Moin, Frank!
Ganz herzlichen Dank für Deine detaillierten Angaben, die eine wunderbare Ergänzung sind.
mfg Peter Hartung
PS.: Gibt man ISTRA bei shipspotting ein kommt man auf 18 Seiten Treffer. Die hatte ich mir nicht alle angeschaut.
PPS.: Vor ein paar Tagen war die ISTRA auch Thema beim Oldie-Treffen ehemaliger Kremer-Arbeiter in Elmshorn. Leider ist der Bericht aus den "ELMSHORNER NACHRICHTEN" (EN) im Netz nicht mehr verfügbar. Deshalb hier eine Abschrift:
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Aufträge aus aller Herren Länder
EN vom 05. April 2012 | 04:30 Uhr | Von André Konietzko
Wiedersehen 34 Jahre nach dem endgültigen Aus der Werft: Die ehemaligen Mitarbeiter der Elmshorner Schiffswerft D.W. Kremer, Sohn.
33 ehemalige Mitarbeiter der Kremer-Werft trafen sich, um über alte Zeiten zu plaudern / In den 50er-Jahren arbeiteten hier 450 Menschen
Elmshorn. In der Gaststätte "Im Winkel" wurde die Geschichte der Kremer-Werft für kurze Zeit wieder lebendig. 34 Jahre nach dem Konkurs der Elmshorner Schiffswerft D.W. Kremer, Sohn trafen sich 33 ehemalige Mitarbeiter des Schiffbau-Unternehmens, um über alte Zeiten und "ihre" Schiffe zu reden.
Die älteren Schiffbauer konnten sich noch an die 50er-Jahre erinnern, als in Hochzeiten 450 Arbeiter und Angestellte auf der Werft beschäftigt waren. Jedes Jahr wurden mehrere Neubauten an Auftraggeber aus aller Herren Länder abgeliefert. Zu den Kunden gehörten bedeutende Hamburger Schifffahrtsunternehmen, wie zum Beispiel Knöhr & Burchard, Weidtman & Ballin, H.M. Gehrckens, A. Kirsten, die Reederei Mathies und die Tankschiffsreederei Essberger. Ausländische Auftraggeber kamen aus Äthiopien, Algerien, Brasilien, der Türkei, Venezuela, dem Irak, Thailand, Indonesien und aus den skandinavischen Ländern, um nur einige zu nennen.
Neben ganz "normalen" Schiffen, wie dem Küstenfrachter Peter Meyer, welchen die Werft 1954 an Kapitän Johannes Meyer aus Uetersen ablieferte, wurden auch viele Spezialschiffe im Konstruktionsbüro der Werft an der Hafenstraße entwickelt. Da waren der Weintanker Imperial, Neubau 1028, der 1954 an die Firma Dujardin aus Krefeld-Uerdingen am Rhein abgeliefert wurde, oder der erste in Deutschland gebaute Gastanker, die Galgas, die unter der Baunummer 1065 im Jahre 1959 an Israel geliefert wurde.
Tanker waren von jeher ein Spezialgebiet der Werft. Zahlreiche dieser Fahrzeuge sind immer noch in Fahrt, wie die beiden 1969 und 1970 gebauten Chemikalientanker Chemical Sprinter und Chemical Distributor. Beide Tanker hatten als Heimathafen Elmshorn am Heck stehen und waren die größten Schiffe, die je in Elmshorn beheimatet waren.
Ein anderes Beispiel für Elmshorner Schiffbau-Qualität ist ein im 2. Weltkrieg für die Luftwaffe gebauter Benzintanker, der heute noch in unverändertem Zustand als ukrainischer Marinetanker Istra mit Heimathafen Sewastopol in Fahrt ist. Das Gleiche trifft für viele Schlepper-Neubauten der Werft zu, die heute noch weltweit im Einsatz sind. Ein weiteres Highlight der Werft war der Bau des seismologischen Forschungsschiffes Prospekta, welches 1970 in Fahrt kam und ein hervorragendes Beispiel für das Können der Elmshorner Konstrukteure und Schiffbauer darstellte.
Mit dem Konkurs der Werft im Jahre 1978 fand dann leider das Kapitel Schiffbau in Elmshorn ein Ende. Da die Kremer-Werft in der Branche immer einen guten Namen hatte, fand der überwiegende Teil der Belegschaft schnell eine neue Beschäftigung, sei es in einem Ingenieursbüro, bei einer Klassifizierungs-Gesellschaft, wie zum Beispiel dem Germanischen Lloyd oder auf einer der vielen - damals noch existierenden - deutschen Werften. Andere fanden im Ausland einen neuen Arbeitsplatz. Inzwischen sind fast alle Rentner.
Zusammengeführt hat sie nach den unterschiedlichen Karrieren im Beruf wieder einmal der Initiator der Ehemaligentreffen, Siegbert Bahr, ehemaliger Schiffbau-Konstrukteur der Werft, und natürlich das große Zusammengehörigkeitsgefühl der Schiffbauer, auch über die beruflichen Dinge hinaus, dass es heutzutage in den meisten Unternehmen in dieser Form nicht mehr gibt. Das nächste Treffen, übrigens dann das zwölfte, ist für das Jahr 2014 geplant.
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