Bernd U hat geschrieben:Henri hat geschrieben:
Stolberg schnackt die ganze Zeit als sei er der Retter der deutschen Schiffahrt. Dabei hat er bisher erst ein Schiff (Werder Bremen, Feeder bei Sietas gebaut) in Deutschland bauen lassen. Alle seine Bulki + Schwergutkräne = Maßgeschneiderte Spezialschiffe hat er schön in China zusammenkloppen lassen.
Herr Stollberg hat aber auch viele gute Seiten.Komme mal nach Elsfleth und schaue Dir das Maritime Kompetenzzentrum an!
Hier wird die Ausbildung in Deutschland gefoerdert.Ohne Herr Stollberg waere das nicht möglich gewesen,ausserdem hat Er Wohnungen fuer die Studenten der Seefahrtschule gebaut,unterstuetzt Sportvereine in der Region (auch Kleine).Es waere sicherlich gut,wenn seine Schiffe zum Teil auch in Deutschland gebaut waeren,aber was nuetzt es Dir,wenn Du danach kein Geld mehr fuer den Schiffsbetrieb hast(Siehe Scanscot Reederei).
Welche grossen Reedereien bauen denn noch in Deutschland?Nenne mir eine Eine?Stahlbau in Deutschland ist nun einmal zu teuer.In China z.B. wird der Stahl pro tonne bezahlt,egal ob rund oder eckig geschweisst.Sietas hat es bei Containerschiffen nicht mal mit seinen Polen-Stahlbauten geschafft.Oder sehe Dir die wirklich modernen Werften in Meck-Pom an.Ich denke,die Deutschen Werften werden nur als Reparatur und Nachruest-Werften sowie im Yacht-und Kreuzfahrtsektum ueberleben.Hier ist Qualitaet gefragt(siehe NCL nach seinem Frankreichabstecher).
Mfg Bernd
Das mit den "Spezialschiffen" war ironisch gemeint. Ging eher darum das Beluga keine Spezialschiffe baut. Die Schiffe die sie bauen, da würde es sich wirklich nicht lohnen die in D zu bauen.
Reederein die ihre Spezialschiffe in D bauen lassen? SAL, Harren und Scanscot. Das Scanscot pleite ist hat natürlich seine Ursache darin die neuen Schiffe wie alle vorherigen auch in D bauen zu lassen. Aber nicht am Kaufpreis selbst sondern an der Finanzierung. Deutsche Werften haben, um sich einen Vorteil gegenüber den Ausländischen Werften zu verschaffen, ein für den Reeder sehr angehmenes Anzahlungsmodell. Während man in Asien schon bei der Vertragsunterzeichnung min 20 % anzahlen muss und während des Baues immer wieder mal 20 % Raten und bei Ablieferung dann nur den Rest noch. Bei deutschen Werften hingegen zahlte man nur sehr wenig an und fast die gesamte Summe beim Kauf. Somit hingen die Banken bei Bestellungen in Asien von Anfang an voll mit drin. Sobald der Vertrag einmal unterzeichnet war ist schon eine so große Summe geflossen das man es wohl oder übel bis zum Ende durchziehenn muss.
Bestellten Reeder bei deutschen Werften leisteten sie Anzahlung oft aus Eigenmitteln. Dann wurde während des Baues Eigenkapital eingesammelt und mit der Bank über eine Schiffshypothek verhandelt. In normalen Zeiten und insbesondere in den Jahren vor Lehmann kein Problem. Danach aber schon. Die Schiffahrt rutschte mit den Banken in die Krise und die Banken wollten bzw. mussten ihr Portfoliou reduzieren. Bei Bestellungen in Asien war das nur mit hohen Abschreibungen möglich in D aber lies man einfach Kreditzusagen platzen. Deswegen verloren fast alle deutsche Werften mit Beginn der Krise schlagartig einen großen Teil des Auftragsbestandes (darunter auch einge schon fastfertige Schiffe) weil es die Banken nichts oder nur sehr wenig kostete. Das die Politik da Tatenlos zugesehen hat tat ihr übriges.
Noch ein Wort zu Harren. Harren hat seine Dockschiffe bei der Lloydwerft bauen lassen, aus gutem Grund. Wenn man sehen will wieso man Spezialschiffe lieber nicht nach dem Motto Hauptsache billig bauen lassen sollte kann sich ja mal über Rolldock informieren. Die letzten Schwergutschiffe von Harren sind allerdings in China gebaut worden. Schade aber immerhin ist das kein schlechter Entwurf und verdient auch die Bezeichnung Schwergutschiff.
Speed has never killed anyone. Suddenly becoming stationary, that's what gets you.