Costa Concordia Havarie 13.01.2012

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Torsten1970
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Torsten1970 »

Heiwa hat geschrieben: Ist es ein Problem für dich?
Nee, ein Problem für uns alle. Wir brauchen keine Verschwörungstechniker und Selbstdarsteller in diesem Forum. Daher meine Bitte an die Admins: Gebt Heiwa einen eigenen Thread oder blockt ihn. Das führt doch hier nur zu weiterem Ärger.

Gruß Torsten
Eddie001
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Eddie001 »

Eddie001 hat geschrieben:... die CC hatte, wie ich heute gelesen habe, "IFO 380" als Treibstoff gebunkert....
Moin,
natürlich beschäftigt sich die Italienische Seite von Greenpeace recht intensiv mit den Umweltbelastungen durch die "Toxic Costa". U.a. geht Greenpeace auf den Treibstoff IFO 380 ein, der als besonders gefährlich für Wasser und Umwelt wegen seiner hohen Dichte gilt und somit bei der Fahrten in der Antarktis laut Greenpeace verboten ist.
Die Umweltaktivisten aus Italien beklagen auch die Gefährlichkeit weiterer Stoffe an Bord, die beim Einbringen in Wasser durchaus gefährlich werden können. Auf dem Schiff gibt es neben den normalen Betriebsstoffen alles, was in einer Kleinstadt mit 4000 Menschen benötigt wird. Von Wasch- und Bleichmitteln, Küchenöle und Fette, Pestiziede gegen Ungeziefer, Reinigungs- und Putzmittel, Farben und Lacke, ... die Liste ist endlos. Was bringen aber Möbel, Wandverkleidungen, Gardinen, Elektroinstallationen, Batterien, Audio- und Videotechnik, Elektronik,... an Giften ins Wasser?? Die Liste, die von Costa zu diesem Thema geliefert wurde ist wohl unvollständig und was 4000 Leute an Bord schleppen weiß der Reiseveranstalter auch nicht (Shampoo, Duschgel, Parfüm, ... )
Es dürfte sich bei der Mischung auf jeden Fall für jeden Chemiker um ein interessantes Konglomerat handeln, für Giglio und die Umwelt ist es verheerend, denn immer wieder ziehen Delfinschulen und vereinzelte Zahn- oder Bartenwale an der Insel vorbei.

Gruß
Eddie001
http://www.nabu.de/themen/meere/lebensraum/14508.html
siehe auch http://www.greenpeace.it
http://www.greenpeace.org/italy/Global/ ... -costa.pdf
Zuletzt geändert von Eddie001 am Mi 15. Feb 2012, 17:14, insgesamt 2-mal geändert.
scratch
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von scratch »

wolfgang b hat geschrieben: Hier kommt der Punkt wo “scratch” wenn er noch mit liest, mit seiner Muttersprache punkten
könnte.

Commandante, i passeggeri stanno cominciando a entrare sulla lance da soli
Vabbuo
Facciamoli andare a terra
Vabbe ok devo dare
l ´emergenzza generale
Emergenza generale
Aspetta aspetta
Díamo l ´emergenza

Se ci mandate dei mezzi per cortesia

si però con molto velocita

22:29
Che facciamo? Che facciamo?

Emergenza generale

Dimmi un po`se hai sentito l último annuncioche ho fatto

Siamo a 0,2 dall´ isola

Chiamiano la gente

Parlate con le hostess - Dicci che fanno gli annunci che cadono le persone.....

Abbiamo sotto l ´isola perche chi sono ....
L ´isola è vicina


Chiamate i rimorchiatori...

Hier möchte er noch Schlepperunterstützung anfordern

22:32
Abbandoniamo la nave
Wir verlassen das Schiff
Aber natürlich lese ich noch mit. KaiR hat das ja eigentlich schon perfekt übersetzt. Es gibt nur einen kleinen Punkt, auf den ich näher eingehen möchte. Als man Schettino berichtet, dass die Passagiere selbständig in die Boote gehen kommt von ihm nur dieses eine "Vabbò..." An der Stelle im Video hab ich gestutzt. Der Tonfall dieses Wortes sagt mir, dass es dem Kapitän völlig egal war, was in dem Moment grade passierte. In dem Fall sagt er so viel wie: "Egal, lass sie machen. Wenn sie unbedingt meinen da rein zu müssen... Ich hab grad anderes zu tun."
wolfgang b
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von wolfgang b »

Mille Grazie Scratch !
Der Kapitän so scheint es, war also kurz vor "Anlanden" gedanklich noch weit von einer Evakuierung entfernt,
und seitens der Offiziere wird das auch nicht an ihn herangetragen.

