Die letzten Kümos

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Seewind
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Re: "Die letzten Kümos" MS HANNELORE - ein Nachruf

Beitrag von Seewind »

Moin,

schoener Beitrag in der NDR Mediathek vom 29.7.2014 .

Mit der "MS Dide" von Föhr nach Husum .

Gruss Seewind
Schuten-Zabel
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Re: "Die letzten Kümos" MS HANNELORE - ein Nachruf

Beitrag von Schuten-Zabel »

Moin,
Die "Dide" wird auf dem Hafenfest in Wischhafen (und auch danach ) zu Gast sein .
Gruß Michael .
Ein Schiff das schwimmt, so ist's gewollt, sonst bräucht es Räder, das es rollt.
(alte Bauernregel)
http://www.hafen-wischhafen.de
http://www.ms-katrina.de
P6093
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Re: "Die letzten Kümos" MS HANNELORE - ein Nachruf

Beitrag von P6093 »

Seewind hat geschrieben:Moin,

schoener Beitrag in der NDR Mediathek vom 29.7.2014 .

Mit der "MS Dide" von Föhr nach Husum .

Gruss Seewind
Hier der passende Link zum Film:

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/s ... 29184.html
Lübecker
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Re: "Die letzten Kümos" MS HANNELORE - ein Nachruf

Beitrag von Lübecker »

Und die Hannelore ist unterwegs nach "Freeport Bahamas".

Gruß Eike
Leichtmatrose
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Re: "Die letzten Kümos" MS HANNELORE - ein Nachruf

Beitrag von Leichtmatrose »

die ex "Hannelore" befindet sich im englischen Kanal und fährt unter neuen Namen "Voici Bernadette" und neuer Flagge Bolivien, Quelle Marine Trafic
Jan Myck
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Re: "Die letzten Kümos" Kümofestival Wischhafen 22.8. - 24.8

Beitrag von Jan Myck »

Take five
Gleich fünf auf einmal. Diesen Augenschmaus für Kümofreunde sollten wir
uns an diesem Wochende nicht entgehen lassen!

Hafenmeister v. Bargen spricht von einer einmaligen Situation.
So wird sein Hafen vermutlich europoweit der Einzigste sein, der gleichzeitig
fünf Küstenmotorschiffe klassischer Bauart seinem Publikum präsentieren kann.

Und das beste daran: Drei Schiffe bleiben auch nach dem Hafenfest als
Dauerlieger in Wischhafen. Denn zur IRIS JÖRG und der finnischen
UNTERELBE hat sich jüngst die DIDE gesellt. Das älteste deutsche Kümo,
noch bis vor einiger Zeit im Einsatz von der Insel Föhr aus, hat vorerst seinen
Ruheplatz im Wischhafener Traditionshafen gefunden.

Die anderen beiden Kümos BJÖRN M und KPT. KLÜNDER kommen aus
der unmittelbaren Nachbarschaft zu Besuch. Ich bin schon ganz gespannt,
wie alle fünf Schiffe da im Hafen aneinander finden.
Dazu kommen ja noch die anderen besegelten Traditionsschiffe und ich denk mal,
das wird ganz schön eng in diesem kulturhistorischen Schlickloch.
Aber das ist ja genau das Gewusel was man liebt.

Also Leute von Land und See:
Kommen, gucken, staunen - und natürlich sappeln.
Ich freue mich schon!

(Jetzt gucke ich mal wo unserer HANNELORE grad geblieben ist.
Übrigens danke noch für eure Anteilnahme und Hinweise !)

Gruß
jan
Der Link zum Hafenfest: http://www.kuestenschiffahrtsmuseum.de/ ... nfest.html
Ben
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Re: "Die letzten Kümos" Kümofestival in Wischhafen 22.8.-24.

Beitrag von Ben »

Bilder von der Ankunft der Dide sind im Kustvaartforum: http://www.kustvaartforum.com/viewtopic ... 71#p370671
Ben
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Re: "Die letzten Kümos" Kümofestival in Wischhafen 22.8.-24.

