Niels Stolberg nicht mehr Beluga-Geschäftsführer

Antworten
Alexander
Mitglied
Beiträge: 1073
Registriert: Fr 11. Jan 2008, 13:59

Re: Niels Stolberg nicht mehr Beluga-Geschäftsführer

Beitrag von Alexander »

Garsvik hat geschrieben:Recht fundierter Bericht: Beluga-Pleite bringt Fondsanleger in Not
http://www.manager-magazin.de/finanzen/ ... 11,00.html
Was mich (vor allem am 2. Teil dieses Artikel) ein wenig stört, ist der Hinweis auf Schadenersatz o.ä. für Anleger.

Es ist nun mal so, daß eine Beteiligung an einem geschlossenen Schiffsfonds letztlich eine unternehmerische Beteiligung ist, die, wenn die Rechnung aufgeht, durch die erwirtschaftete Rendite und die Steuervorteile einen recht ordentlichen Gewinn verspricht, die aber eben auch das Risiko eines Verlustet, ja sogar eines Totalverlustes beinhaltet - so wie das nun mal bei unterneherischem Engagement üblicherweise der Fall ist. Wer nicht bereit ist, darauf einzugehen (bzw. sich einen solchen Totalverlust nicht leisten kann), der sollte nun mal nicht in Schiffsfonds investieren. Klar, so manchem wurde diese Anlage von einem Bankmitarbeiter oder Vermögensberater oder was auch immer aufgeschwatzt, aber sorry, man sollte auch ein wenig selbst denken, wenn man sein Geld in solch einer Form anlegt.

Jetzt hier gleich mit Schadenersatzforderungen zu kommen, ist in meinen Augen ein Unding - auch wenn es dem Zeitgeist entspricht, entstandene Verluste immer auf andere abwälzen zu wollen, während man die Gewinne in die eigene Tasche steckt. Gewisse Anwaltskanzleien heizen diesen Schadenersatzforderungsy-Hype ja richtiggehend an, denn wenn man im Web mal ein wenig mit Stichtworten wie Beluga und Schadenersatz googelt, findet man schon einige Kanzleien, die damit Werbung machen.

Die Krone setzt dem Ganzen aber der im Artikel zitierte Anwalt Hahn auf, der auf die Kickback-Regelung anspielt: "Anders als freie Finanzberater sind Banken laut BGH-Rechtssprechung verpflichtet, ihre Kunden über die Vergütung zu informieren, die sie für den Verkauf von Fondsanteilen erhalten - und zwar unaufgefordert. Bei vielen Instituten gehörte das in der Vergangenheit jedoch nicht zu den obligatorischen Bestandteilen eines Beratungsgespräch." Dabei unterschlägt er, daß es diese Verpflichtung erst seit wenigen Jahren gibt, d.h. daß diese Klagemöglichkeit für ältere Fondsbeteiligungen gar nicht in Frage kommt. Ich werde hier das Gefühl nicht los, daß so mancher Anwalt nicht unbedingt die Interessen seiner möglichen Klienten im Auge hat, sondern vor allem seine eigenen finanziellen Interessen - denn klar, wenn jemand auf Schadenersatz klagt, fließt Honorar, unabhängig davon, ob die Klage erfolgreich ist oder nicht. Solche Anwaltskanzleien, die sich gerade im Pleitefall im Umfeld von geschlossenen Fonds tummeln, haben für mich etwa von Aasgeiern...

Alexander
Meine Schiffsfotos bei Fotocommunity: http://home.fotocommunity.de/squarerigg ... 4&g=240434
Garsvik
Mitglied
Beiträge: 738
Registriert: Fr 19. Nov 2010, 14:00

Re: Niels Stolberg nicht mehr Beluga-Geschäftsführer

Beitrag von Garsvik »

Alexander hat geschrieben:
Was mich (vor allem am 2. Teil dieses Artikel) ein wenig stört, ist der Hinweis auf Schadenersatz o.ä. für Anleger.

