Unglücks-Thread

WeißerHai
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von WeißerHai »

mücke hat geschrieben: So 29. Okt 2017, 16:21 Möglich dass die NORDIC die Mannschaft geborgen hat und das Schiff aufgegeben wurde? Momentan hat sie ja einen ziemlich großen Abstand...
Die Nordic hält einen solchen Abstand, da das Wasser dort viel zu flach ist.
Natürlich sind das keine professionell hydrographisch aufbereiteten Karten, aber die Glory Amsterdam liegt schon zwischen der 5 und 10 Meter Tiefenlinie (könnt ihr bei OpenSeaMap sehen). Das wird mit großer Wahrscheinlichkeit wohl oder übel bedeuten, dass der Kahn schon auf Grund sitzt (AIS Status wurde sicherlich auch nicht aus Spaß geändert; dieser spricht allerdings dagegen, dass die gesamte Crew geborgen wurde).

Die Nordic hat auch einen Tiefgang von mehr als 6 Metern, gerade bei dem Seegang wird die einen Teufel tun und sich bei dem Wetter in dieses Gebiet begeben. Die Gefahr von Grundsee ist dort extrem hoch ; wenn die Nordic dort bei kräftigem Stampfen (und das wird die bei derzeitig mehreren Metern Seegang machen) auf dem Meeresboden stößt, hat nicht mehr nur noch die Glory Amsterdam ein großes Problem, sondern auch der "Retter".
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EmoHoernRockz
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von EmoHoernRockz »

Ich habe einmal die Oz-Online über Twitter gefragt, was los wäre.
Und erhielt diese Informationen dazu: http://www.oz-online.de/-news/artikel/3 ... tfriesland
Frachter trieb manövrierunfähig auf Langeoog zu
(…) Die „Glory Amsterdam“ hatte in der Deutschen Bucht vor Anker gelegen, doch die Anker konnten das Schiff wegen der starken Sturmböen nicht mehr auf seiner Position halten.
(…) „Wegen der gelichteten Anker und wegen des Sturms war das Schiff aber kaum noch manövrierfähig“, sagte Michael Friedrich, Sprecher des Havariekommandos, auf OZ-Anfrage.
(…) „Zurzeit werden die Vorbereitungen dafür getroffen, die Anker abzutrennen, damit das Schiff wieder manövrierfähiger wird“, sagte Friedrich am späten Sonntagnachmittag.
mücke
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von mücke »

Die JADE ist mittlerweile auch unterwegs zur GLORY AMSTERDAM
Gruß vom Lande
Niklas

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Bernd U
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Bernd U »

EmoHoernRockz hat geschrieben: So 29. Okt 2017, 16:56 Ich habe einmal die Oz-Online über Twitter gefragt, was los wäre.
Und erhielt diese Informationen dazu: http://www.oz-online.de/-news/artikel/3 ... tfriesland
Frachter trieb manövrierunfähig auf Langeoog zu
(…) „Wegen der gelichteten Anker und wegen des Sturms war das Schiff aber kaum noch manövrierfähig“, sagte Michael Friedrich, Sprecher des Havariekommandos, auf OZ-Anfrage.
Moin;moin !
Kann es sein,das es eigentlich "Wegen des nicht gelichteten Ankers " Heissen muss .
Zum Tiefgang der Schlepper(Daten von Vesseltracker):
Jade: 5,8 m
Bugsier 9: 6m
Nordic : 6,2 m
Mellum 5.2 m
Die Glory Amsterdam hat laut Daten einen Tiefgang von 7,1 m
Im Moment liegt die Glory Amsterdam deutlich hinter der 5 M Linie kurz vor einer Sandbank(Daten von vesseltracker Nautical Charts)
und bewegt sich auch nicht mehr.
Mfg Bernd
Video:https://www.youtube.com/watch?v=8y0kTkMJp2M
mücke
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von mücke »

https://www.havariekommando.de/SharedDo ... onFile&v=1

Mittlerweile gibt es ein Statement vom Havariekommando. Scheinbar hält die GLORY AMSTERDAM zurzeit selbst ihre Position, JADE, BUGSIER 9 und NORDIC sollen wohl einen weiteren Schleppversuch vornehmen.

Kann der Tiefgang von 7m denn überhaupt stimmen wenn sie in Ballast fährt? Kommt mir ein bisschen viel vor. Auf den Bildern in der Pressemitteilung sieht es für mich auch nach weniger aus
Gruß vom Lande
Niklas

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Bernd U
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Bernd U »

Moin Mücke!
7m Ist Normal bei einem leeren Schiff, Abgeladen hat dieses Schiff 14,2m.
Diese Schiffsgrösse hat meisst Luke 4 als Ballastluke. Das sind mal eben leicht und locker 12000 to Ballastwasser. Im Doppelboden sind noch mehr Ballasttank, ebenfalls untenhalb des Hauptdecks in jeder Luke,dann noch Vorpiek und Achterpiek.. 7m Meter ist der tiefste Punkt hinten an der Schraube.
Mfg Bernd
Video:https://www.youtube.com/watch?v=8y0kTkMJp2M
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EmoHoernRockz
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von EmoHoernRockz »

