Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

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Mannohmann
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Re: Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

Beitrag von Mannohmann »

Sehr gute Ausführung.

Im Vorwege hätte / muss die Politik Voraussetzungen schaffen, dass die Häfen funktionieren.

Und das wurde/wird nicht gemacht.

Stattdessen wird der Flughafen Luneort in vorauseilendem Gehorsam geschlossen, um einen Terminal zu planen, den keiner braucht. Da muss erst ein Gericht bestätigen, dass es den Bedarf nicht gibt…
Mannohmann
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Re: Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

Beitrag von Mannohmann »

die Drehbrücke ist genauso‘n Ding…

Ohne Worte.

Soll Bremen Ports sich lieber um die Infrastruktur vor Ort kümmern, statt auf Island wilden Ideen nachzujagen…

und das Schlimme ist, dass die Liste unendlich lang ist. Es kommt auch keiner auf die Idee, den Stückgutterminal Columbuskaje hinsichtlich der Belastungsfähigkeit zu ertüchtigen und den Betrieb auszuschreiben.

Sorry - kleiner Exkurs


Zurück zu den Schleppern
Wasserbauer
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Re: Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

Beitrag von Wasserbauer »

Mannohmann hat geschrieben: Sa 27. Nov 2021, 09:45 Sehr gute Ausführung.

Im Vorwege hätte / muss die Politik Voraussetzungen schaffen, dass die Häfen funktionieren.

Und das wurde/wird nicht gemacht.

Stattdessen wird der Flughafen Luneort in vorauseilendem Gehorsam geschlossen, um einen Terminal zu planen, den keiner braucht. Da muss erst ein Gericht bestätigen, dass es den Bedarf nicht gibt…
Ich wiederhole mich zwar und werde vermutlich wieder keine Antwort bekommen aber: Wieso trägt der Bremer Senat bzw. bremenports Schuld an der Situation, mit der Boluda und Fairplay jetzt in Bremerhaven konfrontiert werden? Sollen sie Svitzer und Medtug jetzt das Arbeiten verbieten?
Volker Landwehr
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Re: Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

Beitrag von Volker Landwehr »

Wasserbauer hat geschrieben: Sa 27. Nov 2021, 10:08
Mannohmann hat geschrieben: Sa 27. Nov 2021, 09:45 Sehr gute Ausführung.

Im Vorwege hätte / muss die Politik Voraussetzungen schaffen, dass die Häfen funktionieren.

Und das wurde/wird nicht gemacht.

Stattdessen wird der Flughafen Luneort in vorauseilendem Gehorsam geschlossen, um einen Terminal zu planen, den keiner braucht. Da muss erst ein Gericht bestätigen, dass es den Bedarf nicht gibt…
Ich wiederhole mich zwar und werde vermutlich wieder keine Antwort bekommen aber: Wieso trägt der Bremer Senat bzw. bremenports Schuld an der Situation, mit der Boluda und Fairplay jetzt in Bremerhaven konfrontiert werden? Sollen sie Svitzer und Medtug jetzt das Arbeiten verbieten?
Die Behörden tragen keine Schuld an der jetztigen Situation. Sie haben mit den Seeschiffsassistenzverordnungen die Voraussetzungen geschaffen und dabei EU-Recht umgesetzt. Wenn Bewerber die Anforderungen in den Seeschiffsassistenzverordnungen erfüllen, können Behörden die Genehmigung aus meiner Sicht nicht verweigern.

Ähnliche Regeln in Rotterdam, Antwerpen und polnischen Häfen haben es Fairplay erlaubt, dort Schleppbetriebe zu betreiben. Als die holländischen Schlepper nach Deutschland kamen, ist Fairplay nach Rotterdam gegangen. Die Situation ist alles andere als neu für Fairplay und Boluda. Und beide haben sich auch aktiv am Verdrängungswettbewerb in verschiedenen Ländern beteiligt. Boluda versucht gerade, sich den baltischen Raum zu erobern. In Brhvn sind sie jetzt Opfer.

Das Neue an der Situation ist, dass die Schleppaufträge an Tochtergesellschaften der beiden Container-Carrier gehen, evt. außerhalb jedes Wettbewerbs. Daher ist das für mich eher eine kartellrechtliche Frage.
Gruß, Volker
Mannohmann
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Re: Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

Beitrag von Mannohmann »

Aber es gibt Gestaltungsspielraum bei der lokalen Seeschiffsassistenzverodnung unter Berücksichtigung lokaler Gegebenheiten. Und das hat die Bremer nicht interessiert. Genauso beim Lotsversetzwesen. und auch das ist fürchterlich in die Hose gegangen.
Wasserbauer
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Re: Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

Beitrag von Wasserbauer »

Volker Landwehr hat geschrieben: Sa 27. Nov 2021, 12:05
Die Behörden tragen keine Schuld an der jetztigen Situation. Sie haben mit den Seeschiffsassistenzverordnungen die Voraussetzungen geschaffen und dabei EU-Recht umgesetzt. Wenn Bewerber die Anforderungen in den Seeschiffsassistenzverordnungen erfüllen, können Behörden die Genehmigung aus meiner Sicht nicht verweigern.
Genau so sehe ich die Sache auch.
Mannohmann hat geschrieben: Sa 27. Nov 2021, 12:30 Aber es gibt Gestaltungsspielraum bei der lokalen Seeschiffsassistenzverodnung unter Berücksichtigung lokaler Gegebenheiten. Und das hat die Bremer nicht interessiert. Genauso beim Lotsversetzwesen. und auch das ist fürchterlich in die Hose gegangen.

