Havarie und Bergung des TMS "WALDHOF" auf dem Mittelrhein.
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Re: Binnentanker "WALDHOF" bei St. Goar gekentert (Fotos)
aus der Pressemitteilung des Wasser- und Schifffahrtsamtes Bingen vom gestrigen Nachmittag:
Schiffsunfall an der Loreley bei St. Goarshausen
Verzögerung bei zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen
Pressemitteilung 7 vom 18. Januar 2011, 16:00 Uhr
Die Frage nach der Stabilität des bei St. Goarshausen gesunkenen Tankschiffs beschäftigt die Einsatzkräfte des Wasser- und Schifffahrtsamtes Bingen und die Experten des Bergungsunternehmens weiterhin.
Flächenpeilungen des Wasser- und Schifffahrtsamtes Bingen vom Montag zeigen, dass sich der oberhalb des Schiffes entstandene Kolk entlang der „Waldhof“ weiter ausdehnt. Die Tiefe des Kolkes ist gegenüber den Messungen vom Samstag nahezu unverändert. Kontrollmessungen zur Überwachung der Lage der „Waldhof“ zeigen, dass sich das Schiff langsam bewegt.
Bevor nicht weitere Sicherungsmaßnahmen ergriffen wurden, können die vom Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen in Aussicht gestellten Versuchsfahrten nicht stattfinden. Diese Sicherungsmaßnahmen werden allerdings mehr Zeit in Anspruch nehmen, als noch gestern veranschlagt, da es dem Bergungsunternehmen nicht möglich ist, schon heute einen weiteren Ponton vor Ort zu bringen.
Versuchsfahrten mit einzelnen Fahrzeugen können deshalb - entgegen der Pressemitteilung des WSA Bingen vom 17.01.11 - nicht schon am Mittwoch sondern frühestens am Freitag stattfinden. Die Sicherheit der „Waldhof“ hat dabei allerhöchste Priorität. Allein diesem Maßstab folgt auch die Auswahl der Fahrzeuge, die das Wasser- und Schifffahrtsamt für Versuchsfahrten ansprechen wird.
Martin Mauermann
Amtsleiter
Schiffsunfall an der Loreley bei St. Goarshausen
Verzögerung bei zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen
Pressemitteilung 7 vom 18. Januar 2011, 16:00 Uhr
Die Frage nach der Stabilität des bei St. Goarshausen gesunkenen Tankschiffs beschäftigt die Einsatzkräfte des Wasser- und Schifffahrtsamtes Bingen und die Experten des Bergungsunternehmens weiterhin.
Flächenpeilungen des Wasser- und Schifffahrtsamtes Bingen vom Montag zeigen, dass sich der oberhalb des Schiffes entstandene Kolk entlang der „Waldhof“ weiter ausdehnt. Die Tiefe des Kolkes ist gegenüber den Messungen vom Samstag nahezu unverändert. Kontrollmessungen zur Überwachung der Lage der „Waldhof“ zeigen, dass sich das Schiff langsam bewegt.
Bevor nicht weitere Sicherungsmaßnahmen ergriffen wurden, können die vom Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen in Aussicht gestellten Versuchsfahrten nicht stattfinden. Diese Sicherungsmaßnahmen werden allerdings mehr Zeit in Anspruch nehmen, als noch gestern veranschlagt, da es dem Bergungsunternehmen nicht möglich ist, schon heute einen weiteren Ponton vor Ort zu bringen.
Versuchsfahrten mit einzelnen Fahrzeugen können deshalb - entgegen der Pressemitteilung des WSA Bingen vom 17.01.11 - nicht schon am Mittwoch sondern frühestens am Freitag stattfinden. Die Sicherheit der „Waldhof“ hat dabei allerhöchste Priorität. Allein diesem Maßstab folgt auch die Auswahl der Fahrzeuge, die das Wasser- und Schifffahrtsamt für Versuchsfahrten ansprechen wird.
Martin Mauermann
Amtsleiter
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Re: Binnentanker "WALDHOF" bei St. Goar gekentert (Fotos)
Wie lange brauchen 2.377 Tonnen H2SO4 aus der "WALDHOF" in den Rhein?