Um nochmal ins Detail zu gehen
.
“Il direttore mi dice se abbiamo solamente questi due compartimenti,
con due compartimenti noi sopravivviamo”

Das kann dann nur ein Direktor von Costa sein, mit dem er am Telefon sprach, der aber über den
Zustand des Schiffes wenig wissen konnte.

Adesso non riescono a mettere in moto le pompe di sentina
Welche Pumpe könnte dies sein ?

Noi stiamo scarrocciando a terra.

Der Satz wäre glaube ich wichtig zu verstehen, mir fehlt die Grammatik
.
Il direttore per il 4-5-6

Hier kommt wieder der direttore vor, der kann jetzt aber wohl nicht von Costa sein,
drum wurde ich oben stutzig als vom direttore gesprochen wurde, ist es ein Regler/Schalter
für die Generatoren 4-5-6 ?

Das Video deutet mir an, daß von einem heldenhaften Manöver das Schiff bewußt an die Küste zu setzen, nicht die Rede sein kann. Die waren dem Wind und der Strömung hilflos ausgesetzt.
xtom1973
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von xtom1973 »

wolfgang b hat geschrieben: Das Video deutet mir an, daß von einem heldenhaften Manöver das Schiff bewußt an die Küste zu setzen, nicht die Rede sein kann. Die waren dem Wind und der Strömung hilflos ausgesetzt.
imho wichtiges Detail:

Bei einem solchen Durcheinander kann man wirklich nicht davon ausgehen, daß noch "gezielte Manöver" gefahren wurden.

Da sieht man mal wieder, wie uns die moderne Technik weiter bringt. Das nicht erst seit dem "Mann mit dem blauen Hemd".
KaiR
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von KaiR »

unfassbar: hätte ein Mann zwei Minuten früher das Kommando zur Kursänderung gegeben, wäre nichts passiert. Seitdem scheint das Fallenlassen des Ankers dann wirklich die einzige bewusste Entscheidung des Herrn Sch. gewesen zu sein. Nicht dass er noch viele Optionen gehabt hätte, auf dem Schiff war ja alles ausgefallen.

Grüße

Kai
Grüße,

Kai
Eddie001
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Eddie001 »

Flari hat geschrieben: ...
...

Auch die angebliche schnelle Rostfortschreitung halte ich für totalen Blödsinn.
Auch im Schiffsinneren wird der Lack das über Jahre weitgehend verhindern.
Etwas anderes ist der sich entwickelnde Biofilm...
Moin an alle,
hallo Flari,

bei einem Schiff, welches nach einer Leckage auf den Meeresgrund absinkt, hast du sicherlich recht. Wenn bei der CC jedoch die Befürchtungen über die Verformung und das dann folgende Kollabieren der Stahl- Aluminiumkonstruktion zutrifft, sehe ich das schon anders. Durch die kalte Verformung der Metalle, das Überdehnen und Stauchen der Materialien bekommt die aufgebrachte Beschichtung (Pulver- oder Lackbeschichtung, galvanische Metallveredelung wie z.B. Verchromung) zumindest Risse oder platzt vom Untergrund ab. An diesen Stellen ist kein Korrosionsschutz mehr gegeben. Auch sich frei im Schiff bewegende Gegenstände und nicht zuletzt auch Chemikalien in verschiedensten Zusammensetzungen dürften die Oberflächen angreifen. Der über Wasser liegende Teil ist zusätzlich noch der hohen Feuchtigkeit und dem Luftsauerstoff ausgesetzt. Schau Dir mal einen PKW an, der einen starken Unfall hatte und danach über Wochen draußen steht. Da setzt der Rost auch schnell an, und der ist in der Regel keinem Salzwasser und der Brandung ausgesetzt.

Gruß
Eddie001
scratch
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von scratch »

wolfgang b hat geschrieben:Mille Grazie Scratch !
Der Kapitän so scheint es, war also kurz vor "Anlanden" gedanklich noch weit von einer Evakuierung entfernt,
und seitens der Offiziere wird das auch nicht an ihn herangetragen.

