Selbst wenn jemand so ein Selbstmordkommando wagen sollte, das Löschen ist im Moment doch eher schädlich. Mit jedem gelifteten Container ändert sich die Stabilität des Schiffes. Das letzte was jetzt gewollt ist wäre ein aufschwimmen was danach entweder eine unkontrollierte Drift oder ein Auseinanderbrechen provoziert. Vorrang hat im Moment das Schweröl, alles andere ist im Monent zweitrangig.Werner Hergarten hat geschrieben:Moin moin Garsvik,
natürlich bin nicht der Bergungsexperte, denn sonst würde ich bei diesem schönen Wetter nicht am Computer sitzen, sondern "vor Ort sein". Fakt ist, das es holländische Unternehmen gibt, die so etwas ordentlich erledigen können (wenn es auf See, der Straße oder Schiene Probleme gibt, die sind Spezies, das ist deren Job und sie werden weltweit angeheuert!). Es sollte auch möglich sein, Leichterschiffe, mit ordentlichem Tiefgang an diese Unfallstelle heranzubringen, oder hat sich auf einmal mitten im Ozeanplötzlich ein Berg aufgebaut? Ich habe auch schon, wie geschrieben, solche Fotos gesehen, Abkürzung über unbekannte Seewege, und dann mitten im Pazifik auf einem Felsen, Zeitdruck usw. wir könnten doch mal ...!
Natürlich kann man einen havarierten Containerfrachter -nicht wie im Hafen im Sekundentakt -entladen. Da müßen die Leute an Bord rumklettern, anschlagen, in Deckung gegen, natürlich auf die eigene Sicherheit achten (und an Frau, Kinder und Familie denken), denn der Dampfer kann jeden Moment auch umkippen. Meiner Meinung nach ist so etwas aber machbar.
Einen Gruß aus Flensburg
Werner
Unglücks-Thread
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Re: Unglücks-Thread
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Re: Unglücks-Thread
Man muß wohl nachsichtig sein mit dem Qualitätsjournalismus. Woher sollen die auch in ihren eilig zusammengestellten Berichten noch das nötige Fachwissen hernehmen? Einige Tage alt:
http://www.bild.de/news/ausland/oelpest ... .bild.html
"Der havarierte Tanker ist ölverschmiert,..."
Garsvik
http://www.bild.de/news/ausland/oelpest ... .bild.html
"Der havarierte Tanker ist ölverschmiert,..."
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Re: Unglücks-Thread
RENA - Zusammenfassung 18.10.2011
Das Wetter hat sich verschlechtert. 30 Knoten Wind von Nordwest, 2 bis 4 Meter hohe Dünung. Die Pumpaktion wurde unterbrochen und Küstentanker AWANUIA abgezogen. 90 Tonnen Schweröl konnten über das Svitzer-Pumpsystem in die AWANUIA verbracht werden. Der Rumpf der RENA hält sich noch einigermaßen. Die kommenden 24 Stunden werden wohl die entscheidenden sein. Nichtsdestotrotz erklärt Svitzer, dass sie an Plänen arbeiten, die Container von Bord zu holen und schließlich den Rumpf vom Riff zu bergen. Svitzer arbeitet auf Basis "No cure, no pay" = Keine Bergung, keine Zahlung (Lloyd's Open Form). Eine weitere internationale Regel "SCOPIC" ermögliche auch Zahlungen an Svitzer, wenn Bergekosten entstünden, die dazu dienten, Umweltverschmutzung zu verhindern.
MSC hat Zugeständnisse finanzieller Art gegenüber dem neuseeländischen Transportminister gemacht. Eine Million Dollar will MSC nun zahlen als “voluntary donation”, um die Reinigungsarbeiten der Tausenden von Freiwilligen an den Stränden zu unterstützen. Schließlich sei MSC seit 15 Jahren in Tauranga ansässig und "part of the Tauranga community", meint der neuseeländische Transportminister.
Bisher sollen 4 Millionen Dollar an Reinigungskosten entstanden sein.
Das deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR unterstützt die Ölbekämpfungs- und Reinigungsarbeiten in Neuseeland mit Satelliten-Bildern:
Leider fehlt mir das Datum der Aufnahme. Rotumrandet ist die Ausbreitung des Öls um die Unglücksstelle zu erkennen.
Eine neu erstellte 3D-Grafik zeigt die Lage der RENA auf dem Riff und die Bruchstelle im Rumpf. Es gibt Vermutungen, dass das Umpumpen von Schweröl aus den beschädigten vorderen Tanks hin zu den achtern Tank kurz nach der Havarie und vor dem letzten Sturm eine Gewichtsverteilung erzeugten, die dann den Bruch des Rumpfes möglich machten.
mfg Peter Hartung
Das Wetter hat sich verschlechtert. 30 Knoten Wind von Nordwest, 2 bis 4 Meter hohe Dünung. Die Pumpaktion wurde unterbrochen und Küstentanker AWANUIA abgezogen. 90 Tonnen Schweröl konnten über das Svitzer-Pumpsystem in die AWANUIA verbracht werden. Der Rumpf der RENA hält sich noch einigermaßen. Die kommenden 24 Stunden werden wohl die entscheidenden sein. Nichtsdestotrotz erklärt Svitzer, dass sie an Plänen arbeiten, die Container von Bord zu holen und schließlich den Rumpf vom Riff zu bergen. Svitzer arbeitet auf Basis "No cure, no pay" = Keine Bergung, keine Zahlung (Lloyd's Open Form). Eine weitere internationale Regel "SCOPIC" ermögliche auch Zahlungen an Svitzer, wenn Bergekosten entstünden, die dazu dienten, Umweltverschmutzung zu verhindern.
