Costa Concordia Havarie 13.01.2012
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Moin!
Das Wetter um Giglio hat sich deutlich verschlechtert. Laut Wetterbericht NNO 32 km/h.: http://www.giglionews.com/isoladelgiglio_porto.jpg
mfg Peter Hartung
Hinweis: Webcam-Link ggf. aktualisieren.
Das Wetter um Giglio hat sich deutlich verschlechtert. Laut Wetterbericht NNO 32 km/h.: http://www.giglionews.com/isoladelgiglio_porto.jpg
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Zuletzt geändert von Peter Hartung am Mi 1. Feb 2012, 09:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Es ist mir einfach zu mühsam und ärgerlich, das alles zu lesen.
Ein Notruder ist kein zweites Ruder, welches am Heck das normale Ruder bei einem Ausfall ersetzt, sondern unter "Notruder" versteht man nur den Antrieb oder nur die Steuerung. Dieser ist normal ein Elektromotor. Bei Blackout oder Ruderausfall wird das Ruder (das normale) von einem Notdiesel angetrieben und per Hand im Rudermaschinenraum über Kopfhörer gesteuert.
Nur, was soll bei Blackout ein Ruder?????
Ein Notruder ist kein zweites Ruder, welches am Heck das normale Ruder bei einem Ausfall ersetzt, sondern unter "Notruder" versteht man nur den Antrieb oder nur die Steuerung. Dieser ist normal ein Elektromotor. Bei Blackout oder Ruderausfall wird das Ruder (das normale) von einem Notdiesel angetrieben und per Hand im Rudermaschinenraum über Kopfhörer gesteuert.
Nur, was soll bei Blackout ein Ruder?????
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
gut flari, versuch es weiter durchzudenken.... um es allerdings anderen interessierten menschen darzustellen könnten deine berechnungen auch etwas nachvolziebarer seinFlari hat geschrieben: Und in dieser Darstellung ist auch ganz klar das Aufstoppen Mittschiffs zu erkennen, wobei der Schwerpunkt der CC ja noch weiter hinten ist, als die als mittschiffs bezeichnete Kurslinie.
Alles, was davon entfernt ist, muss in diesem Fall zwangsläufig seitlich ausscheren.
.......
also mir würde es beispielsweise helfen wenn ich zu den einzelnen positionen der überlagerten darstellung die zeitpunkte hätte
und natürlich würde es mir helfen wenn du die (dir offensichtlich bekannte) genauere position des schwerpunktes auch angeben würdest,
insbesondere die höhenlage des schwerpunktes über kiel würde mich sehr interessieren,
nicht wegen des kurses um 21 uhr herum sondern wegen des späteren kenterns,
schwerpunkthöhe wäre sehr interessant, auch weil ich nach wenigen eigenen berechnungsversuchen den eindruck gewonnen habe das für dieses schiff im entwurf eine ansich als kontrollrechnung durchzuführende stabilitätsberechnung eben nicht zur kontrolle benutz wurde sondern als konstruktionsvorgabe,
der schwerpunkt sollte (muss!) sich für eine stabile schwimmlage ja nun mal unterhalb des metazentrums befinden, und dieses liegt bei einem ca 32m breiten und 8m tief eintauchenden schwimmkörper schon bei 20 grad neigung nur ca. 16m über dem kiel , das schiff ist aber über 60m hoch,
ich hätte grob erstmal angenommen (geschätzt) das sich der schwerpunkt in 1/4 der höhe befinden könnte, das wäre 15m über dem kiel also noch knapp unterhalb des metazentrums
und nun interessiert es mich natürlich wo er tatsächlich liegt
dieses vorgehen (eine ursprüngliche kontrolle als vorgabe nutzen) ist meiner bescheidenen meinung nach für sehr viele fehlentwicklungen und katastrophen in der technikwelt verantwortlich,
kontrollen sind eben keine konstruktionsvorgaben, sie hinken immer jeder technischen entwicklung viele jahre hinterher, klar juristisch halten sie den konstrukteur erstmal von der verantwortung frei,
aber dieses schiffsunglück zeigt es leider wieder an jedem detail das sich hier einiges fehlentwickelt hat die letzten jahrzehnte....
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Nun mal meinen Senf dazu:
- Bei Autos -1Person gefährdet- gibts Navi (warnt notfalls), Spurhalteassistent, Kollisionswarner, Einparkautomatik etc.
- Flugzeuge können per Autopilot (verbesserungsfähig, weil umgeht keine Berge) und Landeautomatik vollautomatisch gelandet werden
- Militärflugzeuge können auch auf schwankenden Flugzeugträgern vollautomatisch und punktgenau landen
Bei Schiffen sind die Seekarten genau genug und gekoppelt mit GPS und Echolot und weiteren Sensoren kann sicher verhindert werden, daß man irgendwo in weniger als 50m Wassertiefe fährt und einer Gefahrenstelle näher als 3 Schiffslängen kommt. Auch zusätzliche optische Peilungen von Landmarken sollten kein Problem sein.