Die These, dass Bremen sich nicht interessiert halte ich für reichlich gewagt. Ich denke viel eher, man hatte beim Senat Sorge, dass Maersk unf MSC aus Bremerhaven abziehen, wenn man ihnen die Arbeit mit ihren eigenen Schleppern untersagt.
Volker Landwehr
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Re: Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

Beitrag von Volker Landwehr »

Mannohmann hat geschrieben: Sa 27. Nov 2021, 09:50 die Drehbrücke ist genauso‘n Ding…
Die meisten Deiner Vorwürfe kann ich nicht beurteilen, aber bei der Drehbrücke gebe ich Dir recht. Wenn ein Gutachten eine sichere Betriebsdauer der Obergurte von nur einem Jahr ausweist, sollte man die Lösung für den Ersatz bereits in der Schublade haben und nicht erst Studien beauftragen müssen.

Die Brücke muss aus meiner Sicht keinen Schönheitspreis gewinnen, warum also nicht die gleiche Konstruktion und Geometrie als Schweißkonstruktion?

Als ich die Begründung des Geschäftsführers von Bremenports für den Totalverlust gehört habe, haben sich mir als Bauingenieur die Nackenhaare aufgestellt. Natürlich können wir heute eine 90 Jahre alte Stahlbrücke und ihre Verbindungen nachrechnen. Wir können sie auch reparieren. Das geschieht täglich bei den Fachwerkbrücken über den Kiel-Kanal. Niete werden dabei durch hochfeste (vorgespannte) Passschrauben ersetzt.

Wenn man bedenkt, dass die von 1928 stammende, genietete Golden Gate Bridge unter laufendem Betrieb für stärkere Erdbeben ertüchtigt hat, hätte man die Drehbrücke auch retten können, soder gerissene Obergurt das einzige schwerwiegende Problem war. Dem standen vermutlich andere Gründe wie Dauer der Reparatur und Sperrung des Wasserweges, Kosten entgegen. Statisch Gründe können nur die Wenigsten infrage stellen.
https://www.goldengate.org/district/dis ... -retrofit/

Was die Schlepper betrifft, nachdem nun ein Svitzer Schlepper an MedTug geht, werden sie ja vielleicht wirklich zusammen die Schiffe der 2M-Alliance bedienen, der ja Maersk und MSC angehören. Ob das heute nach den Strafen für Mitglieder der Hamburger Schlepparge noch geht, weiß ich nicht.
Gruß, Volker
Mannohmann
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Re: Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

Beitrag von Mannohmann »

Richtig!

Es geht nicht um Schuld oder keine Schild!

Es geht um mangelnde Ideen, Perspektiven und Aktivitäten. „Ganz oben“, und da sind wir uns wohl einig, steht der Senator / Senatorin. Und dann kommen die Behörden unter der senatorischen Dienststelle. Und da wird der Murx gemacht, wenn denn was gemacht wird!
Volker Landwehr
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Re: Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

Beitrag von Volker Landwehr »

Mannohmann hat geschrieben: Sa 27. Nov 2021, 12:30 Aber es gibt Gestaltungsspielraum bei der lokalen Seeschiffsassistenzverodnung unter Berücksichtigung lokaler Gegebenheiten. Und das hat die Bremer nicht interessiert. Genauso beim Lotsversetzwesen. und auch das ist fürchterlich in die Hose gegangen.
Was sind aus Deiner Sicht die besonderen Bremer oder Bremerhavener Gegebenheiten, die in der Seeschiffsassistenzverordnung hätten berücksichtigt werden sollen? Der Gestaltungsspielraum ist nach EU-Recht begrenzt. Und Protektionismus hat selten geholfen. Ein gutes Beispiel ist der Jones Act in den USA.

Ähnlich wie in Antwerpen (dort arbeiten hinter den Schleusen Schlepper der Antwerp Port Authority), könnte man hinter den Schleusen die Schlepparbeiten ausschreiben oder selbst ausführen. EU-Recht erlaubt auch die Ausschreibung der Schleppleistungen, was auch auf anderen Kontinenten nicht unüblich. Übrigens einer der Gründe warum Svitzer so groß geworden ist. Ob damit für FP etwas gewonnen wäre.

Aber in den deutschen Häfen hat man sich von Beginn an für die Gewerbefreiheit nach EU-Recht entschieden. Da sehe ich nicht, wie man Svitzer und MedTug den Betrieb verwehren sollte.
Gruß, Volker
Mannohmann
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Re: Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

Beitrag von Mannohmann »

Sollte nicht hier diskutiert werden. Es gibt nen Bllumenstrauss an Möglichkeiten!
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