Alexander
Du hast völlig recht - im Prinzip. Wenn aber eine Bank etwas verkauft, dann muß der Bankberater offenlegen, daß er persönlich einen Bonus bekommt, wenn er eine so riskante Anlage verkauft. Es geht also mehr ums Prinzip als um die Art der Anlage.

Garsvik
Alexander
Mitglied
Beiträge: 1073
Registriert: Fr 11. Jan 2008, 13:59

Re: Niels Stolberg nicht mehr Beluga-Geschäftsführer

Beitrag von Alexander »

Garsvik hat geschrieben:
Alexander hat geschrieben:
Was mich (vor allem am 2. Teil dieses Artikel) ein wenig stört, ist der Hinweis auf Schadenersatz o.ä. für Anleger.

Alexander
Du hast völlig recht - im Prinzip. Wenn aber eine Bank etwas verkauft, dann muß der Bankberater offenlegen, daß er persönlich einen Bonus bekommt, wenn er eine so riskante Anlage verkauft. Es geht also mehr ums Prinzip als um die Art der Anlage.
Das muß er inzwischen, ja - vor ein paar Jahren gab es diese Verpflichtung noch nicht.

Aber rat mal, wie oft Kunden dennoch versuchen, mit irgendwelchen Spitzfindigkeiten ihre Verluste auf die Bank abzuwälzen. Da wird versucht, mit der o.g. Verpflichtung zur Benennung der Kickbacks zu argumentieren, obwohl die zum Zeitpunkt des Abschlusses noch nicht galt. Da wird behauptet, man wäre nicht auf die Risiken der Anlage hingewiesen worden, obwohl diese im (auch vom Kunden unterschriebenen) Beratungsbogen erwähnt sind. Da stellen sich Anleger, die seit Jahren erfolgreich mit Derivaten gehandelt haben, auf einmal ganz dumm und erklären, daß sie gar nicht kapiert hätten, was ihnen die Bank da verkauft hätte (obwohl sie im Extremfall besser über die Produkte und deren Risiken informiert waren als die Bankmitarbeiter). All diese Fälle hatte ich schon auf meinem Schreibtisch. Da könnte ich echt kotzen...

Statt daß die Leute die Größe hätten, auch mal zu Verlusten zu stehen, über deren Möglichkeit sie ja i.d.R. im Vorfeld Bescheid wußten, wird hier auf Teufel komm raus versucht, anderen die Schuld in die Schuhe zu ziehen. Klar, die Gewinne hat man gerne eingesackt, aber die Verluste sollen gefälligst andere tragen. Ehrlich, ich kann gar nicht so viel essen, wie ich bei dieser Mentalität kotzen könnte.

Alexander
Meine Schiffsfotos bei Fotocommunity: http://home.fotocommunity.de/squarerigg ... 4&g=240434
Henri
Mitglied
Beiträge: 273
Registriert: Sa 12. Jan 2008, 15:37

Re: Niels Stolberg nicht mehr Beluga-Geschäftsführer

Beitrag von Henri »

Ja aber das ist heute leider überall so. DIe Banken wälzen ihrerseits die Verluste aus ihren hochriskanten Geschäften auf die Steuerzahler ab.

Schiffsfonds sind eigentlich als eine riskante Anlageform eingestuft nur wurde das nur zu gerne vergessen bzw. natürlich auch von den Fondanbietern vergessen gemacht. Aber das sind ja selber solche Heinis. Wenn ich schon wieder höre was der HCI Chef da an geistigen Müll verzapft. Schnackt da was von das es schon schwere Schiffahrtskrisen gab und das man Beluga hätte retten können. Eine schwere Krise? Ja vielliecht in den Jahren nach 1929. Und das aus dem Mund des Chefs eines Fondhauses das vor zwei Jahren in der ach gar nicht so schlimmen Schiffahrtkrise eben wegen selbiger mit viel Geld gerettet werden musste. Denn fliegen jetzt natürlich sämtliche Prospekt Werte um die Ohren und wollen dafür einen schuldigen.
Speed has never killed anyone. Suddenly becoming stationary, that's what gets you.
Alexander
Mitglied
Beiträge: 1073
Registriert: Fr 11. Jan 2008, 13:59

