Indian Ocean in der Elbe auf Grund gelaufen
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Re: Indian Ocean in der Elbe auf Grund gelaufen
Soviel Zufall gibts nich - das Revier der WSP Hamburg geht von Geesthacht oberhalb Hamburgs bis zur Elbmündung in Cuxhaven, also weit über 100 km, und die BRGM WEICHMANN ist auch oft vor Cuxhaven aktiv.
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Re: Indian Ocean in der Elbe auf Grund gelaufen
AIS bei Vesselfinder lässt die Vermutung zu das sich bald etwas tut. Schlepper sind verstärkt,,,, bin gespannt, vielleicht hat MP ja INFOS von vor Ort
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Re: Indian Ocean in der Elbe auf Grund gelaufen
Moin!hucky hat geschrieben:AIS bei Vesselfinder lässt die Vermutung zu das sich bald etwas tut. Schlepper sind verstärkt,,,, bin gespannt, vielleicht hat MP ja INFOS von vor Ort
Ich denke nicht, daß es heute los geht. Es hieß Dienstag. Für Dienstag sind höhere Wasserstände zu erwarten. http://www.bsh.de/aktdat/wvd/lf/Stadersand_lf.htm#
Grüße, Andreas B.
Geduld zu haben bedeutet nicht, sich alles gefallen zu lassen!
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Re: Indian Ocean in der Elbe auf Grund gelaufen
...auf alle Fälle hat das Ganze einen Sieger hervorgebracht. Der Schnellimbissbesitzer vom Lühe-Anleger...
Grüße Ronny

Grüße Ronny
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Re: Indian Ocean in der Elbe auf Grund gelaufen
Die Bürgermeister Weichmann lag bis 20:55 UTC in Wedel und ist dann der CSCL IO entgegen gefahren. Zu der Zeit war diese gerade bei der Schwinge-Mündung. Das lässt vermuten, dass die WSP schon kurz bevor das Video beginnt von den Problemen wusste.lilleprins hat geschrieben:https://www.youtube.com/watch?v=qcySzdwNGOc
Wenn ich die Vesseltracker-Aufzeichnung richtig interpretiere, ist die IO querab Lühesand bereits auf Schlingerkurs und die entgegenkommende EMPIRE rettet sich durch ein irres Ausweichmanöver, aber vor allem ist die BÜRGERMEISTER WEICHMANN der Wasserschutzpolizei Hamburg dabei bereits exakt dort vor Ort (21:14:00 UTC, Sekunde 13 im Video), während die Havarie erst kurz darauf stattfindet. Die Wasserschutzpolizei und andere Port Authorities müssen also deutlich vorher von Problemen auf der IO Kenntnis gehabt haben.
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Re: Notankerung
Karneval auf der Elbe ?Tim S. hat geschrieben:Nein, wie schon erklärt, eben nicht.
Aktuell vor Ort:
Bagger Causeway
Schlepper Dhamra
Buntertanker Dresden Ii
Bagger Njoerd
Pilot Pagensand
Bagger Razende Bol
Schlepper Sd Dolphin
Schlepper Sd Rover
schlepper Zyklon

Auf die Deutschen ist Verlass: sie sind dagegen
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Re: Indian Ocean in der Elbe auf Grund gelaufen
Wird die Havarie der Indian Ocean zu einem Meilenstein in der Diskussion über Elbvertiefung und Schiffsgrößen ?
Der einzige Grund für das Größenwachstum der Containerflotte im oberen Segment (>14.000 TEU > 350m) ist die Verteilung der festen Kosten für Investition und Betrieb auf möglichst viele Boxen-Stellplätze an Bord. Mit der Zahl der Slots sinken die Kosten pro Container. Das bringt einer Reederei natürlich Vorteile im Wettbewerb, insbesondere auf langen Routen und bei maximaler Auslastung.
Diese Rechnung geht aber auf Dauer nicht auf, wenn Häfen wie Hamburg auf dem Plan stehen, weil man dann von der vollen Auslastung der Schiffe weit entfernt ist. So ist die IO mit ca 6000 Boxen für HH bestimmt. Das ist lediglich ein Drittel der Ladekapazität (noch freundlich gerechnet). 2/3 des Schiffsraumes fahren also mit unverminderten Fixkosten die Elbe rauf und runter. Außerdem ist die Elbpassage ein kostenträchtiger Hindernislauf in bezug auf die Zeit: Ankern bis die Tide stimmt, hoffen, dass kein Kollege entgegen kommt (und die Breitenbegrenzung von 90 m greift) und dann 100 km Revierfahrt. Zurück dasselbe noch einmal. Auch ohne Havarie geht da viel Geld den Bach runter. Immerhin liegen die Charterpreise für 20000 TEU-Schiffe bei rund 40.000 $ -- pro Tag !
Kommt dann eine Havarie wie bei der IO dazwischen, geht die ganze, sowieso schon wackelige Kalkulation restlos kaputt. Es werden einige Millionen an Folgekosten sein. …….und nicht zu vergessen der schöne Anker mit 300 m Kette, der jetzt den Grund der Reede bereichert
Nun ist die IO-Havarie ja nicht die erste in der Elbe. Schon ein paar Mal haben Großcontainerschiffe den Elbgrund touchiert und damit Reederei-Geld vernichtet. Nun ist Schiffsgröße für sich ja nicht gefährlich, aber die Lösung von Havariefolgen wird – schiffsgrößenabhängig – immer schwieriger und die Kosten steigen überproportional.
Diese Risiko werden die Reedereien ganz sicher künftig stärker bewerten und in ihre Kalkulationen einfügen. Giga-Schiffe nach HH zu schicken wird sich nicht mehr lohnen.
