Kanalverkehr liegt lahm in Brunsbüttel

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FBehling
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Re: Kanalverkehr liegt lahm in Brunsbüttel

Beitrag von FBehling »

@Paapa: Welche deutsche Wirtschaftsader wirft denn Gewinne ab? Ich kenne keine.

Straßen, Bahnstrecken und Kanäle sind wichtige Infrastruktur, die ein Staat für seine Wirtschaft bereitstellen muss. Das ist ein wichtiger Standortvorteil für die Ansiedlung der Wirtschaft und der Versorgung der Bevölkerung.

Bitte korrigiere mich, aber welche deutsche Wasserstraße wird durch Befahrungsabgaben kostendeckend finanziert?

Viele Grüße
FB
leichty
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Re: Kanalverkehr liegt lahm in Brunsbüttel

Beitrag von leichty »

Hallo FBehling
Es müsste heißen:

aber welche deutsche STRAßE wird durch Befahrungsabgaben kostendeckend finanziert?

Ansonsten stimme ich dir voll zu!

Was mich an der ganzen Geschichte noch nichts in den Überregionalen medien zu finnden ist. Ich habe zumindest weder in der Tagesschau, noch auf Tagesschau.de was dazu lesen können. Meine beiden Zeitungen (München und Frankfurt,Main) haben glaube ich auch noch nichts gemeldet.

Es steht zu befürchten dass ein Aufschrei der schleswigholsteiner Verdi nicht ausreicht um "das vollste Vertrauen der Kanzlerrin" bestätigt zu bekommen!
Kiste Bier und Schiffe gucken
das ist für mich Romantik
Tim S.
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Re: Kanalverkehr liegt lahm in Brunsbüttel

Beitrag von Tim S. »

Nein, in die Tagesschau hat es das Ganze schon geschafft. Und in die überregionale Presse auch. Außerdem macht die betroffene Industrie inzwischen ja auch Druck, denke ich. Denn an diesen Wirtschaftsschlagadern hängt, von der Meyer-Werft bis zum Hamburger und Brunsbütteler Hafen, aber auch für die ganzen Reedereien und die Betriebe im Hinterland eine Menge ab
Zuletzt geändert von Tim S. am Fr 8. Mär 2013, 21:06, insgesamt 1-mal geändert.
Christian Costa
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Re: Kanalverkehr liegt lahm in Brunsbüttel

Beitrag von Christian Costa »

Moin Tim,
es geht hier um eine sachliche Auseinandersetzung und Ingo hat gefragt, wo der Unterschied ist.
Ich bin absolut der Meinung, dass es einen Unterschied gibt, eine privatwirschaftlich geführte Werft, oder eine öffentlich finanzierte Wasserstraße zu fördern, aber deine Aussage zu fehlendem Verständnis von Volkswirtschaft oder fehlenden Erfahrungen ist weder zielführend, noch in irgendeiner Art und Weise geeignet eine Diskussion auf einem vernünftigen Niveau zu führen. Im Gegenteil du provizierst hier eine unsachliche Ost-West-Diskussion, die wir hier schon so oft hatten und zu nichts führt. Zudem frage ich mich, was der NOK mit einer Ost-West-Diskussion hat.
Zudem hat beispielsweise das ZDF bereits gestern in der 19 Uhr heute Sendung über den gesperrten NOK berichtet. Es wird also entgegen deiner Behauptung in überregionalen Nachrichten berichtet.

Es wäre also für dich angebracht ein wenig sachlicher an die Sache ranzugehen.

Danke für dein Verständnis.

Das die Situation einer Wirtschaftsnation wie Deutschland nicht würdig ist, dass sollte jedem klar sein. Mehr als ein Reeder haben die Passage fest in ihrem Fahrplan und werden sicherlich mehr als ein paar Euro zuschießen müssen, um die Fahrtzeiten zu kompensieren. Ich bin gespannt, ob einige Kreuzfahrer ihre Routen noch anpassen werden.
Was allerdings das allerschlimmste ist, ist die Art und Weise wie in Berlin mit dem Thema umgegangen wird. Sicherlich wird nicht jedem Verkehrspolitiker die Wichtigkeit des NOK bewusst sein, aber das der Hamburger Hafen ganz gewaltig von einem funktionierenden NOK profitiert, sollte bekannt sein. Gerade bei Containerströmen sind deren Veränderungen ziemlcih einfach. Man löscht Baltikum-Ladung in Rotterdam und fährt um Skagen. Und das wars. Kaum ein Zeitverlust für die Reeder aber ein imenser Schaden für den Hamburger Hafen. Ganz zu schweigen von Arbeitsplätzen in Hamburg und am NOK.

