Quelle: http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 58431.htmlAcht weitere Leichen entdeckt
22.02.2012 · Nach langer Pause gibt es zumindest Hoffnung auf Gewissheit für die Angehörigen: Acht Tote sind im Wrack der havarierten „Costa Concordia“ gefunden worden.
Fast sechs Wochen nach dem Kentern der „Costa Concordia“ haben Taucher acht Leichen im überfluteten Teil des Kreuzfahrtschiffes gefunden. Die ersten vier Toten wurden den Angaben des Krisenstabes auf Giglio zufolge am frühen Nachmittag auf dem vierten Deck des Schiffes gesichtet, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Weitere vier Leichen entdeckten die Bergungsteams nur unweit davon am Abend. Die „Costa Concordia“ war am 13. Januar mit mehr als 4200 Menschen an Bord vor der toskanischen Insel havariert.
Die Bergung der Toten werde wegen erschwerter Arbeitsbedingungen länger dauern, heißt es. Nach einer Überprüfung der Aussagen von Überlebenden der Havarie über den möglichen Verbleib von Vermissten waren Taucher nach längerer Pause gezielt wieder auf die Suche gegangen. 15 Passagiere und Crewmitglieder des Kreuzfahrtschiffes wurden zuletzt noch vermisst, unter ihnen sechs Deutsche.
Unter den Toten soll auch die fünfjährige Italienerin Dayana Arlotti aus Rimini sein, deren Schicksal in Italien viel Anteilnahme gefunden hatte. Sie war zusammen mit ihrem Vater auf der Kreuzfahrt. Ansonsten wurde über die Identität der jetzt entdeckten Leichen zunächst nichts bekannt.
Weitere Suche im Wrack möglich
Vor drei Wochen hatten die Rettungskräfte die Suche nach Vermissten im versunkenen Teil des Wracks offiziell eingestellt. Grund dafür sei die Sicherheit der Taucher, die an dem halb untergegangen Wrack arbeiteten, hatte Franco Gabrielli erklärt. Später hielt er aber eine weitere Suche im Wrack doch für möglich.
Gegen den Kapitän Francesco Schettino wird seit dem Unfall wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung, Havarie und Verlassen des Schiffes während der Evakuierung ermittelt. Schettino ist unter Hausarrest. Das Schiff war auf seiner nächtlichen Fahrt zu nahe an die Insel Giglio herangekommen und hatte einen Felsen gerammt.
Costa Concordia Havarie 13.01.2012
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Moin,
und gleich noch einen hinterher:
Die Verfolgungsbehörden von Grossetto haben 7 neue Verdächtige im Visier:
Es handelt sich dabei um 4 Offiziere, die in der Nacht Schiffbruchs auf der Brücke waren und drei Mitarbeiter an Land, darunter der "Executive Vice President".
Die Anschuldigungen sind Totschlag, Verursachung eines Unfalls und grobe Fehler bei der Unfallmeldung gegenüber den maritimen Behörden.
Quelle:
http://www.ilsalvagente.it/Sezione.jsp? ... ione=14701
Gruß
Eddie
und gleich noch einen hinterher:
Die Verfolgungsbehörden von Grossetto haben 7 neue Verdächtige im Visier:
Es handelt sich dabei um 4 Offiziere, die in der Nacht Schiffbruchs auf der Brücke waren und drei Mitarbeiter an Land, darunter der "Executive Vice President".
Die Anschuldigungen sind Totschlag, Verursachung eines Unfalls und grobe Fehler bei der Unfallmeldung gegenüber den maritimen Behörden.
Quelle:
http://www.ilsalvagente.it/Sezione.jsp? ... ione=14701
Gruß
Eddie
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
13.58 Schettino verwendeten unzureichendes Kartenmaterial
Die Seekarten, die Francesco Schettino für die Navigation in den Gewässern vor der Küste der Insel Giglio verwendete waren unzureichend, weil sie einen zu großen Maßstab hatten. Das ist einer der Vorwürfe der Staatsanwaltschaft in Grosseto. Hierbei handelt es sich um das schuldhafte Verhalten des Kommandanten. Der zu große Maßstab der Karte beinhaltet weniger Details der Küste und des Meeresbodens und somit auch zu wenig Details über die der Insel vorgelagerten Felsen, die das Schiff streifte. Schettino war angeblich dafür verantwortlich, dass das Schiff mit den entsprechenden Karten bestückt wurde.
Gruß
Eddie
Quelle: http://iltirreno.gelocal.it/grosseto/cr ... -1.3213633
Die Seekarten, die Francesco Schettino für die Navigation in den Gewässern vor der Küste der Insel Giglio verwendete waren unzureichend, weil sie einen zu großen Maßstab hatten. Das ist einer der Vorwürfe der Staatsanwaltschaft in Grosseto. Hierbei handelt es sich um das schuldhafte Verhalten des Kommandanten. Der zu große Maßstab der Karte beinhaltet weniger Details der Küste und des Meeresbodens und somit auch zu wenig Details über die der Insel vorgelagerten Felsen, die das Schiff streifte. Schettino war angeblich dafür verantwortlich, dass das Schiff mit den entsprechenden Karten bestückt wurde.