Moin!
Laut dem rheinland-pfälzischen Innenstaatssekretär Roger Lewentz (SPD) im SWR von heute, 19.1.2011:
"Wenn das Abpumpen nicht gelinge, soll die Säure kontrolliert in den Rhein abgelassen werden. Die Genehmigungen für "diesen schlimmsten Fall" lägen vor, so Lewentz. Die Säure werde dann mit 50 Litern pro Sekunde aus den insgesamt sieben Kammern fließen."
Dann rechnen wir mal:
Laut Reederei Lehnkering befinden sich genau 2.377 Tonnen Schwefelsäure an Bord. Das sind bei einer Wichte von 1,8 insgesamt 1.320.000 Liter (2.377.000 : 1,8).
1.320.000 Liter Schwefelsäure sollen mit 50 Litern pro Sekunde in den Rhein laufen.
Das wäre eine Dauer von 26.400 Sekunden = 440 Minuten = rund 7,5 Stunden.
Also 7,5 Stunden würde das "kontrollierte" Ablassen von 1,32 Millionen Liter Schwefelsäure aus der "WALDHOF" in den Rhein dauern. Wenn nichts dazwischen kommt...
Die Schiffsdaten der "WALDHOF":
Typ Binnentankschiff (Doppelhülle)
EU-Nummer: 04607590
Baujahr: 1993
Baunummer: 696
Bauwerft: Damen Shipyard, Hardinxveld, Niederlande
Reederei Rhein-Fracht Lehnkering, Mannheim
Tonnage: 2.426 ton
Länge 105,00 m
Breite 10,50 m
Tiefgang 3,15 m.
mfg Peter Hartung
Moin!
Laut dem rheinland-pfälzischen Innenstaatssekretär Roger Lewentz (SPD) im SWR von heute, 19.1.2011:
"Wenn das Abpumpen nicht gelinge, soll die Säure kontrolliert in den Rhein abgelassen werden. Die Genehmigungen für "diesen schlimmsten Fall" lägen vor, so Lewentz. Die Säure werde dann mit 50 Litern pro Sekunde aus den insgesamt sieben Kammern fließen."
Dann rechnen wir mal:
Laut Reederei Lehnkering befinden sich genau 2.377 Tonnen Schwefelsäure an Bord. Das sind bei einer Wichte von 1,8 insgesamt 1.320.000 Liter (2.377.000 : 1,8).
1.320.000 Liter Schwefelsäure sollen mit 50 Litern pro Sekunde in den Rhein laufen.
Das wäre eine Dauer von 26.400 Sekunden = 440 Minuten = rund 7,5 Stunden.
Also 7,5 Stunden würde das "kontrollierte" Ablassen von 1,32 Millionen Liter Schwefelsäure aus der "WALDHOF" in den Rhein dauern. Wenn nichts dazwischen kommt...
Die Schiffsdaten der "WALDHOF":
Typ Binnentankschiff (Doppelhülle)
EU-Nummer: 04607590
Baujahr: 1993
Baunummer: 696
Bauwerft: Damen Shipyard, Hardinxveld, Niederlande
Reederei Rhein-Fracht Lehnkering, Mannheim
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Länge 105,00 m
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Re: Binnentanker "WALDHOF" bei St. Goar gekentert (Fotos)
Guten Morgen,
eine kurze Zusammenfassung zu dem, was gestern geschah:
Erstmals nach dem Unglück des Säuretankers auf dem Rhein hat am Mittwoch ein Schiff, das kleine Fracht-Binnenschiff "ARNA"versuchsweise die Stelle vor der Loreley passiert. Da es während der Passage zu keinen Lageveränderungen am Rumpf der "WALDHOF" kam, wertet die WSA Bingen den Versuch als erfolgreich und wird wohl ab heute weitere einzelne Schiffe in Bergfahrt an der Unglücksstelle vorbei lassen.
