Meyer-Werft - allgemeine Informationen

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Garsvik
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Re: Meyer-Werft

Beitrag von Garsvik »

Ich würde annehmen, dass Meyer in Zukunft weiter Schiffe in der Halle baut - für die Angestellten ändert sich nichts, für den Standort kaum was.

Garsvik
Jochen
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Re: Meyer-Werft

Beitrag von Jochen »

Herrn Meyer in den Allerwertesten kriecht und ohne Rücksicht auf Verluste

Ja, der Multi-Hintern des Herrn Meyer, immerhin sind nicht nur einige Tausend Beschäftigte von der Existenz der Werft direkt abhängig, die anderen Tausend der Zulieferer zählen natürlich auch nicht wenn es mal wieder gilt den richtigen Durchblick zu beweisen.
Alexander
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Re: Meyer-Werft

Beitrag von Alexander »

Michael H. hat geschrieben:Viel schlimmer und empörenswerter finde ich, wie die Landes- und
Bundespolitik (egal ob schwarz oder rot) seit Jahrzehnten
Herrn Meyer in den Allerwertesten kriecht und ohne Rücksicht auf Verluste
(Arbeitsplätze, Arbeitsplätze....) alle Wünsche erfüllt.
Tja, stell Dir mal vor, was passieren würde, wenn die Politiker nicht konstruktiv mit Bernard Meyer zusammenarbeiten würden. Wie viele Arbeitsplätze hat die Werft selbst? Wie viele sind bei den Zulieferern im direkten Umfeld tätig? Und wieviele Unternehmen (Läden, Dienstleister, etc.) sind in weiten Teilen darauf angewiesen, daß die Meyer-Arbeiter ihr Geld dort ausgeben? Oder anders gefragt: wie sähe es im an sich strukturschwachen Emsland aus, wenn nicht Meyer als der mit Abstand größte Arbeitgeber dafür sorgen würde, daß viele Tausend Leute ihr tägliches Brot verdienen (und das - dies kann man nicht oft genug betonen - seit vielen Jahren zu durchaus fairen Löhnen und Sozialbedingungen und mit großer Loyalität seitens des Arbeitgebes auch in stürmischen Zeiten). Ganz ehrlich, mir ist ein Bernard Meyer, der die Geschicke seines Unternehmens selbst steuert und nicht nur auf kurzfristiges Shareholder Value achtet, sondern sich auch der Verantwortung gegenüber Belegschaft und Region sehr bewußt ist, allemal lieber, als ein angesteller Vorstandsvorsitzender, der nur auf kurzfristige Gewinne aus ist. Vielleicht solltest Du, statt solch spätklassenkämpferische Sprüche zu bringen, mal darüber nachdenken...

Alexander
Meine Schiffsfotos bei Fotocommunity: http://home.fotocommunity.de/squarerigg ... 4&g=240434
Elwesier

Meyer-Werft

Beitrag von Elwesier »

Michael H. schrieb:

"...Scheingefechte"
Die Beschreibung ist vollkommen richtig. Denn die SPD-Landesregierung ist beleidigt, dass sie vorher nicht um Erlaubnis gefragt wurde,
obwohl sie aus mehreren Gründen gar nicht zuständig ist. Erstens geht es die Landesregierung zunächst einmal überhaupt nichts an, welche
Entscheidungen ein Privatunternehmen fällt. Zweitens geht es im aktuellen Fall darum, dass Meyer ein Unternehmen, dass seinen Sitz und
Standort in Rostock ( Mecklenburg-Vorpommern ! ) hat, nach Luxenburg verlagern will. Wenn, dann dürfte sich maximal die Landesregierung
von Mecklenburg-Vorpommern dazu äußern. Dass diese jedoch verdächtig ruhig bei diesem Thema ist, zeigt, dass dort offenbar mehr Sach-
verstand zur Zuständigkeit und Nicht-Zuständigkeit von Landesregierungen zu Unternehmensentscheidungen vorhanden ist.

"...ohne Rücksicht auf Verluste..."
Dieses ist ein Irrtum, denn finanzielle Verluste hat es für die öffentliche Hand bisher nicht gegeben. Ganz im Gegenteil. Jeden Euro, den die
öffentliche Hand (Bund, Land, Gemeinden, Städte) zu Gunsten der MEYER WERFT ausgegeben hat, hat sie in mehr als zehnfacher Multiplikation
wieder in Form von Steuereinnahmen (Körperschaftssteuern, Gewerbesteuern und Einkommenssteuern) zurückerhalten. Und das wiederrum
mehrfach, da nicht nur durch die MEYER WERFT diese Steuerzahlungen anfallen, sondern auch bei Zulieferfirmen und bei Folgeausgaben.
Denn jeder Euro, den die 3.300 Mitarbeiter der MEYER WERFT und die ca. 25.000 Mitarbeiter der Zulieferfirmen aus ihrem Lohn privat
ausgeben, führt bei den entsprechenden Geschäften auch wieder zu Körperschaftssteuern, Gewerbesteuern und Einkommenssteuern.
Und an dieser Stelle kommen dann für die öffentliche Hand zusätzlich noch Mehrwertsteuereinnahmen in ebenfalls erheblicher
Millionenhöhe dazu.
Hamburch
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Re: Meyer-Werft

Beitrag von Hamburch »

Es ist mir bislang noch nicht aufgefallen, dass ein Unternehmer den Firmensitz aus reiner Standorttreue und Loyalität zu seiner Heimat nach Luxemburg verlegt. Diesem Bestreben liegt meines Erachtens durchgängig die Idee der Kostensenkung durch Steuerersparnisse zugrunde.