Gruß
Eddie
Quelle: http://iltirreno.gelocal.it/grosseto/cr ... -1.3213633
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Derlei Übersegler Karten sind sehr praktisch, wenn man keine Lust hat, alle halbe Stunde die passende Seekarte rauszusuchen. Die nächste Stufe der Vereinfachung wäre dann ein Leuchtglobus.Eddie001 hat geschrieben:13.58 Schettino verwendeten unzureichendes Kartenmaterial
Die Seekarten, die Francesco Schettino für die Navigation in den Gewässern vor der Küste der Insel Giglio verwendete waren unzureichend, weil sie einen zu großen Maßstab hatten. Das ist einer der Vorwürfe der Staatsanwaltschaft in Grosseto. Hierbei handelt es sich um das schuldhafte Verhalten des Kommandanten. Der zu große Maßstab der Karte beinhaltet weniger Details der Küste und des Meeresbodens und somit auch zu wenig Details über die der Insel vorgelagerten Felsen, die das Schiff streifte. Schettino war angeblich dafür verantwortlich, dass das Schiff mit den entsprechenden Karten bestückt wurde.
Die Meldung, daß ein gut 400 Mio teures Kreuzfahrtschiff mit gut 4000 Personen drauf -in seinem üblichen Fahrtgebiet- keine detaillierten Seekarten dabei hat,
- ist entweder schlicht Unsinn
- oder allein deswegen sollte es für sämtliche Offiziere einige Jahre Gefängnis wegen grober Fahrlässigkeit geben.
Garsvik
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Bosio non è accusato di naufragio perchè durante la manovra di avvicinamento al Giglio era in una
pausa dal lavoro e si trovava nella sua cabina, dove avvertì l'urto.
Ein weiteres Detail aus den Ermittlungen besagt, daß der Stellvertreter des Kapitäns,
Roberto Bosio, sich zum Zeitpunkt des Unglücks in einer Arbeitspause befand und den
Aufprall in seiner Kabine bemerkte, worauf er auf die Brücke eilte.
Eigentlich verwunderlich, weil berichtet wurde, Kapitän Schettino sei erst 15 min vor dem Unglück
auf der Brücke erschienen. Läßt das den Schluß zu, daß die nahe (riskante) Vorbeifahrt an Giglio gar
nicht als das außergewöhnliche Ereignis angesehen wurde ?
pausa dal lavoro e si trovava nella sua cabina, dove avvertì l'urto.
Ein weiteres Detail aus den Ermittlungen besagt, daß der Stellvertreter des Kapitäns,
Roberto Bosio, sich zum Zeitpunkt des Unglücks in einer Arbeitspause befand und den
Aufprall in seiner Kabine bemerkte, worauf er auf die Brücke eilte.
Eigentlich verwunderlich, weil berichtet wurde, Kapitän Schettino sei erst 15 min vor dem Unglück
auf der Brücke erschienen. Läßt das den Schluß zu, daß die nahe (riskante) Vorbeifahrt an Giglio gar
nicht als das außergewöhnliche Ereignis angesehen wurde ?
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Hallo,
Seekarten Maßstab zu groß oder zu klein:
Die haben doch auch elektronische Seekarten.
Und dort sind sicher diese Hindernisse vermerkt.
Hier eine kostenlose Seekarte für Heimwerker.
Jeder kann sehen, daß dort etwas im Weg steht.
http://www.openseamap.org/
Grüße
wawide
Seekarten Maßstab zu groß oder zu klein:
Die haben doch auch elektronische Seekarten.
Und dort sind sicher diese Hindernisse vermerkt.
Hier eine kostenlose Seekarte für Heimwerker.
Jeder kann sehen, daß dort etwas im Weg steht.
http://www.openseamap.org/
Grüße
wawide
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Ich betrachte die ganze Geschichte in vielen Dingen etwas "offener", als scheinbar manche andere.wolfgang b hat geschrieben: Ein weiteres Detail aus den Ermittlungen besagt, daß der Stellvertreter des Kapitäns,
Roberto Bosio, sich zum Zeitpunkt des Unglücks in einer Arbeitspause befand und den
Aufprall in seiner Kabine bemerkte, worauf er auf die Brücke eilte.
Eigentlich verwunderlich, weil berichtet wurde, Kapitän Schettino sei erst 15 min vor dem Unglück
auf der Brücke erschienen. Läßt das den Schluß zu, daß die nahe (riskante) Vorbeifahrt an Giglio gar
nicht als das außergewöhnliche Ereignis angesehen wurde ?
Ich halte es weder für generell daneben oder fahrlässig, ein Hindernis relativ nahe zu passieren, noch das Ruder oder auch das Kommando einem anderen kurzfristig zu übergeben.
Egal, ob es da Vorschriften gibt oder nicht.
An sich halte ich den Verstand intelligenter Menschen für das beste Kontrollorgan.
Warum sollte eine nahe Vorbeifahrt an einer Insel etwas Aussergewöhnliches sein?
Von mir aus auch nur zur Belustigung des Rudergängers..