Vollautomatisches einparken in einem Hafen wäre bei heutiger Technik allerdings ein ambitioniertes Projekt.
Da gibts noch viel tun und sowas wie die Havarie im Topic könnte sicher verhindert werden.
Garsvik
- Bei Autos -1Person gefährdet- gibts Navi (warnt notfalls), Spurhalteassistent, Kollisionswarner, Einparkautomatik etc.
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- Militärflugzeuge können auch auf schwankenden Flugzeugträgern vollautomatisch und punktgenau landen
Bei Schiffen sind die Seekarten genau genug und gekoppelt mit GPS und Echolot und weiteren Sensoren kann sicher verhindert werden, daß man irgendwo in weniger als 50m Wassertiefe fährt und einer Gefahrenstelle näher als 3 Schiffslängen kommt. Auch zusätzliche optische Peilungen von Landmarken sollten kein Problem sein.
Vollautomatisches einparken in einem Hafen wäre bei heutiger Technik allerdings ein ambitioniertes Projekt.
Da gibts noch viel tun und sowas wie die Havarie im Topic könnte sicher verhindert werden.
Garsvik
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Zum Durchspielen verschiedener Driftsituationen: http://lworch.bplaced.net/geonext/vektoraddition.htmlFlari hat geschrieben: In vorherigen Kommentaren hatte ich schon darauf hingewiesen, dass eine Drift von ca. 0,75kn in Richtung um 200° vorhanden gewesen sein muss, wobei man sich überlegen muss, wie sich diese aus Wind und Strom zusammen setzt und als Beispiel einen Strom von 0,5kn Richtung S und eine Winddrift von von 0,3kn Richtung SW genannt.
Tschüß Lutz
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Das ist ja Alles schön und gut, nur wenn man die Syteme nicht benutzt oder sich darüber hinwegsetzt nützt die tollste Technik nichts. Und of genug muss der Mensch per Hand eingreifen, weil die Technik eine Situation nicht in den Griff bekommt.Garsvik hat geschrieben:Nun mal meinen Senf dazu:
- Bei Autos -1Person gefährdet- gibts Navi (warnt notfalls), Spurhalteassistent, Kollisionswarner, Einparkautomatik etc.
- Flugzeuge können per Autopilot (verbesserungsfähig, weil umgeht keine Berge) und Landeautomatik vollautomatisch gelandet werden
- Militärflugzeuge können auch auf schwankenden Flugzeugträgern vollautomatisch und punktgenau landen
Bei Schiffen sind die Seekarten genau genug und gekoppelt mit GPS und Echolot und weiteren Sensoren kann sicher verhindert werden, daß man irgendwo in weniger als 50m Wassertiefe fährt und einer Gefahrenstelle näher als 3 Schiffslängen kommt. Auch zusätzliche optische Peilungen von Landmarken sollten kein Problem sein.
Vollautomatisches einparken in einem Hafen wäre bei heutiger Technik allerdings ein ambitioniertes Projekt.
Da gibts noch viel tun und sowas wie die Havarie im Topic könnte sicher verhindert werden.
Garsvik
In diesem Fall ist ja je recht eindeutig, dass der Kapitän (warum auch immer, sei es sein Ego und/oder druck der Reederei) gewisse semännische Grundsätze nicht einhielt. Und da nützt einem die beste Technik nichts. Die Technik ist, besonders in der Seefahrt, ein Hilfsmittel, es schadet aber nichts, wenn der Kapitän und seine Offiziere auch mal gelegentlich ihre Nasen in den Wind stecken und die Augen und Ohren offen halten.
Ich habe mir mal ein theoretisches Scenario vorgestellt, welches den Kapitän etwas entlasten könnte, einige Hinweise sprächen ja dafür .
Kapitän bekommt die mündliche ! Order, seinen Passagieren was zu bieten. Also fährt er dicht an die Küste, in dem Moment der Annäherung übernimmt er das Kommando auf der Brücke. Hierbei verlässt er sich auf die Angaben seines Wachoffizieres bezüglich Position und Tiefe (genügend Offiziere sollen ja auf der Brücke gewesen sein) Möglicherweise hat aber eben dieser Offizier versagt und als dem Kapitän die Lage bewusst wurde, war es zu spät. Die Folgen sind bekannt, ob die Drehung des Schiffes mit Hilfe des Ankers gelang oder nicht ist erstmal unerheblich. Nach der Kollision mit dem Felsen und dem Black out nimmt der Kaitän Kontakt zu seiner Reederei auf, von hier erhält er keine Unterstützung bzw Anweisungen, es dämmert ihm das er seitens der Reederei hängen gelassen wird und es geht kostbare Zeit verloren. Als er erkennt, dass er der einsamste Mensch auf der Welt ist verliert er den Kopf und "fällt" in das nächste Rettungsboot.