MSC hat Zugeständnisse finanzieller Art gegenüber dem neuseeländischen Transportminister gemacht. Eine Million Dollar will MSC nun zahlen als “voluntary donation”, um die Reinigungsarbeiten der Tausenden von Freiwilligen an den Stränden zu unterstützen. Schließlich sei MSC seit 15 Jahren in Tauranga ansässig und "part of the Tauranga community", meint der neuseeländische Transportminister.
Bisher sollen 4 Millionen Dollar an Reinigungskosten entstanden sein.
Das deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR unterstützt die Ölbekämpfungs- und Reinigungsarbeiten in Neuseeland mit Satelliten-Bildern:
Leider fehlt mir das Datum der Aufnahme. Rotumrandet ist die Ausbreitung des Öls um die Unglücksstelle zu erkennen.
Eine neu erstellte 3D-Grafik zeigt die Lage der RENA auf dem Riff und die Bruchstelle im Rumpf. Es gibt Vermutungen, dass das Umpumpen von Schweröl aus den beschädigten vorderen Tanks hin zu den achtern Tank kurz nach der Havarie und vor dem letzten Sturm eine Gewichtsverteilung erzeugten, die dann den Bruch des Rumpfes möglich machten.
mfg Peter Hartung
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Re: Unglücks-Thread
Im Hafen von Portland lief am 17.10. um 23.10 Uhr der unter Panama-Flagge registrierte Frachter “ Westwind II”, 3539 BRZ (IMO-Nr.: 8515635) mit 11 Mann Crew an Bord auf Grund, nachdem der Anker ins Treiben geraten war. Das Schiff kam auf den nordöstlichen Wellenbrecher fest. Wegen mehrerer in der Nähe ausliegender Tonnen und Mooringleinen mussten die Bergungsarbeiten während der Nachtstunden unterbrochen werden, bis der Morgen graute. Coastguard und Portland Port Authority überwachten die Situation. Der Frachter läuft für die Baase-Reederei in Nubbel. (Eigener Bericht)
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Re: Unglücks-Thread
Havarie RENA
19. Oktober 2011: 7.30 morgens Neuseeland-Zeit
RENA hat die Nacht überstanden. Weitere Veränderungen an den Rissen im Schiff hat es nicht gegeben, wie die am Riss angebrachten Sensoren anzeigen.
Die Berger werden heute früh 7:30 Uhr Neuseeland-Zeit an Bord gebracht, um die Situation zu prüfen. Es ist beabsichtigt, weitere Plattformen anzubringen und eine stärkere Pumpe einzusetzen. Taucher sollen den Steuerbord-Tank untersuchen.
Das Wetter ist schlecht, 2 bis 4 Meter hohe Dünung und starker Wind.
Quelle: Maritime New Zealand, update 32.
mfg Peter Hartung
19. Oktober 2011: 7.30 morgens Neuseeland-Zeit
RENA hat die Nacht überstanden. Weitere Veränderungen an den Rissen im Schiff hat es nicht gegeben, wie die am Riss angebrachten Sensoren anzeigen.
Die Berger werden heute früh 7:30 Uhr Neuseeland-Zeit an Bord gebracht, um die Situation zu prüfen. Es ist beabsichtigt, weitere Plattformen anzubringen und eine stärkere Pumpe einzusetzen. Taucher sollen den Steuerbord-Tank untersuchen.
Das Wetter ist schlecht, 2 bis 4 Meter hohe Dünung und starker Wind.
Quelle: Maritime New Zealand, update 32.
mfg Peter Hartung
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Re: Unglücks-Thread
Dei Berger sind zurück auf der "Rena" und untersuchen das Schiff mit drei Mann seit dem Morgen. Die hohe Dünung ließ aber bislang neuerliches Leichtern nicht zu. Ein geringer Ölfilm wurde aus der Luft gesichtet, der vom Schiff wegtrieb. Der Bug sitzt weiter fest auf dem Riff, doch während der Nacht wurde das Achterschiff von dem Seegang etwas nach Backbord gedrückt. Weitere Pumpen sollen das Ölleichtern beschleunigen, sobald das Wetter dies zulässt. Taucherteams erarbeiten Pläne, um Steuerbordtank V zu erreichen, doch Priorität hat derzeit Backbordtank V. Ölverschmierte Containerreste trieben in Te Kaha und Te Araroa am Morgen an.