Wer nun meint, die Vertiefung der Elbe wird alles richten, ist auf dem Holzweg. Es müßte für die Gigas eine Garantietiefe von 18 m geben und an vielen Passagen erhebliche Verbreiterungen. Solche Schlickmengen sind in der Nordsee nicht unterzubringen. Gegen einen solchen ökonomischen Unfug wird auch ein HH-Senatsbeschluß nicht helfen.
Der einzige Grund für das Größenwachstum der Containerflotte im oberen Segment (>14.000 TEU > 350m) ist die Verteilung der festen Kosten für Investition und Betrieb auf möglichst viele Boxen-Stellplätze an Bord. Mit der Zahl der Slots sinken die Kosten pro Container. Das bringt einer Reederei natürlich Vorteile im Wettbewerb, insbesondere auf langen Routen und bei maximaler Auslastung.
Diese Rechnung geht aber auf Dauer nicht auf, wenn Häfen wie Hamburg auf dem Plan stehen, weil man dann von der vollen Auslastung der Schiffe weit entfernt ist. So ist die IO mit ca 6000 Boxen für HH bestimmt. Das ist lediglich ein Drittel der Ladekapazität (noch freundlich gerechnet). 2/3 des Schiffsraumes fahren also mit unverminderten Fixkosten die Elbe rauf und runter. Außerdem ist die Elbpassage ein kostenträchtiger Hindernislauf in bezug auf die Zeit: Ankern bis die Tide stimmt, hoffen, dass kein Kollege entgegen kommt (und die Breitenbegrenzung von 90 m greift) und dann 100 km Revierfahrt. Zurück dasselbe noch einmal. Auch ohne Havarie geht da viel Geld den Bach runter. Immerhin liegen die Charterpreise für 20000 TEU-Schiffe bei rund 40.000 $ -- pro Tag !
Kommt dann eine Havarie wie bei der IO dazwischen, geht die ganze, sowieso schon wackelige Kalkulation restlos kaputt. Es werden einige Millionen an Folgekosten sein. …….und nicht zu vergessen der schöne Anker mit 300 m Kette, der jetzt den Grund der Reede bereichert
Nun ist die IO-Havarie ja nicht die erste in der Elbe. Schon ein paar Mal haben Großcontainerschiffe den Elbgrund touchiert und damit Reederei-Geld vernichtet. Nun ist Schiffsgröße für sich ja nicht gefährlich, aber die Lösung von Havariefolgen wird – schiffsgrößenabhängig – immer schwieriger und die Kosten steigen überproportional.
Diese Risiko werden die Reedereien ganz sicher künftig stärker bewerten und in ihre Kalkulationen einfügen. Giga-Schiffe nach HH zu schicken wird sich nicht mehr lohnen.
Wer nun meint, die Vertiefung der Elbe wird alles richten, ist auf dem Holzweg. Es müßte für die Gigas eine Garantietiefe von 18 m geben und an vielen Passagen erhebliche Verbreiterungen. Solche Schlickmengen sind in der Nordsee nicht unterzubringen. Gegen einen solchen ökonomischen Unfug wird auch ein HH-Senatsbeschluß nicht helfen.
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Re: Indian Ocean in der Elbe auf Grund gelaufen
Alles richtig nur eins fehlt: das unbeschränkte Großenwachstum ist auch eine Folge der willfährigen Politik, die immer bereitwillig auf öffentliche Kosten bereit war die Infrastruktur auszubauen, sich zu einer Art Dummbüttel der Reedereien gemacht hat. Natürlich wird HH die Großschachteln nicht ohne Anpassung aufnehmen können, bedacht werden sollte aber dass sowohl die Russen einen neuen Containerhafen gebaut haben und zwar vor Petersburg und die Polen auch sehr gern den Verkehr aufnehmen können und auch wollen. Maersk fährt da ja schon und der HH-Feederverkehr wird das kräftig merken.WHV wäre eine Chance gewesen wenn nicht der elende Förderalismus, gut für viele Politiker-Posten,für einen Wettbewerb von Ignoranz und Arroganz gesorgt und dadurch die Landverbindung sträflich vernachlässsigt hätte. Die Konkurrenz zwischen Staat und Privat in HH komt noch dazu. Die gegenwärtige und noch bestimmt noch länger andauernde Schifffahrtskrise ist zudem die Zündschnur für ganze andere Strukturveränderungen. Ja, die Zeiten ändern sich und HH wird sich anpassen müssen, vorausgesetzt es wird angesichts des ungeregelten und ungehemmten Bevölkerungszustroms überhaupt noch politisch reagieren können.
- JanMartin
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Re: Indian Ocean in der Elbe auf Grund gelaufen
Ich habe nicht alles gelesen, weil, naja, mittlerweile 10 Forumsseiten wegen eines auf Grund gelaufenen Frachters ... Dem - oder einem weit kleineren Schiff - hätte auch woanders die Ruderanlage ausfallen können, dann wäre das Schiff schlimmstenfalls auf ein Riff getrieben und hätte im noch schlimmeren Fall eine Ölkatastrophe verursacht; alles schon passiert. Diese nun wirklich nicht alltägliche Sache auszuschlachten und als Argumente gegen oder für irgendwas heranzuziehen, also ich weiß nicht ...
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Re: Indian Ocean in der Elbe auf Grund gelaufen
Das ist ja schon fast das Merkelsche Argumentionsniveau: ist was passiert, hätte ja auch nichts passieren können, dann hätte sich nichts geändert. Was soll's also, machen wir weiter, das gibt dann wenigstens keine Kopfschmerzen und Denken schadet ohnehin. Wir schaffen uns schon.