Ferner wurde der Rumpf an einem zweiten aus Mainz herbei geschafften Arbeitsponton befestigt. Die Auskolkung unter dem Schiffsrumpf soll dann mit Wasserbausteinen gefüllt werden, wenn sich die Unterspülung des Rumpfes fortsetzt. Jedenfalls betrachtet das WSA die Lage des gekenterten Schiffes günstiger als noch am Dienstag.
Quelle: http://www.wsv.de/ftp/presse/2011/00054_2011.pdf
mfg Peter Hartung
eine kurze Zusammenfassung zu dem, was gestern geschah:
Erstmals nach dem Unglück des Säuretankers auf dem Rhein hat am Mittwoch ein Schiff, das kleine Fracht-Binnenschiff "ARNA"versuchsweise die Stelle vor der Loreley passiert. Da es während der Passage zu keinen Lageveränderungen am Rumpf der "WALDHOF" kam, wertet die WSA Bingen den Versuch als erfolgreich und wird wohl ab heute weitere einzelne Schiffe in Bergfahrt an der Unglücksstelle vorbei lassen.
Ferner wurde der Rumpf an einem zweiten aus Mainz herbei geschafften Arbeitsponton befestigt. Die Auskolkung unter dem Schiffsrumpf soll dann mit Wasserbausteinen gefüllt werden, wenn sich die Unterspülung des Rumpfes fortsetzt. Jedenfalls betrachtet das WSA die Lage des gekenterten Schiffes günstiger als noch am Dienstag.
Quelle: http://www.wsv.de/ftp/presse/2011/00054_2011.pdf
mfg Peter Hartung
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Re: Binnentanker "WALDHOF" bei St. Goar gekentert (Fotos)
Moin!
Es gibt eine weitere Webcam vom Unglücksort. Der SWR hat dort eine Kamera installiert, die ständig wechselnde Bildausschnitte zeigt und neue Bilder im Sekundentakt zeigt.
Webcam SWR: http://www.swr.de/tv/-/id=2798/nid=2798 ... index.html
mfg Peter Hartung
Es gibt eine weitere Webcam vom Unglücksort. Der SWR hat dort eine Kamera installiert, die ständig wechselnde Bildausschnitte zeigt und neue Bilder im Sekundentakt zeigt.
Webcam SWR: http://www.swr.de/tv/-/id=2798/nid=2798 ... index.html
mfg Peter Hartung
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Re: Binnentanker "WALDHOF" bei St. Goar gekentert (Fotos)
Bereits wird die Sperrung des Rheines in der Wirtschaft spürbar, BASF meldet Probleme.
http://de.reuters.com/article/companies ... 9N20110120
THB meldet derzeit rund 250 blockierte Binnenschiffe.
http://www.thb.info/news/single-view/id ... kiert.html
http://de.reuters.com/article/companies ... 9N20110120
THB meldet derzeit rund 250 blockierte Binnenschiffe.
http://www.thb.info/news/single-view/id ... kiert.html
Re: Binnentanker "WALDHOF" bei St. Goar gekentert (Fotos)
Moin,
kleines Update:
Weitere kleine Frachter passieren Havaristen
Eine Woche nach dem Unglück des Säuretankers „Waldhof“ an der Loreley ist wieder etwas Bewegung in die Schifffahrt auf dem Rhein gekommen. Nachdem am Donnerstagvormittag zunächst fünf weitere Frachter unter strenger Aufsicht des Wasser- und Schifffahrtsamtes Bingen den Havaristen am Loreley-Felsen stromaufwärts testweise passiert haben, dürfen am Nachmittag weitere Schiffe folgen.
Die Tests am Vormittag, an denen auch ein 135 Meter langes Schiff teilgenommen hatte, seien positiv verlaufen, die "Waldhof" liege nach wie vor sicher, sagte Florian Krekel, stellvertretender Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Bingen. "Wir sprechen jetzt weitere Schiffer an, die in Bad Salzig und St. Goar vor Anker liegen und lassen sie einzeln an der 'Waldhof' vorbeifahren." Die Schiffsführer müssten dabei strenge Vorgaben beachten, beispielsweise zu Kurs und Geschwindigkeit. Für die Vorbeifahrt geeignete Schiffe würden nach bestimmten Kriterien ausgewählt wie Länge, Breite, Tiefgang und Mindestmotorleistung. Man hoffe, bis zum Einbruch der Dunkelheit fünf bis sechs Schiffe pro Stunde durchzubringen. Die Vorbeifahrten sollen auch am Freitag nach dem gleichen Muster fortgesetzt werden. Nach wie vor werden Passagen an dem gekenterten Tanker vorbei nur tagsüber und stromaufwärts gestattet.