Nur selbstverständlich gehört da auch dazu, dass der Rudergänger und/oder Kapitän auch entsprechend Erfahrung, Kenntnis des Gebietes, etc. besitzt.
Medienberichten schenke ich bei wichtigen Themen selten Glauben, solange keine wirklich detaillierten und nachvollziehbaren Angaben gemacht werden.
Aus meiner eigenen Anschauung als "Hobbykapitän" kenne ich das Seegebiet der Adria, des Tyrrhenisches Meeres, der Balearen, die atlantische Felsenküste Spaniens von Frankreich bis Portugal/Str. v. Gibraltar und das Gebiet um die Kanaren.
Kein halbwegs intelligenter Mensch nähert sich solchen Küsten "in Fahrt" näher als an die 100m-Linie an.
Und an die auch nur, wenn diese Linie eine "gute" Entfernung zur Küstenlinie hat.
Oder wenn eindeutige Fahrwassermahrkierungen, Seekarten, o.ä. vorhanden sind.
Um 60 Sekunden vor der Kollision wurde hart Stb. gegeben.
An sich völlig unerheblich, warum.
Völlig egal, welche Seekarte verfügbar war, ob das Radar die le Scole anzeigte oder nicht.
DIESE Annäherung mit dem Speed von >15kn und der Masse der CC war DORT niemals seemännisch zu rechtfertigen.
Dennoch wirken sich natürlich oft auch Kleinigkeiten in einem Strafmass aus.
Und das wird es sein, dass da jetzt solche an sich unerheblichen Dinge hervorgehoben werden.
Vielleicht ist der Richter ja dumm oder kennt sich nicht aus und glaubt Schettino.
Auch für die Geschwindigkeitssteigerung kurz vor der Kollision gibt es unterschiedliche Möglichkeiten deren Ursache.
Trivial wäre natürlich, dass da ein "Joystickbediener" erst etwas mehr nach vorne und danach erst nach rechts gedrückt hat.
Mir selber erscheint etwas anderes wahrscheinlicher:
Der Wert der Höchstgeschwindigkeit von 16kn weicht relativ wenig von der vorherigen Speed ab, ist aber direkt mit dem hart-stb-Manöver verbunden, während davor aber auch schon stb anlag.
Viele Schiffe (und deren Ruder) reagieren bei einer spontanen Änderung aber mit einem Strömungsabriss am Ruder.
Es verliert dabei ggf. sogar die vorherige Richtungsänderungskraft, auch wenn diese in gleicher Richtung verlief.
Dann wird die ganze Schraubenkraft in Vortrieb umgesetzt und das Schiff beschleunigt.
Die AIS-Daten unterstützen das, auch wenn ich da die Speed in der Grafik nicht drin habe.
Deutlich ist zu sehen, wie sich die Drehbeschleunigung/Kursänderungsgeschwindigkeit/ROT zwischen 20:43 und 23:44 stabilisiert, bevor es dann richtig Richtung "hart stb" geht.

Gruss Flari
Zuletzt geändert von Flari am Do 23. Feb 2012, 19:31, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss Flari
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Hallo wawidewawide hat geschrieben:Hallo,
Seekarten Maßstab zu groß oder zu klein:
Die haben doch auch elektronische Seekarten.
Und dort sind sicher diese Hindernisse vermerkt.
Hier eine kostenlose Seekarte für Heimwerker.
Jeder kann sehen, daß dort etwas im Weg steht.
http://www.openseamap.org/
Grüße
wawide
der fragliche Felsen ist aber erst am 15.01.2012 um 19:55 eingetragen worden. Etwas zu spät ...
Ansonsten arbeite ich mit und für die Openstreetmap-Karten http://www.openstreetmap.org/
Tschüß Lutz
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Nein. Bosio war auf der Heimreise und offiziell gar nicht im Dienst. Also nicht mal ein wirkliches Crewmitglied. Er ist nach der Kollision auf die Brücke und hat mehr oder minder Schettinos Aufgaben "übernommen".wolfgang b hat geschrieben:Bosio non è accusato di naufragio perchè durante la manovra di avvicinamento al Giglio era in una
pausa dal lavoro e si trovava nella sua cabina, dove avvertì l'urto.
Ein weiteres Detail aus den Ermittlungen besagt, daß der Stellvertreter des Kapitäns,
Roberto Bosio, sich zum Zeitpunkt des Unglücks in einer Arbeitspause befand und den
Aufprall in seiner Kabine bemerkte, worauf er auf die Brücke eilte.
Eigentlich verwunderlich, weil berichtet wurde, Kapitän Schettino sei erst 15 min vor dem Unglück
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Das Durcheinander auf der Brücke wird dadurch nicht einfacher.
In dem Zusammenhang fiel mir die Aussage Schettinos auf (in Rot)
frei übersetzt "auf die Brücke kommt mir niemand".
Francesco Schettino aveva dichiarato nell'interrogatorio davanti al gip che si trattava di «un'amica
comune che stava a bordo, faceva parte dell’equipaggio in altre occasioni» e che «non stava sulla
plancia», perché «io là non ci faccio entrare nessuno