Quelle:
http://www.maritimenz.govt.nz/Incident/default.asp
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http://www.maritimenz.govt.nz/Incident/default.asp
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Re: Unglücks-Thread
UPDATE - RENA - Rumpf biegt sich jetzt nach Steuerbord
Der Rumpf hat sich verändert. Ausgehend von dem Riss biegt sich das Vorschiff nach Backbord,wie man auf diesen Fotos sehen kann:
Was bedeutet, dass sich der Backbord-Riss erweitert hat. Und der Kiel reisst.
Ausserdem hat der Wassereinbruch offenbar dafür gesorgt, dass das Schiff an der Backbord-Bruchstelle tiefer abgesunken ist.
Das sieht nicht gut aus.
Für den Fall, das das Achterschiff, das bekanntlich frei im Wasser liegt, vom auf dem Riff festliegenden Vorschiff abreißt, beabsichtigt Svitzer, den hinteren Teil des Schiffes mit den Aufbauten und der Maschine vom Riff weg mit drei Schleppern in flacheres Gewässer zu ziehen. Wobei man davon ausgeht, dass das Achterschiff schwimmfähig bleibt.
mfg Peter Hartung
Quelle: Maritime New Zealand; SunLive.co.nz
Der Rumpf hat sich verändert. Ausgehend von dem Riss biegt sich das Vorschiff nach Backbord,wie man auf diesen Fotos sehen kann:
Was bedeutet, dass sich der Backbord-Riss erweitert hat. Und der Kiel reisst.
Ausserdem hat der Wassereinbruch offenbar dafür gesorgt, dass das Schiff an der Backbord-Bruchstelle tiefer abgesunken ist.
Das sieht nicht gut aus.
Für den Fall, das das Achterschiff, das bekanntlich frei im Wasser liegt, vom auf dem Riff festliegenden Vorschiff abreißt, beabsichtigt Svitzer, den hinteren Teil des Schiffes mit den Aufbauten und der Maschine vom Riff weg mit drei Schleppern in flacheres Gewässer zu ziehen. Wobei man davon ausgeht, dass das Achterschiff schwimmfähig bleibt.
mfg Peter Hartung
Quelle: Maritime New Zealand; SunLive.co.nz
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Re: Unglücks-Thread
Die WESTWIND II ist von zwei Schleppern geborgen und in den Hafen von Portland (UK) geschleppt worden. Das Schiff hat keine offensichtlichen Schaeden und der Unfall wird von der MCA (Maritime Coast Guard Agency) untersucht. Nach dem Zeitungsbericht des Dorset Echo war sie zuvor schon in Portland zum bunkern, wobei sie von der MCA ueberprueft und anschliessend in die Kette gelegt worden sein soll. Ich kann allerdings darueber bei der MCA nichts finden, der Bericht ist wohl noch nicht fertig. Gibt es noch andere Quellen ueber detained ships? Mir liegt die WESTWIND II insofern am Herzen, als dass ich auf ihr meine SM Ausbildung absolviert habe (ist aber schon etwas her, also kann nicht an mir gelegen haben).Tim S. hat geschrieben:Im Hafen von Portland lief am 17.10. um 23.10 Uhr der unter Panama-Flagge registrierte Frachter “ Westwind II”, 3539 BRZ (IMO-Nr.: 8515635) mit 11 Mann Crew an Bord auf Grund, nachdem der Anker ins Treiben geraten war. Das Schiff kam auf den nordöstlichen Wellenbrecher fest. Wegen mehrerer in der Nähe ausliegender Tonnen und Mooringleinen mussten die Bergungsarbeiten während der Nachtstunden unterbrochen werden, bis der Morgen graute. Coastguard und Portland Port Authority überwachten die Situation. Der Frachter läuft für die Baase-Reederei in Nubbel. (Eigener Bericht)
Gruesse,
bhaven
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Re: Unglücks-Thread
Moin!bhaven hat geschrieben: Die WESTWIND II ist von zwei Schleppern geborgen und in den Hafen von Portland (UK) geschleppt worden. Das Schiff hat keine offensichtlichen Schaeden und der Unfall wird von der MCA (Maritime Coast Guard Agency) untersucht. Nach dem Zeitungsbericht des Dorset Echo war sie zuvor schon in Portland zum bunkern, wobei sie von der MCA ueberprueft und anschliessend in die Kette gelegt worden sein soll. Ich kann allerdings darueber bei der MCA nichts finden, der Bericht ist wohl noch nicht fertig. Gibt es noch andere Quellen ueber detained ships? Mir liegt die WESTWIND II insofern am Herzen, als dass ich auf ihr meine SM Ausbildung absolviert habe (ist aber schon etwas her, also kann nicht an mir gelegen haben).
Gruesse,
bhaven
Das Schiff wurde in Durban am 14. Januar 2010 mit 21 Deficiencies für satte 57 Tage und in Bayonne am 17. Mai 2011 mit 36 Deficiencies für nochmal 45 Tage festgehalten.
Von Portland sehe ich noch nichts, aber trotzdem - Starker Tobak!
Gruß,
Stefan