273 Schiffe zwischen Koblenz und Mainz warteten laut den Angaben des Sprechers des Rhein-Lahn-Kreises, Uwe Rindsfüßer, am Donnerstagvormittag auf die Weiterfahrt...............
Main-Spitze: http://www.main-spitze.de/nachrichten/v ... 930152.htm
kleines Update:
Weitere kleine Frachter passieren Havaristen
Eine Woche nach dem Unglück des Säuretankers „Waldhof“ an der Loreley ist wieder etwas Bewegung in die Schifffahrt auf dem Rhein gekommen. Nachdem am Donnerstagvormittag zunächst fünf weitere Frachter unter strenger Aufsicht des Wasser- und Schifffahrtsamtes Bingen den Havaristen am Loreley-Felsen stromaufwärts testweise passiert haben, dürfen am Nachmittag weitere Schiffe folgen.
Die Tests am Vormittag, an denen auch ein 135 Meter langes Schiff teilgenommen hatte, seien positiv verlaufen, die "Waldhof" liege nach wie vor sicher, sagte Florian Krekel, stellvertretender Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Bingen. "Wir sprechen jetzt weitere Schiffer an, die in Bad Salzig und St. Goar vor Anker liegen und lassen sie einzeln an der 'Waldhof' vorbeifahren." Die Schiffsführer müssten dabei strenge Vorgaben beachten, beispielsweise zu Kurs und Geschwindigkeit. Für die Vorbeifahrt geeignete Schiffe würden nach bestimmten Kriterien ausgewählt wie Länge, Breite, Tiefgang und Mindestmotorleistung. Man hoffe, bis zum Einbruch der Dunkelheit fünf bis sechs Schiffe pro Stunde durchzubringen. Die Vorbeifahrten sollen auch am Freitag nach dem gleichen Muster fortgesetzt werden. Nach wie vor werden Passagen an dem gekenterten Tanker vorbei nur tagsüber und stromaufwärts gestattet.
273 Schiffe zwischen Koblenz und Mainz warteten laut den Angaben des Sprechers des Rhein-Lahn-Kreises, Uwe Rindsfüßer, am Donnerstagvormittag auf die Weiterfahrt...............
Main-Spitze: http://www.main-spitze.de/nachrichten/v ... 930152.htm
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Re: Binnentanker "WALDHOF" bei St. Goar gekentert (Fotos)
Guten Morgen!
Hier die Tages-Zusammenfassung vom 21.1.2011, 06.00 Uhr:
Kranschiff "AJAX" und Kran "GRIZZLY" trafen gestern nachmittag in St. Goarshausen ein. Kran "AMSTERDAM" ist noch unterwegs, so dass zum Wochenende die Berger komplett sein werden.
Mammoet Maritime in Schiedam und deren deutsche Tochterfirma Mammoet Maritime GmbH in Mülheim/Ruhr haben den Bergungsauftrag erhalten. Von dort sind nun der Schwimmkran "GRIZZLY" und der Ponton "ATLAS" gestern an der Unglücksstelle eingetroffen.
"GRIZZLY" und "ATLAS" gehörten bis vor kurzem noch Barthel Schwimmkrane mit Sitz in Mühlheim an der Ruhr, Deutschland. Ab dem
1. Januar 2011 hat Mammoet die sechs Mitarbeiter und das Equipment von Barthel übernommen. Dabei handelt sich um einen 200-Tonnen-Schwimmkran vom Typ Grizzly, einen 300-Tonnen-Kranponton vom Typ Atlas und ein Schubboot vom Typ Büffel.