Dabei ist es meines Erachtens auch vollkommen egal, ob der bisherige Firmensitz in Rostock oder in Papenburg liegt, denn die Werften werden aktuell ihre eigenen Steuern an die jeweiligen Kommunen abführen. Dies könnte sich jedoch im Falle eines Umzuges und einer Umstrukturierung des Konzerns ändern (wenigstens zum Teil). Damit hat die Landesregierung Niedersachsens sehr wohl das Recht, ihren Unmut zu verkünden. Und dass sie das erst dann öffentlich tun, wenn die Meldung öffentlich wird ist irgendwie auch logisch.

Natürlich profitiert die strukturschwache Region an der Ems von der Werft. Andererseits wird jedoch auch seit Jahren der Umwelt- und Gewäserschutz für die Meyer Werft mit Füßen getreten. Ohne dieses Entgegenkommen der Politik wäre der Standort Papenburg schon seit einer Ewigkeit nicht mehr zu halten gewesen.
Gruß

Christian

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weserwolf
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Re: Meyer-Werft

Beitrag von weserwolf »

allgemein und insbesondere @ Michael H

Es ist wohl kaum anzunehmen, daß Meyer seine Schiffe in Luxemburg fertigen wird ... ;)

Die Musik wird dort bezahlt, wo sie gespielt wird, nämlich in Papenburg, Rostock und Turku.
Immerhin handelt es sich bei den Werften nicht um Bauchläden, die man beliebt verschieben kann. :lol:

Daß Herr Meyer keinen Aufsichtsrat in seinem Familien-Betrieb wünscht, ist doch völlig verständlich. Er trägt als Inhaber ein gewaltiges ökonomisches, finanzielles und juristisches Risiko, während ein Aufsichtsrat auch im Falle großer Verluste bis hin zur Unternehmensinsolvenz immer noch fein raus ist. Ergo kann es einem Privatunternehmer wie Herrn Meyer nicht willkommen sein, sich von anderen Leuten dreinreden lassen zu müssen.

Wenn die Gesetze des eigenen Landes diesbezüglich zu (Einzel-)Unternehmer-feindlich sind, ist die Suche nach einem Standort mit angepassterem Unternehmerschutz durchaus legitim.
Auf die Deutschen ist Verlass: sie sind dagegen
Maurice
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Re: Meyer-Werft

Beitrag von Maurice »

Daß Herr Meyer keinen Aufsichtsrat in seinem Familien-Betrieb wünscht, ist doch völlig verständlich. Er trägt als Inhaber ein gewaltiges ökonomisches, finanzielles und juristisches Risiko, während ein Aufsichtsrat auch im Falle großer Verluste bis hin zur Unternehmensinsolvenz immer noch fein raus ist. Ergo kann es einem Privatunternehmer wie Herrn Meyer nicht willkommen sein, sich von anderen Leuten dreinreden lassen zu müssen.
Da stimme ich dir zu.
Die Werft ist immer auf Jahre ausgelastet, die Zahl der Belegschaft ist seit Jahren konstant, die Arbeitnehmer arbeiten in einer deutschen Werft, die nicht von Insolvenz bedroht ist und müssen nicht um ihre Arbeitsplätze fürchten, was in den letzten Jahren eher die Ausnahme bei deutschen Werften war.

Warum sollte Herr Meyer da etwas ändern und somit ein unnötiges Risiko eingehen, was durch eine legale Verlagerung des Firmensitzes nach Luxemburg zu vermeiden ist?
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Jochen
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Re: Meyer-Werft

Beitrag von Jochen »

Andererseits wird jedoch auch seit Jahren der Umwelt- und Gewäserschutz für die Meyer Werft mit Füßen getreten.


Ja, damals war sogar der Rote Nordseeschnäpel höchst gefährdet in der Ems, allerdings ein Exemplar, das von einem Umweltverband - Reklame muß schließlich sein um den eigenen Laden auch finanziell in Gang halten zu können - extra ausgesetzt worden war und ansonsten überhaupt nicht heimisch war.
Hamburch
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Re: Meyer-Werft

Beitrag von Hamburch »

Was willst Du damit sagen? Dass ein Gewässer nicht schützenswert ist, nur weil kein Fisch darin lebt, dessen Population seit den 1940er Jahren in unseren Breiten verschwunden ist und der hier inzwischen als ausgestorben gilt?
Gruß

Christian

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Jochen
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Re: Meyer-Werft

Beitrag von Jochen »

kein Fisch darin lebt, dessen Population seit den 1940er Jahren in unseren Breiten verschwunden ist und der hier inzwischen als ausgestorben gilt?


Was ich sagen will? Dass in toter, weil schon ausgestorbener Zeuge nun mal kein guter Zeuge für die These ist, sein Tod könnte durch Vertiefungsbaggereien erst noch verursacht werden. Das nimmt der Prognose doch einen gewissen Wahrheitswert, oder?
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