Um nochmal ins Detail zu gehen
.
“Il direttore mi dice se abbiamo solamente questi due compartimenti,
con due compartimenti noi sopravivviamo”

Das kann dann nur ein Direktor von Costa sein, mit dem er am Telefon sprach, der aber über den
Zustand des Schiffes wenig wissen konnte.

In diesem Fall ist der "direttore di macchina" gemeint, der höchste Dienstgrad im Maschinenraum.

Adesso non riescono a mettere in moto le pompe di sentina
Welche Pumpe könnte dies sein ?

Das ist die Bilgenpumpe.

Noi stiamo scarrocciando a terra.

Der Satz wäre glaube ich wichtig zu verstehen, mir fehlt die Grammatik

"Wir treiben Richtung Festland."
.
Il direttore per il 4-5-6

Hier kommt wieder der direttore vor, der kann jetzt aber wohl nicht von Costa sein,
drum wurde ich oben stutzig als vom direttore gesprochen wurde, ist es ein Regler/Schalter
für die Generatoren 4-5-6 ?

Siehe oben. Diesmal der Verantwortliche für die Generatoren 4-5-6.

Das Video deutet mir an, daß von einem heldenhaften Manöver das Schiff bewußt an die Küste zu setzen, nicht die Rede sein kann. Die waren dem Wind und der Strömung hilflos ausgesetzt.

Das würde ich zum jetzigen Zeitpunkt so unterschreiben.
Ich hab meine Kommentare mal in Rot eingefügt...
Heiwa
Beiträge: 11
Registriert: Di 7. Feb 2012, 18:33

Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Heiwa »

Torsten1970 hat geschrieben:
Heiwa hat geschrieben: Ist es ein Problem für dich?
Nee, ein Problem für uns alle. Wir brauchen keine Verschwörungstechniker und Selbstdarsteller in diesem Forum. Daher meine Bitte an die Admins: Gebt Heiwa einen eigenen Thread oder blockt ihn. Das führt doch hier nur zu weiterem Ärger.

Gruß Torsten
Glück auf!
Aber ich bin nicht ein Verschwörungstechniker. Oder Selbstdarsteller. Viele - 300 000+ - Leute besuchen meine Webseite http://heiwaco.tripod.com . Ich arbeite wissenschaftlich für besser Sicherheit zur See seit 40+ Jahre!
Und Du?
wolfgang b
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Beiträge: 31
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von wolfgang b »

Scratch, nochmals Vielen Dank,
nicht auszudenken was der online übersetzer da ausgespuckt hätte. :roll:

Was mich auch noch stutzen läßt, ist die Tatsache, daß Passagiere selbstständig in die Rettungsboote
gehen und es dem Kapitän “wurscht” ist. Die Boote sind ausgewachsene Schiffe, die nur von
ausgebildetem Personal zu Wasser gelassen und bedient werden können, also muß von einer
anderen Ebene der Befehl zur Evakuierung gekommen sein, ohne Wissen oder Mitwirken des
Kapitäns.

Und noch eine Frage an die Spezialisten hier im Forum, auf der Brücke sprechen sie von einer
Wassertiefe von mehr als hundert Metern, kurz vor der Küste. Wäre es überhaupt denkbar gewesen,
nur mit Hilfe der Anker ( Kettenlänge ?), das Schiff zum Stillstand zu bekommen ?
Meine laienhafte Vorstellung, bei Stillstand des Schiffes kann der Anker die Lage halten, ein Schiff dieser Größe
in Bewegung zieht den Anker wie eine Blechdose über Grund und wenn er sich verhakt, reißt die Kette.
Lieg ich da komplett falsch.
Aufgefallen ist es mir, als ich kürzlich den Munitionsfrachter (Thor Liberty) vor Colon beobachtete. Der ankerte dort über mehrere
Tage vor dem Panamakanal. Das Ais-Signal zeigte aber immer wieder eine Bewegung an. Lag das nur an Wind und Strömung oder wird das Ankern immer wieder mit der Maschine unterstützt ?
Zuletzt geändert von wolfgang b am Mi 15. Feb 2012, 19:17, insgesamt 1-mal geändert.
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