Aus den Niederlanden kommt hinzu der Schwimmkran "AMSTERDAM", der allerdings erst am kommenden Wochenende St. Goarshausen erreichen soll.
Nun müssen die Berger in Position gebracht werden, was Zeit braucht und für erneute Sperrung des Rheins sorgen wird. Zunächst soll versucht werden, den Rumpf der "WALDHOF" zu drehen, damit Zugang zu der Schwefelsäure-Ladung hergestellt werden kann. Dann wird sich entscheiden, ob das Umpumpen in ein bereit zu stellendes leeres Tankschiff möglich ist. Scheitert dieses Vorhaben, will man die Schwefelsäure "kontrolliert" in den Rhein leiten, was ein risikoreiches Unterfangen wäre, wie ein Blick in die Datenbank für gefährliche Stoffe (IFA GESTIS) schnell deutlich macht:
Diese enthält alle Angaben zu dem Gefahrstoff Schwefelsäure:
Links zur Datenbank: Identifikation | Toxikologie / Ökotoxikologie | Phys.-chem. Eigenschaften | Arbeitsmedizin Erste Hilfe | Umgang und Verwendung | Vorschriften | Links | Literaturverzeichnis | (Hinweis: Seite ggf. neu laden.)
Das Schiffsunglück hat mittlerweile auch die Wirtschaftsredaktionen der großen Tages- und Wirtschaftszeitungen erreicht, was die Qualität der Berichterstattung nicht verbesserte, denn dort konnte sich die BASF über Produktionseinschränkungen wegen der Rhein-Sperrung beklagen, ohne das erwähnt wurde, dass die "WALDHOF" im Auftrag der BASF vom BASF-Werk Ludwigshafen 2.400 Tonnen Schwefelsäure zum BASF-Werk Antwerpen transportieren sollte. Und das bei schwierigsten Hochwasser- und Strömungsverhältnissen am Mittelrhein und mit einem mutmaßlich für solche Verhältnisse ungeeigneten Schiffstyp (Center-Tanks ohne Längsschotts, möglicherweise mangelhafte Leckstabilität der Wallgänge zwischen Innen-Ladetanks und Aussenhaut). Aber über diesen Punkt wird wohl noch deutlicher zu sprechen sein.
Die "Testfahrten" (nur bei Tageslicht) wurden gestern fortgesetzt. Weitere 21 Binnenschiffe passierten in Bergfahrt nach der "ARNA" die Unglücksstelle, wobei sich nach Angaben des WSA Bingen die Lage des Rumpfes aufgrund der Vorbeifahrten nicht verändert haben soll. Der rutscht allerdings weiter in den sandigen Untergrund, wobei eine mögliche Drehung risikoreich sein könnte. Weitere Leinen wurden an dem zweiten Arbeitsponton befestigt, der aus Mainz beigezogen wurde.
Das rheinland-pfälzische Innenministerium klagt nun über "Havarie-Tourismus" und kündigt die Sperrung der Rheinstraßen in St. Goar/St. Goarshausen an. Es bestünde die Gefahr, dass Haltetrossen reißen könnten oder die Einsatzkräfte behindert würden. Spätestens, wenn es an das Umpumpen oder Verklappen der Schwefelsäure gehen sollte, wäre sowieso mit weiträumigen Absperrungen zu rechnen.
Hinzuweisen ist deshalb noch einmal auf die beiden eingerichteten Webcams:
http://www.swr.de/swr4/rp/programm/-/id ... index.html
http://www.rhein-zeitung.de/regionales/webcam.html
Aktuelle Informationen aus erster Hand erhält man nach wie vor direkt beim WSA Bingen: http://www.wsa-bingen.wsv.de/Aktuelles/presse.php.html
mfg Peter Hartung
PS.: Siehe auch http://www.././forum/showthread.php?285 ... ert/page42
Hier die Tages-Zusammenfassung vom 21.1.2011, 06.00 Uhr:
Kranschiff "AJAX" und Kran "GRIZZLY" trafen gestern nachmittag in St. Goarshausen ein. Kran "AMSTERDAM" ist noch unterwegs, so dass zum Wochenende die Berger komplett sein werden.
