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toni montana
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von toni montana »

Das ist das typische deutsche Dilemma - alles hier wird seltsamerweise immer teurer, als ursprünglich kalkuliert und wird zudem kaum mal rechtzeitig fertig. Für diese beiden Schiffe bekommt man fast einen Kreuzfahrer wie die "Harmony of the seas", aber doch nicht so kleine Nussschalen!
Schöne Grüße aus dem Münsterland!

Toni
Tim S.
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Tim S. »

shipspotter96
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von shipspotter96 »

Volker Landwehr hat geschrieben: Tanker 170 x 24 m für 457 Mio. Euro das Stück. Wow! Und das für eine Abgespeckte Version.
Das scheint der Preis dafür, wenn man Marineschiffbau zu Schlüsseltechnologie macht und nur noch national ausschreibt.

Warum erteilt man den Auftrag an Lürssen, wenn dann die Werften der Meyer Gruppe die Schiffe bauen? Meyer will am Bau verdienen und Lürssen obendrein auch.

Wenn das so weitergeht, sind die 100 Milliarden Sondervermögen aufgebraucht und die Bundeswehr steht nicht besser da.

Großbritannien war da cleverer. Sie haben vier Tanker der Tide Klasse (200,9 x 28,6 m; 39.000 t Verdrängung) bei Daewoo in Korea für zusammen £452 Mio. in 2012 bestellt. Die militärische Endausrüstung in GB hat dann noch einmal £150 Mio. zusätzlich gekostet. Fast 50% größere Schiffe für den halben Preis.
Gruß, Volker
Da kann man unterschiedlicher Meinung sein. Ich bin aber ganz froh, dass man die Schiffe nicht in Südostasien bauen lässt. Vor einigen Jahren lief bei mir um die Ecke (bei Lindenau) noch egelmäßig ein neuer Tanker vom Stapel. Und heute?

Und dass der Auftrag für die MKS 180 an die Niederlänger ging, wurde auch nicht überall begrüßt. Aber die Schiffe werden jetzt ja doch in Deutschland gebaut.

Das ist nicht schön mit den hohen Kosten, aber das ist mir immer noch lieber, als dass der Schiffbaustandort Deutschland an die Wand gefahren wird.

Und an die 'Maersk Narbonne' (IMO 9304758) oder allgemein die Containerschiffe von HDW von damals erinnere ich mich auch noch ziemlich gut, da gab es aller paar Wochen Artikel in der Zeitung zu neuen Containerschiffen von HDW, sowie zu Stapelläufen bei Lindenau. Bild
Zuletzt geändert von shipspotter96 am Sa 11. Nov 2023, 19:25, insgesamt 1-mal geändert.
Tim S.
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Beitrag von Tim S. »

Das Problem sind ja auch nicht die deutschen Werften an sich. Das Problem ist Koblenz.
Tim S.
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Beitrag von Tim S. »

Volker Landwehr
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Volker Landwehr »

Tim S. hat geschrieben: Do 24. Mär 2022, 08:38 Das Problem sind ja auch nicht die deutschen Werften an sich. Das Problem ist Koblenz.
Seit wann macht Koblenz die Preise? Ich denke, das Problem sind schon die Werften. Fehlende ausländische Konkurenz kann schon mal übermütig machen.

Dass Fregatten, Korvetten, U-Boote für die Bundesmarine in Deutschland gebaut werden sollen, kann ich noch nachvollziehen, aber Flottentanker? Die militärische Ausrüstung kann man ja in Deutschland vornehmen, aber den Rohbau sollte man kostengünstiger beschaffen.

Das Lindenau keine Tanker mehr baut hat ja einen Grund: Deutsche Werften sind in dem Segment nicht mehr Wettbewerbsfähig. Letztendlich geht im Laufe der Zeit das Know-How verloren. Baut man dann trotzdem mal wieder einen Tanker, zahlt man Lehrgeld, was die Kosten weiter treibt.

Irritierend für mich bleibt, dass bei der Fregatte 126 Damen als günstigster Anbieter den Zuschlag erhalten hat und trotzdem mit deutschen Werften bauen kann.
Gruß, Volker
Wasserbauer
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Beitrag von Wasserbauer »

Volker Landwehr hat geschrieben: Do 24. Mär 2022, 09:39 Seit wann macht Koblenz die Preise?
Machen sie nicht. Sie haben dem völlig überteuerten Angebot aber grünes Licht erteilt.
Tim S.
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Tim S. »

Das Beschaffungsamt in Koblenz ist ein undurchdringlicher Dschungel, der noch von keinem/r deutschen Verteidigungsminister/in gelichtet werden konnte.
Volker Landwehr
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Volker Landwehr »

Tim S. hat geschrieben: Do 24. Mär 2022, 10:09 Das Beschaffungsamt in Koblenz ist ein undurchdringlicher Dschungel, der noch von keinem/r deutschen Verteidigungsminister/in gelichtet werden konnte.
Das Koblenz ein Problem ist, ist richtig. Aber für überteuerte Preise sind die Werften verantwortlich. Koblenz müsste sie nicht akzeptieren, aber dafür bräuchte man einen Plan B.

Ich würde bei ener Tankerausschreibung die Kosten für den Rohbau auf Weltmarktpreis plus GU-Zuschlagdeckeln deckeln. Dann ist es der deutschen Werft selbst überlassen, ob sie komplett selbst baut oder den Rohbau zukauft.
Gruß, Volker
Gunnar
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Gunnar »

Tim S. hat geschrieben: Do 24. Mär 2022, 10:09 Das Beschaffungsamt in Koblenz ist ein undurchdringlicher Dschungel, der noch von keinem/r deutschen Verteidigungsminister/in gelichtet werden konnte.
Trotzdem scheinen Teile des undurchdringlichen Dschungels zu der gleichen Auffassung über den Preis gekommen zu sein, so zumindest steht es in dem verlinkten Artikel. Die Frage ist, warum sich einige trotzdem darüber hinwegsetzen können und die überteuerte Beschaffung lostreten.

Gruß
Gunnar
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