Re: Niels Stolberg nicht mehr Beluga-Geschäftsführer

Beitrag von Alexander »

Henri hat geschrieben:Ja aber das ist heute leider überall so. DIe Banken wälzen ihrerseits die Verluste aus ihren hochriskanten Geschäften auf die Steuerzahler ab.
DIE Banken? Nun ja, diese Aussage ist schlichtweg falsch. Wie viele Banken gibt es in Deutschland? Und wieviel davon haben tatsächlich Staatshilfe beantragt? Die, die tatsächlich Staatshilfe in Anspruch genommen haben, kannst Du an max. 2 bis 3 Händen abzählen, bei mehreren Tausend Banken, die es in Deutschland insgesamt gibt...

Alexander
Meine Schiffsfotos bei Fotocommunity: http://home.fotocommunity.de/squarerigg ... 4&g=240434
KaiR
Mitglied
Beiträge: 3208
Registriert: Mi 18. Feb 2009, 12:11

Re: Niels Stolberg nicht mehr Beluga-Geschäftsführer

Beitrag von KaiR »

Beluga kommt langsam wieder in Fahrt: http://www.maritimheute.de/beluga-kommt ... -in-fahrt/

Schönes Update zur Ist-Situation und der absehbaren Zukunft.

Grüße

Kai
Grüße,

Kai
Garsvik
Mitglied
Beiträge: 738
Registriert: Fr 19. Nov 2010, 14:00

Re: Niels Stolberg nicht mehr Beluga-Geschäftsführer

Beitrag von Garsvik »

Die "Hansa Heavy Lift GmbH" residiert jetzt in der Martinistraße1.
http://www.weser-kurier.de/Artikel/Brem ... ft%22.html

Garsvik
Garsvik
Mitglied
Beiträge: 738
Registriert: Fr 19. Nov 2010, 14:00

Nachnutzer/Käufer? für das dekorative Gebäude

Beitrag von Garsvik »

Firmensitz der Pleite-Reederei auf dem Teerhof: Lösung für Beluga-Zentrale wird gesucht
http://www.weser-kurier.de/Artikel/Brem ... sucht.html

Oaktree gehören die Räume in der Martinistr.1 und dort ist auch die "Hansa Heavy Lift GmbH" gemeldet.

Zitat: "Makler ordnen Gebäude und Grundstück einer Gesellschaft zu, die den Titel "Zweite Teerhof-Beteiligungs GmbH" trägt."
und selbige GmbH hat noch? keine Insolvenz angemeldet.

Garsvik
Garsvik
Mitglied
Beiträge: 738
Registriert: Fr 19. Nov 2010, 14:00

Re: Niels Stolberg nicht mehr Beluga-Geschäftsführer

Beitrag von Garsvik »

Edit wg. s.u.: "Leidenschaftliche Hafenblick GmbH" (AG Aurich, HRB 201216) Insolvenzverfahren (Namenshit finde ich)

Was es nicht alles für interessante GmbH - Namen gibt:
"Elfte N.St. Beteiligungs GmbH" (AG Oldenburg, HRB 202725), Insolvenzverfahren
"Elsflether Campus GmbH" (AG Oldenburg, HRB 200196), Insolvenzverfahren
"ENESTE Trading GmbH & Co. KG" (AG Aurich, HRA 201053), Insolvenzverfahren
Da hätte ich Jahre für gebraucht, die insolventen (ca. 25?) GmbHs alle überhaupt anzumelden (immer wegen GmbH-Vertrag und Geschäftsführervertrag zum Notar) und Respekt: Überall ist der Herr Stolberg Geschäftsführer - der Herr ist offensichtlich multitaskingfähig (-oder traut anderen nix zu?).

Garsvik
Zuletzt geändert von Garsvik am Sa 23. Apr 2011, 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
Antworten