Naja, da sie ja in unserem Fall im gleichen Hafen wieder von Bord gingen, in dem sie gekommen sind, war das wohl möglich. In den Häfen dazwischen waren sie meist in den Kabinen versteckt. Solange die Immigration mit genug "Beute" in Form von Softdrinks und Spirituosen wieder von Bord gehen konnten, gab es auch nichts zu befürchten.Fritz hat geschrieben: ↑Sa 8. Jun 2024, 21:25 Moin Stephan,
das was du schreibst finde ich für 2004 auch verwunderlich. Über 20 Jahre vorher auf den Madagaskarreisen war es wohl so üblich und normal. Die Frauen kamen an Bord, blieben die Liegezeit über an Bord, wurden verpflegt, haben Wäsche gewaschen (Waschmaschine hatten wir noch nicht) und mitgefeiert. Wie einige Männer mit hnen umgegangen sind war eigentlich wiederlich. Dabei war das Verbale ("mein Kohlensack in der Koje") noch recht harmlos.
Ob die Frauen dann auch mitgefahren sind zum nächsten Hafen habe ich vergessen. Ich denke eher nicht. Der Rückweg wäre wohl schwierig gewesen.
Meine moralischen Maßstäbe gerieten so etwas durcheinander als ich feststellen musste, dass vor allem die verheirateten Männer für die Rückreise hofften, dass wir vor dem ersten deutschen Hafen noch einen anderen in Europa anliefen. Hier konnten sie dann zumindest zum "Tripperdoktor" gehen bevor sie ihre Ehefrau wieder sahen. Dass sie vorher den Ziehschein geküzt haben (angeblich keine Überstunden mehr) um ihr Landleben zu bezahlen war auch so ein überraschendes Erlebnis.
Gruß
Fritz
Einerseits bin ich froh, diese Erfahrung gemacht zu haben, hat sie mich schließlich doch irgendwo geprägt, andererseits war das nicht mein Verständnis von Seefahrt, so dass ich meinen baldigen Wechsel in die Kreuzfahrt dann auch nicht bereut habe. Da ging zwar auch nicht immer alles moralisch einwandfrei zu, aber es wurde zumindest nicht die Not anderer Menschen ausgenutzt.