Schlimm, dass es so weit kommen musste. Dieser Super GAU war ja schon zu befürchten gewesen, allerdings hat die Politik ihn offensichtlich ignoriert. Die Quittung kommt jetzt.

Mal sehen, wie Berlin reagiert. Herr Ramsauer hat ja wohl wenigstens erkannt, dass es ein Problem gibt. Das ist ja schon mal etwas....
MfG & bis neulich
Christian

webmaster http://www.forum-schiff.de
Paapa

Re: Kanalverkehr liegt lahm in Brunsbüttel

Beitrag von Paapa »

Danke tims,
es geht doch



Paapa
Zuletzt geändert von Paapa am Fr 8. Mär 2013, 21:15, insgesamt 2-mal geändert.
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MClassens
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Re: Kanalverkehr liegt lahm in Brunsbüttel

Beitrag von MClassens »

Moin,
Unifeeder & Teamlines erheben wegen der Sperrung ab sofort einen Zuschlag von 20 EUR / TEU.
Links zu den jeweiligen Mitteilungen (beide nur auf englisch):
http://www.unifeeder.com/C1257026006095 ... 27003AA436
http://www.teamlines.de/latest-news/cus ... unsbuettel

Gruß,
Malte
Tim S.
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Re: Kanalverkehr liegt lahm in Brunsbüttel

Beitrag von Tim S. »

Sorry, hab mich vergriffen und die kritisierte Passage gelöscht. Ansonsten danke an Christian, das auf den Punkt gebracht zu haben.
Lattenheini

Kanalverkehr liegt lahm in Brunsbüttel

Beitrag von Lattenheini »


Ostseehäfen wollen von Schließung des Nord-Ostsee-Kanals profitieren

Geschrieben am 08.03.2013...Ostseeblick Nienhagen

Rostock/Wismar (dapd-lmv). Die vorübergehende Schließung des Nord-Ostsee-Kanals wegen defekter Schleusen könnte nach Einschätzung von Experten eine Chance für Mecklenburg-Vorpommerns Ostseehäfen sein. Vor allem in Rostock und Wismar stünden ausreichend Kapazitäten zur Abfertigung von Schiffen aus dem Ostseeraum zur Verfügung, sagte am Freitag der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Dietmar Eifler.
Statt den 900 Kilometer langen und jeweils 70.000 Euro teuren Umweg nach Hamburg über das Skagerrak zu nehmen, könnten die Reedereien ihre Schiffe in den ostdeutschen Seehäfen be- und entladen lassen. Die Hafenbetreiber sollten daher unverzüglich auf die Reeder zugehen und ihnen ihre guten Hinterlandanbindungen vorstellen, sagte Eifler. Angesichts des Umfangs der Reparaturarbeiten an den Schleusen könnte die Schließung des Kanals auch länger als zwei Wochen dauern.
Der vor 118 Jahren in Betrieb genommene Nord-Ostsee-Kanal war am Mittwoch wegen Beschädigungen an Toren von zwei Schleusen in Brunsbüttel überraschend für 14 Tage gesperrt worden. Seither können lediglich Schiffe bis 125 Meter Länge, 20,5 Meter Breite und einem Tiefgang bis maximal 6,50 Meter in den Kanal geschleust werden. Im vergangenen Jahr hatten rund 35.000 Schiffe mit 104 Millionen Tonnen Gütern den rund 100 Kilometer langen Kanal passiert.
Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Hans Heinrich Driftmann, forderte inzwischen ein rasches Handeln der Bundesregierung zur Erneuerung der Technik.

heini
Paapa

Re: Kanalverkehr liegt lahm in Brunsbüttel

Beitrag von Paapa »

Zeitungen in MecPom reagieren auf die Schließung des NOK heute, mit solchen Schlagzeilen

Nordostseekanal zu - Chance für Häfen in MV
Schnelle Reaktion kann Vorteile über zwei Wochen sichern.

paapa
Olaf K.
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Lange Wartezeit an der letzten alten Schleuse

Beitrag von Olaf K. »

Hallo!


Nachdem 3 Schleusenkammern wegen defekten außer Betrieb in Brunsbüttel sind - ist nun an der letzten verbliebenen alten kleinen Schleuse eine wartezeit bis zu 6 std - das hat es in der Kanalgeschichte auch noch nicht gegeben

gruß

olaf
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