Ich bekam gerade noch über Twitter einen Bericht der FAZ genannt, der besonders im letzten Absatz etwas dramatischer klingt, als die sachliche und "kühlere" Pressemitteilung des Havariekommandos. ;)
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 69392.html
mücke
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von mücke »

Laut neuester Pressemeldung vom Havariekommando liegt das Schiff seit 18:45 offiziell auf Grund. Ein Freischleppen wird vorbereitet...
https://www.havariekommando.de/SharedDo ... onFile&v=1

HERMANN MARWEDE ist auf dem Weg zum Havaristen... Auch BUGSIER 9 und JADE scheinen jetzt bei ablaufend Wasser nicht an das Schiff zu kommen.
Ich sehe zwei Möglichkeiten warum der Kreuzer dazu kommt: Entweder die Bergung der Mannschaft wird vorbereitet, oder er soll mit seinem geringen Tiefgang von knapp 3m versuchen eine Verbindung zwischen Havarist und Schleppern herzustellen... warten wir mal ab
Gruß vom Lande
Niklas

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rhombex
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von rhombex »

Moinsen !

VB Weser und Bugsier 10 sind ebenfalls vor Ort.

rh.
Die Rechte der gezeigten Bilder (Ausnahmen werden gesondert benannt), liegen bei mir
Tim S.
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Tim S. »

Hier nochmal eine Zusammenfassung der Havarien im Kanal um die Sturmtage herum:
Bild
Während des Herbststurms Herwart kam es zu einer Reihe von Havarien im Nord-Ostsee-Kanal. Bereits am 26.10. blieb der holländische Frachter "Beaumotion", 2545 BRZ (IMO-Nr.: 9195767), von Klaipeda kommend in der Ausweichstelle Fischerhütte mit einem Schaden am Getriebe liegen. Da das Schiff angesichts der erwarteten Wetterverhältnisse dort nicht sicher liegen konnte, wurde in Absprache mit der Revierzentrale der Schifffahrtsverwaltung ein Abschleppen veranlasst.
Die Schlepper "Bugsier 10" und "Wal" der Hamburger Reederei Bugsier brachten das Schiff am 28.10. gegen Mittag nach Brunsbüttel, wo das Getriebe repariert wurde. Am 29.10. gegen 1.30 Uhr konnte der Frachter die Reise nach La Coruna fortsetzen.
Auf der Fahrt von Bremen nach Ust-Luga kollidierte der unter Malta-Flagge laufende Bulkcarrier "Wilson Tyne", 4913 BRZ (IMO: 7915307), beim Einlaufen in die alte Nordschleuse in Brunsbüttel am 27.10. gegen 10 Uhr mit der Mauer der Schleusenkammer zusammen. Dabei zog sich das Schiff einen größeren Schaden zu.
Die Polizei sprach ein Weiterfahrverbot aus, und der Havarist wurde von der „Bugsier 15“ an die Bahnhofsdalben in Brunsbüttel geschleppt. Um 16.15 Uhr erhielt er die Genehmigung, die Weiterreise zur Nobiskrug-Werft in Rendsburg anzutreten, wo er am 28.10. um 00.15 Uhr zur Reparatur der Schäden eintraf.
Beim Einlaufen in die Große Südschleuse in Brunsbüttel schlug am 29.10. gegen drei Uhr der unter Bahamas-Flagge laufende Bulkcarrier "Avra", 14786 BRZ (IMO-Nr.: 9159440), auf Höhe der ehemaligen Mole 3 quer und trieb in die Böschung. Das Schiff ließ den Anker fallen lassen und wartete dann auf Schlepper, die das Schiff anschließend in die Schleuse eskortierten. Der Frachter war von Newport in England nach Riga unterwegs und machte nach der Havarie an den Marinedalben Süd fest. Um 13 Uhr durfte er die Fahrt mit Assistenz des Schleppers "Wolf" fortsetzen und wurde am 1.11. im Zielhafen erwartet.
Am 29.10. um 7.10 Uhr kollidierte der dänische Frachter „Rebecca Rousing", 1645 BRZ (IMO-Nr.: 8321656), beim Einlaufen in die Große Südkammer in Brunsbüttel mit der Mauer der Schleuse. Er war auf der Reise von Hamina nach Rotterdam. Er durfte die Reise gegen 11 Uhr fortsetzen und wurde am 31.10. im Zielhafen erwartet.
Beim Auslaufen aus der Großen Südschleuse in Brunsbüttel kollidierte der belgische LPG-Tanker "Temse", 10018 BRZ (IMO-Nr.: 9045807), am 29.10. um 12.30 Uhr mit dem Leitwerk der Schleuse. Die Schäden am Leitwerk konnten erst geprüft werden, nachdem das Hochwasser abgelaufen war. Das Schiff ankerte am 30.10. um 1.30 Uhr auf Neufeld-Reede und setzte inzwischen die Reise fort. Es war auf der Fahrt von Rostock nach Hull, wo es am Abend des 30.10. eintreffen sollte. (Foto und Infos von und Dank an Olaf Kuhnke)
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