Mammoet Maritime in Schiedam und deren deutsche Tochterfirma Mammoet Maritime GmbH in Mülheim/Ruhr haben den Bergungsauftrag erhalten. Von dort sind nun der Schwimmkran "GRIZZLY" und der Ponton "ATLAS" gestern an der Unglücksstelle eingetroffen.
"GRIZZLY" und "ATLAS" gehörten bis vor kurzem noch Barthel Schwimmkrane mit Sitz in Mühlheim an der Ruhr, Deutschland. Ab dem
1. Januar 2011 hat Mammoet die sechs Mitarbeiter und das Equipment von Barthel übernommen. Dabei handelt sich um einen 200-Tonnen-Schwimmkran vom Typ Grizzly, einen 300-Tonnen-Kranponton vom Typ Atlas und ein Schubboot vom Typ Büffel.
Aus den Niederlanden kommt hinzu der Schwimmkran "AMSTERDAM", der allerdings erst am kommenden Wochenende St. Goarshausen erreichen soll.
Nun müssen die Berger in Position gebracht werden, was Zeit braucht und für erneute Sperrung des Rheins sorgen wird. Zunächst soll versucht werden, den Rumpf der "WALDHOF" zu drehen, damit Zugang zu der Schwefelsäure-Ladung hergestellt werden kann. Dann wird sich entscheiden, ob das Umpumpen in ein bereit zu stellendes leeres Tankschiff möglich ist. Scheitert dieses Vorhaben, will man die Schwefelsäure "kontrolliert" in den Rhein leiten, was ein risikoreiches Unterfangen wäre, wie ein Blick in die Datenbank für gefährliche Stoffe (IFA GESTIS) schnell deutlich macht:
Diese enthält alle Angaben zu dem Gefahrstoff Schwefelsäure:
Links zur Datenbank: Identifikation | Toxikologie / Ökotoxikologie | Phys.-chem. Eigenschaften | Arbeitsmedizin Erste Hilfe | Umgang und Verwendung | Vorschriften | Links | Literaturverzeichnis | (Hinweis: Seite ggf. neu laden.)
Das Schiffsunglück hat mittlerweile auch die Wirtschaftsredaktionen der großen Tages- und Wirtschaftszeitungen erreicht, was die Qualität der Berichterstattung nicht verbesserte, denn dort konnte sich die BASF über Produktionseinschränkungen wegen der Rhein-Sperrung beklagen, ohne das erwähnt wurde, dass die "WALDHOF" im Auftrag der BASF vom BASF-Werk Ludwigshafen 2.400 Tonnen Schwefelsäure zum BASF-Werk Antwerpen transportieren sollte. Und das bei schwierigsten Hochwasser- und Strömungsverhältnissen am Mittelrhein und mit einem mutmaßlich für solche Verhältnisse ungeeigneten Schiffstyp (Center-Tanks ohne Längsschotts, möglicherweise mangelhafte Leckstabilität der Wallgänge zwischen Innen-Ladetanks und Aussenhaut). Aber über diesen Punkt wird wohl noch deutlicher zu sprechen sein.
Die "Testfahrten" (nur bei Tageslicht) wurden gestern fortgesetzt. Weitere 21 Binnenschiffe passierten in Bergfahrt nach der "ARNA" die Unglücksstelle, wobei sich nach Angaben des WSA Bingen die Lage des Rumpfes aufgrund der Vorbeifahrten nicht verändert haben soll. Der rutscht allerdings weiter in den sandigen Untergrund, wobei eine mögliche Drehung risikoreich sein könnte. Weitere Leinen wurden an dem zweiten Arbeitsponton befestigt, der aus Mainz beigezogen wurde.
Das rheinland-pfälzische Innenministerium klagt nun über "Havarie-Tourismus" und kündigt die Sperrung der Rheinstraßen in St. Goar/St. Goarshausen an. Es bestünde die Gefahr, dass Haltetrossen reißen könnten oder die Einsatzkräfte behindert würden. Spätestens, wenn es an das Umpumpen oder Verklappen der Schwefelsäure gehen sollte, wäre sowieso mit weiträumigen Absperrungen zu rechnen.