Soweit zur Theorie.
Gruss
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Nachdem das Wetter gestern relativ ruhig war und sowohl der Kranponton als auch eine Reihe Arbeitsbooten und Schlepper bereitstanden hat man wetterbedingt wieder abgebrochen und die Schlepper und den Ponton nach Hause geschickt. Über Nacht nahm Südwind auf 10 Meter pro Sekunde mit Böhen von 14-18 Meter pro Sekunde zu. Am Morgen drehte der Wind nach Nord aber bleib beständig bei 10+ m/s. Man sieht deutlich Schaumkronen auf den Wellen und Arbeiten zum Öl abpumpen oder weiteren Taucharbeiten sind so wohl erstmal nicht möglich.Peter Hartung hat geschrieben:Moin!
Das Wetter um Giglio hat sich deutlich verschlechtert. Laut Wetterbericht NNO 32 km/h.: http://www.giglionews.com/isoladelgiglio_porto.jpg
mfg Peter Hartung
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In der Webcam war am Vormittag deutlich zu sehen das das Schiff am "siffen" war und sich durmherum eine dünne Öl(?)schicht ausbreitete die auch bis in den Hafen hineinschwappte. Dabei handelte es sich um relativ kleine Mengen die wohl eher aus der Bordküche denn aus den Tanks stammen. Derzeit fahren zwei Schlepper mit seitlichen Skimmerausrüstungen südlich des Schiffes und versuchen das Frittenfett wieder einzusammeln.
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Zumindest in Teilen kann ich da etwas beitragen. Der 1. Offizier Pellegrini sagt aus, dass ihm vom wachhabenden 1. und 2. Offizier berichtet wurde, dass Schettino das Kommando selbst übernommen habe nachdem der 1. Offizier Ambrosio zu früh (für den Kapitän) nach Norden drehen wollte. Er war wohl der Meinung, nicht nah genug an der Küste zu sein. Man kann jetzt überlegen, ob das der Zeitpunkt gewesen wäre, an dem die Offiziere hätten handeln müssen. Im Prinzip hatten sie es ja schon getan.Ich habe mir mal ein theoretisches Scenario vorgestellt, welches den Kapitän etwas entlasten könnte, einige Hinweise sprächen ja dafür .
Kapitän bekommt die mündliche ! Order, seinen Passagieren was zu bieten. Also fährt er dicht an die Küste, in dem Moment der Annäherung übernimmt er das Kommando auf der Brücke. Hierbei verlässt er sich auf die Angaben seines Wachoffizieres bezüglich Position und Tiefe (genügend Offiziere sollen ja auf der Brücke gewesen sein) Möglicherweise hat aber eben dieser Offizier versagt und als dem Kapitän die Lage bewusst wurde, war es zu spät. Die Folgen sind bekannt, ob die Drehung des Schiffes mit Hilfe des Ankers gelang oder nicht ist erstmal unerheblich. Nach der Kollision mit dem Felsen und dem Black out nimmt der Kaitän Kontakt zu seiner Reederei auf, von hier erhält er keine Unterstützung bzw Anweisungen, es dämmert ihm das er seitens der Reederei hängen gelassen wird und es geht kostbare Zeit verloren. Als er erkennt, dass er der einsamste Mensch auf der Welt ist verliert er den Kopf und "fällt" in das nächste Rettungsboot.
Soweit zur Theorie.
Gruss
Der Rudergänger berichtet auch, dass Schettino ca. 10 Minuten vor der Kollision das Kommando übernommen hat, allerdings sagt er nichts zu den Gründen aus denen das geschehen ist.
Ein "Hängenlassen" der Reederei... Naja. Unterstützung kann er von dort nur via Telefon erhalten. Er stand mit dem Krisenmanager Ferrarini in Kontakt und hat diesen auch nach der Nummer einer Schlepp-Reederei gefragt, die er auch erhalten hat. Das hat er aber erst getan, als aus dem Maschinenraum die Nachricht kam, das Wasser habe Deck 0 und damit die Oberkante der wasserdichten Schotten erreicht. Definitiv zu spät.
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Auch von "ganz oben" gut zu sehen:Peter Hartung hat geschrieben:Das Wetter um Giglio hat sich deutlich verschlechtert.

http://www.sat24.com/de/it
Zuletzt geändert von flowi am Mi 1. Feb 2012, 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Interessante Gedanken eines Kapitäns in diese Richtung.MPG hat geschrieben:Von daher passen die Vergleiche zwischen Cockpit und Brücke meines Erachtens nicht.
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