Beitrag von Ben »

Bilder von Kümofestival /Hafenfest in Wischhafen: http://www.kustvaartforum.com/viewtopic ... 33#p371333
Jan Myck
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Re: Schatzbergung

Beitrag von Jan Myck »

Liebe Freunde,
jeder Sommer geht einmal zu Ende. Auch dieser.
Früh fing er an – lange blieb er.
Ein außergewöhnlicher Sommer mit so viel in Norddeutschland ungewohnt gutem Wetter,
daß es direkt schwerfällt, nun wieder die Kurve zu kriegen in Richtung Winterhalbjahr.

Sicher habt ihr gemerkt, daß mich in der lichten Jahreszeit so garnichts an den Computer zieht,
aber mit Einsetzen der ersten Herbstbrise und allmählich schwindenden Tageslicht
gehen die Sinne wieder ein wenig nach innen und ich möchte euch gleich
von meiner sommerlichen Schatzbergung berichten, die, wie sollte es anders sein,
natürlich aus der dänischen Südsee kommt.
Nein, kein versunkenes Kümo. Viel besser!
Jan Myck
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Juwelen aus Marstal, Eine Buchbesprechung

Beitrag von Jan Myck »

Bild
Die Nordsee-Werft am Ringköbingfjord ging 1997 in Konkurs. Anfang der 70er Jahre lieferte die Werft eine
große Serie von 299er-Kümos ab, von denen viele noch weltweit im Einsatz sind. Die RANGATIRA aus Timaru
versorgt die Chatham-Inseln, eine winzige Inselgruppe mit 600 Einwohnern, von Neuseeland aus mit Stückgütern.


DANSKE COASTERE
und andere dänische Schiffe
von 150-500 BRT, 1945 bis 2012

Redaktion: Holger Munchaus Petersen,
Erik B. Kromann, Karsten Hermansen
Herausgeber: Marstal Söfartsmuseum
Erstausgabe: 2013

Ziemlich unglaublich, was mir da aus Marstal in die Hände fiel.
So etwas habe ich noch nicht gesehen.

Ungläubig wiege ich den Stapel der drei dunkelblauen Bände im eigenwillig
quadratischen Format das erste mal in den Händen.
Die beiden Schiffsregister sind so dick wie Telefonbücher.
Dazu gibt es einen dritten Leseband von etwa halber Stärke mit Kapiteln zur
Entwicklung der dänischen Küstenschiffahrt.
Auch dieser ist reich mit Fotos ausgestattet.

Ein kurzer Überschlag ergibt für dieses dreibändige Gesamtwerk eine
Anzahl von über 1100 Seiten. Und das sei vorweg gesagt: Jede Doppelseite
des 960 Seiten fassenden Registerteils bietet im Schnitt 6-8 Schiffsfotos in
hochwertiger Druckqualität!

Bild
Volker v. Bargen, vom Küstenschiffahrtsmuseum Wischhafen spricht von einem
Jahrhundertwerk.Der Untertitel verrät: Es geht nicht allein um Kümos.Wenn auch
extrem in der Minderzahl, sind auch einige Spezialschiffe vertreten, wie etwa:
Sandsauger, Offshoreversorger, Tanker, Behördenschiffe, umgebaute Segelschiffe.


Vorsicht Sog
Wer das erste mal die Seiten umblättert, kommt aus dem Staunen nicht
mehr raus: Meine Güte, dieses kleine Spielzeugland – aber was hatten die
für viele Kümos!

Für den shiplover geht der Himmel auf: Seite für Seite ein Schmuckstück
nach dem anderen. Und natürlich die allerbesten Jahrgänge in der Überzahl:
1950er-, 60er Jahre, Classic-Coaster bis zum Abwinken - Made in Denmark,
Holland und ein riesiger Anteil von deutschen Werften, aus der großen Zeit
als Schiffbau noch gut aussah.

