Ich habe mir die Frage gestellt, welche Entwicklungsgeschwindigkeit man bei einer Hafenneueröffnung wie dem Jade-Weser Port erwarten kann. Auch wenn man von Nordfrost Frust wahrnehmen kann, erwartete ich doch von Anfng an lansames Wachstum. Liegen (noch) Startschwierigkeiten vor? Oder liegen schon ernsthafte Entwicklungsschwierigkeiten vor?
Ich suchte nach mehr oder weniger vergleichbaren Hafenneugründungen und deren zeitliche Entwicklung. Interessant fand ich die Geschichte des Hafens Tanjung Pelepas (ebenfalls zu 30% APM).
Der Hafen wurde in direkter Nachbarschaft zu Singapur, der weltweiten Nr 2 mit 29,5 Mio TEU, errichtet, Eröffnung im Oktober 1999. Schon vor Ablauf des zweiten Jahres hatte man den eine Million TEU umgeschlagen, 2002: 2 Mio TEU, 2004: 4 Mio TEU.
Maersk läuft mit seinen großen Asien Europa Diensten Singapur gar nicht mehr an.
Davon sind wir an der Jade weit entfernt. Ok, der Vergleich stellt sich in vielerlei Hinsicht nicht: Wir sind in Europa und nicht in Asien, hier brechen die gewachsenen Strukturen langsamer auf (was ja auch sein Gutes hat). Zudem ist die Eröffnung in WHV in die Kriesenzeit gefallen. Und schließlich - und das ist meiner Meinung nach der Hauptpunkt (wurde ja auch schon viel debattiert): Maersk und Eurogate haben Beteiligungen in den Nachbarhäfen.
Trotz dieser schwierigen Bedingungen komme ich für mich zu dem Schluß, dass man es nicht mehr mit Startschwierigkeiten sondern mit grundlegenden strukturellen Problemen zu tun hat, die sich auch nicht sonderlich schnell lösen werden. Auch diese These ist ja nicht neu, ich wollte sie lediglich für mich prüfen.
Gruß
Christian
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mal eine Frage: Wurde später auch an der Eugen Maersk gearbeitet? Ich finde es komisch da die Kräne außerhalb der Schiffslänge stehen. Da sollte es ja eigentlich keine Probleme mit der Höhe des Schiffes geben oder hat man die Kräne aus anderen Gründen weggefahren?