bord, als irgendwas aus den ADR-Klassen 4, 5 oder 6, vor allem nicht solche Sachen, die mit Wasser reagieren...
Gruß Jens
Hamburch
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Re: Stena-Line

Beitrag von Hamburch »

Du hast recht, es gibt schon ne ganze Menge ekelhafter Sachen. Ich finds auch nicht sonderlich geil, dass unsere Häfen mit "C-Waffen" vollstehen...

Aber es ging eben um Radioaktivität.

Und mal so nebenbei: Wie viele Menschen kann man medizinisch mit einem Trailer voll "Tracer" versorgen? Oder handelt es sich dabei vielleicht doch eher um nicht medizinische Stoffe?
Gruß

Christian

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Jens.G
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Re: Stena-Line

Beitrag von Jens.G »

Hamburch hat geschrieben:Aber es ging eben um Radioaktivität.
Das mein' ich doch: Ob da unter Deck drei Tankzüge Sarin, zwei Trailer loses Karbid und daneben noch ein LKW mit schlecht gesicherten Säurebehältern steht, interessiert niemanden. Auch und vor allem die Journalisten nicht. Steht eine Spur weiter ein Trans-O-Flex-Transporter mit gelben 7er-Schild dran, aber dann...

Der Ansatz auf der Vogelflug-Linie, ein Schiff nur für Gefahrguttransporte zu nutzen, ist gar nicht so schlecht. Hin und wieder gibt es ja wohl auch bei Stena (Nacht-) Abfahrten ohne Paxe. Aber Fakt ist auch, die jetzige Praxis entspricht den Vorschriften - wenn sich alles Beteiligten an die Vorschriften für Ladungssicherung und Transport halten, ist es ja auch ok...
Gruß Jens
sailor1989
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Re: Stena-Line

Beitrag von sailor1989 »

In dem Beitrag wurde behauptet, man käme problemlos zu dem Gefahrgut auf das Eisenbahndeck.
Sind diese Decks nicht eigentlich während der Überfahrt verschlossen?
Overandout
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Re: Stena-Line

Beitrag von Overandout »

Die ganze Diskussion erinnert mich fatal an ein 1994 gesunkenes Schiff...
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