Hinzuweisen ist deshalb noch einmal auf die beiden eingerichteten Webcams:
http://www.swr.de/swr4/rp/programm/-/id ... index.html
http://www.rhein-zeitung.de/regionales/webcam.html
Aktuelle Informationen aus erster Hand erhält man nach wie vor direkt beim WSA Bingen: http://www.wsa-bingen.wsv.de/Aktuelles/presse.php.html
mfg Peter Hartung
PS.: Siehe auch http://www.././forum/showthread.php?285 ... ert/page42
Alle Fotos von Peter Hartung sind (falls nicht anders angegeben) unter einer
Creative Commons-Genehmigung lizenziert. Siehe hier: Foto-Lizenz: CC-BY-NC-ND
Creative Commons-Genehmigung lizenziert. Siehe hier: Foto-Lizenz: CC-BY-NC-ND
Re: Binnentanker "WALDHOF" bei St. Goar gekentert (Fotos)
Moin!
Weitere fünf Schiffe passieren Säuretanker
St. Goarshausen. (dpa) Weitere fünf Schiffe sind am Freitag am Wrack des bei St. Goarshausen im Rhein gekenterten Säuretankers vorbeigeleitet worden. Nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamtes Bingen sind 30 andere Schiffe informiert und warten darauf, die Unglücksstelle stromaufwärts zu passieren.
Der Sprecher der Einsatzleitung betonte: "Die Schifffahrt ist nicht freigegeben, es handelt sich um eine kontrollierte Vorbeifahrt." Ps-schwache Schiffe würden von einem Schlepper gezogen. In Fließrichtung dürfen keine Schiffe fahren - es wird befürchtet, dass sich das mit Drahtseilen gesicherte Wrack wegen der stärkeren Strömung losreißen könnte.....
http://www.general-anzeiger-bonn.de/ind ... lid=838873
Weitere fünf Schiffe passieren Säuretanker
St. Goarshausen. (dpa) Weitere fünf Schiffe sind am Freitag am Wrack des bei St. Goarshausen im Rhein gekenterten Säuretankers vorbeigeleitet worden. Nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamtes Bingen sind 30 andere Schiffe informiert und warten darauf, die Unglücksstelle stromaufwärts zu passieren.
Der Sprecher der Einsatzleitung betonte: "Die Schifffahrt ist nicht freigegeben, es handelt sich um eine kontrollierte Vorbeifahrt." Ps-schwache Schiffe würden von einem Schlepper gezogen. In Fließrichtung dürfen keine Schiffe fahren - es wird befürchtet, dass sich das mit Drahtseilen gesicherte Wrack wegen der stärkeren Strömung losreißen könnte.....
http://www.general-anzeiger-bonn.de/ind ... lid=838873
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Re: Binnentanker "WALDHOF" bei St. Goar gekentert (Fotos)
Bergungsdauer von "mehreren Wochen". Hoffen wir nicht, denn die im Stau stehenden Schiffer leiden wolhl ganz schön unter dieser Sperre.
http://www.rp-online.de/panorama/deutsc ... 55361.html
http://www.rp-online.de/panorama/deutsc ... 55361.html
Re: Binnentanker "WALDHOF" bei St. Goar gekentert (Fotos)
Vorbereitung der Bergungsarbeiten am Säuretanker kurz vor Abschluss
21.01.11 | 11:42 Uhr
Die Vorbereitungen zur Bergung des auf dem Rhein gekenterten Säuretankers 'Waldhof' stehen kurz vor dem Abschluss. Das von einem deutsch-niederländischen Spezialunternehmen ausgearbeitete Konzept zum Anheben und Bergen des Schiffes sollte am Freitag den zuständigen Behörden im Einzelnen vorgestellt und von der Landesregierung in Mainz abgenommen werden, sagte ein Sprecher der Einsatzleitung.
http://www.ad-hoc-news.de/vorbereitung- ... s/21865113