Kümofans die dieses Werk besitzen, laufen Gefahr in Sogwirkung zu geraten.
Denn den Zeitpunkt zu bestimmen, das Buch wieder aus den Händen zu legen,
bleibt auch nach mehrmaligem Gebrauch die größte Herausforderung im Genuss
dieser Lektüre.

Bild
Und so geht es über 960 Seiten. Kümos soweit das Auge reicht, so lang die Hände blättern mögen.

Was unterscheidet dieses Buch von bisherigen Schiffs-Sammelwerken?
Was gibt mir hier den Kick zu einer solch subjektiven Einleitungsfanfare?

Es sind die Bilder.
Was "Danske Coastere" auf den ersten Blick von bisherigen historischen
Schiffslisten unterscheidet, ist der ungewohnt hohe Anteil an Farbaufnahmen.
Obwohl der S/W-Fotoanteil vermutlich etwa gleichhoch ist, meint man
subjektiv einen Farbfotoband in den Händen zu halten.

Und es sind genau diese Farbfotos die dem ganzen Werk seinen eigenwilligen
Reiz, seine hohe visuelle Qualität verleihen.

Bild
Welcher Maler hat hier fotografiert?

Ist es das skandinavische Licht, das auf vielen Fotos eine so außergewöhnlich
stimmungsvolle und nuancierte Farbdarstellung verursacht?
Oder hat hier jemand mit besonderer Hingabe an den digitalen Stellschrauben
für Kontrast und Farbwert bei der Reproduktion gedreht?
Sind es vielleicht die verschiedenen Filmsorten, mit ihren unterschiedlichen
Farbcharaktern, die damals verwendet wurden?

Ich kann es nicht sagen.
Vermutlich liegt die Antwort in der Mischung aller drei Faktoren.
Sicher kann ich sagen: Es ist die fotografische Qualität, die sorgsame Auswahl
und Vielfalt der Motive und vor allem die Magie der Farben historischer Lichtbilder,
die diesem ansonsten eher schlicht aufgemachten Werk, neben dem aufwändig
recherchierten Textgehalt seinen Reichtum verleihen.

Bild
Scandinavian Light

Auch kenne ich eine solche Motivvielfalt aus bisherigen Sammlungen nicht.
So werden die Schiffe auch mal in wechselnden Bildsituationen dargestellt,
die das Umfeld mit einbezieht, wie z.B. auf der Werft, am Ankerplatz, im Eis,
bei Lade- und Löscharbeiten, an fernen Küsten.

Dazu erfährt der Leser fast zu jeder Aufnahme, was in ähnlichen Werken selten
ist, wo und wann das Foto entstanden ist. Dies erhöht den dokumentarischen
Wert sehr, da man eine Vorstellung bekommt, welche von den vielen längst
stillgelegten Umschlagplätzen im dänischen Inselreich damals noch frequentiert
wurden.

Bild

Die fotografische Aufbereitung dieser einzigartigen Dokumentation scheint
nicht nur aus dem Überfluss zu schöpfen, sie ist vor allem qualitativ auf
hohem Niveau, spricht in das Gemüt des Betrachters und magnetisiert den
Sinn auf immer neue Entdeckungen die sich Seite für Seite verborgen halten.

Hier waren Liebhaber am Werk.
Was das Autorenteam zusammengestellt hat, ist eine Fleißarbeit erster Klasse.
Ein Grundlagenwerk mit hochwertigem Informationsgehalt in das zur
Fertigstellung akribische Hingabe und eine tiefe Beziehung zur Sache geflossen
sein muss – anders kann man so etwas nicht machen.

Danske Coastere geht weit über den Informationsgehalt einer Schiffsdatensammlung
hinaus. Es ist die längst fällig gewesene umfassende Dokumentation einer großen
Küstenschiffahrtsnation,die bei aller Kleinheit des Landes einen erstaunlich großen
Schiffsbestand allein unterhalb von 500 BRT aufzuweisen hatte.

...wird fortgesetzt.
Gruß
jan
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